Zahl der Fortzüge auf Rekordniveau

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Siggi!
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Zahl der Fortzüge auf Rekordniveau

Beitrag: # 56801Beitrag Siggi! »

Deutschland ist ein Magnet für Zuwanderer – doch zugleich steigt auch die Abwanderung stark an. Einheimische kehren der Bundesrepublik besonders oft den Rücken, unter ihnen viele Ärzte und Forscher.
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... iveau.html

Gruß
Siggi
coacher
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Beitrag: # 56804Beitrag coacher »

vermutlich wird der deutsche Brain Drain noch schlimmer werden. Denn gerade die genannten "Mediziner" und "Forscher" gehören ja i.d.R. dem Mittelstand an, welcher extrem gemolken wird. Kein Wunder wer da die Lust verliert.
Wobei die genannten Berufe ja gar nicht einmal die interessantesten sind. Als Mediziner oder Forscher kann ich mich ja vermutlich nur in "reichen" Ländern niederlassen. Interessanterweise wurde IT, welche ja über das Internet ortsunabhängig arbeiten kann gar nich genannt.
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Siggi!
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Beitrag: # 56805Beitrag Siggi! »

coacher hat geschrieben:Interessanterweise wurde IT, welche ja über das Internet ortsunabhängig arbeiten kann gar nich genannt.
Aber das gilt nur für einen ganz kleinen Teil der IT Jobs. Die meisten Leute arbeiten doch in Großunternehmen genauso vor Ort im Büro, wie in jedem anderem Job.

Dann kommt noch die Verwurzelung durch die Familie hinzu. Beispielsweise ein Kollege bezahlt mit seiner Familie lieber ca. 100T Euro Steuern p.a., als eine steueroptimierte Auswanderung (und sei es nur für ein paar Jahre) zu betreiben. Die Tochter ist 13 und hat ihr soziales Umfeld und die Schule in DE, somit bleibt die Familie in München. (Ich kann das nicht verstehen, die Leute sparen bei allem, aber bei den Steuern zahlen sie täglich ein paar Hunderter! Ist DE das wert? Ist das Leben dort um so viel angenehmer?)

Die Auswanderer aus dem IT Bereich sind nur eine kleine Randgruppe, so scheint es mir.

Gruß
Siggi
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arnego2
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Beitrag: # 56806Beitrag arnego2 »

Mir ist im Rueckblick aufgefallen das der Grund meines Auswanderns darin verwurzelt ist das ich festgestellt hatte: Ausserhalb Deutschland lebt es sich eigentlich besser als in Deutschland. Nur um das festlegen zu koennen muss man es erst einmal wagen.
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Siggi!
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Beitrag: # 56807Beitrag Siggi! »

arnego2 hat geschrieben:Ausserhalb Deutschland lebt es sich eigentlich besser als in Deutschland.
Ich denke, das ist subjektiv. Ich habe so viele Auswanderer in UA erlebt, die extreme Schwierigkeiten hatten, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Für viele wäre es sicher besser gewesen, daheim zu bleiben.

Aber selbst wenn jemand es in DE besser findet, ist es so gut dafür jeden Tag 200-300 Euro Steuern zu zahlen?

Gruß
Siggi
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Sascha Blodau
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Beitrag: # 56808Beitrag Sascha Blodau »

Siggi! hat geschrieben:...Die Tochter ist 13 und hat ihr soziales Umfeld und die Schule in DE, somit bleibt die Familie in München...
So in etwa sieht es momentan auch bei uns aus.
Es ist schon wichtig, dass die Kinder in einem gutem sozialen Umfeld aufwachsen.
Auch die Schulbildung hat erst mal preorität, und diese ist in München zumindest noch ganz gut.
Später, mit einer Ausbildung in der Tasche, können die Kinder immer noch auswandern.

Wenn meine Kinder in Bolivien aufgewachsen würden, dann hätten sie sicherlich einen wesentlich schlechteren Start ins Berufsleben.
Grüße Sascha.
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arnego2
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Beitrag: # 56810Beitrag arnego2 »

Dem moechte ich engegehalten das es mit grosser Wahrscheinlichkeit sehr gute private Schulen in Bolivien gibt in denen die Grossen von Morgen zur Schule gehen, nur wird das nicht billig sein dort seine Sproesslinge schulen zu lassen.
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Sascha Blodau
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Beitrag: # 56811Beitrag Sascha Blodau »

arnego2 hat geschrieben:Dem moechte ich engegehalten das es mit grosser Wahrscheinlichkeit sehr gute private Schulen in Bolivien gibt in denen die Grossen von Morgen zur Schule gehen, nur wird das nicht billig sein dort seine Sproesslinge schulen zu lassen.
Das ist schon richtig.
Aber nur ein guter Schulabschluss hilft in Bolivien auch nicht viel, dort bedarf es außerdem noch gute "Connections", für den richtigen beruflichen Weg.
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Sascha Blodau
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Beitrag: # 56813Beitrag Sascha Blodau »

Naja zumindest bekommt man in D noch eine gute Ausbildung, die auch in vielen Ländern hoch geschätzt wird, dass ist für den Anfang sicher nicht schlecht.
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coacher
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Beitrag: # 56814Beitrag coacher »

Siggi! hat geschrieben:
arnego2 hat geschrieben:Ausserhalb Deutschland lebt es sich eigentlich besser als in Deutschland.
Ich habe so viele Auswanderer in UA erlebt, die extreme Schwierigkeiten hatten, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Für viele wäre es sicher besser gewesen, daheim zu bleiben.
Das gilt vermutlich für andere Länder auch. Ich denke, es betrifft alle die Ihr Geld quasi "vor Ort" verdienen müssen. Wer hingegen irgendwie mit heimischen Firmen abrechnen kann, hat meist kaum Probleme. Und das sind meist nur IT / Internet-Firmen. Wenn ich im Ausland kaum was verdiene, spare ich natürlich auch keine Steuern, selbst wenn die Sätze niedrig sind.
Oryx
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Beitrag: # 56921Beitrag Oryx »

Siggi! hat geschrieben:Beispielsweise ein Kollege bezahlt mit seiner Familie lieber ca. 100T Euro Steuern p.a.
Also wenn er so viele Steuern zahlt, dann verdient er ja noch ein Mehrfaches davon. Hat also genug übrig. Wer hat schon allein an Verdienst 100.000 Euro im Jahr? Geschweige denn an Steuern? Ich glaube, die meisten Leute würden sich freuen, wenn sie so einen guten Job hätten. Kein Wunder, dass er nicht wegzieht. Klar, über die Steuern würde ich mich schon ärgern, aber wenn ich so reich bin und so viel verdiene, muss ich mir nicht wirklich Gedanken machen.
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Siggi!
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Beitrag: # 56928Beitrag Siggi! »

Oryx hat geschrieben:Wer hat schon allein an Verdienst 100.000 Euro im Jahr?
Als Hochqualifizierter im IT Bereich werden viele diese Grenze überschreiten. Für Einheimische liegen bei meinem Kunden die (mir bekannten) Stundensätze zwischen 65 und 140 Euro. Außerdem ist das ja nicht nur sein Verdienst. Die Frau arbeitet, er bekommt Rente und zusätzlich eine Firmenrente, etc. Außerdem rechne bitte nicht nur die Einkommensteuer, es muss ja auch Unternehmenssteuern zahlen (die nicht steuerneutral zu verbuchen sind).
Ich glaube, die meisten Leute würden sich freuen, wenn sie so einen guten Job hätten.
Sicherlich. Aber das ist kein Maßstab. Ebenso wenig, wie der Lebensstandard der armen Leute in Entwicklungsländer ein Maßstab für die meisten Deutschen ist. Man vergleicht in der Regel innerhalb des Umfelds. Mein Kunde würde ja auch nicht auf die Idee kommen und mir zu erzählen, mein Stundensatz wäre zu hoch, die Putzfrau bekäme noch niemals einen kleinen Bruchteil davon.
Kein Wunder, dass er nicht wegzieht.
Das ist kein Job, sondern eine selbständige Tätigkeit und er kann ortsunabhängig arbeiten. Da wundert es mich schon, dass er nicht wegzieht. Ich würde andere Entscheidungen treffen und habe das in der Vergangenheit anders gehandhabt. Das war einer der Hauptgründe für meine Auswanderung.
aber wenn ich so reich bin und so viel verdiene, muss ich mir nicht wirklich Gedanken machen.
Reich ist er nicht. Er hat das ganze Leben abhängig gearbeitet und dabei ist kaum etwas übrig geblieben. Sicher reichte es für ein ordentliches Leben mit 2 Mal Urlaub im Jahr und 2 Autos, aber Reichtum ist für mich etwas anderes. Jetzt hat er noch wenige Jahre (er ist schon über 65), um genug zu verdienen, um seinen Traum von einer ETW erfüllen zu können. Für wenige Jahre ins Ausland, gut verdienen, zurückkehren und dann die ETW kaufen, so würde ich das machen. Besser als mehr als doppelt so lange in DE zu arbeiten.

Gruß
Siggi
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