Ausland und Rückzugsburg hier?

Alles was nicht einem speziellen Land zugeordnet werden kann.

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jost
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Ausland und Rückzugsburg hier?

Beitrag: # 9716Beitrag jost »

Hallo zusammen,

meine Frau und ich machen uns zur Zeit Gedanken, ob wir nicht für eine gewisse Zeit Deutschland den Rücken kehren wollen. Es geht uns keineswegs schlecht, aber wir würden gern etwas Neues beginnen.
Wir sind ganz am Anfang der Überlegungen. Wir stellen uns vor, Deutschland nicht komplett zu verlassen, sondern hier eine kleine Rückzugsburg zu erhalten.

Dabei taucht eine Frage auf, vielleicht hört sie sich auch naiv an: Gibt es spezielle Immobilienangebote für Auswanderer mit Rückzugsburg in Deutschland, idealerweise also ein Lagerraum und eine kleine Wohnung, die man auch längere Zeit alleine lassen kann? Wie gestalten diejenigen unter Euch, die sich ein Standbein hier behalten wollen, dieses immobilientechnisch?

Gruß
jost
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Siggi!
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Beitrag: # 9717Beitrag Siggi! »

Hallo Jost,

eine Wohnung kann man schon längere Zeit ohne Probleme allein lassen, Häuser eignen sich da weniger, ist aber grundsätzlich möglich (viele Leute haben ja auch ein Ferienhaus, was sie nur einige Wochen im Jahr nutzen) Letztendlich ist das nur eine Kostenfrage.

Die Frage wäre, wofür und wie oft ihr diese Immobilie nutzen würdet. Allgemein gilt zur Kostenreduktion: Irgendwo etwas kaufen (bzw. mieten) wo die Preise im Keller sind. Zur Zeit gibt es absolute Tiefpreise in den neuen Bundesländern, wo die Arbeitslosigkeit bei 30% liegt.

Ich habe mein Haus in D noch. Es steht natürlich über 90% des Jahres leer. Habe mal ausgerechnet, was mich der Spaß kostet: Dafür kann ich auch im absoluten Luxushotel in D übernachten und spare trotzdem. Kurzum, jetzt im dritten Jahr meines Auslandsaufenthaltes werde ich das Haus abstoßen. Das tut ein wenig weh, denn es ein Verlustgeschäft, aber man kann nicht alles haben.

Ein Hinweis noch: Selbst wenn man nicht in D polizeilich gemeldet ist, begründet das Bereithalten einer Wohnung (oder nur eines Zimmers) bereits die unbeschränkte Steuerpflicht. Insbesondere wenn in ein Land verzogen werden soll, zu dem kein DBA besteht, kann diese Wohnung dann sehr teuer werden.

Gruß
Siggi
rabiene
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Beitrag: # 9756Beitrag rabiene »

In welche Richtung soll's denn gehen????

Ich stehe aber auf dem Standpunkt ganz oder garnicht. Warum soll ich fuer was Geld ausgeben wenn ich nie da bin und ausserdem ist es nicht so schwer wieder eine Wohnung zu finden wenn man denn dann doch wieder nach D moechte.

Als Auswanderer muss man sowieso von dem deutschen Sicherheitsdenken wegkommen, ansonsten sollte man daheim bleiben. man kann auch in D was neues anfangen.
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Siggi!
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Beitrag: # 9762Beitrag Siggi! »

Hallo Rabiene,
Ich stehe aber auf dem Standpunkt ganz oder garnicht.
Darum ja auch meine Nachfrage. Vielleicht möchte jemand mit seiner 100qm Modelleisenbahnanlage nicht sofort umziehen oder es sind hochwertige antike Möbel vorhanden, etc. Sonst kann ich mir auch keinen vernünftigen Grund vorstellen, insbesondere wenn man mit dem Gedanken spielt, nicht die akutelle Wohnung zu behalten. Aber warten wir mal ab, vielleicht bekommen wir ja noch eine Antwort.

Gruß
Siggi
rabiene
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Beitrag: # 9767Beitrag rabiene »

Siggi! hat geschrieben:Hallo Rabiene,
Ich stehe aber auf dem Standpunkt ganz oder garnicht.
Darum ja auch meine Nachfrage. Vielleicht möchte jemand mit seiner 100qm Modelleisenbahnanlage nicht sofort umziehen oder es sind hochwertige antike Möbel vorhanden, etc. Sonst kann ich mir auch keinen vernünftigen Grund vorstellen, insbesondere wenn man mit dem Gedanken spielt, nicht die akutelle Wohnung zu behalten. Aber warten wir mal ab, vielleicht bekommen wir ja noch eine Antwort.

Gruß
Siggi
modellbahn und Moebel ab in den Container und gut ist :lol:
Stroinerle
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Re: Ausland und Rückzugsburg hier?

Beitrag: # 9782Beitrag Stroinerle »

jost hat geschrieben:meine Frau und ich machen uns zur Zeit Gedanken, ob wir nicht für eine gewisse Zeit Deutschland den Rücken kehren wollen. Es geht uns keineswegs schlecht, aber wir würden gern etwas Neues beginnen. Wir sind ganz am Anfang der Überlegungen. Wir stellen uns vor, Deutschland nicht komplett zu verlassen, sondern hier eine kleine Rückzugsburg zu erhalten.
Im Moment hört sich das für mich nicht direkt nach Auswandern sondern eher nach ausprobieren an. Das ist natürlich auch völlig legitim. Ich finde es gibt kein allgemeingültiges Rezept, wie man auszuwandern hat. Alles ist erlaubt. Entweder in einem Stück/Ruck oder aber peu à peu, ihr müßt euch wohl fühlen dabei, niemand anders. Wir hatten seinerzeit überlegt, uns ein Haus in Südfrankreich am Mittelmeer zu kaufen und im Frühjahr/Sommer in Deutschland und im Herbst/Winter an der spanischen Grenze zu leben. Hat sich im Moment zerschlagen - vielleicht später mal. Man soll ja nie "nie" sagen.

Aber um eine solche Frage beantworten zu können, muß man sich schon klar sein, wohin es gehen soll (innerhalb Europa oder weiter weg, gar über Kontinente hinweg). Danach richten sich nicht nur rechtliche sondern auch ganz pragmatische Aspekte aus. Wie oft fährt man nach "Hause" zurück (monatlich, quartalsweise nur einmal im Jahr oder alle paar Jahre)? Arbeitet man auch im Ausland oder nicht. Wie bestreitet man seinen Lebensunterhalt?

Hinsichtlich der laufenden Kosten würde ich persönlich so ein Unterfangen nur dann durchführen, wenn mir beide Immobilien (Inland/Ausland) gehören, da man dann ja quasi eine doppelte Haushaltsführung hätte. Gleichzeitig möchte ich darauf hinweisen, dass ihr steuertechnisch keine Auswanderer seid. Hier müsstet ihr falls das eine Rolle für euch spielen sollte unbedingt vorher mal mit einem/einer Steuerfachmann/frau die Vor- und Nachteile abwägen.
jost hat geschrieben:Dabei taucht eine Frage auf, vielleicht hört sie sich auch naiv an: Gibt es spezielle Immobilienangebote für Auswanderer mit Rückzugsburg in Deutschland, idealerweise also ein Lagerraum und eine kleine Wohnung, die man auch längere Zeit alleine lassen kann? Wie gestalten diejenigen unter Euch, die sich ein Standbein hier behalten wollen, dieses immobilientechnisch?
Da ist mir nichts konkretes bekannt. Hört sich aber fast nach Time-Sharing an, wovon ich aber - wieder mal dringendst - abraten möchte. Finger weg!!!

Wir haben z.B. eine ETW in Deutschland, die momentan - ohne Keller - vermietet ist. Den Keller nutzen wir als Lagerraum für privat/persönliche Gegenstände. Damit sind wir trotz Wohnsitz in S'pore in Deutschland beschränkt steuerpflichtig und müssen den Gewinn aus Vermietung und Verpachtung mit 25% versteuern. Ist aber für uns soweit OK. Wir haben halt ein Auge darauf, dass wir durch kreditfinanzzierte Erhaltungsmaßnahmen, Abschreibung und günstige Miete nicht allzu große Gewinne machen. Dann paßt das schon.

Für euch wäre, sofern ihr nicht über Eigentum in Deutschland verfügt evtl. die Anmietung eines Lagerraumes günstiger denke ich. So könnt ihr euer Mobiliar unterstellen und euch im Ausland ausprobieren. Das Geld, was ihr für eine doppelte Wohnung ausgegeben hättet, könnt ihr ja beiseite legen. Dann habt ihr bestimmt genug für einen schönen Pensions- oder Hotelaufenthalt in Deutschland. Wenn das dann alles nichts war, sucht ihr euch halt hier wieder eine neue Wohnung und weiter gehts. Das dürfte finanziell deutlich günstiger sein als sich einen "Leerstand" (während des Auslandsaufenthaltes) anzumieten.
Ideale sind wie Sterne. Wir erreichen sie niemals aber wie die Seefahrer auf dem Meer, richten wir unseren Kurs nach ihnen.
jost
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Beitrag: # 10366Beitrag jost »

Hallo,

vielen Dank für Eure Antworten.
Ein Grund für unsere Gedanken wurde in der Tat schon genannt: antike Möbel, von denen wir uns nicht trennen möchten und die man auch nicht so einfach mal mit ins Ausland nimmt, vor allem, weil uns eher etwas weniger Europanahes vorschwebt.
Wir haben hier auch Grundbesitz, allerdings ist die daraufstehende Immobilie eher nicht geeignet für unser Vorhaben. Die laufenden Kosten der Rückzugsimmobilie sollten möglichst gering sein (Eigentum wäre hier sicher naheliegend), wir würden sicher mindestens einmal im Jahr nach D kommen.

Gruß
jost
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