Deutsche Rentner zieht es ins Ausland

Allgemeine (neue) Informationen rund ums Auswandern, Reisen,...

Moderator: Moderatoren

Benutzeravatar
Siggi!
Moderator
Beiträge: 6284
Registriert: So Jul 10, 2005 7:43 pm
Wohnort: Republik Krim, RU

Deutsche Rentner zieht es ins Ausland

Beitrag: # 54468Beitrag Siggi! »

Immer mehr Rentner verbringen ihren Lebensabend im Ausland. So hat sich die Zahl der Deutschen, die Altersgeld fernab der Heimat beziehen, seit 1993 fast verdoppelt. Laut der SZ vorliegenden Statistiken ist vor allem ein Nachbarland populär.
http://www.sueddeutsche.de/geld/ruhesta ... -1.2008473

"""Besonders beliebt sind nach Angaben der DRV bei den deutschen Rentnern die Schweiz und die USA"""
Das hätte ich nicht gedacht. Vermutlich also in der Mehrzahl Personen, die ihr Arbeitsleben auch schon in diesen Ländern verbracht haben.

Gruß
Siggi
Benutzeravatar
Sascha Blodau
Beiträge: 1250
Registriert: Fr Dez 08, 2006 2:26 pm
Wohnort: München, Seit 2011

Beitrag: # 54470Beitrag Sascha Blodau »

..ich habe grade gestern gehört, dass Bulgarien das günstigste Land in der EU sei. Und das die Rentner sich dorthin, vermehrt absetzen würden..
Alles was du brauchst, kommt im richtigen Moment zu dir. Sei geduldig.
Benutzeravatar
Siggi!
Moderator
Beiträge: 6284
Registriert: So Jul 10, 2005 7:43 pm
Wohnort: Republik Krim, RU

Beitrag: # 54471Beitrag Siggi! »

Das mag schon stimmen. Aber in der Schweiz leben ca. 300'000 Deutsche. Ca. 20% (60'000) davon dürften Rentner sein, wenn die Altersverteilung unter den deutschen in CH ähnlich wie in Gesamtdeutschland ist. Wie viel deutsche Auswanderer gibt es in Bulgarien? Unter den Top 20 Zielländern ist es nicht zu finden:
http://www.demografie-portal.de/SharedD ... lland.html

Ich glaube schon, dass das Zielland Bulgarien attraktiver wird, aber im internationalen Vergleich sind die Auswanderungsquoten gering.

Gruß
Siggi
artep

Hallo Siggi

Beitrag: # 54472Beitrag artep »

bei unserer Registrierung bei der deutschen Botschaft in Sofia habe ich erfahren, dass sie eben nur die registrierten Deutschen erfassen können. Hinzu kommt, dass viele nicht darüber nachdenken, wie wichtig im Bedarfsfall diese Registrierung sein kann. Sie erfolgt online und dauert max. 5Min. Ein Beispiel
Was passiert, wenn wir einen Autounfall hätten, wie werden im schlimmsten Fall Angehörige informiert? Das war jetzt ein krasses Bsp. aber auch darüber sollte man nachdenken.
Hallo Sacha du kennst ja meine Meinung zum ARMUTSLAND Bulgarien.
:twisted:
Nur wer hier wirklich lebt, kann das auch beurteilen. Wir hoffen nur, dass nicht soviele kommen, bei uns im Dorf sindes nur wir die hier wohnen.
Z.Z gibt es hier aber riesen Probleme mit Überschwemmungen an der Schwarzmeerküste. Unter den Opfern sind auch Kinder. Bei www.bnr.bg gibt es dazu auch einen interessanten Bericht, wie der Mensch sich selbst zerstört. Es gibt einen Titel von Peter Maffay "SORRY LADY" da entschuldigt er sich bei der Erde für unsere Masslosigkeit. Ein wunderschöner Song, lohnt sich wirklich mal rein zu hören
Wir haben davon nur im Netz und in den Nachrichten erfahren. Auch Dobritsch hat es schwer erwischt, dort fahren sie mit Gummibooten durch die Fussgängerzone. :!:
Zuletzt geändert von artep am So Jun 22, 2014 1:53 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Siggi!
Moderator
Beiträge: 6284
Registriert: So Jul 10, 2005 7:43 pm
Wohnort: Republik Krim, RU

Re: Hallo Siggi

Beitrag: # 54474Beitrag Siggi! »

artep hat geschrieben:bei unserer Registrierung bei der deutschen Botschaft in Sofia habe ich erfahren, dass sie eben nur die registrierten Deutschen erfassen können.
Nach meinem Verständnis wird man als Bulgarien Auswanderer registriert, wenn man bei der Abmeldung in DE als Zielland Bulgarien angibt. Jede Botschaft kann im Bedarfsfall auch eine Abmeldung in DE durchführen. In diesem Fall würde man auch statistisch als Auswanderer erfasst werden.

Die Registrierung bei der Botschaft/beim auswärtigen Amt selbst dient nur für die Krisenvorsorge. Meines Wissens darf diese Information nicht zu anderen Zwecken verwendet werden. Es geht nach meinem Verständnis in erster Linie um Evakuierungen im Falle von Naturkatastrophen und gewalttätigen Auseinandersetzungen.

Nebenbei: In meinem Fall würde sie nicht helfen, da DE die Zugehörigkeit der Krim zu RU nicht anerkennt. Hilfe von Seiten der Botschaft in Kiew wäre nicht möglich, die Botschaft in Moskau nicht zuständig, da nach offizieller Lesart dieses Gebiet zur Ukraine gehört.
Was passiert, wenn wir einen Autounfall hätten, wie werden im schlimmsten Fall Angehörige informiert?
Hat man Kinder in DE, verstehe ich dies. Ich habe nur noch einen Bruder in DE. Das letzte Mal habe ich ihn 2008 auf der Beerdigung unseres Vaters gesehen. Per Mail oder Telefon gibt es vielleicht 5 oder 10 Kontakte pro Jahr. Ob er von meinem Ableben ein paar Wochen früher oder später hören würde, es wäre nicht wichtig.

Wer sich beim Auswärtigen Amt als Auslandsdeutscher registrieren möchte:
https://service.diplo.de/elefandextern/ ... orm.action

@Jupp:
Das Forum ist mal wieder zu dumm für solche Links. Wann kommt die neue Software?

Gruß
Siggi
artep

Hy Siggi

Beitrag: # 54475Beitrag artep »

also als wir ausgewandert sind haben wir nur Südeuropa angegeben.
Das hat die im Bürgerbüro alles nicht interessiert.
Als ich aber mit der netten Dame von der Botschaft in Sofia telefoniert habe,
sagte sie 100% es wäre toll, wenn ich auch an andere Deutsche den Link weitergeben würde, um einen Überblick zu bekommen, wieviel sind eigendlich dauerhaft hier.
Uns ging es ja erstmal um den Ernstfall. Bei unserer Bürgermeisterin und Hausärztin haben wir die Tel.Nr. der deutschen Botschaft auch hinterlassen.
Ordnung muss sein.
yuii
Beiträge: 198
Registriert: Mi Mai 24, 2006 5:22 pm
Wohnort: Nang Rong-Thailand/Aschaffenburg-Deutschland
Kontaktdaten:

Beitrag: # 54477Beitrag yuii »

Bei uns (Thailand) gibt es diese "Deutschenliste" (Krisenvorsorgeliste) in die man sich eintragen kann. Nun bekomme ich alle 3 Monate eine Mail von der Botschaft mit der Frage ob es irgendwas neues gibt oder ob sich eine änderung ergeben hat. Was genau dahinter steckt oder ob die irgend eine initiative ergreifen wenn ich mich nicht melde, kann ich nicht sagen.

Gruß

Yuii
Benutzeravatar
Sascha Blodau
Beiträge: 1250
Registriert: Fr Dez 08, 2006 2:26 pm
Wohnort: München, Seit 2011

Beitrag: # 54479Beitrag Sascha Blodau »

..also ich persönlich würde Bulgarien, als Auswanderungsland, schon reizen.
Wenn ich keine Frau und keine Kinder, an der Backe hätte, und etwas Startkapital gespart, ca. 10.000, dann würde ich es gern mal ausprobieren.
Die Lebenshaltungskosten sollen schon allein statistisch um die hälfte billiger sein, wie in Deutschland. Wenn man es noch in der Realität etwas günstiger hinkriegt, wie ein Selbstversorger z.B., dann ist es schon interessant..
Alles was du brauchst, kommt im richtigen Moment zu dir. Sei geduldig.
Benutzeravatar
Siggi!
Moderator
Beiträge: 6284
Registriert: So Jul 10, 2005 7:43 pm
Wohnort: Republik Krim, RU

Beitrag: # 54481Beitrag Siggi! »

..also ich persönlich würde Bulgarien, als Auswanderungsland, schon reizen.
Würdest Du dann versuchen in BG Deinen Lebensunterhalt zu verdienen? Womit?

Ich denke, BG ist vor allem etwas für Leute, die ihr Geld bereits verdient haben.

Hier in UA ist es dasselbe. Die allermeisten Auswanderer verdienen ihr Geld nicht im Land. In Kiew gibt es einige Hochqualifizierte, die für deutsche Firmen arbeiten. Hier auf der Krim kenne ich zwei Deutsche, die ihr Geld vor Ort verdienen. Einer ist Russlanddeutscher und ist bei einer russischen IT Firma in Simferopol angestellt. Dadurch verdient er zwar über dem ukrainischen Durchschnitt, aber für deutsche Maßstäbe schlecht. Ein anderer hat 150T Euro investiert und betreibt ein Gästehaus.

Gruß
Siggi
Benutzeravatar
Sascha Blodau
Beiträge: 1250
Registriert: Fr Dez 08, 2006 2:26 pm
Wohnort: München, Seit 2011

Beitrag: # 54483Beitrag Sascha Blodau »

..sicher, .........den deutschen Lohnstandard wird man wohl nur als hochqualifizierte Expat einer Deutschen Firma bekommen.
Und das wars dann auch schon.
Alles andere können, glaube ich, nur Leute heraus finden, die vor Ort leben.
Das muss man mit einem gesunden Finanzpolster im Rücken und Menschenverstand, erst mal in Ruhe antesten.
Das Glück liegt eben bei demjenigen, der es versucht, dass habe ich selbst oft genug gemerkt..
Alles was du brauchst, kommt im richtigen Moment zu dir. Sei geduldig.
Benutzeravatar
Siggi!
Moderator
Beiträge: 6284
Registriert: So Jul 10, 2005 7:43 pm
Wohnort: Republik Krim, RU

Beitrag: # 54484Beitrag Siggi! »

Sascha Blodau hat geschrieben:Das Glück liegt eben bei demjenigen, der es versucht, dass habe ich selbst oft genug gemerkt..
Oder das Pech/die Dummheit. Bei den Auswanderern, die es hier vor Ort versucht haben, ist die Misserfolgsquote sehr hoch. Von meinem Gefühl her weit über 90%. Je nach Finanzpolster und zusätzlichen Einnahmen (z.B. oft eine Erwerbsminderungsrente) haben diese Auswanderer unterschiedlich lange in UA überlebt. Viele Jahre haben nur die mit hohen Finanzpolster/Nebeneinkünften durchgehalten. Ich bin daher überhaupt nicht optimistisch und rate bei fast jeder Anfrage ab.

Diejenigen, die es geschafft haben, sind in der Mehrzahl Aussteiger und begnügen sich dann bis zum Renteneintritt mit einem niedrigen Einkommen.

Z.B. eine Anfrage von gestern: Will mit seiner Freundin in Kiew leben. Eine Aufenthaltsgenehmigung gibt es erst nach 2 Jahren Ehedauer. Er muss also als Illegaler arbeiten. Hat eine kaufmännische Ausbildung (also keine hohe Qualifikation), will einen Job als Buchhalter, keine russischen Sprachkenntnisse, will 1200 Euro verdienen. Warum soll ein lokaler Arbeitgeber einen Deutschen, der keine Ahnung von der Buchhaltung in UA hat, keine Sprachkenntnisse, nichts was ihn auszeichnet, zum überdurchschnittlichen Lohn anstellen? Die Leute glauben immer wieder, der deutsche Pass mache sie zu etwas besonderen. Bestenfalls (das ist schon sehr optimistisch) kann er als Illegaler zu einem unterdurchschnittlichen Lohn arbeiten, wenn er ansonsten clever ist und extrem schnell lernt. Seine Freundin in der Bank wird dann das mehrfache verdienen. Wie lange das wohl gut geht?

Gruß
Siggi
artep

leben und arbeiten in Blg.

Beitrag: # 54487Beitrag artep »

Ganz spezielle Berufe werden hier schon händeringend gesucht.
Auch Saisonkräfte und hier Köche. Hotels können hier teilweise nicht öffnen, weil es an ausgebildeten ! Küchenpersonal mangelt. Die sind lieber nach D. England, Griechenland oder Italien zum arbeiten gegangen. Mit dem Geld, was sie da verdienen, können sie hier ihre ganze Familie unterstützen.
Siggi, mein Mann hat ja nicht schlecht geguckt, als er hier Dräger und Boge gesehen hat. Bei Boge habe ich immer Material für die Firma meines Mannes bestellt. Ich wette, dass mein Mann mit seiner Erfahrung im med.-techn.Bereich (spezell zentrale Gasversorgung) sofort anfangen könnte. Vorraussetzung wäre dann aber sicher auch entsprechende Sprachkenntnisse. Und unsere Hausärztin wollte mich gleich ganz am Anfang als wir hier waren vermitteln, als sie hörte, dass ich ua. jahrelang mit Autisten nach dem TEACCH- Programm gearbeitet habe. ( da haben ja die Ammis mal was gutes erfunden). Hier sind wir aber auch so gut beschäftigt. Sonnige Grüße an Sascha und Siggi sendet artep
An Handwerkern mangelt es hier am meisten, es fehlen Berufsschulen, Lehrer usw. Danach kommt dann schon das Gesundheitssystem. Hier sind jedoch die Ausbildungen super.
Arbeit bekommt man hier --Aber dann reicht wie bei uns, Small-Talk-
Kenntnisse nicht mehr aus. Und ein Letztes, wenn ich die übervollen Parkplätze beim Lidl, Metro,Baumaxx, die Krönung ist Kaufland sehe und die Menschen, die da einkaufen,..... also unter einem Armutsland stelle ich mir was anderes vor. Nach wie vor erinnert mich hier vieles an die ehemalige DDR und so schlecht war die nun auch wieder nicht. Das ist aber meine eigene Meinung und die lasse ich mir auch von niemanden ausreden.
Die Anzahl der Rentner, die dieses Jahr hier einwandern wollen oder schon sind, ist dieses Jahr 3x so hoch wie sonst. Viele mieten sich größere Wohnungen mit Meeresblick. Ein Bsp. 100qm Wohnflache riesen Terasse 300€. Der Mann wohnt seit Mai hier uns ist überglücklich. Wir haben ihn zufällig in der Metro getroffen.
artep

Ah ja Sascha

Beitrag: # 54488Beitrag artep »

eh ich es vergesse, deutsche Lebensmittel kosten hier genau so viel, wie in D. meistens sogar mehr.
Benutzeravatar
Siggi!
Moderator
Beiträge: 6284
Registriert: So Jul 10, 2005 7:43 pm
Wohnort: Republik Krim, RU

Re: leben und arbeiten in Blg.

Beitrag: # 54489Beitrag Siggi! »

artep hat geschrieben:Auch Saisonkräfte und hier Köche. Hotels können hier teilweise nicht öffnen, weil es an ausgebildeten ! Küchenpersonal mangelt. Die sind lieber nach D. England, Griechenland oder Italien zum arbeiten gegangen. Mit dem Geld, was sie da verdienen, können sie hier ihre ganze Familie unterstützen.
Da soll dann der Engländer, Grieche, Italiener nach Bulgarien kommen und dort die vergleichsweise schlechter bezahlten Jobs machen, die dann auch nur in der Saison existieren? Das macht nur in besonderen Fällen Sinn.

Die Gastronomie ist ein gutes Beispiel. Ich kenne einen Koch, der in Kharkov als Chefkoch in einem 5 Sterne Hotel arbeitet. Er verdient zwar weniger als in DE, aber für UA Verhältnisse ordentlich. Der Auswanderungsgrund war aber ein privater, er wollte damit nicht seine Karriere voranbringen.

Ein anderer Auswanderer ist Frührentner und verdient nebenher etwas in der Ausbildung dazu. 6000UAH gibt es dafür (keine 400 Euro). Er sagt, er könne durchaus mehr verdienen, müsste dann aber örtlich flexibel sein. Das will er nicht.
Und unsere Hausärztin wollte mich gleich ganz am Anfang als wir hier waren vermitteln, als sie hörte, dass ich ua. jahrelang mit Autisten nach dem TEACCH- Programm gearbeitet habe
Das glaube ich sofort. Nur bin ich, was die Auswanderer hier betrifft, nicht optimistisch. Die Mehrzahl der Auswanderer, die ich kennengelernt habe, waren solche, die schon in DE massive Job Probleme hatten. Daher ja der Auswanderungswunsch, begründet durch die Hoffnung, woanders sei es besser als daheim. Im Ausland wird es dann aber für gewöhnlich nicht leichter.

Sicher könnte ich auch vor Ort einen Job finden. Aber das macht ja keinen Sinn, denn in der Schweiz sind die Stundensätze mehrfach höher.

Sonnige Grüße von der Krim
Siggi
Benutzeravatar
Sascha Blodau
Beiträge: 1250
Registriert: Fr Dez 08, 2006 2:26 pm
Wohnort: München, Seit 2011

Beitrag: # 54491Beitrag Sascha Blodau »

..vielen Dank @artep, ebenfalls liebe Grüße zurück..
Ja ich kann mir gut vorstellen, da gibt es Bedarf an Fachkräften, ohne Ende!
Es wurde hier auch schon in einigen TV-Sendungen beklagt.
Da gibt es in Bulgarien nur wenige Leute, die eine Möglichkeit haben ein ordentliches Studium zu absolvieren, und wenn es dann mal, eine handvoll Leute geschafft haben, dann werden sie gleich mit besseren Lohnerwartungen ins Ausland gelockt.
Selbst Deutschland hat einen großen Bedarf an hochspezialisierten Fachkräften. Und dieser steigt ständig..
Alles was du brauchst, kommt im richtigen Moment zu dir. Sei geduldig.
Antworten

Zurück zu „News“