Seit einiger Zeit hörten wir so ein Rauschen im Haus, eher leise, aber permanent. Eine Weile dachten wir, es ist der 200-l-Geyser (in dem das warme Wasser erhitzt wird), denn der ist auch immer ziemlich laut, wenn man warmes Wasser verbraucht, er kaltes nachzieht und dann wieder heizt. Aber dann kam es uns doch komisch vor, dass das gar nicht mehr aufhört.
Vorgestern endlich sahen wir, wie Wasser den Rasen von einer Ecke her durchnässte, da stand schon ein richtiger kleiner Pool. Wir haben dann das Wasser in dem Bad abgestellt, in dem es am meisten rauschte, hat aber nichts gebracht. Also versucht einen Klempner aufzutreiben. Unser deutscher Klempner, der sonst immer kommt, war nicht zu erreichen, also rumtelefoniert, und dann war ja am 1. Mai auch noch Feiertag, also konnte der Klempner, den wir dann hatten, erst heute kommen.
Bzw. das waren zwei große, muskulöse schwarze Männer, die dann außen am Haus den Beton mit dem Presslufthammer entfernen mussten, um an das Rohr in der Wand ranzukommen.
Sie haben da mehr so Pi mal Daumen gesucht, wo das Rohr ist, denn es gibt keine Pläne dafür. Zwar gibt es einen Grundriss des Hauses, aber dass man irgendwo eintragen könnte, wo die Leitungen verlaufen ... Wozu?
Sie haben es jedenfalls geschafft, kurzzeitig war das Wasser abgestellt, aber sie haben dann das Leck im Rohr gefunden. Das Rohr führt aus dem Haus direkt in den Garten, und da macht es in der Wand so einen Knick, der war leck. Das Plastik, das hier für solche Rohre verarbeitet wird, ist nicht immer sehr langlebig. Wir ersetzen auch dauernd die Rohre für die Sprinkleranlage im Garten, weil es porös wird. Es gibt aber keine anderen, haltbareren Rohre zu kaufen.
Jetzt sind sie erstmal weg, ich hoffe, dass das jetzt hält, nächste Woche kommen sie wieder und machen das Loch zu, das sie aufhacken mussten.
Das ging jetzt überraschend problemlos, sonst verlaufen viele Dinge nicht so problemlos, so ist meine Flat im Garten beispielsweise seit Monaten theoretisch fertig, aber jedes Mal, wenn es geregnet hat, kam Wasser unten über den Fliesen rein, von einer Ecke aus oder von der Wand aus.
Das erste Mal, als das passierte, war kurz nachdem sie die Flat fertiggestellt hatten, Anfang Dezember. Mitte Dezember gehen die "Bauarbeiter-Ferien" los, da sind dann alle weg. Ich komme morgens in die Flat, froh, dass sie endlich fertig ist und ich einziehen kann, will mich mit meinem Laptop hinsetzen und arbeiten, da spüre ich plötzlich, wie es mir nass das Bein hochkriecht. Ich hatte eine Jogginghose an, und die war etwas lang, ging bis auf den Boden, auf dem der Teppich lag. Der Teppich war klatschnass.
Glücklicherweise war es nur ein Teppich, kein Spannteppich. Dann mussten wir erstmal suchen, wo das Wasser reingekommen war, war auf den ersten Blick nicht so zu erkennen. Aber dann sahen wir, dass die hintere Ecke nass war, Flecken, und das hatte sich alles schön bis nach vorn in der Flat verteilt.
Das war noch ein Akt, den relativ großen Teppich dann irgendwie zu trocknen. Es war ja Regenzeit, und draußen konnten wir ihn nur kurz lassen, bis es wieder anfing zu regnen. Wir haben ihn dann in der Flat auf Steine gelegt, nachdem wir ihn zweimal mühsam rein und raus geschleppt hatten. Aber das behob das Problem ja nicht, dass Wasser reinkam.
Glücklicherweise hatte ich noch nicht alles eingerichtet, ich hatte schon ein großes Ecksofa, aber das war noch beim Polsterer, um es aufzupolstern und mit Oryx-Leder beziehen zu lassen. Das Sofa sollte eigentlich genau in dieser Ecke stehen, wo das Wasser reinkam. Dann hatte ich noch andere Sachen gekauft, die glücklicherweise hauptsächlich auf der anderen Seite der Flat standen, wo es trocken geblieben war. Nur eine Seite war extrem nass geworden.
Nachdem die Bauarbeiterferien dann endlich beendet waren, dauerte es ein paar Wochen, bis die Baufirma kam und alles um die Flat aufgrub, vom Nachbargrundstück aus. Sie legten eine Drainage (hätten sie natürlich gleich machen sollen, aber ...), und erst einmal schien es, als hätte das das Problem behoben. Bis der nächste große Regen kam ...
Es war weniger Wasser, aber immer noch eindeutig war da etwas nicht in Ordnung. Die Baufirma kam wieder, diesmal gruben sie um die Flat vom anderen Nachbargrundstück aus. Nachdem sie das fertig hatten, schickten sie zwei Tage später einen Anstreicher, der die Flat neu von innen strich.
Wir dachten, nun wäre alles in Ordnung ... Tja, der nächste Regen bewies das Gegenteil. Wieder war es weniger als vorher, aber immer noch lief Wasser in die Flat.
Nun warten wir seit Wochen, dass die Baufirma irgendetwas macht, aber sie wissen nicht so recht, was sie tun sollen. Sie sagen, sie hätten so etwas noch nie erlebt, eigentlich hätten sie alles mit Teer eingeschmiert beim letzten Mal, und es müsste dicht sein ... Nur ist es das nicht.
Ich sitze also hier nach Monaten - ein halbes Jahr - der Fertigstellung und kann immer noch nicht rein. Weder möchte ich elektrische Geräte noch meine Saxophone so einer Feuchtigkeit aussetzen. Eigentlich wollte ich die ganzen Instrumente da rüberbringen, weil ich im Haus keinen Platz mehr dafür habe.
Nun ja, diese Woche will der Chef der Baufirma noch mal kommen und sich Gedanken machen. Vielleicht schaffen sie es ja, auch das letzte Loch noch zu schließen.