Generationskonflikt, andere Länder und ihre alten Sitten.

alles, was nicht in die speziellen Länderrubriken paßt

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Sascha Blodau
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Generationskonflikt, andere Länder und ihre alten Sitten.

Beitrag: # 57945Beitrag Sascha Blodau »

Bei der Reise in ein fremdes Land merkt man es als Tourist nicht unbedingt gleich, wenn man aber erst eine Zeit dort lebt
merkt man irgendwann den Unterschied bei der Weltanschauung der Einheimischen und die der Eingewanderten.
Zum Beispiel lebt meine bolivianische Frau hier in Deutschland sehr selbstbewusst, sie kommt auch manchmal spät in der Nachts nach Hause.
In der Zeit, in der wir in Bolivien lebten war das ein Problem, dort regte sich die Familie meiner Frau schon auf wenn meine Frau bei Einbruch
der Dunkelheit noch nicht zu Hause war, und das ist dort um etwa 19:00 Uhr.
Damit kamen Probleme auf die ich vorher noch nicht mal erahnt hätte.
Solche und ähnliche Beispiele gibt es sehr viele.
Ich habe manchmal das Gefühl als wenn die Einheimischen mit ihrer Einstellung gut 100 Jahre zurückliegen, sowas wie das Hippiezeitalter der 1960er Jahre ist dort wohl spurlos vorrübergegangen, Tolleranz ist oft Fehlanzeige.
Wie ergeht es euch denn so, in euren Auswanderungszielen, habt ihr manchmal auch solche Generations/Nationalitäten-Konflikte mit den Indigenen?
Viele Grüße Sascha
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Siggi!
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Re: Generationskonflikt, andere Länder und ihre alten Sitten

Beitrag: # 57946Beitrag Siggi! »

Sascha Blodau hat geschrieben:Ich habe manchmal das Gefühl als wenn die Einheimischen mit ihrer Einstellung gut 100 Jahre zurückliegen, sowas wie das Hippiezeitalter der 1960er Jahre ist dort wohl spurlos vorrübergegangen, Tolleranz ist oft Fehlanzeige.
Was heißt 100 Jahre zurückliegen? Eine andere Kultur, eben 100 Jahre andere Erfahrungen. Hippies gab es z.B. praktisch nicht.

Entnazifizierung auch nicht, sonst würden hier wohl nicht Leute in Uniformen der SS Galizien herumlaufen.

Aber auch der ganz einfache Rassismus ist hier ungefiltert vorhanden. "Warum erlaubt man den ganzen Negern im historischem Zentrum herumzulaufen?" war die durchaus ernstgemeinte Frage der Schwiegermutter beim Parisbesuch.

Gruß
Siggi
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Siggi!
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Beitrag: # 57948Beitrag Siggi! »

@orly
Da würden mich jetzt Beispiele interessieren:
- Wo ist die Weltanschauung verschieden?
- Was tolerieren die Deutschen, was Du nicht mehr durchgehen lassen würdest?

Ich persönlich komme zwar immer wieder nach DE, aber bewege mich dort in ganz engen Gesellschaftskreisen. Was "die Deutschen" denken, bekomme ich bei den Besuchen i.a. auch nicht besser mit, als durch Skype.

Interessant finde ich, wie zurzeit in DE in den (zumindest durch Internet zugänglichen) Medien über die Flüchtlingskrise berichtet wird. Alle meine Kontakte in Westeuropa (also aus D-A-CH) stimmen nicht mit der offiziellen Meinung nicht überein. Einige fühlen sich bedroht und ereifern sich mehr, andere sehen ihre Lebensweise nicht unmittelbar in Gefahr und echauffieren sich nicht so. Aber keiner stimmt mit der offiziellen Sicht überein. Entweder kenne ich die falschen Leute oder die Medien sind wohl doch gleichgeschaltet...

Gruß
Siggi
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Sascha Blodau
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Beitrag: # 57949Beitrag Sascha Blodau »

Sicher @orly, im Dunkeln treiben sich schon üble Gestalten rum, das war wohl auch der Grund für solche Sorgen, als Mann merkt man die Bedrohung halt nicht so leicht, aber für Frauen sieht es anders aus.

Die Nazizeit und den verlorenen 2ten Weltkrieg, haben die Weltanschauung vieler Deutscher natürlich auf sehr spezielle Art und weise geprägt.
Dadurch erklärt sich wahrscheinlich auch, dass sich Rechte Parteien hier nicht mal annähernd so stark entwickeln wie bei den Nachbarländern, insbesondere Frankreich, die eventuell bald eiene rechtsgerichtete Präsidentin haben könnten.
Die Ukraine spielt dabei wohl eh eine historische Sonderrolle.

Ja, egal wo ich gehe und stehe unterhalten sich die Menschen über das aktuelle Flüchtlingsproblem und niemand denkt oder spricht politisch korrekt, das ergeht nicht nur dir heute so, @Siggi!.
Da machen sich ehrliche Sorgen breit.

Wenn man die Meldungen in den Medien so sieht, haben viele Flüchtlinge auch Probleme mit der moderen Weltanschaung.
Wenn da beispielsweise, beinahe ein Flüchtling von den anderen Flüchtlingen gesteinigt wurde, weil er ein paar Seiten vom Koran ins Klo geworfen hat, dann frage ich mich manchmal ob die sogar noch im 15ten Jahrhundert stehen geblieben sind.
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Beitrag: # 57951Beitrag Sascha Blodau »

orly hat geschrieben:....Der Islam ist meiner Ansicht nach voll und ganz im 21. Jahrhundert angekommen. Der Westen hat es noch nicht ganz begriffen, was da noch kommt.....
Mal davon abgesehen @orly, dass das Gesetz der Scharia in Deutschland noch keine Gültigkeit haben sollte, kann ich dir voll zustimmen.
Die Idealvorstellung der fanatischen Islamisten ist für die Menschen in Europa einfach nicht denkbar, deshalb meinen sie in ihrer Naivität, jetzt kommen die Guten, die unsere Wirtschaft bereichern wollen.
Wenn die sich da mal nicht irren :roll:
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Beitrag: # 57952Beitrag Siggi! »

Sascha Blodau hat geschrieben:deshalb meinen sie in ihrer Naivität, jetzt kommen die Guten, die unsere Wirtschaft bereichern wollen.
Sieh es so: Das ist die Strafe für die demographische Situation in Westeuropa! :twisted:

Gruß
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Beitrag: # 57953Beitrag Sascha Blodau »

Ja @Siggi! so kann man das auch sehen, versäumte Familienplanung der 60er Jahre Generation eben :roll:

Dabei könnte diese große Zuwanderung auch durchaus eine Chance sein, für Deutschland und besonders für die Deutsche Wirtschaft, könnte ich mir vorstellen.
Ich meine eine Million Zuwanderer sind auch eine Million Konsumenten, das sollte die Wirtschaft schon ankurbeln.
Man sieht ja jetzt schon wie viele Leute mit dem Problem beschäftigt werden.
Wenn man sie jetzt noch in diesen ausgestorbenen Gebieten der ehemaligen DDR ansiedeln würde, dann könnte man mit diesen Leuten eventuell sogar Fabriken aufmachen wo schon lange keine mehr existieren konnten.
Alles eine Frage der Masse.

Und PEGIDA würde auch in der Versenkung verschwinden, wenn auf jeden Demonstranten etwa 10 Flüchtlinge angesiedelt werden.
Dieses kontraproduktive Volk (Pack) ist sowieso für nichts mehr zu gebrauchen. :lol:
Und in kürzester Zeit hätte sich das Naziproblem rausgewachsen. :)
Ich hoffe nur das usere Politiker schnell genug denken können.
Alles wird gut!
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Beitrag: # 57954Beitrag Siggi! »

In den Medien liest man überall: Chance für DE.

Das mag richtig sein, aber wenn die Politik es mal wieder versaut, dann gibt es Ghetto Bildung.

Mal zum Vergleich: In 12 Jahren (von 61 bis 73) wurden 2,6 Millionen Türken angeworben. Jetzt könnte es diese Anzahl in 2 oder 3 Jahren geben. Das ist schon eine echte Herausforderung.

Nebenbei: In der Mehrzahl kommen junge Männer. Wenn diese Asyl genehmigt bekommen, wird es Familiennachzug in den Folgejahren geben. Selbst wenn sie ledig sind, ist anzunehmen, dass Ehepartner aus dem eigenen Kulturraum kommen werden.

Wir werden sehen; es bleibt spannend! :wink:

Gruß
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Beitrag: # 57955Beitrag kurtchen »

Eines verstehe ich nun gar nicht:

Bürgerkriegsflüchtlnge aus Syrien bekommen Asyl.

Aus anderen Ländern bekommen kein Asyl aber abgeschoben werden sie auch nicht, sondern geduldet.

Soweit zu gut.

Nur: warum bekommen Bürgerkriegsflüchtlinge aus den Kriegsgebieten
der Ukraine kein Asyl (unabhängig davon ob sie Russen oder Ukrainer sind, es ist dort Krieg oder jeder wäre ein Kriegsflüchtling).

Siggie, was meinst Du dazu? und die anderen?
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Beitrag: # 57956Beitrag Siggi! »

Die offizielle Argumentation: Es gibt in UA keinen Bürgerkrieg, sondern lediglich "Anti Terror Operationen (ATO)" (so nennen es die Ukrainer in ihren Medien) in einem fest umrissenen Gebiet. Die Leute, die in diesem Gebiet wohnen, sollen in sichere Gebiete im selben Land umziehen.

Es gibt sichere Gegenden in UA, das ist soweit richtig. Ich befinde mich ja gerade auch in Sumy und dort wurde und wird nicht geschossen.

Andererseits weiß ich nicht, ob es in Syrien nicht auch sichere Gebiete gibt.

Das Ganze hat einen anderen Hintergrund, als man uns vordergründig erzählen will. Die Flüchtlinge aus Syrien will das offizielle DE, so viel steht fest.

Gruß
Siggi
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kurtchen
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Beitrag: # 57957Beitrag kurtchen »

Danke Siggi für Deine Einschätzung.

Ich habe zumindestens gelesen, das aus der Ukraine etliche Tausende nach Polen immigriert sind. Aber das sind Zeitungsmeldungen die ich mit Vorsicht lese.

Für mich ist Osteueropa zum Auswandern jetzt wieder aktraktiver gewurden.

Ungarn, Bulgarien, Kroatien - das sind Länder die man sich als zukünftiger Auswanderer ansehen sollte. Ich bin sicher, das Dank der Politiker, wieder ein Auswandertrend einsetzen wird. Gut für das Forum.

Hier im eigenen Land fühlen sich immer mehr fremd.

Was die Kanzlerin mit Ihren Aktionen bezwecken will ? die jährliche eine Million Zuwanderer werden dann tatsächlich nicht die Grünen sondern
die CDU wählen. Aber auch die anderen Parteien werden um die bald stärkste Wählerschicht buhlen.

das ist nichtmal eine Satire sondern kann Wirklichkeit werden.
https://www.youtube.com/watch?v=4cXY0KnDgBE



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Beitrag: # 57958Beitrag Siggi! »

kurtchen hat geschrieben:Ich habe zumindestens gelesen, das aus der Ukraine etliche Tausende nach Polen immigriert sind.
Das will ich gern glauben, haben wir doch auch im eigenen Bekanntenkreis solche Fälle. Die meisten sind aber wohl als Arbeitsmigranten und nicht mit offiziellen Flüchtlingsstatus ausgewandert.
Ungarn, Bulgarien, Kroatien - das sind Länder die man sich als zukünftiger Auswanderer ansehen sollte.
Aber vermutlich eher für Rentner, denn für Leute, die ihre Schäfchen noch nicht im Trockenen haben, sind das riskante Alternativen.

Gruß
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Beitrag: # 57959Beitrag Sascha Blodau »

kurtchen hat geschrieben:Eines verstehe ich nun gar nicht:

Bürgerkriegsflüchtlnge aus Syrien bekommen Asyl.

Aus anderen Ländern bekommen kein Asyl aber abgeschoben werden sie auch nicht, sondern geduldet.

Soweit zu gut.....
Frau Merkel möchte jetzt gerne jedem Flüchtling dem sein Asylantrag abgelehnt wurde nur noch ein "Lunchpaket" geben, statt Bares :lol:
Ich bin mal gespannt was aus dieser Idee am Ende wird.

Siggi! hat geschrieben:.....Das Ganze hat einen anderen Hintergrund, als man uns vordergründig erzählen will. Die Flüchtlinge aus Syrien will das offizielle DE, so viel steht fest.

Gruß
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Frau Merkel hat wirklich ihre Lieblings-Ausländer, davon bin ich überzeugt.
Es ist nur noch eine Frage der Zeit bis die ansässigen Ausländer merken, dass sie nur noch Ausländer zweiter Klasse sind.
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Beitrag: # 57961Beitrag kurtchen »

Es fällt eindeutig auf wie unterschiedlich doch die Berichterstattung der Medien ist.

Werden bei uns viele Frauen/Kinder als Flüchtlinge gezeigt, zeigt z.B. BBC
Filme die nie bei uns erscheinen dürfen.

Da werfen Flüchtlinge mit Steinen auf die Polizei, da wird ein Zug extrem verschmutzt verlassen, da prügeln die Flüchtlinge untereinander (Es haben sich unter die Syrier auch Iraner, Afghanen, Roma aus Nicht-EU Staaten gemischt, Albaner.

Und wieder wird im britischen Fernsehen gesagt: alle wollen nach Deutschland.

Genug ist genug: Köln ist im Moment voll von Wirtschaftsflüchtlingen aus der EU, das ist EU Recht. Gleichzeitig ist Semesteranfang.

Wer bitte schön denkt an alle die nicht zu den Flüchtlingen gehören? Da gibt es genug, auch Hartz4 Empfänger.

Bis zur Griechenland Krise habe ich mich im großen ja noch wohl gefühlt.

aber nun: es ist einfach zuviel. Merkel schafft Deutschland ab, und macht urgrüne Politik. In der EU sind wir alleine, das hat sie überrascht.

letztlich sage ich auch: mir wären Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine lieber als Kulturfremde.

Gestern hieß es es kann neue Flüchtlingswellen aus anderen Ländern geben:
Nigeria wegen Boko Haram, Bangladesh, Thailand(Miltiärregime), Ägypten usw.
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Beitrag: # 57962Beitrag Siggi! »

kurtchen hat geschrieben:Bis zur Griechenland Krise habe ich mich im großen ja noch wohl gefühlt.
aber nun: es ist einfach zuviel.
Wo beschränkt/verändert einen dieses "zuviel" das alltägliche Leben?
Oder sind es mehr die Ängste, die Du ansprichst?

Gruß
Siggi
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