Leben in Paraguay

Republik Paraguay: Paraguay ist ein Binnenstaat in Südamerika und wird eingeschlossen von Bolivien, Brasilien und Argentinien.

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Caribe-Klaus
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Beitrag: # 8280Beitrag Caribe-Klaus »

micvoi hat geschrieben:Aber es gibt Situationen im Leben, da muss man in PY eben Weltmarktpreise bezahlen...

Ich denke, dass es für viele so endet, dass die Ersparnisse aufgebraucht sind, keine Lebensgrundlage in PY mehr da ist und es wieder nach D geht.
Würde mich freuen, wenn ich mich täusche
Nein, ich fürchte, Du täuschst Dich nicht ! Dies Problem ist länderübergreifend. Gilt für alle Kontinente. Und wird total unterschätzt.

Man kann nicht zu den landesüblichen Bedingungen arbeiten (in "armen" Ländern) und dann doch wie ein Europäer leben und denken. Immer wieder erstaunen mich die Anfragen wegen Arbeit. Wer nicht genug Geld sicher auf die Seite gebracht hat, sich auch zusätzlich eine gute Existenz schaffen kann, der sollte lieber noch sparen.

Etwas anderes ist es natürlich mit einem festen Einkommen/Rente aus der Heimat. Alle anderen sind zum Scheitern verurteilt oder sacken ab.

Gruss Klaus
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micvoi
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Beitrag: # 8289Beitrag micvoi »

Caribe-Klaus hat geschrieben: Wer nicht genug Geld sicher auf die Seite gebracht hat, sich auch zusätzlich eine gute Existenz schaffen kann, der sollte lieber noch sparen.
@

Genau das wird mir jetzt passieren. Ich habe noch 8 Jahre bis zur Rente und habe mir 2,50 Euro angespart( haha ). Aber wie es scheint, wird es noch nicht ganz reichen. Es ist ja einige mal zu fliegen. Jetzt erst einmal, um die Lage zu peilen, dann mindestens noch einmal, um ein Grundstück und Haus zu kaufen, dann sicherlich noch einmal, um in D alles zu ordnen und dann noch evtl. Familienangelegenheiten. Die Frage ist, ob man sich schon das Haus kaufen sollte, solange die Immobilienpreise noch günstig sind. Ewig wird das ja auch nicht so bleiben. Bloß kann man in PY ein Haus mehrere Jahre leer stehen lassen, ohne dass es total verkommt? Sicherlich nicht. Dass mir die Immobilienpreise weggelaufen sind, diese Erhahrung habe ich leider mit Spanien machen müssen, ehe ich so richtig ausgeträumt hatte, sind die Preise in den letzten Jahren um das Mehrfache gestiegen.
Was mich in den Foren immer wieder wundert, dass berichtet wird, dass man mit der deutschen Mentalität nicht zurechtkommt und alles zu sehr geregelt ist. Ziel im Ausland ist dann aber meist eine Gegend, in der wieder viele Deutsche wohnen und der erste Gedanke ist, irgendein Bed and Breakfast aufzumachen, wo man dann hofft, viele Deutsche beherbergen zu können. Was soll denn das? Da waren auch einige Sendungen im Fernsehen in letzter Zeit, da war das auch so.

Michael[/quote]
Caribe-Klaus
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Beitrag: # 8291Beitrag Caribe-Klaus »

micvoi hat geschrieben:Die Frage ist, ob man sich schon das Haus kaufen sollte, solange die Immobilienpreise noch günstig sind.
Es ist wohl eher unwahrscheinlich, dass in Paraguay solch eine rasante Preisentwicklung kommt wie in Spanien. Dazu allgemein ein paar gute Überlegungen > die liebe Immobilie

Ansonsten besteht immer ein grosser Unsicherheitsfaktor. Man kann nicht alles vorher berechnen. Gerade darum ist ja ein gutes finanzielles Polster so wichtig. Und was mache ich, wenn ich nach einiger Zeit merke, ich bin doch im "falschen" Land ? Dann habe ich eine Immobilie am Hals und ? :roll:

Gruss Klaus
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micvoi
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Beitrag: # 8295Beitrag micvoi »

Das Risilo hat man beim Hauskauf immer, dass es nicht das ist, was man erwartet. Andererseits sehe ich das als großen Vorteil, dass man in Paraguay noch für relativ kleines Geld große Grundstücke erwerben kann. In D kann man das ganz vergessen. Ich habe 3 Pferde und wollte etwas Weide dazukaufen, es ist einfach nicht möglich. Zwar jammert jeder, dass er kein Geld hat ( ich bin aus Ostdeutschland ), aber Grundstück gibt keiner her. Wenn ich ein Haus kaufe, soll das Grundstück zumindest so groß sein, dass ich meinen Nachbarn nicht unbedingt immer merke. Bei den Immobilienangeboten in PY hat man das Gefühl, dass da Häuser verkauft werden sollen, von Leuten, bei denen es nicht so geklappt hat wie es sollte. Schade ist, dass es im Forum keine Wortmeldungen von diesen Leutchen gibt, das wäre doch wirklich interessant, zu hören, warum der Traum letztendlich nicht in Erfüllung gegangen ist. Aber sicherlich fühlt man sich nicht als Sieger bei der Geschichte, und es ist unangenehm, darüber zu schreiben. Andererseits ist man im Forum ja de facto anonym.

Michael
Pit
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Beitrag: # 8313Beitrag Pit »

Hola Micvoi,

sicher gibt es in Paraguay sowohl erfolgreiche als auch gecheiterte Menschen :wink:
Die die gescheitert sind, suchen die Schuld immer bei den anderen, nie bei sich selbst :wink:

Wir kennen persönlich Menschen die schon in Paraguay gescheitert sind als auch solche die zum schetern verurteilt sind :wink:

Viele haben ein riesen Problem:
Man investiert zuerst viel Geld und dann schaut man wie das Geld zurück kommt. 100.000,- Euro hier auszugeben ist einfach
aber 100.000,- Euro hier zu verdienen scheint schon viel schwieriger zu sein :roll: Viele merken aber erst dann, wenn es schon zu spät ist.

Bei den Pferden, als Beispiel, geben wir dir recht. Man hat hier schon sehr viele Freiheiten und kann diese auch nutzen. Ich selbst reite seit einigen Wochen sehr gerne und es macht einen riesen Spass :wink:

Liebe Grüsse aus Paraguay (Piribebuy)
Margarete und Pit
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micvoi
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Beitrag: # 8317Beitrag micvoi »

Hallo Pit,

freut mich, dass Du auch die Freude am reiten gefunden hast. Bei mir war es mehr eine Gesundheitssache, ich hatte vor ein paar Jahren einen Bandscheibenvorfall. Als alles nichts geholfen hat, habe ich es mit dem Reiten versucht und seitdem geht es immer mehr bergauf. wie gesagt, mittlerweile sind es drei eigene Pferde, es sind alles Criollos aus Argentinien. Was reitet Ihr für eine Rasse? Ich glaube, in Paraguay gibt es nicht ganz die Tradition mit der Pferdezucht wie in Argentinien, bin jedenfalls noch nicht auf so etwas gestossen. Ich glaube, dass zwei drei Estancias Reiterurlaub anbieten, aber das ist offensichtlich meist ein Zubrot, der Schwerpunkt scheint mehr bei der Rinderzucht zu liegen. Ich kann mir schon vorstellen, dass man in PY wunderschöne Ausritte machen kann, zumal es klimamässig auch besser ist als bei uns. Allerdings können wir uns dieses Jahr über den Herbst nicht beklagen und ein Ausritt im Pulverschnee ist auch nicht zu verachten..

Viele Grüsse

Michael
Pit
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Beitrag: # 8338Beitrag Pit »

Hola Micvoi,

da hätte ich nie gedacht. Bandscheibe und Reiten :roll:

Nach Pferderassen darfst du uns nicht fragen :wink: Für uns zählt der Spass beim Reiten und die Tiere selbst.
Es sind wunderschöne Pferde und es macht wirklich unheimlich viel Spass durch die Natur zu Reiten und die Freiheit zu geniessen :wink:

Die Estancia Aventura können wir empfehlen, die Kiki hat mehr als 60 Pferde und scheint sich mit Pferden auszukennen.

Sonst gibt es immer einige Angeber die voll übergezüchtetet Pferde kaufen bzw. besitzen, ähnlich sieht die Situation mit kupierten Ohren bei Dobermänner. Reine Tierquälerei !

Liebe Grüsse aus Paraguay (Piribebuy)
Margarete und Pit
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micvoi
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Beitrag: # 8353Beitrag micvoi »

Hallo Pit,
ich wusste vorher auch nicht, dass reiten bei Bandscheibenschäden hilft. Es hängt wohl damit zusammen, dass die Bandscheiben keine Blutgefäße haben und sich die Nährstoffe durch die Rückenbewegung gewissermaßen reinpumpen. Da wir uns heute meist zuwenig bewegen, ich bin zum Beispiel Schreibtischtäter, sind die Bandscheiben in schlechtem Zustand und so kommt es zur Volkskrankheit. Außerdem trainieren sich beim Reiten die Rückenmuskeln, was wiederum die Wirbelsäule stützt und die Bandscheiben entlastet. Egal wie, bei mir hat es geholfen und ich kann es jedem nur empfehlen.
Estancia Aventura annonciert jeden Monat in der CAVALLO, das ist ein vielgelesenes Pferdejournal in Deutschland, dass man bei ihnen Reiterferien verbringen kann. Ich habe mir die Website angeschaut. Alles sehr schön, würde mich mal interessieren, ob die Anzeigen Erfolg bringen.
Das ist auch so eine Geschäftsidee, der Händler, von dem ich meine Pferde habe, fährt einmal im Jahr nach Argentinien und kauft dort etwa 80 Pferde ein. Diese werden per Schiff via Brescia in Italien nach Deutschland gebracht und verkauft. Das ist eine gute Sache, da hier ein gewisser Mangel an bezahlbaren Westernpferden herrscht. Criollos sind schwer im kommen, bei der letzten Americana in Augsburg hat ein Criollo den 6. Platz im Working Cowhorse als einziges Nicht-Quarterhorse belegt, das hat für viel Aufsehen in der Szene gesorgt. Ob die Schiffsreise für die Pferde die reine Freude war, ist allerdings zu bezweifeln, aber anders geht es nun mal nicht.

Also, weiterhin viel Spass beim Reiten, zumal es nicht nur Spaß macht und erholt, sondern auch noch gesund ist.

Michael
Pit
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Beitrag: # 8389Beitrag Pit »

Hola Micvoi,

siehst du, da haben wir schon wieder etwas dazu gelernt :wink:

Ja, die mangelnde Bewegung ist sicher ein Problem, das kennen wir aus Deutschland.
Hier dagegen haben wir genügend Bewegung. Das Land ruft und die Pferde auch :wink:
Ich habe etwas über Caballos CRIOLLOS - Faszinierende Pferde aus Südamerika im Internet gelesen.
(http://www.caballoscriollos.com) Wirklich Interessant !

Wir denken, dass diese Estancia vorwiegend für Gruppenurlaub gut geignet ist. Man hat viele Pferde und das Land ist gross genug.
Bei uns Reiten wir gemütlich zu zweit oder auch zu dritt, ohne Stress :wink:

Über Tiere in Paraguay, egal ob es Hunde oder Pferde sind, kann man sicher ein eigener Thread aufmachen.

Liebe Grüsse aus Paraguay (Piribebuy)
Margarete und Pit
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Oliver
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Beitrag: # 8390Beitrag Oliver »

Wir haben in unserem Urlaub auch Kiki und Walter auf der Estancia Aventura besucht. Das sind zwei liebe Menschen mit einer sehr gepflegten Estancia.
Da ist zum Reiten und Entspannen für jeden was dabei.
micvoi
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Beitrag: # 8398Beitrag micvoi »

Das ist ja interessant. Wie geht das auf der Estancia Aventura, sind es geführte Ausritte oder kann man auf eigene Faust los? Interessieren würde mich auch, mit welchem Stil die Pferde geritten werden, wir sind von unseren Pferden einhändig Western gewöhnt, ich vermute mal, dass es dort genauso ist.
Tommy K.
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Beitrag: # 8400Beitrag Tommy K. »

Auch ich kam hier her mit genügend Startkapital und?

Alles weg, nicht die Schuld von Paraguay sondern von Anlagebetrügern (nicht aus Paraguay) und mir selbst. Deswegen aufgeben? Nein.
Ärmel hochkrempeln und los gehts. Das ich Geld verdienen kann, weiss ich. Also auf ein Neues. Klar muss man mal ein paar Monate die Ansprüche zurückschrauben und auch zur Not mal auf Freunde zurückgreifen. Wo ist da das Problem?

Deswegen liebe ich Paraguay genauso, wie am ersten Tag. Hab auch hier viele Fehler gemacht, aber die waren einkalkuliert. Aus Fehlern lernt man.
In Zukunft sorge ich auch für solche Fälle vor. Persönlich bin ich nur von meiner Nochfrau enttäuscht, aber das ist ein anderes Thema. Und natürlich von mir selbst, wie konnte man mit Scheuklappen in diese Lage geraten.
Gute Freunde und genug Eigenintiative helfen da drüber weg. Hilf Dir selbst, dann hilft Dir Gott, auch wenn ich nie eine Kirche betreten werde.

Gruss Tommy
Caribe-Klaus
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Beitrag: # 8406Beitrag Caribe-Klaus »

Tommy K. hat geschrieben:Hab auch hier viele Fehler gemacht, aber die waren einkalkuliert. Aus Fehlern lernt man.
Richtig, man weiss zwar nicht vorher, welche Fehler man machen wird, aber das man welche macht, ist absolut sicher. Es muss ja auch jeder seine eigenen Erfahrungen sammeln. Viel zu oft lese ich hier, wie einige genau planen und (knapp) kalkulieren, es darf dann nicht's passieren.

Auch ich machte jede Menge Fehler. Aus Dummheit oder Euphorie. Strahlendes Wetter, Sonne, Palmen, Meer und lachende Menschen - da übersah man (ich) mal schnell die Realität. 8)

Freue mich, dass Du trotzdem Dein Schicksal gemeistert hast, weiterhin viel Erfolg dabei. Nur soll man den "wachen" Blick immer beibehalten. :wink:

Gruss Klaus
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micvoi
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Beitrag: # 8429Beitrag micvoi »

Hallo Tommy,
erst einmal Hut ab, vor der Zivilcourage, dass Du Deine Situation hier im Forum beschreibst. Wie ich schon weiter oben schrieb, ist das ja gar nicht so einfach, ein Scheitern, egal ob selbst- oder fremdverschuldet, in der Öffentlichkeit darzulegen.
Ich gebe Klaus recht, wenn er meint, dass man in einer neuen Umgebung und in einer neuen Situation Fehler macht, ist normal. Die Frage ist bloß, ob man auf die erkannten Fehler angemessen reagieren kann oder ob das nicht mehr geht wie in Deinem Fall, das Geld ist offensichtlich weg. Aus meiner Sicht ist besonders ärgerlich, dass das Verschulden dafür bei Landsleuten bzw. anderen Auswanderern liegt, wahrscheinlich einer der "Hilfreichen", die im Internet zahlreich ihre "Erfahrungen vor Ort" anbieten. Auf jeden Fall scheinst Du nicht den Mut verloren zu haben. Mich würde interessieren, ob Du noch in PY bist und dort versuchen willst, wieder auf die Füße zu kommen, oder ob Du wieder in D bist und hier die Grundlage für einen neuen Versuch schaffen willst?
Das beste an Deiner Situation, (wenn man dem überhaupt etwas Gutes abgewinnen kann!) scheint zu sein, dass Du Dich immer noch auf Deine Freunde verlassen kannst. Meist dünnt sich der Freundeskreis in schlechten Situationen ziemlich schnell aus, aber so trennt sich wenigsten der Spreu vom Weizen.

Michael

PS: irgendwie bin ich zu dumm, das mit den Zitaten hinzukriegen
Tommy K.
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Beitrag: # 8432Beitrag Tommy K. »

Nein, ich wurde hier nicht abgezockt. Wenn man mal von den falsch ausgegebenen Geldern für Einwanderungshilfe etc. absieht. Das war ja vorher bekannt und ich hatte dies bewusst auch so gehandhabt (auch wenns dusslig war im Nachhinein). Auch das Geld was ich während meiner kurzen Ehe an die Familie meiner Frau gab, war freiwillig. Sie ist übrigens der einizge falsche Freund, alle anderen sind mir geblieben, selbst die Familie meiner Baldexfrau. Wenn man bedenkt, dass hier die Familie heilig ist, muss ich da echt den Hut ziehen. Meine Ex darf ihr Elternhaus nicht mehr betreten und wird wohl ein trauriges Weihnachten haben.

Ich hatte meine Reserven in eigentlich sicheren Anlagen und da wurde es vernichtet, wenn ich das mal so sagen darf. Ein kleiner Rest ist noch übrig, da komme ich aber erst in Monaten wieder dran.

Ja, ich bin noch in Paraguay, auch wenn viele mir geraten haben, nach D zurückzukehren. Aber da wär es ja noch schwieriger neu zu starten. Keine Wohnung, wahrscheinlich erstmal HartzIV usw. usf. Eh ich da wieder mit freiem Kopf arbeiten könnte, würden Monate vergehen. An die Steuer darf ich gar nicht denken. Hier muss ich nur versteuern, was ich hier verdiene und in Paraguay verdiene ich nichts. Arbeite für eine europäische Firma.

Hier lebe ich eben mal ein paar Monate auf Sparflamme und gebe wieder Gas. Dass ich das kann, weiss ich. Funktioniert auch schon, auch wenns im Moment nur mit halber Kraft geht. Ich tue einfach wieder das, was ich am besten kann - verkaufen. Geht hervorragend mit Skype von hier aus in der ganzen Welt. Zum Glück hatte ich noch Kontakte, die mir einen sofortigen Start erlaubt haben und meine Freunde, die mir es ermöglicht haben, auch wieder Internet und Strom zu haben. Sonst hätte ich nicht so schnell wieder anfangen können.

Wenn die Scheidung und der andere Kram durch ist, dann kann ich wieder 12 - 16 Stunden arbeiten, im Moment halt nur 6.
Aber, es bedeutet für mich, hier 4 Uhr morgens anzufangen, bis 8 Uhr telefonieren, dann 2 Stunden schlafen und weiter gehts.
Selbst mit dem Einsatz kann ich schon wieder leben und meine laufenden Rechnungen zahlen. Aber grosse Spünge ist halt erstmal nicht drin. Auch muss das Kapital wieder aufgebaut werden.

Deswegen kann ich auch beruhigt hier bleiben, hier ist die Lebenshaltung noch bezahlbar und mein Laster (Zigaretten und Kaffee) sind hier sogar superbillig.

Nur meine Baldexfrau muss noch eine Weile denken, mir gehts saudreckig ;)

Was einen nicht umbringt, macht einen Hart.

Gruss Tommy aus Asuncion/Paraguay
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