Wie zufrieden seid ihr mit Eurer Auswanderung?

immer mal wieder eine neue Umfrage...

Moderator: Moderatoren

Wie zufrieden seid ihr mit Eurer Auswanderung?

Sehr zufrieden, die Erwartungen wurden erfüllt
7
50%
Zufrieden, die Erwartungen wurden im wesentlichen erfüllt
4
29%
Es könnte besser sein, aber immer noch besser als daheim
1
7%
Nicht besser und nicht schlechter als daheim
1
7%
Schlechter als daheim
1
7%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 14

bekk
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Beitrag: # 56404Beitrag bekk »

Ich frage mich dann immer, warum die künstliche Verknappung der Ärzte in DE und die damit einhergehende Verschlechterung der medizinischen Versorgung nie ein Thema ist?
Wer jemals in Norwegen ausserhalb der grossen Staedte gewohnt hat - gilt wahrscheinlich auch fuer viele weitere europaeische und aussereuropaeische Regionen - der wird Deutschland als das absolute medizinische Paradies sehen. Da von Verschlecherung der medizinischen Versorgung zu reden, ist schon Jammern auf allerhoechstem Niveau. Ich denke auch, deutsche Aerzte ordnen wesentlich haeufiger MRTs und CTs an als auf der Krim (oder in anderen Laendern - auch bei mir). Von daher kann die Wartezeit entsprechend lang sein. Denn eins muss man doch sagen: mit Geraetemedizin wird in Deutschland so richtig Geld gescheffelt, also wird es im Selbstbedienungsladen des deutschen Gesundheitswesens auch entsprechend gern verordnet.
Wieso kann das zweitärmste Land Europas dort viel besser punkten als eine der reichsten Industrienationen der Welt?
Das zweitaermste Land kann deswegen punkten, weil du von deinem deutschen Geldbeutel und deutschen Preisen ausgehst und das Lohnniveau deines Landes vergisst. Ich vermute, es sind relativ wenige, die sich auf der Krim privat ein MRT fuer 50€ leisten (koennen) - fuer Deutsche natuerlich ein laecherlich niedriger Betrag.
Ich fliege uebrigens fuer ein PET CT auch in ein aermeres europaeisches Land. Dort bezahlen eine Begleitperson und ich samt Flug, Service ab Flufhafen, Hotel, Privatbehandlung plus einem kleinen anschliessenden Urlaub vor Ort immer noch weniger als hier im reichen Norwegen, wo es im ganzen Land in den staatlichen Krankenhaeusern gerade mal 2 entsprechende Geraete gibt. Im privaten Institut ist es horrend teuer. Die Chance, ein PET CT verordnet und somit bezahlt zu bekommen, tendiert gegen null - mit den unglaubwuerdigsten Erklaerungen seitens der Aerzte,mal ganz abgesehen von der dann noch zu erwartenden Wartezeit.
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Siggi!
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Beitrag: # 56405Beitrag Siggi! »

bekk hat geschrieben:Ich denke auch, deutsche Aerzte ordnen wesentlich haeufiger MRTs und CTs an als auf der Krim (oder in anderen Laendern - auch bei mir). Von daher kann die Wartezeit entsprechend lang sein.
Sicher wird so eine Untersuchung in DE häufiger ausgeführt. Aber warum gibt es dann nicht mehr Geräte? Wenn man bei einer KFZ Reparatur solche Wartezeiten hätte, würden die Werkstätten aus dem Boden sprießen, aber im Medizinbereich gibt es keinen echten Markt in DE. Das ist der Grund.

In UA habe ich aber einen echten, harten Markt mit allen positiven und negativen Nebenwirkungen. Das öffentliche Gesundheitssystem ist kostenfrei, aber das bietet keinen MRT. Nur wer bar zahlt, bekommt so eine Untersuchung. (Eine KV ist in UA eher unüblich. Aber auch dann müsste man zuerst selbst zahlen.) Der Betreiber des MRT ist eine privatwirtschaftliche Gesellschaft und macht damit Profit. Nichts wird irgendwie bezuschusst, der Staat ist nicht leistungsfähig genug dafür. Er kann gerade das öffentliche Gesundheitssystem auf niedrigen Niveau aufrecht erhalten. Aber auch dort muss man jedes benötigte Material (von der Spritze bis zur Medizin) selbst zahlen. Nur die ärztliche Dienstleistung ist kostenfrei, wobei in der Praxis die Ärzte ihre Leistung von "Geschenken" des Patienten abhängig machen, um so ihren kärglichen Lohn spürbar aufzubessern.

Eine Verordnung vom Arzt will beim MRT niemand sehen. Ich selbst mache einen Termin und sage, was ich will. Trotzdem war das Gerät gut ausgelastet. Es befand sich in einer Stadt mit 300'000 Einwohnern, was für UA Verhältnisse nicht groß ist.

Norwegen und die Ukraine sind im Gesundheitssystem nicht vergleichbar. Da prallen Welten aufeinander, die verschiedener nicht sein könnten.

Gruß
Siggi, der seit vielen Jahren Selbstzahler ohne KV ist
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Siggi!
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Beitrag: # 56408Beitrag Siggi! »

orly hat geschrieben:Gesund , gut.
Krank , schlecht.
Gilt weltweit in verschiedenen Ausprägungen.....
Stimmt. In der Ukraine kannst Du noch hinzufügen: Krank + arm -> sehr schlecht bis tödlich. Das muss gar keine exotische, kostenintensive Erkrankung sein. Der durchschnittliche Rentner kann noch niemals die Medikamente zur Behandlung von Bluthochdruck oder Diabetes zahlen. Der Bluthochdruck zerstört so langsam die Organe und irgendwann kommt dann z.B. der Schlaganfall, ggf. gefolgt von Lebensjahren mit massiven Ausfallerscheinungen (Verlust der Sprache, Lähmungen, etc.). Diabetes ist auch nicht nett, der Patient verliert z.B. alle Zähne, auch Implantate (die sich der Rentner ohnehin nicht leisten kann) halten nicht. Nebenbei: 80% der Diabetiker leiden unter Bluthochdruck.

Aus solchen Gründen ist die Lebenserwartung im wilden Osten niedrig. Der vermögende Ukrainer dagegen lässt sich in Westeuropa operieren...

Gruß
Siggi
artep

krank und arm in der UA

Beitrag: # 56409Beitrag artep »

hy Siggi, hier in Bulgarien lassen sich reiche Russen operieren, kein Witz.
Es gibt hier private Kurkliniken, wo auch operiert wird und zwar von Spezialisten. Alles was zum Bewegungsapperarat zählt. Und da gibt es Wartezeiten----halleluja.
Die haben hier mega Ärzte auf dem Gebiet, die jahrelange Auslandserfahrungen mit OPs dieser Art haben.
Ich werde mich da aus aktuellem Anlass mal demnächst schlauer machen.
Meine Schwester(54) in D. hat Arthrose bekommen, überall. Sie arbeitet als Intensivkrankenschwester auf der Frühchenstation.
Sie hat zwar Beziehungen, aber alle bisherigen Orthopäden( normale Wartezeit =6 Monate) wollten ihr nur starke Schmerztabl. verschreiben.
Sie kommt ja im September zu mir hierher und dann soll sie sich da mal in dieser Klinik vorstellen.
Auf der anderen Seite fällt natürlich auch hier auf, dass gerade die Zigeuner oder wirklich arme Menschen, kaum noch einen Zahn haben und dass, obwohl die Behandlungen für uns Deutsche hier ein Schnäppchen sind.
Wenn man in die Med.Uni nach Varna geht und lässt sich von einem Studenten behandeln ( ein FA ist aber immer dabei) bezahlst man nochmal deutlich!!!!!! weniger.
Ich hoffe sehr Siggi, du und deine Frau findet bald einen Platz, wo ihr euch gut aufgehoben fühlt. Ich drücke euch beiden ganz fest die Daumen.
LG artep
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Siggi!
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Beitrag: # 56411Beitrag Siggi! »

orly hat geschrieben:Das ist ja hier wie beim Kaffetrinken im Altersheim.
Du wohnst vermutlich sehr städtisch, da stellen sich viele Fragen nicht. Ich wohne auf der Krim in der tiefsten Provinz. Das Krankenhaus von unserem Ort möchte ich nie von innen als Patient sehen. Gute Behandlung gibt es in der Hauptstadt, aber das sind 180km. Da fragt man sich schon, wenn man hört, wie die Bekannten in DE Herzinfarkte bekommen, wie so etwas wohl auf der Krim ausgehen würde - auch wenn ich noch nie eine schlimme Erkrankung hatte.

Gruß
Siggi
IslaDelEncanto
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Beitrag: # 56416Beitrag IslaDelEncanto »

Ich finde nichts schlimmes daran zuzugeben, wenn man sich wieder umentschieden hat - das Wort scheitern... find ich gar nicht so angebracht.

Ich bin umhergewandert... von Österreich nach Deutschland (Niedersachsen), dann nach Brandenburg.. dann nach Berlin... dann Puerto Rico - habe es nach 3 Monaten verlassen und bin nach North Carolina, dort bin ich dann nach 8 Monaten weg und habe es in Tampa (Florida) versucht, und nach 2 Wochen hab ich festgestellt, Tampa ist es auch nicht - also zurück nach Puerto Rico.

Bin ich irgendwo gescheitert? Sehe ich nicht so.. ich hab einfach viel Zeit gebraucht um herauszufinden, wo ich ich zu Hause fühle und was ich will. Den Rest habe ich möglich gemacht - für mich gibt es kein Scheitern: Wenn man etwas wirklich will, findet sich auch ein Weg.

Und wenn ich heute entscheiden würde, dass ich lieber zurück nach Österreich möchte - egal aus welchen Gründen.. Geld, medizinische Versorgung.. Heimweh.. was auch immer - ich würde es machen und dabei niemals meine letzten 4 Jahre als gescheitert ansehen.

Meine medizinische Versorgung beruht auf "na hoffentlich passiert nix"..
bekk
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Beitrag: # 56419Beitrag bekk »

Ich finde nichts schlimmes daran zuzugeben, wenn man sich wieder umentschieden hat - das Wort scheitern... find ich gar nicht so angebracht.
Es gibt das freiwillige, aus keinerlei innerem oder aeusserem Zwang heraus, Umentscheiden aber auch das , oft auf der finanziellen Situation beruhend, manachmal kombiniert mit sozialen Schwierigkeiten verbunden, Scheitern, wenn man eigentlich gar nicht zurueck will, aber gar nichts mehr geht, nicht genug Geld verdient wird, die Miete und Essen nicht mehr bezahlt werden kann oder man sein Geld sonstwie in den Sand gesetzt hat und sich daran erinnert, dass es in Deutschland sowas wie ein Sozialsystem gibt, in das man jederzeit zurueckkehren kann und aufgefangen wird.

Wir sind auch beruflich bedingt etwas in der Welt herumgezogen, wollten eigentlich nie wirklich im Ausland sesshaft werden, bis es uns nach Norwegen trieb und wir feststellten, dass hier das Land ist, in dem wir gern alt werden moechten. Ein Gescheiterter wird immer zwangsweise als letzten Ausweg den Rueckweg antreten, oft sogar nicht einmal mehr das Geld fuer das Rueckflugticket auf dem Konto.
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Siggi!
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Beitrag: # 56420Beitrag Siggi! »

bekk hat geschrieben:Scheitern, wenn man eigentlich gar nicht zurueck will, aber gar nichts mehr geht,
So gesehen bin ich gescheitert. Aus eigenem Antrieb würden wir uns jetzt nicht verabschieden. Aber wenn die Lebensbedingungen immer unkomfortabler (z.B. hinsichtlich Zugriff auf Geld und Verfügbarkeit von Roaming und Mobilfunknetz) und unsicherer (bzgl. Wasser und Stromversorgung) werden, ist dann nur die Frage, wann man die Konsequenz zieht. Dazu kommen noch die administrativen Schwierigkeiten. Man fragt sich: Es ist das wert? Sind wir nicht an einem anderen Ort ohne diese ganzen Probleme besser aufgehoben?

Ich hatte gestern wieder mal ein längeres Gespräch mit meiner Frau. Sie hat Angst vor Isolation am neuen Ort. Nochmals von 0 anfangen, ohne Bekannte. Es ist doch schon schwer genug Bekannte (von Freunden will ich gar nicht sprechen) zu finden, wenn keine Sprachbarriere und keine Barriere der Herkunft existieren. Mit zunehmenden Alter wird das auch nicht einfacher.

Es wurde wieder deutlich: Eigentlich will sie gar nichts ändern, aber sie fühlt einen Zwang, um so dem Konflikt zwischen den beiden Ländern, wo sich zugehörig fühlt, zu entgehen. Emotional ist dies viel schwieriger für sie, als für mich.

Gruß
Siggi
bekk
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Beitrag: # 56421Beitrag bekk »

So gesehen bin ich gescheitert. Aus eigenem Antrieb würden wir uns nicht verabschieden. Aber wenn die Lebensbedingungen immer unkomfortabler ....
Wieso du dich dazurechnest, verstehe ich nicht, zumal du nur einen Halbsatz zitiert hast und die Erklaerung: finanzielle Schwierigkeiten, Integrationsschwierigkeiten, unter den Tisch hast fallen lassen. Bei euch ist ein aeusserer Zwang vorhanden, den ihr euch nicht weiter antun wollt. Wer die Moeglichkeit hat, bei unsicherer, evtl. sogar lebensbedrohlicher Lage ein Land zu verlassen, der macht es. Schliesslich seid ihr unter anderen politischen Voraussetzungen dort hingezogen. Darauf habt ihr keinen Einfluss.

Da spielen Emotionen eine untergeordnete Rolle - man koennte schliesslich auch bleiben und alle aeusseren Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen. Aber wer macht das schon, wenn man es sich leisten kann, dem zu entfliehen und an einem anderen Ort noch einmal neu anzufangen. Dennoch koennt ihr euch entscheiden, ob ihr bleiben oder gehen wollt. Ein Gescheiterter kann das nicht unbedingt, denn sonst waere sicher der eine oder andere nicht freiwillig wieder nach Deutschland zurueckgekommen - es sei denn, es macht ihm nichts aus, irgendwo im Slum unter schlimmsten Bedingungen zu hausen und nicht zu wissen, was seine Familie morgen essen soll.
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Siggi!
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Beitrag: # 56423Beitrag Siggi! »

Ich weiß nicht, ob ich das Scheitern nur an finanziellen Rahmenbedingungen fest machen würde. Man kann sich auch vertun. Wandert in ein Land aus und nachher ist alles anders, als man es sich dachte. Es tun sich Schwierigkeiten auf, die man im vorangegangenen Urlaub sich hätte nie träumen lassen.

Auch würde ich das Scheitern nicht nur am Rückwandern festmachen. Es gibt auch genug Auswanderer, die unzufrieden sind, aber trotzdem bleiben. Ich kann mich noch an einen Schweitzer in Sumy erinnern. Jedes Mal sagte er mir, wie gut doch alles in der Schweiz sei und was die Ukrainer alles falsch machen. (Das nervte so, dass man mehrere Treffen im kurzen Zeitraum vermied.) Aber er war mit einer Ukrainerin verheiratet, die das Land nicht verlassen wollte. Würde er gehen, wäre dies das Ende des Kontakts zum gemeinsamen Kind. Also blieb er und war weiterhin unzufrieden. (Nebenbei: Nach einigen Jahren konnte er seine Frau überzeugen. Sie gingen nach Deutschland, seine Frau bekam einen Job als Ärztin und reichte die Scheidung ein. Jetzt wohnt er in der Schweiz und sie mit Kind in Deutschland. Also hat er doch alles verloren.)

Gruß
Siggi
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Beitrag: # 56427Beitrag bekk »

Ich weiß nicht, ob ich das Scheitern nur an finanziellen Rahmenbedingungen fest machen würde.
Habe ich nicht, wenn du noch einmal nachlesen moechtest, habe ich von sozialen Schwierigkeiten geschrieben, die auch oft eine grosse Rolle spielen - je andersartiger das Auswanderungsland und die Mentalitaet der Einwohner ist, desto groesser.
Man kann sich auch vertun.
Richtig, vertun oder auch Lust auf Neues zu haben, nenne ich beides "Umentscheiden", denn kaum jemand kann vorhersagen, was genau auf einen zukommt, wenn man auswandert. Wenn sich hier z.B. politisch einiges aendern wuerde, das mich stark einschraenkt, kaeme ich auch zu der Entscheidung, dass ich mich im Land vertan habe, ziehe evtl. wieder nach D zurueck oder weiter in ein anderes Land. Das ist aber kein persoenliches Scheitern, sondern dann waechst mein Wusch nach Veraenderung. Kann ich mich aber gar nicht integrieren, spreche kaum die Sprache, finde keinen ausreichenden Job, habe ploetzlich selbst kaum noch etwas auf meinem Konto, dann bin ich definitiv gescheitert, denn sooo hat man sich seine Auswanderung, von der man sich normalerweise mindestens irgendeine persoenlicheVerbesserung und keine Verschlechterung vorstellt, nicht vorgestellt.
Jemand, der aber scheitert, will das Land gar nicht verlassen, muss es, je nach vorhandenem oder nicht vorhandenem Sozialsystem aber, wenn er keinerlei finanzielle Unterstuetzung von seiten des anderen Staates erhaelt. Da man aber ungern zugibt, gescheitert zu sein, wandert man natuerlich unter einem voellig anderen Vorwand wieder zurueck. Man kann mit etwas Geschick in Geschichten erzaehlen auch dann noch als "strahlender Heimkehrer" dastehen.
Es tun sich Schwierigkeiten auf, die man im vorangegangenen Urlaub sich hätte nie träumen lassen.
Sind es persoenliche Schwierigkeiten (siehe oben), dann ist es Scheitern, sind es ganz objektiv von aussen kommende, ist es Umentscheiden. Natuerlich gibt man ungern zu, dass man gescheitert ist. Man hat mal wieder keine Chance bekommen und "alle" waren gegen einen...... Deswegen ist es ja auch so wichtig, dass man nicht Hals ueber Kopf auswandert, Warnungen Landeskundiger oder sonst bereits Ausgewanderter ernst nimmt und sie nichts als Schikane abtut. Von solchen Threads gibt es ja auch....
Auch würde ich das Scheitern nicht nur am Rückwandern festmachen. Es gibt auch genug Auswanderer, die unzufrieden sind, aber trotzdem bleiben.
Kenne ich auch, dann ist entweder die Frustration noch nicht gross genug, es ist noch Geld vorhanden oder sie haben, so wie eine Familie, die ich kenne, gar nicht mehr das Geld fuer einen Rueckzug. Hier ist es natuerlich einfacher als in vielen anderen Teilen der Welt: in Norwegen verhungert niemand, dem Sozialsystem sei Dank. Dann gibt es auch noch die Berufsnoergler, die ich auch kenne, bei denen ich mich tatsaechlich frage, warum sie nicht die Zelte abbrechen, wenn hier alles sooooo schlimm ist. Aber die haben in Deutschland bestimmt auch genoergelt, ebenso wie das Land, in dem sie tatsaechlich zufrieden waeren, erst erfunden werden muesste.
Aber er war mit einer Ukrainerin verheiratet,...
Ich denke, das sind Sonderfaelle, wenn Paare zweier Laender betroffen sind. Da kann es durchaus sein, dass einer unzufrieden ist (oder mit der Zeit wird) oder auch sehr stark an Heimweh leidet, aber der Liebe wegen dies trotzdem aushaelt. Da muss man sich irgendwie einigen, damit beide groesstmoeglich zufrieden sind oder sich tatsaechlich trennen, wenn man meint, den Leidensdruck nicht mehr auszuhalten.
IslaDelEncanto
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Beitrag: # 56430Beitrag IslaDelEncanto »

Finanziell scheitert man oft (nicht immer) dann, wenn man zu unkreativ ist oder nicht genügend versucht. Ich glaube, dass viele zu schnell aufgeben.
Luz

Beitrag: # 56498Beitrag Luz »

..."..............
egal, wohin man auswandert: ueberall gibt es positives wie auch negatives.
ueberall trifft man auf nette und weniger nette menschen.
wichtig ist auch: sprachlich firm zu sein und sich im land anzupassen; denn sonst klappt es nicht und man ist dort (irgendwo in der schoenen ferne) kreuzungluecklich..

allen, die auswandern: viel glueck!


gruss von Luz :)
Zuletzt geändert von Luz am Do Jan 22, 2015 11:09 am, insgesamt 1-mal geändert.
IslaDelEncanto
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Beitrag: # 56512Beitrag IslaDelEncanto »

Also das Finanzielle war bei mir nicht der Auswanderungsgrund...

Die Sprache kann man lernen.. geht recht schnell wenn man nichts anderes mehr hört.. :)
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Siggi!
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Beitrag: # 56515Beitrag Siggi! »

Luz hat geschrieben:wenn man nur mit der idee im kopf auswandert, weil man nur sich erhoffe finanziell besser dazustehen, ist es m.e. ein riesenfehler.
denn: entweder hat man einen vertrag in der tasche, der besser ist, als den man hatte oder aber man akzeptiert zunaechst weniger an verdienst....
Es gibt unterschiedliche Auswanderer. Die einen gehen ins Ausland, entsendet vom Arbeitgeber mit gutem Vertrag. Ein wenig Neugierde kommt sicher auch noch hinzu, aber ohne massive Bestechung würden die meisten in dieser Gruppe nicht gehen. IMHO ist das kein Fehler.

Diese Auswanderer integrieren sich oft nicht im Land, leben in Subkulturen, schicken ihre Kinder auf internationale Schulen (oft vom Arbeitgeber bezahlt). Selten ist der Auslandsaufenthalt von langer Dauer. Nach einigen Jahren geht es bei vielen dann ins nächste Land.

Dann gibt es die Rentner, die auswandern, um mit kleiner Rente im Ausland besser dazustehen. Sicher ist das nicht einzige Auswanderungsgrund, aber wenn man vor der Wahl "Hartz IV in DE oder normales Leben im Ausland" oder "Arbeiten bis 67 in DE oder Lebensabend mit Anfang 50 im Ausland" steht, so sieht man, dass das Finanzielle schon eine zentrale Bedeutung bei diesen Auswanderungen hat.

Das sind nur zwei Beispiele, man könnte sicher mehr bringen. Für mich war damals das Finanzielle auch sehr wichtig. Ich wollte weniger arbeiten und stressfreier, mit weniger Zwängen leben, als in DE. Dank niedriger Steuern und Lebenshaltungskosten ging das leichter im Ausland. Hätte ich wie Einheimischen, einen schlecht bezahlten Job im Ausland annehmen müssen, wäre ich sicher vom Regen in die Traufe gekommen.

Gruß
Siggi
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