Herzkrank und Auswandern

alles, was nicht in die speziellen Länderrubriken paßt

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butzel
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Herzkrank und Auswandern

Beitrag: # 26312Beitrag butzel »

Hallo liebe Leser,

wir denken schon lange übers Auswandern nach, allerdings kam ein Schicksalsschlag dazwischen.

Mein Mann hatte einen Aortariss, wurde aber reanimiert und erfolgreich operiert. Nun lebt er mit einer künstlichen Herzklappe, einem Bypass und nem Aortaersatz. Natürlich muss er auch regelmäßig entsprechende Medikamente einnehmen, von Ramipril bis Markumar.

Nun meine Frage an evtl. Betroffene: Bekommt man im Ausland gleiche oder ähnliche Medikamente?

Ich muss dazu sagen (schreiben), dass mein Mann erwerbsunfähiger Rentner ist, sein Einkommen also gesichert ist ( auch über 500 $ liegt, was für Südamerika wichtig ist z.B.).

Welche Erfahrungswerte gibt es bezüglich der Fähigkeiten der Ärzte, mit Herzkrankheiten umzugehen. GB ist ja z.B. bekannt für seine Herzspezialisten, kommt aber als Auswanderungsland nicht in die nähere Auswahl.

Bin dankbar für jede ernstgemeinte Antwort von evtl. sogar selbst Betroffenen.

LG butzel
Caribe-Klaus
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Re: Herzkrank und Auswandern

Beitrag: # 26314Beitrag Caribe-Klaus »

butzel hat geschrieben: Natürlich muss er auch regelmäßig entsprechende Medikamente einnehmen, von Ramipril bis Markumar.
Gerade als Marcumar-Patient unterliegt er einem ständigen Risiko. Nicht nur das in dem Wunschland (welches?) eine ständige Labor- und Ärzteversorgung gesichert sein muss, kommt dann auch noch das Problem mit der Krankenversicherung.

Egal wo auch immer - keine neue KV wird dieses Risiko übernehmen !

Damit Willkommen im Forum.
Gruss Klaus
Die positive Grundeinstellung ist nicht alles, doch ohne sie - ist alles nicht's !
butzel
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Beitrag: # 26316Beitrag butzel »

Hallo Klaus,

aber es wird doch sicher noch mehr deutsche Rentner geben, die nach einem Herzinfarkt oder ähnlichem ausgewandert sind. Die haben doch sicher auch eine KV im Ausland gefunden, oder? :?



lg butzel
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Siggi!
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Beitrag: # 26318Beitrag Siggi! »

Hallo,

vielleicht findet ihr ja eine KV. In Ländern mit Krankenversicherungspflicht oder mit freier Heilfürsorge würde es die geringsten Probleme geben. Oder man kann über ein abhängiges Beschäftigungsverhältnis im Ausland die Aufnahme in einer GKV im Heimatland erreichen. Ansonsten übernimmt vielleicht eine PKV das Risiko, wenn man einen kräftigen Risikozuschlag zahlt.

Als Rentner ist er ja in D Krankenversichert. Wenn ihr beispielsweise nur den Winter über in Südamerika bleiben würdet, dann würde diese Regelung ggf. helfen:
Sozialgesetzbuch Fünftes Buch
Gesetzliche Krankenversicherung
§18
(3) Ist während eines vorübergehenden Aufenthalts außerhalb des Geltungsbereichs des Vertrages zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft und des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum eine Behandlung unverzüglich erforderlich, die auch im Inland möglich wäre, hat die Krankenkasse die Kosten der erforderlichen Behandlung insoweit zu übernehmen, als Versicherte sich hierfür wegen einer Vorerkrankung oder ihres Lebensalters nachweislich nicht versichern können und die Krankenkasse dies vor Beginn des Auslandsaufenthalts festgestellt hat. Die Kosten dürfen nur bis zu der Höhe, in der sie im Inland entstanden wären, und nur für längstens sechs Wochen im Kalenderjahr übernommen werden. Eine Kostenübernahme ist nicht zulässig, wenn Versicherte sich zur Behandlung ins Ausland begeben. Die Sätze 1 und 3 gelten entsprechend für Auslandsaufenthalte, die aus schulischen oder Studiengründen erforderlich sind; die Kosten dürfen nur bis zur Höhe übernommen werden, in der sie im Inland entstanden wären.
Wenn ihr in ein EWR Land oder in ein Land auswandert, mit dem ein Sozialversicherungsabkommen besteht , dann helfen vielleicht diese Regeln:
GKV Versicherungsschutz im Ausland
Am besten ihr fragt diesbezüglich mal bei Eurer GKV nach.

Gruß
Siggi
Zuletzt geändert von Siggi! am Do Okt 09, 2008 9:55 pm, insgesamt 1-mal geändert.
rabiene
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Beitrag: # 26322Beitrag rabiene »

butzel hat geschrieben:Hallo Klaus,

aber es wird doch sicher noch mehr deutsche Rentner geben, die nach einem Herzinfarkt oder ähnlichem ausgewandert sind. Die haben doch sicher auch eine KV im Ausland gefunden, oder? :?lg butzel
das kommt auf das Land an wo die Rentner sind......da SA ja recht gross ist...welches Land denn dort?
DK-Ursel
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Beitrag: # 26336Beitrag DK-Ursel »

Hej Butzel!

Kannst Du mal bitte ernsthaft sagen, wie Dir jemand richtig Auskunft geben soll, wenn Du so ein Geheimnis um Euer Land der Träume machst?
Medikamente, Krankenversicherung, aber auch die Behandlungsmöglichkeiten, Kranken(haus.)wesen sind doch von Land zu Land verschieden.

Und zu bestimmten Therapien, Medikamenten etc. kannst Du doch eigentlich nur einen Arzt vor Ort befragen, der sich sowohl mit der Krankheit, dem Patienten (!!!) und der Situation im Land auskennt --- wäre doch ein irrer Zufall, jetzt jemanden zu finden, der genau dasselbe hat wie Dein Mann, in dem Land, in das Ihr auswandern wollt, und der dieselben Voraussetzungen für eine Medikamentierung, Bezahlung derselben etc. hat und Euch somit wirklich kompetent Auskunft geben kann.

So ein Forum kann Anlaufstelle sein, manchmal auch konkrete Tips geben, aber Auskünfte, die speziell auf eine Lebensituation zugeschnitten sind, sind dioch unmöglich von Wildfremden für Wildfremden über Internet zu geben --- möglichst auch noch mit so wenig Hintergrundinformation wie nur irgend möglich.

"ich möchte auswandern - kriege ich da auch die Zutaten zu meinem Kochrezept?" --- so ähnlich hört sich das letztendlich ja auch an.

Schau mal, wenn Du nach DK ziehen wolltest, wärest Du mit der polizeilichen Anmeldung auch krankenversichert.
Kein größeres Problem also.
ich denke mal, adäquate Mittel gibt es hier auch.

ABER gerade die Herzpatienten machen neben den Krebspatienten hierzulande große Schlagzeilen (Kranke mit Schmerzen z.B. Fuß etc. wären auch dran,aber die sind wohl nicht so spektukalär, weil niemand dran stirbt, sie leiden ja "nur" Schmerzen!), weil es ellenlange Wartelisten selbst für lebensrettende OPs gibt (und hier rede ich nicht von ein paar Tagen oder Wochen!!!), leider versterben viele Patienten "unterwegs".

Da nützt Dir also das Wissen um eine Medikamentierung auch recht wenig.

Sucht Euch eine medizinische Anlaufstelle in dem Land, das Ihr bewohnen wollt, und laßt dort haargenau abklären, was für Euren Krankheitsfall möglich ist- auch bei Verschlechterung und Ernstfall.
Und wie das finanziert wird.

Gruß Ursel, DK
Zuletzt geändert von DK-Ursel am Fr Okt 10, 2008 2:58 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Caribe-Klaus
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Beitrag: # 26338Beitrag Caribe-Klaus »

DK-Ursel hat geschrieben:...wie Dir jemand richtig Auskunft geben soll, wenn Du so ein Geheimnis um Euer Land der Träume machst?
Medikamente, Krankenversicherung, aber die Behandlungsmöglichkeiten, Kranken(haus.)wesen sind doch von Land zu Land verschieden.
Absolut richtig. Hinzu kommt, Marcumar-Patienten erfordern eine aufwendige, teure Dauer-Behandlung. Darum mein Rat zur Vorsicht im Ausland. Musste ich doch selber 1 Jahr lang dieses Medikament nehmen. Je nach den Werten war oft pro Woche eine 2-malige Blutuntersuchung im Labor erforderlich, mit anschliessender geänderter Einstellung, oft nur für ein paar Tage. Nicht umsonst muss Dein Mann den Marcumar-Pass ständig bei sich tragen. Wie auch ich damals. :?

Da solltet ihr Euch genau vor Ort informieren, sonst kann ein Grossteil der Rente für die Arznei- und Behandlungskosten draufgehen. Eine PKV nimmt dieses Risiko - auch mit erheblichen Risikozuschlag - nämlich nicht an. Das Risiko ist eben zu hoch und nicht berechenbar...

Darum hier schon mal ein Tipp, bevor es losgeht, denn der Arzt muss auch wissen und verstehen,
wo ein lebenswichtiges Problem liegen kann... :arrow: Europäischen Antikoagulanzien-Pass

Gruss Klaus
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