Auswandern nach Perth, wegen schlechtem Wetter!

alles, was nicht in die speziellen Länderrubriken paßt

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sincinaty
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Auswandern nach Perth, wegen schlechtem Wetter!

Beitrag: # 21982Beitrag sincinaty »

Hi alle zusammen!

Surprise, surprise auch Ich spiele mit dem Gedanken Deutschland dauerhaft zu verlassen. Zunächst erzähl ich einfach mal wie mein aktueller Stand ist:

Ich bin 22 Jahre alt, studiere Elektrotechnik und werde vorraussichtlich Sommer 2009 mein Diplom in der Tasche haben.

Ich wohne derzeit noch bei meinen Eltern und mir gehts soweit ganz gut. Kann mich eigentlich nicht beklagen. :D

Dennoch stellt sich mir die Frage, wie meine weitere Zukunft aussehen soll. Und naja wenn man realistisch ist, läuft es im Grunde auf Folgendes hinaus.

Nach meinem Studium werde ich sehr wahrscheinlich einen recht guten Job bekommen (wenn die Nachfrage für Elektroingenieure weiterhin so hoch bleibt) und mein Leben wird so erfolgreich wie bis jetzt auch weiter laufen. Ich rechne mit einer 40 Stunden-Woche, die einem sonst nicht viel Freizeit lässt. So.. das heißt letztendlich, abgesehen vom evtl. Jahresurlaub, habe ich einen Altag der wie folgt aussieht. Aufstehen - Arbeiten gehen - nach Hause gehen, ein paar Stunden für Hobbies, ins Bett gehen, aufs Wochenende freuen. Auch wenn der Job interessant sein wird, Arbeit bleibt Arbeit, das ist auch ok.

Problem ist nur - Ich komme mit dem deutschem Wetter nicht klar! Ab spätestens November bis Mai, nenne ich es mal "Totalausfall". Es gibt keinen richtigen Winter und es ist nass und kalt. Ab Mai fängt man an sich über jeden Sonnentag ohne Regen zu freuen, wenn man Glück hat fallen diese besonderen Sonnen- und Trockenereignisse auf Tage in denen man frei hat oder Zeit und Lust was zu unternehmen. Ich nenne diese Phase dann "Warte- oder Lauerwetter". Man schimpft über den blöden Frühling, und wartet auf den Sommer, im Sommer schimpft man über diesen und ab August, September erwartet man eh nichts mehr, weils ja brutal auf den Winter zu geht. Also ist das bisschen Freizeit was man hat dahingehend beschnitten, dass die möglichen out-door Aktivitäten sehr stark reduziert werden.

Ich mache sehr gern Sport und bin draussen, allerdings mag ich dabei besonders das Meer und den Strand. Wenn ich das Meer sehe fühle ich mich gut und wenn die Sonne scheint, schüttet mein Hirn kiloweise Glückshormone aus.

So banal es auch klingt, ich hasse das Wetter in Deutschland und es ist definitiv für mich DER GRUND überhaupt hier abzuhauen.

Was ich nun eigentlich hier will:
Ich wollte eigentlich nur mal meine bisherige Idee publik machen und fragen, ob das denn, was ich mir so vorstelle überhaupt, möglich ist.

Meine Idee war es, nun erstmal brav mein Studium zu beenden und danach zu schauen ob es denn evtl. Praktika oder Trainee-Programme in Perth gibt um mich auf der einen Seite beruflich weiter zu bilden und auf der anderen Seite schonmal testen kann, ob denn das Leben auf der Sonnenseite wirklich das ist, was ich mir wünsche.

Warum Perth?

Zum einen englischsprachig. Ich bin nicht unbedingt das Sprachgenie, daher kommt für mich nur Englisch in Frage, da ich da dann doch einen Grundstock habe. Australien generell ist kulturell wohl nicht soo unterschiedlich, so das die Umgewöhnung nicht so hart ist.

Was meint ihr, bin ich ein Träumer? :D Wird mich Australien glücklicher machen als Deutschland? Vermutungen, Einschätzungen evtl. viel Erfahrung höre/lese ich gerne!

Gruß Sin
Rockshandy
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Beitrag: # 21984Beitrag Rockshandy »

Hey,
warum nicht? Mir geht das Wetter hier auch auf den Sender... 8)

Ist aber nicht unser vorherrschender Auswanderungsgrund.

Warst Du schon down-under? Falls nicht, wäre ein Auslandssemester bei Dir möglich?
An unserer Uni ist das kein Problem - und die günstigste Art, das Land erstmal kennenzulernen!

Grüße
Rockshandy
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Siggi!
Moderator
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Beitrag: # 21987Beitrag Siggi! »

Hallo

und herzlich Willkommen im Forum.
abgesehen vom evtl. Jahresurlaub, habe ich einen Altag der wie folgt aussieht. Aufstehen - Arbeiten gehen - nach Hause gehen, ein paar Stunden für Hobbies, ins Bett gehen, aufs Wochenende freuen.
Mich würde kein Ort der Welt glücklich machen, wenn ich mein Leben so (für mich subjektiv schrecklich) wahrnehmen würde. Da fehlt in der Aufzählung nur noch: Warten auf den Tod! :?

Aber ich hoffe, dass Australien Dich glücklich macht.

Gruß
Siggi
sincinaty
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Beitrag: # 21989Beitrag sincinaty »

@ rockshandy

also das mit dem auslandssemester wird leider nicht mehr klappen.
mache nämlich gerade schon mein praxissemester. dieses hätte ich dann in australien machen müssen, allerdings war mir zu dem zeitpunkt, als ich mich um das praxissemester kümmern musste, noch nicht sooo klar, dass es mich in die ferne zieht.

nächstes semester ist dann das 7. und im 8. schreib ich ja schon diplomarbeit.

Wieso ich auf Perth komme hat aber noch einen Grund. Mein Bruder hat vor einem Jahr dieses besagte Auslandssemester in Perth gemacht. Und naja nach vielen Videos, Fotos und Unterhaltungen mit meinem Bruder, sind wir halt beide auf die Idee gekommen, zumindest mal über einen Landeswechsel nach zu denken.

Wenn er sagt, er könne sich da durchaus vorstellen zu leben, dann vertrau ich ihm da und kann zumindest tendenziell schonmal davon ausgehen, dass dies auch für mich zu trifft.

@ siggi

Ja ich gebe zu, in solch einer kurzen aufzählung, wirkt es doch sehr trostlos. Also hm, ich will nicht pessimistisch sein, ich versuche nur so realistisch wie möglich zu sein. Hauptsache ich bin kein Träumer, der nachher bitter böse enttäuscht wird.

Also ich arbeite ja derzeit in einer Firma für ein halbes Jahr. Die Arbeit ist definitiv gut. Anspruchsvoll, interessant und nette Kollegen habe ich auch (zwar nicht alle, aber naja). Aber 40 Stunden in der Woche sind nun mal nicht wenig und ich meine hm, da müsste ich schon einen sehr sehr coolen Job finden, den ich sowas von liebe, damit mir 40 Stunden die Woche nicht viel vorkommen.

Und während der Arbeit ist ja auch alles ok. Nur dann fahre ich nach Hause, bei Nieselregen, 8°C und lauter miesgelaunten Menschen in der Bahn.

Ich muss aber auch zu geben, dass ich durch die Entfernung zum Job, 1:30 h pro Fahrt benötige, d.h. 3 Stunden Bahnfahrt jeden Tag. Da bekomme ich halt jeden Tag dieses miese Wetter und die Stimmung mit. Zu Hause angekommen will ich absolut nicht mehr raus. Alles nass und kalt!

Also falls ich in Australien einen Job und ein neues Leben finde, darf die Arbeitsstelle nicht so weit entfernt sein :D soviel steht fest.
Oryx
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Beitrag: # 22001Beitrag Oryx »

Ist schon lustig, wie verwöhnt die Leute, vor allem die jungen Leute, in Deutschland sind. Eine 40-Stunden-Woche ist Dir zuviel? Dann geh ruhig ins Ausland, da gilt eine 40-Stunden-Woche als Halbtagsjob. Man hat manchmal das Gefühl, viele junge Leute wollten wirklich am liebsten direkt von der Ausbildung in die Rente wechseln. Arbeit an sich ist irgendwie schon zuviel.

Kopfschüttelnde Grüße
Oryx
DreamOfIstanbul
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Beitrag: # 22863Beitrag DreamOfIstanbul »

Ich nenne diese Phase dann "Warte- oder Lauerwetter". Man schimpft über den blöden Frühling, und wartet auf den Sommer, im Sommer schimpft man über diesen und ab August, September erwartet man eh nichts mehr, weils ja brutal auf den Winter zu geht
Ja da geb ich dir Recht. Viele wollen hier die Sonne genießen, aber wenn der Zeiger auf 28 Grad Calsius hat, fängt man an zu nörgeln, und die Schwimmbäder sind nur überfüllt. Muss nicht unbedingt große Kritik sein
So banal es auch klingt, ich hasse das Wetter in Deutschland und es ist definitiv für mich DER GRUND überhaupt hier abzuhauen.
:? Nur des Wetters wegen auswandern? OK, ich mag das Wetter auch nicht unbedingt. Schon bei mir fest integriert der Gedanke "Deutschland = Regen" , auch wenn die Weisheit nicht immer zutrifft. Ich hoffe du gehörst nicht zu denen, die bei 30 Grad großen Theater machen :wink:

LG
Suesskraut
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Beitrag: # 23361Beitrag Suesskraut »

Hi Sin!
Ich würde auf jeden Fall einen Probelauf machen, Praktikum / Trainee oder ein zweites Auslandssemester (das muß doch drin sein, oder? Wie schlimm ist es, im Zweifel 6 Monate länger zu studieren, im Hinblick auf zig Jahre Zukunft?) hört sich schonmal gut an. Ich könnte mich z.B. nicht darauf verlassen, daß mir die gleichen Dinge gefallen wie meinem Bruder.
Auch kulturell ist Australien von Deutschland weiter entfernt als man so gemeinhin denkt, fand ich.
Aber da Du erzählst, daß Du ein Sport- und Outdoor-Mensch bist, bringst Du schonmal ne gute Voraussetzung mit. Am Strand, der Perth am nächsten ist - in Fremantle, ist allerdings ab 16.00 meistens Schicht, da weht der 'Freo Doktor', wo's auch am heißesten Tag plötzlich rattenkalt und Dein Eis in Sekunden von Sand überzogen ist. Dafür gibt's niedliche Pinguine. :)
Visumstechnisch ist Perth auch ne gute Wahl, soweit ich mich entsinne zählt das als 'entlegen' und man kann sich für 'Regional Skilled Migration' bewerben. Aber am besten nochmal unter www.dimia.gov.au gucken!
Dieses Thema gehört übrigens eigentlich in den Australien-Bereich, würd ich sagen...
SK
rabiene
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Beitrag: # 23364Beitrag rabiene »

Ich rechne mit einer 40 Stunden-Woche, die einem sonst nicht viel Freizeit lässt. So.. das heißt letztendlich, abgesehen vom evtl. Jahresurlaub, habe ich einen Altag der wie folgt aussieht. Aufstehen - Arbeiten gehen - nach Hause gehen, ein paar Stunden für Hobbies, ins Bett gehen, aufs Wochenende freuen
ich behaupte jetzt einfach mal..das wird sich in Perth auch nicht aendern...ich koennte mir allerdings denken das wenn du dort nach 40std/woche den Hammer fallen laesst...haste den Job nicht lange....

das Auswanderer immer denken das das leben in einem anderen land sich so unterscheidet...ueberall muss man auftehen....arbeiten.....Hobbies..schlafen und auf's WE freuen...und ich denke nicht das man bei 50 Grad da noch sehr viel Lust fuer Sport o.ae.hat....wenn du allerdings auswandern moechtest weil es dich beruflich weiterbringen wuerde..ok...das koennte ich verstehn...aber die wetternummer ist irgendwie Kaese.... :roll:
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Siggi!
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Beitrag: # 23367Beitrag Siggi! »

das Auswanderer immer denken das das leben in einem anderen land sich so unterscheidet...
Das sehe ich auch so. Die kleinen Dinge (wie streßig ist mein Job, wie ist die Arbeitsatmosphäre (hierbei vor allem die spannungsfreien Beziehungen zu Kollegen und Vorgesetzten), wie lange benötige ich für die Fahrten von der Wohnung zur Arbeitsstelle, wie oft und wie lange stehe ich im Stau, etc.) haben meiner Meinung nach viel mehr Einfluss auf die Lebensqualität als eine geänderte Durchschnittstemperatur.

Etwas anderes kann nur gelten, wenn man bei der Auswanderung sein gesamtes Leben umorganisiert, also zum Aussteiger, Lebenskünstler, Frührentner und/oder Privatier wird.
Tonerl, mehr brauchen mer nimmer. I hab´mi allweil geschunden und jetzt will i mei Ruh. ... I bin ka Protzen net und mag net allweil a Göld z´sammen scharrn; von morgen ab mach´i Schluß und werd Privatier
Thomas Mann: Buddenbrooks

Gruß
Siggi
sirtaki
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Beitrag: # 23369Beitrag sirtaki »

hallo,

träumer würd ich nicht unbedingt sagen, aber ich stimme siggi und rabiene zu, dass, wenn dir in D die 40 std. woche und begleiterscheinungen des jobs auf den zeiger gehen, du dich im ausland umgucken wirst.

dennoch: du bist jung und (denk ich mal...) ungebunden, hast beruflich was auf dem kasten, also MACH. was hält dich ab?? wer nix wagt, der nix gewinnt.

man kann sichs in D oft anscheinend nicht vorstellen, aber es leben menschen ÜBERALL auf der welt, nicht nur in D....

wir haben den absprung mit 36/42 jahren gewagt und NIE bereut, auch wenns nicht soo weit weg ist von D ins mittelmeer wie von D nach Australien.

und als sportlicher mensch kannst du kaum wo besser glücklich werden als bei den lockeren aussies :P

also, informier dich im netz über die rahmebedingungen (job, einkommen, wohnung, etc) und dann mach!

good luck!
lasst euch nicht entmutigen
sirtaki
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