Ausgewandert nach Chihuahua, Mexiko

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el flaco
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Ausgewandert nach Chihuahua, Mexiko

Beitrag: # 57052Beitrag el flaco »

Hallo liebe Community,

ich bin im Februar von Deutschland aus nach Mexiko, genauer gesagt nach Chihuahua Cd., ausgewandert. Das Ganze dokumentiere ich auf meiner Homepage www.adios-deutschland.de in Form eines „Auswanderertagebuchs“. Zwar ist das Ganze recht erzählerisch, bildlich und bisweilen auch mit einer eher raueren Wortwahl geschrieben, da das Projekt zunächst nur für meinen Familien- und Bekanntenkreis gedacht war, allerdings finden sich auch reichlich nützliche Infos zum Thema Auswandern, Sicherheit für Europäer in Mittelamerika, Arbeitsmarkt, Lebensunterhalt, Visa etc. darunter. Alles aus meiner persönlichen Sicht der Dinge.
Wer also eine trockene Auflistung oder eine „To-Do“ Liste zum Thema Auswandern sucht, ist hier definitiv fehl am Platze. Wer aber ehrlich informiert und dabei auch noch gut unterhalten werden möchte, sollte sich den Blog mal genauer anschauen. Vor allem wenn eventuell noch letzte Zweifel bestehen, ob man den großen Schritt nun wagen sollte oder nicht, können meine Erfahrungen und Denkanstöße vielleicht hilfreich sein! ;-)
Bei weiteren Fragen zum Thema Auswandern, zu meinem Reisetagebuch oder einfach nur zum Erfahrungsaustausch könnt ihr mich gerne kontaktieren, ich helfe gerne insofern ich das schon kann. :P

Beste Grüße
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arnego2
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Beitrag: # 57063Beitrag arnego2 »

Herzlich willkommen obwohl mit saurem Beigeschmack:

Homepagelinks sind bei uns nicht erlaubt, und schon gar nicht wenn man sich gerade angemeldet hat. Zur Erleuchtung hier die netiquette
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Wilbert
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Beitrag: # 57064Beitrag Wilbert »

el flaco hat geschrieben:Zwar ist das Ganze recht erzählerisch, bildlich und bisweilen auch mit einer eher raueren Wortwahl geschrieben....
El Flaco, sei gegruesst!

Da du "rau" schilderst, darf ich sicher auch "rau" antworten:

Kein Mensch wandert heutzutage freiwillig ausgerechnet nach Mexiko aus. Drum haette mich mal sehr interessiert, wieso du da eine Ausnahme machen wolltest.

und nun lese ich beim Ueberfliegen deines Blogs, dass du nur deshalb nach Mexiko bist, weil du da eine einheimische Freundin hast - und sogar bei ihren Eltern im Haus (kostenlos?) unterkommen kannst.

@El Flaco, verzeih mir: das sind keine echten Auswandererstories, das sind Schilderungen von Zwangshandlungen.

Aber trotzdem, wenn du schon mal hier im Auswandern- Forum gelandet bist, erzaehl doch mal:

Wie hast du denn deine mexikanische Freundin kennengelernt? Wie lief denn das?

Vielleicht kann ja da der eine oder andere noch was lernen...
el flaco
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Beitrag: # 57065Beitrag el flaco »

arnego2 hat geschrieben:Herzlich willkommen obwohl mit saurem Beigeschmack:

Homepagelinks sind bei uns nicht erlaubt, und schon gar nicht wenn man sich gerade angemeldet hat. Zur Erleuchtung hier die netiquette
Hallo und Danke. Sorry, das hatte ich wohl überlesen :oops:
Aber gleich dazu als kontruktiver Vorschlag: Warum macht ihr nicht ein Unterforum, in dem die Forenmembers ihre Blogs/Homepages präsentieren können? Ich denke ich bin nicht der einzige hier der ein "Auswanderer-Tagebuch" führt...?
el flaco
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Beitrag: # 57066Beitrag el flaco »

Wilbert hat geschrieben: El Flaco, sei gegruesst!

Da du "rau" schilderst, darf ich sicher auch "rau" antworten:

Hi Wilbert, klar darfst du rau antworten, no hay problema :wink:
Kein Mensch wandert heutzutage freiwillig ausgerechnet nach Mexiko aus. Drum haette mich mal sehr interessiert, wieso du da eine Ausnahme machen wolltest.
Das würde ich so nicht unterschreiben. Klar ist es schwierig, wenn man vor Ort niemanden hat, der einen mit den Gegebenheiten vertraut macht, wenn es nicht gerade um Yucatan oder Quintana Roo geht.
Trotzdem kann es zahlreiche Gründe geben, wieso man Deutschland den Rücken kehrt (Mentalität, Bürokratie, Klima etc.) und da sehe ich Mexiko als Auswanderungsziel persönlich weit vorne, wenn man weiß worauf man sich einlässt und was man will. "Mexiko taugt aktuell als Auswanderungsziel nichts" ist eine Pauschalaussage, die mit bedeutend mehr Hintergrundinformationen belegt werden sollte als mit einem bloßen "Zeitung aufschlagen - Drogenkrieg".
Ich komme gerade von einer Familienfeier zum Osterfest zurück. Hatten eine Granja gemietet und es war wirklich toll. Stimmung, Musik, Verpflegung, Ausgelassenheit. Hier weiß man was es heißt zu leben. Und das obwohl laut Medien der Drogenkrieg vor der Haustür tobt...


und nun lese ich beim Ueberfliegen deines Blogs, dass du nur deshalb nach Mexiko bist, weil du da eine einheimische Freundin hast - und sogar bei ihren Eltern im Haus (kostenlos?) unterkommen kannst.

@El Flaco, verzeih mir: das sind keine echten Auswandererstories, das sind Schilderungen von Zwangshandlungen.
Naja, das halte ich jetzt aber für eine persönliche Definitionssache. Was sind denn dann deines Erachtens nach die typischen Auswanderer-stories? Jemand zieht nach Puebla, arbeitet bei VW oder einem Zulieferer und lebt dort abgeschottet von den Einheimischen in einer deutschen Siedlung? Jemand geht in ein Touri-Gebiet und betreut dort deutsche Reisegruppen? Jemand geht nach Mallorca und macht da eine Currywurstbude auf?
Sind diese Leute mehr Auswanderer als ich, weil sie nur mit einer Idee und ohne den Hintergedanken der "Familienzusammenführung im Anfangsstadium" losziehen? Können dir diese Leute mehr über das Auswandern erzählen, als ich, der quasi alleine als Deutscher unter Einheimischen in einer alles anderen als internationalen Stadt lebt?

Zur Aufklärung und Zusammenfassung was ich im Blog ausführlich geschildert habe: Ja ich bin kostenlos bei den Eltern meiner Freundin untergekommen: 2 Tage! Seitdem habe ich ein Haus gemietet und wohne dort alleine. Freundin darf nicht bei mir wohnen, bevor wir nicht verheiratet sind (Eltern streng katholisch). Ich habe zig Amtsbesuche und Bewerbungsgespräche hinter mir und kann bei Bedarf gerne ausführlichst Auskunft diesbezüglich geben. Die Familie meiner Freundin ist zwar alles andere als arm, aber auch nicht in den Positionen vertreten, um mir eventuell bei der Suche einer guten, auf meine Qualifikation passenden Stelle zu helfen. ich hatte das Glück zuvor einen relativ gut bezahlten Job in einer deutschen Firma zu bekleiden und habe deshalb entsprechende Rücklagen. Allerdings muss ich langsam anfangen zu arbeiten, möchte mein Polster eigentlich nicht komplett aufbrauchen. Alltagsprobleme, die das Auswandern so mit sich bringt. Wenn man mal davon absieht, dass ich ab und an zum Essen zu Familienmitgliedern eingeladen werde, meine Freundin 1-2 Verträge für mich abgeschlossen hat, die ich als Ausländer ohne Visum nicht hätte abschließen können und sie mich langsam mit den Lokalitäten hier vertraut macht, bin ich auf mich alleine gestellt.
Aber trotzdem, wenn du schon mal hier im Auswandern- Forum gelandet bist, erzaehl doch mal:

Wie hast du denn deine mexikanische Freundin kennengelernt? Wie lief denn das?

Vielleicht kann ja da der eine oder andere noch was lernen...
Gerne :D Ich habe hier in Mexiko im Auftrag einer deutschen Firma 6 Monate gearbeitet. Trainig on the job und Schulungen im Bereich Kundenservice an verschiedenen Standorten (Juarez Cd., Chihuahua, Delicias Cd., Puerto Vallarta). Dementsprechend bin ich auch mit vielen Einheimischen (viele junge Leute/ Studenten, die dort als Nebenjob gearbeitet haben) ins Gespräch und in Kontakt gekommen. Eine Kollegin in Chihuahua hatte mir zugetragen, dass meine jetzige Freundin ihr erzählt habe, dass sie gerne mal mit mir ausgehen würde. Habe mir die Sache dann mal genauer angeschaut :P Trotz striktem Verbots meines Arbeitgebers (kein privater Kontakt zu Einheimischen aus Sicherheitsgründen; nachts das Hotel nicht verlassen) haben wir uns dann zwei mal in einer Bar getroffen. Da es ziemlich schnell gefunkt hat und ich seit einigen Monaten beziehungstechnisch ungebunden war, hat sie mich dann anschließend mehrmals die Woche in meinem Hotel besucht. Und nach etwa einem Monat waren wir offiziell ein Paar. Die Anfangsphase war recht kritisch, da ich immer nur 2-3 Wochen in Chihuahua war und dann 1-2 Wochen an einem anderen Standort. War eine schwere Zeit, gerade sie hat doch sehr darunter gelitten. So etwa nach weiteren 3 Monaten kam dann die überraschende Nachricht, dass der Arbeitseinsatz in Mexiko vorzeitig beendet sei (die Mexikaner wollten wohl, dass meine Firma augenblicklich fest bei ihnen einsteigt mit einer Investition, was die deutsche Firmenführung aufgrund der unsicheren Gesetzeslage etc. ablehnte). Wir waren 3 Monate am Stück getrennt und die Zeit war für uns beide furchtbar. Als mein Arbeitgeber nicht in die Pötte kam, etwas Neues in Mexiko zu organisieren, habe ich schließlich meinen Job gekündigt und bin dann mit meiner Freundin 3 Monate in die USA um das Zusammenleben "auszuprobieren". Wäre in Mexiko so nicht möglich gewesen wegen den Eltern. Danach war ich mir nun 100% sicher. Bin nochmal 5 Woche nach Deutschland um mich von allen zu verabschieden und meinen Verpflichtungen hier nachzukommen und alles für das dauerhafte Verlassen des Landes vorzubereiten. Und ja, jetzt bin ich seit Februar hier und ab diesem Zeitpunkt beginnt mein Blog :P

und noch zum Abschluss: wenn es wirklich jemanden geben sollte, der nach Mitteln und Wegen sucht eine nordmexikanische Frau rumzukriegen:

Du musst sie nicht rumkriegen, die kriegen dich rum!:lol:
Zuletzt geändert von el flaco am Sa Apr 04, 2015 6:17 am, insgesamt 1-mal geändert.
el flaco
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Re: Menschen wandern freiwillig nach Mexiko aus!

Beitrag: # 57068Beitrag el flaco »

orly hat geschrieben: Das Bild eines " Auswanderers" ist anscheinend immer noch stark von diesen Trottel-Sendungen im Fernsehen geprägt.
Genau den selben Gedanken hatte ich auch :lol:
Zuletzt geändert von el flaco am Sa Apr 04, 2015 6:56 am, insgesamt 1-mal geändert.
el flaco
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Beitrag: # 57070Beitrag el flaco »

orly hat geschrieben:
el flaco hat geschrieben: Ich komme gerade von einer Familienfeier zum Osterfest zurück. Hatten eine Granja gemietet und es war wirklich toll. Stimmung, Musik, Verpflegung, Ausgelassenheit..... (Eltern streng katholisch)
Das sind mir die liebsten, lassen es am Karfreitag so richtig krachen.....mochos.

Granjera wäre dann aber die Frau des Granjeros, denke das du eher ein Gelände meinst......

:oops:
Ja habs schon ausgebessert. Wollte granja schreiben.
Richtig krachen lassen ist zu viel gesagt. Es war halt eine Familienzusammenkunft zu Ostern an der Fisch gegrillt wurde. Dass es Bier und Musik gab hat mich auch gewundert :lol:
Haben sie mir aber so erklärt, dass die meisten Familienmitglieder Nur wenige Tage im Jahr haben, an denen sie frei haben und wirklich mal alle zusammen sein können. Deswegen muss man so einen Tag nutzen und Gott drückt da dann auch mal ein Auge zu. Trotzdem haben sie auch zusammen gebetet etc.
Also war jetzt keine wilde Party oder ähnliches ; )
el flaco
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Beitrag: # 57071Beitrag el flaco »

orly hat geschrieben:
Viel Erfolg bei der Aufenthaltsgenehmigung.....da wirst Du eine Seite Mexikos kennenlernen die nicht so prickelnd und lebensprall ist wie die Feiern.....
Ja, wie schon geschrieben, war ich tatsächlich kurz vorm Verzweifeln. Selbst Arbeitgeber die mir zusagen gegeben haben mich anzustellen und die visa Angelegenheiten zu regeln haben mir danach wieder abgesagt weil sie die Anforderungen nicht erfüllen könnten etc.
Problem hat sich aber mittlerweile für mich sowieso erübrigt ; )

Allerdings kann ich jedem abraten auf gut Glück nach Mexiko auszuwandern, wenn er nicht schon einen fertigen Arbeitsvertrag mit einer in Mexiko ansässigen Firma in den Händen hält. Ansonsten sind die Erfolgsaussichten gleich 0.
el flaco
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Beitrag: # 57073Beitrag el flaco »

Ja, richtig erfasst. :wink: Dementsprechend haben wir uns mittlerweile verlobt und werden heiraten. Wenn und Abers wurden ausgelotet und das ist tatsächlich nach der Auffassung aller Beteiligten (Familien, INM und natürlich allen voran meine Freundin und ich) das Beste, was wir in unserer Situation tun können.

Allerdings wird von ihrer Familie wohl nicht erwartet, dass wir nach Deutschland gehen. Eher im Gegenteil, ich musste bei ihren Eltern mein Versprechen abgeben, dass ich sie nicht nur heirate um sie dann schnellstmöglich mit ins ferne Deutschland zu nehmen und wir auf jeden Fall versuchen müssen, uns in Mexiko zu etablieren, da sie ihre Tochter gerne weiter in ihrer Nähe hätten. Wie gesagt ist die Familie eher gut situiert als schlecht. Freundin will auch unbedingt in Mexiko bleiben und tritt nach Ostern eine recht ordentlich bezahlte Stelle hier an mit rosigen Zukunftsaussichten. Wir hätten auch die Möglichkeit gehabt, in den USA zu bleiben, das wollten wir Beide aber nicht und auch die Eltern waren sehr froh, als wir verkündet haben, dass ich nun nach Chihuahua komme und wir uns keinen anderen Ort suchen, an dem wir leben wollen. Von daher bin ich eigentlich recht überzeugt davon, dass der Ehe nicht nur aufgrund der Aussicht, die Tochter gut zu verheiraten zugestimmt wurde.
el flaco
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Beitrag: # 57075Beitrag el flaco »

Kann es sein, dass du generell ein eher pessimistischer Mensch bist orly? :lol:
Wilbert
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Beitrag: # 57077Beitrag Wilbert »

el flaco hat geschrieben:Allerdings kann ich jedem abraten auf gut Glück nach Mexiko auszuwandern, wenn er nicht schon einen fertigen Arbeitsvertrag mit einer in Mexiko ansässigen Firma in den Händen hält. Ansonsten sind die Erfolgsaussichten gleich 0.
Ein Automechaniker in Mexiko hat ab 1.4.2015 Anspruch auf einen Salario mínimo von rund 100 Pesos DIARIOS - fuer die, die nicht Spanisch koennen: das bedeutet, dass der gesetzlich geregelte Mindestlohn bei umgerechnet etwa 6 Euro TAEGLICH liegt.

Flaco: ich hab mich einfach mal auf die Website

http://www.conasami.gob.mx/pdf/tabla_sa ... L_2015.pdf

bezogen. Berichtige mich bitte, wenn ich da was uebersehen habe.

6 Euro am Tag waeren 180 Euro im Monat (wenn Samstag und Sonntag durchgearbeitet wuerde).

Flaco, du kannst uns ja hier mal mit der Information helfen zu sagen, was denn deine Verlobte nun verdient. Du sagst ja, dass sie eine "recht ordentlich bezahlte Stelle" antritt. Wieviel kriegt sie denn im Monat?

Was ich aber trotz zweimaliger Suche im Text nicht gefunden habe, ist eine Aussage, dass du einen Job gefunden hast. Falls ich da was uebersehen haben sollte, gleich die Frage: was zahlt man denn dir?

Jedenfalls erlaube ich mir, zunaechst mal voll dabei zu bleiben, dass kein Mensch freiwillig nach Mexiko auswandert.

Und ja, @Orly, natuerlich hast du recht, dass erwartet wird, dass ElFlaco seine Frau nach der Eheschliessung RAUSHOLT aus Mexiko. Denn in Deutschland fliesst schliesslich der Honig und nicht in Mexiko.

P.S. @Orly, dass einigen Tausend Menschen jaehrlich die mexikanische Staatsangehoerigkeit verliehen wurde, beeindruckt mich null. Das duerften Rentner sein. Wer 2.750 US Dollar/Monat nachweist, bekommt auf Wunsch ein Permanent Visum. Das hat aber doch mit der Situation von ElFlaco nichts, aber auch gar nichts, zu tun...
el flaco
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Beitrag: # 57078Beitrag el flaco »

Gut dann möchte ich dir mal nicht widersprechen, was sind schon ein paar Monate Erfahrung gegenüber 25 Jahren.
Hoffen wir einfach mal, das mein Fall anders liegt, als die vielen Geschichten Anderer, die du mir vermutlich erzählen könntest. Wie gesagt, ich bin davon überzeugt, dass für uns alles gut wird. Ich kann vielleicht in puncto Leben in Mexiko und mexikanischer Mentalität nicht sooo viel Erfahrung aufweisen, in Sachen Beziehungen aber schon :D

Achja und wenn du Hilfe mit deinem Buch brauchst, welcher Art auch immer, sag bescheid. Ich versuche gerade die Zeit, bis ich nun mein offizielles Arbeitsvisum bekomme als Freelancer zu überbrücken, damit mir hier nicht die Decke auf den Kopf fällt während Freundin und Bekannte alle beim Arbeiten sind, haha :lol:
el flaco
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Beitrag: # 57079Beitrag el flaco »

@ Wilbert:
Der Mindestlohn wurde hier gerade auf etwa 70 Pesos am Tag erhöht. Das sind etwa 4 Euro. Dafür arbeitet hier aber keiner, da man davon einfach nicht leben kann. Viele Stellen sind auf Provisionsbasis, d.h. die Firmen stellen auf Mindestlohn an und alles weitere wird durch Provisionen geregelt. Mit dem Steuerrecht hier kenne ich mich aber zu wenig aus, um zu erklären wieso das nun genau so gehandhabt wird. Liegt eventuell auch an der Mentalität hier und dem Fakt, dass der gemeine Mexikaner öfters mal einen Tritt in den Hintern braucht.
Das monatliche Durchschnittsgehalt liegt hier irgendwo zwischen 6000 und 7000 Pesos. Reicht für eine allein stehende Person. Eine Familie mit zwei Einkommen kann davon leben. Eine Familie mit nur einem Berufstätigen nicht. Viele Leute haben nebenbei noch andere Geschäfte am laufen, kaufen in irgendwelchen Online Shops große Mengen an Kleidung, Accessoires, Kosmetika etc. und verkaufen das dann günstiger als im Einzelhandel im Bekanntenkreis weiter.

Ich selbst brauche hier etwa 7000 Pesos im Monat für mich alleine. Miete + Nebenkosten 2500, Lebensmittel und ein paar mal Essen gehen 3000. Freizeitvergnügen 1500. Sprich: mit umgerechnet 500 Euro kann man hier gut leben, wenn man keine Familie ernähren muss. Habe allerdings auch kein Auto, da ich quasi direkt im Zentrum wohne.

Meine Freundin steht kurz vor der Abschlussprüfung ihres Studiums (im Mai), ist aber nun schon durch Connections in einer unabhängigen Revisoren Firma gelandet und bekommt dort gerade für den Einarbeitungszeitraum 8000 Pesos im Monat. (Glaube 6 Monate, bin mir aber gerade nicht sicher). Wenn sie ihren Titel und die offizielle Lizenz in der Tasche hat, übernommen und dann endgültig auf Kunden losgelassen wird, das Doppelte.

Ich habe noch keine Stelle hier weil ich noch keine Arbeitserlaubnis habe, siehe:
Ja, wie schon geschrieben, war ich tatsächlich kurz vorm Verzweifeln. Selbst Arbeitgeber die mir zusagen gegeben haben mich anzustellen und die visa Angelegenheiten zu regeln haben mir danach wieder abgesagt weil sie die Anforderungen nicht erfüllen könnten etc.
Problem hat sich aber mittlerweile für mich sowieso erübrigt ; )

Allerdings kann ich jedem abraten auf gut Glück nach Mexiko auszuwandern, wenn er nicht schon einen fertigen Arbeitsvertrag mit einer in Mexiko ansässigen Firma in den Händen hält. Ansonsten sind die Erfolgsaussichten gleich 0.
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich es mir nicht so schwer vorgestellt habe in Mexiko eine Stelle zu finden, die einem eine Aufenthaltsgenehmigung und Arbeitserlaubnis besorgt. Vielleicht komme ich auch aus der falschen Branche, ein Ingenieur hätte es sicher leichter. Jedenfalls habe ich, seit die Geschichte mit der Heirat spruchreif wurde und mir von Seiten des Amtes für Migration mitgeteilt wurde, dass ich vorher kein anderes Visum über einen Arbeitgeber beantragen und nicht arbeiten darf, die Geschichte eh aufgegeben.
el flaco
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Beitrag: # 57080Beitrag el flaco »

Wilbert hat geschrieben: Und ja, @Orly, natuerlich hast du recht, dass erwartet wird, dass ElFlaco seine Frau nach der Eheschliessung RAUSHOLT aus Mexiko. Denn in Deutschland fliesst schliesslich der Honig und nicht in Mexiko.
Naja. hat man hier einen guten Job und einen guten Verdienst, lebt es sich hier bedeutend leichter als in Deutschland. Vielleicht hat man 10 Wochenstunden mehr zu arbeiten, mit einem Gehalt von 30000 Pesos (1800-1900 €) lebt man hier aber immer noch bedeutend besser als mit 4000 Euro.
Mit einem Gehalt von 15000 besser als mit 2000.
Vergleich betrifft nur Bayern-Chihuahua, kann in anderen Gebieten natürlich anders sein.
Wilbert
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Beitrag: # 57082Beitrag Wilbert »

el flaco hat geschrieben:mit einem Gehalt von 30000 Pesos (1800-1900 €) lebt man hier aber immer noch bedeutend besser als mit 4000 Euro.


@Flaco, du scheinst mir ja ein optimistischer Kerl zu sein. dennoch muss ich dir - dringend - zurufen: komm runter von den hohen Baeumen. Wer in Mexiko verdient denn schon 30.000 Pesos?

Du selbst hast doch in deinem vorherigen Beitrag gesagt, dass das monatliche Durchschnittsgehalt irgendwo zwischen 6000 und 7000 Pesos liegt. Das sind rund 400 Euro im Monat und DAS ist realistisch. alles andere ist Traeumerei, @Flaco. (auch wenn es natuerlicher immer mal wieder einen seltenen Spitzenverdiener geben mag, dessen Traum sich erfuellt hat.)

Also: geh mal davon aus, dass du mit sehr viel Glueck vielleicht mal einen Job kriegst, der dir 7000 oder 800 Euro im Monat bringt.

Und damit sind wir wieder beim Thema Nummer 2: das erwarten Schwiegereltern NICHT von einem deutschen Schwiegersohn, dass er seiner mexikanischen Frau nichts weiter zu bieten bereit ist.

Dass man in Mexiko besser lebt, das gilt doch nur, wenn man Geld hat. Und selbst dann wollen Latinas raus aus ihren Laendern. denn - ich wiederhole es - in Deutschland fliesst der Honig und nicht in Mexiko oder sonst irgendwo in Lateinamerika.

Zum Schluss noch etwas, was ich ueberhaupt nicht verstehe (und ich habe schon in einigen lateinamerikanischen Laendern gelebt) :

Wie kann es sein, dass die mexikanische Ehefrau (ja, ja, noch ist es ja "in spe") eines Deutschen berufstaetig sein muss? Welche Blamage ist denn das? Auch wenn ich mich speziell in Mexiko nicht auskenne, so kann ich mir dennoch nicht vorstellen, dass das geht.

aber vielleicht weiss Orly ja dazu etwas zu sagen.
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