Sozialkontake

Frankreich, nicht nur, aber auch ... das Land der Flamingos und der Carmargue-Pferde...Und natürlich regnet und schneit es auch ;-)

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Vera
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Sozialkontake

Beitrag: # 24843Beitrag Vera »

Hallo Ihr Lieben!

Wir spielen mit dem gedanken nach Frankreich auszuwandern. Wir sind zwei Akademiker, 30 und 38 Jahre alt und haben drei Kinder. Ich habe gelesen, dass die Franzosen lieber unter sich wären und Schwierigkeiten bestehen für Deutsche Kontakte zu knüpfen. Bitte berichtet von Euren Erfahrungen!

Danke! Vera
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Jupp
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Beitrag: # 24845Beitrag Jupp »

dass die Franzosen lieber unter sich wären
Meine Erfahrungen sind zwar schon etwas älter, aber zu der Zeit war das so. Und bei Deutschen wurde gleich was von N. getuschelt. Aber das ist wohl auch stark von der jeweiligen Gegend abhängig.

Hier gibt es ein Buch, das ganz nett zu lesen ist. Da kann man genauestens nachvollziehen, wie man es nicht machen sollte. Ist von einem Schweizer (-EU!), der mal hier präsent war.

Siehe unter Buchtipps...
Auswandern? Eher nicht, aber ein Altersruhesitz irgendwo im Nirgendwo?
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pierre
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Beitrag: # 24866Beitrag pierre »

...willkommen / bienvenue !

..wo soll es denn in France hingehen ?

..Kinder sind in den meisten Gebieten eher eine Bruecke und erleichtern soziale Kontakte, (solange ihr Verhalten dem hier Gelebten entspricht..);
und durch Schule etc. mit den Elternvereinigungen (parents d'eleves) hat jeder dann "zwangslaeufig" Kontakt.
Will man jedoch seine deutsche Mentalitaet weiterleben, sind Konflikte unvermeidlich...

a bientot en France (?)

- Pierre -

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DK-Ursel
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Beitrag: # 24868Beitrag DK-Ursel »

Hej Pierre!

So kenne ich das auch aus DK - aber wie tiefgehend sind dann die Kontakte, die man über die Kinder und Engagement in Schule etc. herstellen kann?
Führen die (schnell??) zu privatem Umgang auch der Erwachsenen, mit usammenklönen am Telefgon, Zusammenessen am Abend o.ä., wie wir das aus Dtld. herkennen?

Interessierte Grüße - Ursel, DK
pierre
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Beitrag: # 24871Beitrag pierre »

DK-Ursel hat geschrieben:So kenne ich das auch aus DK - aber wie tiefgehend sind dann die Kontakte, die man über die Kinder und Engagement in Schule etc. herstellen kann?
was fuer eine Frage ...-(?)...so tiefgreifend man sie eben gestaltet...
Führen die (schnell??) zu privatem Umgang auch der Erwachsenen, mit Zusammenklönen am Telefgon, Zusammenessen am Abend o.ä., wie wir das aus Dtld. herkennen?
Keine Ahnung, woher aus D du das kennst- (Bremer, Hamburger, Koelner, Berliner, Leipziger, Dresdner Schulen?)...
... auf diesem Niveau jedenfalls wird jeder hier sicher erfolgreich sein koennen; speziell beim Essen... ... aber was wolltest du eigentlich wirklich wissen?

- Pierre -

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DK-Ursel
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Beitrag: # 24872Beitrag DK-Ursel »

Schon gut, vergiß es, ich seh schon - kein Bedarf für Austausch.
Hätte mich nur mal interessiert.

Aber es gehört ja vielleicht auch nicht in dieses Positng.

Gruß Ursel, DK
Vera
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Eher in den Süden...

Beitrag: # 24937Beitrag Vera »

Wir wollten eher Richtung Südfrankreich. Stimmt es , dass die Franzosen sich untereinander nicht zu Hause besuchen, sondern nur in Restaurants gehen? Was meint ihr mit "deutsche Kultur leben"?
pierre
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Beitrag: # 24968Beitrag pierre »

@ Vera

...Richtung Sued-Frankreich ist ja schon "etwas" genauer -
...und wie ich einem Beitrag deinerseits an anderer Stelle entnehme, scheinst du grosse Angst vor dir fremden Kontakten zu haben...

Fuer die grossen Staedte Frankreichs mag das Folgende nicht gelten, ansonsten aber, allein schon durch den taeglichen Nahrungseinkauf kommt man um Kontakte garnicht herum; -
...auch muss unterschieden werden zwischen Ferienerfahrungsn und Daueraufenthalten - (Jupp's Eindruecke sind sicher Urlaubserfahrungen);
- auch Deutsche verhalten sich im Urlaub anders als im heimischen Umfeld -
.. die Angewohnheit der Franzosen, sich im Bistro, nicht unbedingt Restaurant, zu treffen, belegt einerseits die Kontaktfreudigkeit und hat andererseits gleichzeitig den Vorteil, die von DK-Ursel beschriebenen "Unannehmlichkeiten" zu vermeiden.
Weiterhin ist auch die Moeglichkeit "sozialer Kontakte" dadurch sofort erheblich erweitert.
Habe auch nur ganz selten gehoert, dass hier jemand in "sozialer Isolation" gestorben waere. (Von Altersheimen abgesehen !)

Allein schon aus Neugier werden dich die Nachbarn "moegen" und was du aus dieser Phase des Kennenlernen machst, haengt ganz von dir ab:

Stichwort "deutsche Mentalitaet":
sich ueber ortsuebliche Unpuenktlichkeit beschweren, private Kontakte zu Arbeitskollegen suchen, zeitlose Essensrituale als laestig zu empfinden und dies auszudruecken, Kindererziehung zu diskutieren, staendige Verbesserungsvorschlaege -seien sie auch noch so berechtigt -, etc,etc. ....) bringt dich auf der Beliebtheitsskala sicher nicht nach oben...
Wenn es dir gelingt, deinen "Kontakten" klarzumachen, was du, der aus dem viel "staerkeren" D stammt, in France willst, werden sie dir hilfreich zur Seite stehen, sofern es ihren Interessen nicht widerspricht.

- In welchem akademischen Bereich seid ihr denn taetig, wenn ihr's noch muesst - und wie alt sind les gosses ?

- Pierre -

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Jupp
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Beitrag: # 24971Beitrag Jupp »

>Jupp's Eindruecke sind sicher Urlaubserfahrungen<

Das ist richtig. Der Fehler war wahrscheinlich, weit und breit der einzige Deutsche unter lauter Franzosen gewesen zu sein. Insofern ist das sicher nicht repräsentativ, aber gibt schon zu denken.
Auswandern? Eher nicht, aber ein Altersruhesitz irgendwo im Nirgendwo?
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DK-Ursel
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Beitrag: # 24980Beitrag DK-Ursel »

Hej Pierre!
die von DK-Ursel beschriebenen "Unannehmlichkeiten" zu vermeiden
Wie denn, wo denn, was denn?

Wo habe ich denn welche Unannehmlichkeiten erwähnt?

Verblüfft-ratlose Grüße - Ursel, DK
Anne
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Beitrag: # 24988Beitrag Anne »

Ich fand die Franzosen immer sehr zugänglich - allerdings war mein Französisch auch gut genug, um im Süden für eine Elsässerin gehalten zu werden (nach dem Motto: die Grammatik stimmt, aber der Akzent hat so was :lol: ). Es stimmt allerdings, dass außer der Familie selten jemand nach Hause eingeladen wird - das ist einfach ein kultureller Unterschied, hat aber nichts mit abweisendem Verhalten zu tun.

Ansonsten gebe ich Pierre sehr recht, was den Eigenanteil angeht - durch Vermeidung von zu "deutschem" Verhalten.
Caribe-Klaus
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Beitrag: # 24992Beitrag Caribe-Klaus »

Aus meiner Erfahrung heraus ist zumindest erstmal eine innere Distanz zwischen Deutschen und Franzosen vorhanden. In meiner Zeit auf Hispañiola lernte ich natürlich auch französische Einwanderer dort kennen.

Zugegeben, ist eine andere Situation, weil wir nun nicht mehr auf heimischen Territorium sondern im Ausland lebten.

Mit einem freundete ich mich an. Wir unternahmen sehr viel gemeinsam und ich zeigte ihm auch die gesamte Insel. Irgendwann kamen wir mal eben auf die "Kühle" zwischen Franzosen und Deutschen zu sprechen. er gab mir recht und sagte
"Ich hätte niemals gedacht, einmal mit einem Deutschen befreundet zu sein"!

Gruss Klaus
Die positive Grundeinstellung ist nicht alles, doch ohne sie - ist alles nicht's !
Carola
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Beitrag: # 44392Beitrag Carola »

Ich glaube, dass es von Generation zu Generation verschieden ist. Ich bin Mitte 20 und habe mal für ein halbes Jahr in Frankreich gelebt. Alle jungen Menschen waren mir gegenüber sehr aufgeschlossen. Bei älteren Menschen habe ich mich jedoch häufiger schwer getan. Die Beziehung ist hier durch die Geschichte noch immer belastet.
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