Trotz Schulden nach Paraguay auswandern - geht das?

Republik Paraguay: Paraguay ist ein Binnenstaat in Südamerika und wird eingeschlossen von Bolivien, Brasilien und Argentinien.

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gawain
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Trotz Schulden nach Paraguay auswandern - geht das?

Beitrag: # 49638Beitrag gawain »

Hallo liebes Forum,

ist es möglich, trotz alter Bafög-Schulden in Paraguay einzuwandern? Klar, einem frischgebackenen Ingenieur würde man das sicher nicht übel nehmen. In meinem Fall sind diese Schulden jedoch schon 10 Jahre alt, und als Studienabbrecher habe ich auch kein Diplom in der Tasche. (Mein Einkommen aus selbständiger Arbeit war unterhalb des Freibetrages, so dass ich noch bisher auch nichts abbezahlen musste.)

Mein Hintergrund: Hätte in Paraguay die Möglichkeit mir im Rahmen eines Permakulturprojektes ein Stück Land zu erarbeiten und dort als Selbstversorger/Kleinbauer zu leben. Möchte quasi aus dem Kapitalismus (so weit möglich) aussteigen und ein friedliches, bescheidenes Leben in der Natur führen.

Wäre toll, wenn jemand bescheid weiß!

Viele Grüße
gawain
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Siggi!
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Beitrag: # 49639Beitrag Siggi! »

Hallo,

sicher kann man trotz Schulden auswandern (wer und wie sollte das verhindert werden, eine Mauer gibt es nicht mehr). Aber die Schulden verschwinden dadurch nicht.

Mit Schulden d.h. ohne nennenswertes Eigenkapital in ein dritte Welt Land wie PY auszuwandern, ist i.a. nicht empfehlenswert. Man ist dann ärmer dran als die Einheimischen, die oft Immobilien besitzen und ein soziales Netz in Form der Familie haben. Von der deutschen Botschaft darf man keine Hilfe im (medizinischen oder ökonomischen) Notfall erwarten. Die bezahlen noch niemals das Rückflugticket.

In Länder wie PY wandert man i.a. aus, wenn man genug Geld für ein sorgenfreies Leben verdient hat, eine Pension erhält oder sein Geld ortsunabhängig verdienen kann.

Gruß
Siggi
gawain
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Beitrag: # 49641Beitrag gawain »

Grüße Dich, Sigi!

Vielen Dank für Deine schnelle Antwort!
Siggi! hat geschrieben:Hallo,

sicher kann man trotz Schulden auswandern (wer und wie sollte das verhindert werden, eine Mauer gibt es nicht mehr). Aber die Schulden verschwinden dadurch nicht.
Sorry, das hatte ich im Titel vllt. mißverständlich formuliert ... ich mache mir eigentlich mehr Sorgen, dass Paraguay mich nicht reinläßt, als dass Deutschland mich nicht rausläßt.
Mit Schulden d.h. ohne nennenswertes Eigenkapital in ein dritte Welt Land wie PY auszuwandern, ist i.a. nicht empfehlenswert. Man ist dann ärmer dran als die Einheimischen, die oft Immobilien besitzen und ein soziales Netz in Form der Familie haben. Von der deutschen Botschaft darf man keine Hilfe im (medizinischen oder ökonomischen) Notfall erwarten. Die bezahlen noch niemals das Rückflugticket.
I.a. sicher nicht, allerdings werde ich im Rahmen des Projektes auch in einer sozialen Struktur sein. Als Dorfgemeinschaft werden wir unsere Lebensmittel selber anbauen und unsere Lehmhäuser auch selber bauen.

In Länder wie PY wandert man i.a. aus, wenn man genug Geld für ein sorgenfreies Leben verdient hat, eine Pension erhält oder sein Geld ortsunabhängig verdienen kann.

Gruß
Siggi
Das mag so sein, solange das Verschuldungsgeldsystem noch "funktioniert"(falls man das überhaupt so nennen kann). M.E. ist aber die Lebensgrundlage nicht Geld(mangels Eßbarkeit), sondern fruchtbarer Grund und Boden, denn ohne den gibt es keine Lebensmittel. Hat man diesen und bebaut ihn gut, hat man ein "sorgenfreies" Leben - auch ohne Geld. Hat man eine eigene Hütte, braucht man auch kein Geld, um Miete zu bezahlen. Das ist das, was ich vorhabe. Ich brauche kein Auto und kein Handy.

Viele Grüße
gawain
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Sascha Blodau
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..Permakulturprojekt?..

Beitrag: # 49642Beitrag Sascha Blodau »

..von dieser Idee währe ich auch zu begeistern, zurück zu den Wurzeln, es hat was grund solides.
Soweit ich weiß bekommt man, ohne 5.000 US$ mindest Bargeldbetrag auf einem Bankkonto in PY, keine Daueraufenthaltsgenehmigung.
Da bin ich vielleicht nicht mal auf dem neusten Stand. Das könnte man schon in Deutschland klären, auch über Frau Googler.
Was ich aber nicht weiß, was ist eigentlich ein Permakulturprojekt? So was wie eine Sekte?..
:?:
Alles was du brauchst, kommt im richtigen Moment zu dir. Sei geduldig.
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Siggi!
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Beitrag: # 49647Beitrag Siggi! »

gawain hat geschrieben:ich mache mir eigentlich mehr Sorgen, dass Paraguay mich nicht reinläßt, als dass Deutschland mich nicht rausläßt.
Solange Du nicht straffällig geworden bist, hast Du keinen Eintrag im Führungszeugnis. Nur das ist bei einer Auswanderung wichtig.
Hat man diesen und bebaut ihn gut, hat man ein "sorgenfreies" Leben - auch ohne Geld.
Du solltest wirklich einmal überlegen, wie viele Dinge Du nicht selbst herstellen/züchten kannst. Da kommt eine ganze Menge zusammen (selbst bei einfacher Lebensweise). Sicherlich kannst Du auch ohne Geld leben, wenn Du genug zum Tauschen hast, was andere akzeptieren. (Es war vor 100 Jahren in DE auf dem Land auch üblich den Landarzt mit einem Stück von der Sau zu bezahlen.) Aber bei den aktuellen Preisen für Lebensmittel werden dann bestimmte Dienstleistungen sehr "teuer" für Dich. Sprich Du "zahlst" mit einem hohen Arbeitseinsatz für die Herstellung der Gegenleistung.

Gruß
Siggi
gawain
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Re: ..Permakulturprojekt?..

Beitrag: # 49649Beitrag gawain »

Sascha Blodau hat geschrieben:..von dieser Idee währe ich auch zu begeistern, zurück zu den Wurzeln, es hat was grund solides.
Soweit ich weiß bekommt man, ohne 5.000 US$ mindest Bargeldbetrag auf einem Bankkonto in PY, keine Daueraufenthaltsgenehmigung.
Da bin ich vielleicht nicht mal auf dem neusten Stand. Das könnte man schon in Deutschland klären, auch über Frau Googler.
Was ich aber nicht weiß, was ist eigentlich ein Permakulturprojekt? So was wie eine Sekte?..
:?:
Grüße Dich, Sascha!

Vielen Dank für Deine Antwort!
Der Begriff Permakultur benennt keine Sekte, sondern eine alternative landwirtschaftliche Bewirtschaftunsform. Der österreichische Bauer Sepp Holzer hat damit ganz herausragende Erbegnisse erzielt, so gedeihen im in 1300m Höhe u.a. Sonnenblumen, Kiwi, Tabak und mehr, was in der Monokulturlandwirtschaft undenkbar ist. In der heute üblichen Monokultur konkurrieren die gleichartigen Pflanzen um die gleichen Nährstoffe. In der Permakultur pflanzt man verschiedene Pflanzen sinnvoll "durcheinander", so daß sie sich von Nährstoffbedarf- und abgabe gegenseitig ergänzen und unterstützen. Das erhöht nicht nur den Ertrag sondern macht sie das Feld auch resistent gegen Schädlingsbefall. "Ungeziefer" wie Schnecken und Wühlmäuse breiten sich in einer Permakultur nicht plagenartig aus, sondern erfüllen sogar sinnvolle Aufgaben. Man hat weniger Arbeit und kommt ohne Chemie und Gentechnik aus - gesunde Ernährung und Unabhängigkeit von Agrarchemiemafias wie Monsanto.
http://www.youtube.com/watch?v=CP39fPIw698
http://www.krameterhof.at/

Viele Grüße!
gawain
gawain
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Beitrag: # 49650Beitrag gawain »

Siggi! hat geschrieben: Solange Du nicht straffällig geworden bist, hast Du keinen Eintrag im Führungszeugnis. Nur das ist bei einer Auswanderung wichtig.
Hallo, Siggi!
Danke Dir, das beruhigt mich, mein polizeiliches Führungszeutnis sollte "picobello" sein. Die von Sascha genannten 5000 USD sollte ich zur Not auch für die Einreise auf meinem Konto parken können.
Du solltest wirklich einmal überlegen, wie viele Dinge Du nicht selbst herstellen/züchten kannst. Da kommt eine ganze Menge zusammen (selbst bei einfacher Lebensweise). Sicherlich kannst Du auch ohne Geld leben, wenn Du genug zum Tauschen hast, was andere akzeptieren. (Es war vor 100 Jahren in DE auf dem Land auch üblich den Landarzt mit einem Stück von der Sau zu bezahlen.) Aber bei den aktuellen Preisen für Lebensmittel werden dann bestimmte Dienstleistungen sehr "teuer" für Dich. Sprich Du "zahlst" mit einem hohen Arbeitseinsatz für die Herstellung der Gegenleistung.
Darüber habe ich mir schon Gedanken gemacht. Wir haben auch einen Arzt im Pionierteam. Die gesunde Ernährung und der "Mangel" an Streß wird aber auch die Wahrscheinlichkeit des Erkrankens stark verringern. Das Herzinfarktrisiko wird sich minimieren. Ok, sollte ich eine Blinddarmentzündung bekommen, habe ich natürlich Pech gehabt. Aber das nehme ich für das freie Leben, das ich dort führen kann gerne in Kauf.

Viele Grüße!
gawain
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Sascha Blodau
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..mal eine Weile mit Paraguay beschäftigt..

Beitrag: # 49651Beitrag Sascha Blodau »

Hallo gawain,
super..ich glaube keiner kann das so sauber erklären wie du es hier beschrieben hast..Permakultur ist ja eine gute Sache..

Kann mir vorstellen das du da wohl mit einer größeren Organisation oder einem Forschungsprojekt hin gehen wirst.
Da seid ihr Sicher gut versorgt.
Um dein Aufenthaltstitel würde ich mir nicht so große Sorgen machen, Paraguay ist da eher lax mit den Bedingungen.

Ich hab mich auch mal eine Weile mit Paraguay beschäftigt, als eventuelles Auswanderungsziel.
Im Prinzip kann man sagen, ein weites Land, welches zum großen Teil als Agrarland für den Soja-Anbau genutzt wird.
Es gibt viel Land zu kaufen, was wohl auch viele Auswanderer getan haben, nur ist genau dieses Land oft kaum nutzbar
und damit meist überteuert im Preis. Nur merken das die neuen Besitzer meist erst nach Jahren.
Da gibt es viele Probleme mit dem Ernte-Ertrag und eben mit der Rentabilität.
Ich gehe aber mal davon aus das dein Pionierteam sich da bestens auskennt sonst würdet ihr das wohl erst gar nicht riskieren.
Das die Natur da alles hergibt, was man zum Leben so brauch glaube ich aber nicht.
Paraguay grenzt ja an Bolivien, das ist ein riesen Landstrich, der "Gran Chaco", da hat es locker 50Grad im Schatten.
Das ist eine große Steppenlandschaft, da gibt es kaum Leben.
Für den Tourismus hat es nicht viel zu bieten außer ein paar Ruinen von den Jesuitenreduktionen.
Und die Gegend um Ciudad del Este bei den Iguaçu-Wasserfällen wird mehr von Verbrechern und Drogenhändlern
regiert als alles andere.
Ich staune bloß das sich immer wieder Leute für dieses Land begeistern können.
Nichts für ungut, wünsche dir trotzdem viel Glück bei deinem Unternehmen und nochmals Danke für die umfangreiche Erklärung.
Viele Grüße, Sascha
Alles was du brauchst, kommt im richtigen Moment zu dir. Sei geduldig.
gawain
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Re: ..mal eine Weile mit Paraguay beschäftigt..

Beitrag: # 49652Beitrag gawain »

Sascha Blodau hat geschrieben:Hallo gawain,
super..ich glaube keiner kann das so sauber erklären wie du es hier beschrieben hast..Permakultur ist ja eine gute Sache..
Hallo, Sascha!
Danke für die Blumen, allerdings bin ich ein Anfänger auf dem Gebiet und werde noch viel von den Bauern im Pionierteam lernen müssen. Habe mich aber auch informiert, div. Videos von Holzer gesehen und eins seiner Bücher gelesen. Es ist schon faszinierend, wie erfolgreich man mit den richtigen Griffen sein Land bewirtschaften kann! :)
Kann mir vorstellen das du da wohl mit einer größeren Organisation oder einem Forschungsprojekt hin gehen wirst.
Da seid ihr Sicher gut versorgt.
Nein, das ganze untersteht keiner Organisation und keinem Forschungsprojekt. Wir sind Privatleute, die aussteigen wollen aus Kapitalismus, Zinsknechtschaft, Konsumterror, Krankheitssystem und exonentiellem Wirtschaftswachsumszwang. Wir wollen uns auch nicht versorgen lassen, sondern uns selbst versorgen. Ziel ist, das Dorf so autark wie möglich zu gestalten.
Um dein Aufenthaltstitel würde ich mir nicht so große Sorgen machen, Paraguay ist da eher lax mit den Bedingungen.
Das freut mich, die Südamerikaner haben wohl eine sehr gelassene Mentalität, was ich sehr sympatisch finde. Ich will mich auch nie wieder stressen lassen ;)
Ich hab mich auch mal eine Weile mit Paraguay beschäftigt, als eventuelles Auswanderungsziel.
Im Prinzip kann man sagen, ein weites Land, welches zum großen Teil als Agrarland für den Soja-Anbau genutzt wird.
Es gibt viel Land zu kaufen, was wohl auch viele Auswanderer getan haben, nur ist genau dieses Land oft kaum nutzbar
und damit meist überteuert im Preis. Nur merken das die neuen Besitzer meist erst nach Jahren.
Da gibt es viele Probleme mit dem Ernte-Ertrag und eben mit der Rentabilität.
Ich gehe aber mal davon aus das dein Pionierteam sich da bestens auskennt sonst würdet ihr das wohl erst gar nicht riskieren.
Ja, wir haben da genug Experten im Team. Davon abgesehen kann man auch "schlechtes" Land gut nutzen. Sepp Holzer betreut ja weltweit verschiedene Projekte, die teilweise in sehr trockenen Gegenden liegen.
Das die Natur da alles hergibt, was man zum Leben so brauch glaube ich aber nicht.
Paraguay grenzt ja an Bolivien, das ist ein riesen Landstrich, der "Gran Chaco", da hat es locker 50Grad im Schatten.
Das ist eine große Steppenlandschaft, da gibt es kaum Leben.
50°C, bist Du sicher? Der heißeste Punkt des Chacos vielleicht?
Wenn meine Information stimmt wird allerdings gerade das Gebiet zur Milchproduktion genutzt, von deutschstämmigen Menoniten. So schlecht kann das Land dann doch nicht sein.
Und die Gegend um Ciudad del Este bei den Iguaçu-Wasserfällen wird mehr von Verbrechern und Drogenhändlern
regiert als alles andere.
Ich staune bloß das sich immer wieder Leute für dieses Land begeistern können.
Na ja, alles hat seine Schattenseiten. Ich sehe Paraguay als Chance. In Europa wird binnen der nächsten 10 bis 20 Jahre kein Stein mehr auf dem andern stehen, denke ich - auch wenn ich hoffe, daß ich mich darin irre.
Nichts für ungut, wünsche dir trotzdem viel Glück bei deinem Unternehmen und nochmals Danke für die umfangreiche Erklärung.
Viele Grüße, Sascha
Vielen Dank, Sascha! und gern geschehen! :)
Viele Grüße!
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arnego2
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Beitrag: # 49653Beitrag arnego2 »

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Sascha Blodau
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AW..Permakultur in PY

Beitrag: # 49654Beitrag Sascha Blodau »

..hallo gawain,
die Sache finde ich echt Interessant, nicht das es hier zu anstrengend wird..

Also mit deinen Prognosen zu Europa und was daraus in 10-20 Jahren werden kann, sind wir glaube ich absolut einer Meinung.
Aus diesem Grund bin ich auch erleichtert, das ich grade dabei bin mir ein zweites Standbein in Bolivien aufzubauen.
Wenn ich diesen täglichen Wahnsinn von "Euro-Hochstapellei" so beobachte, wird mir nur noch schlecht!
Die müssen schon die Euros mit See-Kontainern nach Zypern schaffen, dass erinnert mich an Fotos aus der Kaiserzeit,
wo es auch schon mal eine große Inflation gab.

Ich kann das voll nachfühlen, wenn du da mit deinem Pionierteam nach Paraguay gehen willst um etwas bodenständiges
aufzubauen.
Es ist auf jeden Fall gut, wenn ihr in einem Team zusammen arbeitet, dadurch könnt ihr euch gegenseitig unterstützten.

Was die gelassene Mentalität der Südamerikaner angeht, sollte man das nicht falsch deuten.
Als Europäer denkt man; "Die sind ja locker drauf". Wenn du mit denen aber eine Weile zu tun hast, merkst du aber das
die deshalb so locker drauf sind, weil die ganz genau wissen, das du sie aus Ihrem Lebensraum, sowiso nicht verdrengen kannst.
Der Europäer kommt mit seinem Irrglaube von Weltverbesserung und lässt ein Haufen Geld da und haut bei Zeiten wieder
stillschweigend ab, die lachen dich, im innern schon, im Voraus aus.

Gut mit den 50Grad will ich mich nicht fest legen, können auch 45Grad sein, währe aber trotzdem hart genug.
Die deutschstämmigen Menoniten und ihre berühmte Milchproduktion ist wirklich bewundernswert.
Aber weißt du, das die noch genau diese Intolerante Einstellung haben, wie sie hierzulande vor 150 Jahren üblich war?
Wenn einer von denen nur sein Maul aufmacht, würde mir schon Schlecht werden.
Nach vorn kann ich mich entwickeln aber leider nicht mehr zurück, das habe ich schon in Bolivien gemerkt.

Ich bin noch mit einem älteren deutschen Ehepaar über das Internet befreundet, die waren auch nach Paraguay gegangen.
Wollten so um 2009 ein selbstversorger Bauernhof als Altersruhesitz aufbauen, schöner Gedanke.
Die Realität sah aber so aus, das zum Beispiel die Kühe von der Weide, Nachts einfach von irgend welchen Leuten
geklaut wurden.
Diese wurden ein Stück weit in den Wald gezerrt, am Baum fest gebunden und dann einfach abgestochen.
Danach wurden die Keulen und die Teile wo das meiste Fleisch drann ist einfach rausgeschnitten und den
Rest haben sie einfach liegen gelassen.
Der alte Knabe mußte jede Nacht auf seinem Grundstück wache schieben, mit einer Pumpgun in der Hand.
Wenn da was raschelte dann hat er mal einen Warnschuss abgefeuert.
Fast ein wunder das er sich dabei nicht selbst den Koft weggeschossen hat.
Letzten Endes sind beide wieder nach Deutschland zurükgekommen, weil ihm langsam dei Pumpe Probleme machte.
Es gibt viele solcher Geschichten, auch hier im Forum.
Solltet Ihr allerdings Recht haben und eure Permakultur währe die Lösung vieler Probleme dort,
dann hast du sicher eiene gute Chance dort auch noch die nächsten Präsidentschaftswahlen zu gewinnen,
die brauchen mämlich noch Leute mit echten Lösungen in der Tasche.
Ich will euch die Sache wirklich nicht madig reden, aber Vorsicht kann nicht schaden.
Viele Grüße, Sascha
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spassmusssein
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Ohne Moos...

Beitrag: # 49662Beitrag spassmusssein »

...ist auch in der Permalultur nicht soviel los. (Erinnert mich im Ansatz an die theosofische "Bio-Dynamik" die ich mir mal für mein campo hier überlegt habe).
Die von PY für die Residenz geforderten USD 5000.- müssen auf einem Konto einer paraguayischen Bank eingezahlt sein und dort zumindest bis zur Residenzerteilung (dauerhaft, nicht vorübergehend) nachgewiesen liegen.
Weitere infos kannst Du über www.paraguay-stammtisch.forumieren.com erlesen.
Das Forum ist zwar derzeit sehr still, jedoch findest Du alle Infos zum Thema Residenz. Kannst dort auch jede konkrete Frage stellen, die meisten Forensiker sind sehr solide und erfahren, einige kenne ich mittlerweile persönlich. Auch sind/waren dort sogenannte "Selbstversorger" unterwegs/gewesen.
Die sonstigen Ratschläge im Bezug auf gute Sprachkenntnisse (weiss schon, lernst Du dann schon im Land jajaj), Vorsicht vor Betrügereien und den Spargroschen für die Rückreise erwähne ich nur beiläufig.
Oft ist ja schon ausreichend, mit dem Auswander-gedanken ein Stimmungstief zu durchwaten, auch wenn die Realität dann im pöhsen Kapitalismus weitergeht.
Wie ist in dem Projekt das Wohnen eingebettet? Höhle, Zelt oder Adobe-Haus (lehmverputzte Strohballenhäuser dürften in einem Extrem-Heissland eher ausfallen.
P.S. Die Tatsache, dass mittlerweile alternativlos im Vorjahrhundert denkende Menoniten selbst im Chaco überleben, garantiert keinesfalls, dass Du Dich bei den 50 Schattengraden wohlfühlst.
P.P.S. Wachsende Kriminalität und steigende Gewaltagressivität gerade gegenüber "Fremden", die ja für einen Paraguayer stets unermesslich reich sind nimmt, sollte gerade bei einer "Fremden-ansiedelung" wohl einbedacht sein.
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kurtchen
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Beitrag: # 49665Beitrag kurtchen »

Siggi! hat geschrieben:. Von der deutschen Botschaft darf man keine Hilfe im (medizinischen oder ökonomischen) Notfall erwarten. Die bezahlen noch niemals das Rückflugticket.


Siggi
Hallo Siggi,

woher weißt Du das ? Ich denke sie bezahlen aber man muß es zurückzahlen.

Stell Dir vor: jemand ist bei Spassi oder Henry in Urlaub und wird ausgeraubt, hat nichts mehr vor Ort, auch keine Bleibe.

Da muß doch die Botschaft helfen, oder nicht ???

Ich meine mit Unterschrift wonach man sich verpflichtet den Flug zurückzubezahlen geht das.

Oder liege ich falsch ?

Gruss
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Siggi!
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Beitrag: # 49667Beitrag Siggi! »

kurtchen hat geschrieben:Ich denke sie bezahlen aber man muß es zurückzahlen.
Sicher, bei nachgewiesener finanzieller Leistungsfähigkeit gewährt die Botschaft einen Kredit. Aber ein mittelloser gescheiterter Auswanderer sitzt im Ausland fest, wenn ich nicht ein Verwandter oder Bekannter erbarmt und die Kosten übernimmt.
kurtchen hat geschrieben:woher weißt Du das ?
Ich bekam einen Anruf: Siggi hilf mir, ich sterbe hier sonst. Es ging um einen Krankentransport nach DE. Die Botschaft stellte erst einmal Fragen nach der Finanzierung und machte klar, dass nur bei sichergestellter Finanzierung das Geld vor Ort ausgelegt werden könne. Im Klartext: Zuerst die Vorlage der Bankbestätigung der Überweisung auf das Konto der Botschaft, dann könne man das Geld auszahlen, um damit einen Flug zu bezahlen. Knallhart, völlig wurscht, ob der Deutsche sonst im Krankenhaus in UA verreckt.

Gruß
Siggi
spassmusssein
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Kurtchen, kurtchen...iss ja unnnneröörrrrrt...

Beitrag: # 49671Beitrag spassmusssein »

...also wer spassi hier heimsucht (mein Heim ist hier und gelegentlich lasse ich da Freunde dazukommen) WIRD NICHT BERAUBT.
Punkt.
Ich bin sicherlich im Lebensgestalten heute recht extrovertiert, aber daher bin ich ein weit bekannter Strassenköter und da geniessen auch Besucher Rundumschutz.
Ich habe dem newbie ja nun einen Stein in den Garten getan...wenn er sein Studium (damals wohl noch aus meinen Steuermitteln) finanzierte, aber geschmissen hat, jetzt erneut aus "Kapitalismus-fatalismus" abhaut...ich mag es nit weiter beleuchten, sonst bezichten mich vallartina/brooklyn/Capitalino wieder des Oberlehrers (clonige Grüsse, dennoch).
Es gibt viele Projekte, nochmehr Fantasten und denen hängt der Bestabzocker schon die goldene Mohrrübe vor das Maul.
Wer keine Kohle hat und bereits sein Scheitern in "D" eingeleitet hat, wird im Ausland auch kein Grosser.
Sorry, manchmal habe ich es leid.
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