So denkt man als gesunder Mensch. Aber ein wenig Gutes hat die Krankheit auch: Sie verändert die Wahrnehmung der Umgebung und der eigenen Person. Unsere Großmutter ist blind, hat Parkinson und ist bettlägerig.Oryx hat geschrieben:Und was habe ich davon? Wozu soll meine Familie dann noch Geld bezahlen, um meinen Körper, der einfach nicht sterben will, zu erhalten, während der Geist verschwunden ist? Für mich ist der Geist das Wichtigste. Nur körperlich zu existieren, ohne Geist ... das ist doch eine Vorstellung wie aus dem schlimmsten Horrorfilm.
Aber sie will nicht sterben, nicht nur jetzt, nein überhaupt nicht. Sie negiert mit fester innerer Überzeugung ihre Sterblichkeit. Ihr Vergnügen ist die nächste Süßigkeit oder das nächste Essen. Es reicht ihr und macht sie zufrieden. Seit diesen Erfahrungen traue ich mir nicht mehr zu, für einen anderen zu beurteilen, ob sein Leben lebenswert ist.
Demenz ist sterben auf Raten. Das ist für die Angehörigen schwerer, als für den Betroffenen selbst. Schlimm, wenn man von einer längeren Abwesenheit zurückkehrt und die eigene Mutter erkennt einen nicht mehr. Noch schlimmer, wenn sich die Persönlichkeit so verändert, dass sie aggressiv wird und ihre Verwandten und Betreuer ungerecht behandelt.
Gruß
Siggi