Aufblühen mit neuen Herausforderungen im Ausland
Verfasst: So Mai 04, 2014 12:20 pm
Ich habe gestern auf YouTube zufällig eine Auswanderersendung gesehen, die ich noch nicht kannte. Ich schaue die Sachen nicht mehr so oft an, seit ich selbst ausgewandert bin. Meistens lohnt es sich auch nicht.
Diese Sendung hat sich aber gelohnt. Da ging es um ein Paar, das nach Südfrankreich gegangen ist. Die Frau hatte da von ihrem Vater eine "Auberge" geerbt. Ihr Mann bzw. Lebensgefährte ging mit, weil er in Deutschland - obwohl gelernter Chemotechniker und jahrelang erfolgreich im Beruf - schon seit drei Jahren arbeitslos war, trotz Hunderter oder Tausender verschickter Bewerbungen.
Der Mann wirkte weder faul noch dumm noch schwierig, noch war er zu alt, also das war anscheinend wieder so ein Fall, wo man sich nicht erklären kann, wie so was passiert. Vielleicht werden keine Chemotechniker mehr gebraucht?
Er ging also mit nach Südfrankreich, und man konnte richtig sehen, wie er aufblühte. Er hatte ein Händchen für Leute, konnte gut Gäste unterhalten, war auch handwerklich nicht unbegabt - was sehr nützlich war, denn das Anwesen war sehr heruntergekommen, und zuerst einmal konnten sie sich keine Handwerker oder sonstige Leute leisten, die sie hätten bezahlen müsssen -, und obwohl es fast unglaublich erschien, haben die beiden es tatsächlich geschafft, schon nach vier Wochen dort unten die erste Gruppe mit Gästen zu empfangen. Offenbar hatten sie das noch von Deutschland aus organisiert, dass diese Gruppe kam, denn sie war aus der Gegend, wo auch das Paar herstammte.
Die Frau hatte zuvor als Angestellte ein Restaurant bzw. Café geführt, also auch da die besten Voraussetzungen. Auch wenn die Beiden erst einmal nur ununterbrochen putzen, aufräumen und reparieren mussten.
Die Aufnahmen in dem Video zeigten, dass dieser Mann, der seit 3 Jahren in D arbeitslos herumsaß und immer mutloser wurde, ungeheuer viel Energie und Know-How hatte, dass er bereit war zu arbeiten bis an die Grenze, keine Herausforderung scheute und alles bewältigte, und das noch mit Humor.
Gut, er hat auch die Latten des Lattenrostes als Ersatz für eine Dachkonstruktion über einem Außenplatz verwendet, ohne zu merken, dass da noch die IKEA-Kleber drauf waren und er also das Bett des Paares unbrauchbar gemacht hatte - aber so etwas passiert nun mal im Eifer des Gefechtes.
Jedenfalls blühte er richtig auf. Seine Frau und er arbeiteten hart, aber das war genau das, was ihm gefehlt hatte.
Wenn Deutschland Leute mit einer guten Ausbildung, die arbeitswillig und arbeitsfähig sind und auch noch in einem Alter, in dem die Rente noch weit entfernt ist, so wenig schätzt ... Das finde ich immer wieder erschreckend.
Schön natürlich, dass er jetzt eine Aufgabe gefunden hat, die ihm wirklich Spaß macht und für die er offensichtlich auch sehr gut geeignet ist. Auch wenn sie mit seinem alten Job nichts zu tun hat.
Hier das Video:
https://www.youtube.com/watch?v=pC3jdXDo--A
Die Sendung heißt "Auswandern ins Paradies - Eine neue Existenz"
Ich denke, diese Geschichte ist ein gutes Beispiel dafür, was die positiven Seiten einer Auswanderung sein können. Und ich musste darüber nachdenken, dass viele Voraussetzungen, die wir hier im Forum immer wieder erwarten, gar nicht gegeben waren. Er spricht kein Französisch (seine Frau schon), er war lange Jahre arbeitslos und hat einen völlig anderen Beruf gelernt. Sie hatten wenig Geld, gerade einmal 20.000 Euro, und keine Sicherheiten.
Es kommt aber immer darauf an, was man aus dem, was man hat, macht.
Diese Sendung hat sich aber gelohnt. Da ging es um ein Paar, das nach Südfrankreich gegangen ist. Die Frau hatte da von ihrem Vater eine "Auberge" geerbt. Ihr Mann bzw. Lebensgefährte ging mit, weil er in Deutschland - obwohl gelernter Chemotechniker und jahrelang erfolgreich im Beruf - schon seit drei Jahren arbeitslos war, trotz Hunderter oder Tausender verschickter Bewerbungen.
Der Mann wirkte weder faul noch dumm noch schwierig, noch war er zu alt, also das war anscheinend wieder so ein Fall, wo man sich nicht erklären kann, wie so was passiert. Vielleicht werden keine Chemotechniker mehr gebraucht?
Er ging also mit nach Südfrankreich, und man konnte richtig sehen, wie er aufblühte. Er hatte ein Händchen für Leute, konnte gut Gäste unterhalten, war auch handwerklich nicht unbegabt - was sehr nützlich war, denn das Anwesen war sehr heruntergekommen, und zuerst einmal konnten sie sich keine Handwerker oder sonstige Leute leisten, die sie hätten bezahlen müsssen -, und obwohl es fast unglaublich erschien, haben die beiden es tatsächlich geschafft, schon nach vier Wochen dort unten die erste Gruppe mit Gästen zu empfangen. Offenbar hatten sie das noch von Deutschland aus organisiert, dass diese Gruppe kam, denn sie war aus der Gegend, wo auch das Paar herstammte.
Die Frau hatte zuvor als Angestellte ein Restaurant bzw. Café geführt, also auch da die besten Voraussetzungen. Auch wenn die Beiden erst einmal nur ununterbrochen putzen, aufräumen und reparieren mussten.
Die Aufnahmen in dem Video zeigten, dass dieser Mann, der seit 3 Jahren in D arbeitslos herumsaß und immer mutloser wurde, ungeheuer viel Energie und Know-How hatte, dass er bereit war zu arbeiten bis an die Grenze, keine Herausforderung scheute und alles bewältigte, und das noch mit Humor.
Gut, er hat auch die Latten des Lattenrostes als Ersatz für eine Dachkonstruktion über einem Außenplatz verwendet, ohne zu merken, dass da noch die IKEA-Kleber drauf waren und er also das Bett des Paares unbrauchbar gemacht hatte - aber so etwas passiert nun mal im Eifer des Gefechtes.
Jedenfalls blühte er richtig auf. Seine Frau und er arbeiteten hart, aber das war genau das, was ihm gefehlt hatte.
Wenn Deutschland Leute mit einer guten Ausbildung, die arbeitswillig und arbeitsfähig sind und auch noch in einem Alter, in dem die Rente noch weit entfernt ist, so wenig schätzt ... Das finde ich immer wieder erschreckend.
Schön natürlich, dass er jetzt eine Aufgabe gefunden hat, die ihm wirklich Spaß macht und für die er offensichtlich auch sehr gut geeignet ist. Auch wenn sie mit seinem alten Job nichts zu tun hat.
Hier das Video:
https://www.youtube.com/watch?v=pC3jdXDo--A
Die Sendung heißt "Auswandern ins Paradies - Eine neue Existenz"
Ich denke, diese Geschichte ist ein gutes Beispiel dafür, was die positiven Seiten einer Auswanderung sein können. Und ich musste darüber nachdenken, dass viele Voraussetzungen, die wir hier im Forum immer wieder erwarten, gar nicht gegeben waren. Er spricht kein Französisch (seine Frau schon), er war lange Jahre arbeitslos und hat einen völlig anderen Beruf gelernt. Sie hatten wenig Geld, gerade einmal 20.000 Euro, und keine Sicherheiten.
Es kommt aber immer darauf an, was man aus dem, was man hat, macht.