Grüße Dich, Sascha!Sascha Blodau hat geschrieben:..hallo gawain,
die Sache finde ich echt Interessant, nicht das es hier zu anstrengend wird..
Also mit deinen Prognosen zu Europa und was daraus in 10-20 Jahren werden kann, sind wir glaube ich absolut einer Meinung.
Aus diesem Grund bin ich auch erleichtert, das ich grade dabei bin mir ein zweites Standbein in Bolivien aufzubauen.
Wenn ich diesen täglichen Wahnsinn von "Euro-Hochstapellei" so beobachte, wird mir nur noch schlecht!
Die müssen schon die Euros mit See-Kontainern nach Zypern schaffen, dass erinnert mich an Fotos aus der Kaiserzeit,
wo es auch schon mal eine große Inflation gab.
Ja, das ganze Verschuldungsgeldsystem ist ein Faß ohne Boden, wenn man bedenkt, wie alle Staaten der Welt gleichzeitig hoffnungslos hoch verschuldet sein können und bei wem. Leider ist das auch in anderen Ländern so, aber Europa scheint die neue Zentrale zu werden, dort spitzt sich jetzt einiges zu. Und wenn es bei der Bevölkerungsdichte zu einer Hungersnot kommt, gibt das Mord und Totschlag. Deinen Entschluß, in Bolivien ein zweites Standbein aufzubauen, kann ich gut nachvollziehen.
Stimmt, nur gemeinsam kann uns das Projekt gelingen. Mit den verschiedenen Begabungen, die jeder mitbringt, können wir uns gegenseitig ergänzen. In der Aufbauphase gibt es natürlich viel körperlich harte Arbeit, da heißt es, gemeinsam zuzupacken.Ich kann das voll nachfühlen, wenn du da mit deinem Pionierteam nach Paraguay gehen willst um etwas bodenständiges
aufzubauen.
Es ist auf jeden Fall gut, wenn ihr in einem Team zusammen arbeitet, dadurch könnt ihr euch gegenseitig unterstützten.
Es läge mir ohnehin fern, jemanden aus seiner Heimat zu verdrängen. Die Gegend, in der wir uns niederlassen werden ist ohnehin nahezu menschenleer, so daß wir niemanden stören sollten und sich auch niemand durch unsere Anwesenheit "überfremdet" fühlen sollte.Was die gelassene Mentalität der Südamerikaner angeht, sollte man das nicht falsch deuten.
Als Europäer denkt man; "Die sind ja locker drauf". Wenn du mit denen aber eine Weile zu tun hast, merkst du aber das
die deshalb so locker drauf sind, weil die ganz genau wissen, das du sie aus Ihrem Lebensraum, sowiso nicht verdrengen kannst.
Ich will dort niemanden belehren oder missionieren, sondern ein einfaches, schlichtes Leben führen.Der Europäer kommt mit seinem Irrglaube von Weltverbesserung und lässt ein Haufen Geld da und haut bei Zeiten wieder
stillschweigend ab, die lachen dich, im innern schon, im Voraus aus.
Krass, keine Ahnung ob ich das aushalten könnte. Wo wir das Dorf aufbauen wollen ist es glücklicherweise "nur" 35°C.Gut mit den 50Grad will ich mich nicht fest legen, können auch 45Grad sein, währe aber trotzdem hart genug.
Andere Länder, andere Sitten. Ich setze die bei uns propagierte "Political Correctness" keineswegs absolut und verurteile keine Gemeinschaften mit anderen Werten - sonst hätte ich ja die oben genannte oberlehrerhafte Weltverbesserungsmentalität. Die rußlanddeutschen Mennoniten, die ich in Deutschland kenne, sind sehr friedliche, freundliche, bescheidene, anständige Menschen. Deren Frömmeltick stört mich daher nicht sonderlich.Die deutschstämmigen Menoniten und ihre berühmte Milchproduktion ist wirklich bewundernswert.
Aber weißt du, das die noch genau diese Intolerante Einstellung haben, wie sie hierzulande vor 150 Jahren üblich war?
Wenn einer von denen nur sein Maul aufmacht, würde mir schon Schlecht werden.
Nach vorn kann ich mich entwickeln aber leider nicht mehr zurück, das habe ich schon in Bolivien gemerkt.
Das ist ja heftig ... wie im wilden Westen ...Ich bin noch mit einem älteren deutschen Ehepaar über das Internet befreundet, die waren auch nach Paraguay gegangen.
Wollten so um 2009 ein selbstversorger Bauernhof als Altersruhesitz aufbauen, schöner Gedanke.
Die Realität sah aber so aus, das zum Beispiel die Kühe von der Weide, Nachts einfach von irgend welchen Leuten
geklaut wurden.
Diese wurden ein Stück weit in den Wald gezerrt, am Baum fest gebunden und dann einfach abgestochen.
Danach wurden die Keulen und die Teile wo das meiste Fleisch drann ist einfach rausgeschnitten und den
Rest haben sie einfach liegen gelassen.
Der alte Knabe mußte jede Nacht auf seinem Grundstück wache schieben, mit einer Pumpgun in der Hand.
Wenn da was raschelte dann hat er mal einen Warnschuss abgefeuert.
Fast ein wunder das er sich dabei nicht selbst den Koft weggeschossen hat.
Letzten Endes sind beide wieder nach Deutschland zurükgekommen, weil ihm langsam dei Pumpe Probleme machte.
In unserem Dorf hätten wir den Vorteil, daß wir uns mit der Wache gegenseitig ablösen könnten, falls wir mal eine Wache einrichten müßten. Alleine ist es dagegen wohl nur eine Frage der Zeit, bis man da Herzprobleme bekommt.
Wie ist das eigentlich mit dem Waffenrecht in Paraguay? Kann man sich dort - ähnlich wie in den USA - "Knarren vom Wühltisch" kaufen, einfach so? Ist es dort auf dem Land normal, eine Waffe bei sich zu haben? Darf man dort einfach so in den Wald gehen und einen Tapir erlegen?
Das würde ich nicht überbewerten. So sinnvoll die Bewirtschaftungsform, die wir Permakultur nennen auch ist - sie ist ja keine neue Erfindung, der Begriff ist allerdings relativ neu. Die einheimischen Indianer werden womöglich ohnehin eine ähnliche Landwirtschaft betreiben, ohne sie explizit als Permakultur zu bezeichnen. Habe auch nicht die Absicht, mich politisch zu engagieren, oder sonstwie ins "Licht der Öffentlichkeit" zu treten. Würde eher von "Mensch zu Mensch" erklären was wir machen, wenn mich jemand fragen sollte.Es gibt viele solcher Geschichten, auch hier im Forum.
Solltet Ihr allerdings Recht haben und eure Permakultur währe die Lösung vieler Probleme dort,
dann hast du sicher eiene gute Chance dort auch noch die nächsten Präsidentschaftswahlen zu gewinnen,
die brauchen mämlich noch Leute mit echten Lösungen in der Tasche.
Du machst mir nichts madig. Bin Dir dankbar für Deine ausführlichen Hinweise und Ratschläge!Ich will euch die Sache wirklich nicht madig reden, aber Vorsicht kann nicht schaden.
Viele Grüße, Sascha
Viele Grüße!
gawain