nur Gedanken... (besonders für "Jammerer")

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Caribe-Klaus
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nur Gedanken... (besonders für "Jammerer")

Beitrag: # 31313Beitrag Caribe-Klaus »

Wie ich das gelesen habe, Danke dafür, kam es mir in den Sinn, so etwas einfach nicht verloren gehen zu lassen und setze das mal hier ein. Vielleicht hilft es ja so manchem, der seine "Sicht" verloren hat...
tatu hat geschrieben:»Wir sind einmal geboren; es gibt keine zweite Geburt. Wir werden nach unserem Tod nicht mehr existieren - in alle Ewigkeit nicht. Und doch achtet ihr nicht auf das Einzige, was ihr habt: diese Stunde, die ist. Als ob ihr Macht hättet über den morgigen Tag. Unser Leben wird ruiniert, weil wir es immer aufschieben zu leben. So sinken wir ins Grab, ohne unser Dasein recht gespürt zu haben.« (Zitat Epikur)
Dann setze ich gleich noch was dazu...

86400 Euro---86400 Sekunden

Stelle dir vor, du hast bei einem Wettbewerb folgenden Preis gewonnen:
Jeden Morgen, stellt dir die Bank 86400 Euro auf deinem Bankkonto zur Verfügung. Doch dieses Spiel hat auch Regeln, so wie jedes Spiel bestimmte Regeln hat.

Die erste Regel ist: Alles was du im Laufe des Tages nicht ausgegeben hast, wird dir wieder weggenommen, du kannst das Geld nicht einfach auf ein anderes Konto überweisen, du kannst es nur ausgeben. Aber jeden Morgen, wenn du erwachst, eröffnet dir die Bank eine neues Konto mit neuen 86400 Euro für den kommenden Tag.
Zweite Regel: Die Bank kann das Spiel ohne Vorwarnung beenden, zu jeder Zeit kann sie sagen: Es ist vorbei. Das Spiel ist aus. Sie kann das Konto schließen und du bekommst kein neues mehr.

Was würdest du tun??? Du würdest dir alles kaufen was du möchtest? Nicht nur für dich selbst, auch für alle Menschen die du liebst...... vielleicht sogar für Menschen die du nicht kennst, da du das nie alles nur für dich alleine ausgeben könntest....... Du würdest versuchen, jeden Cent auszugeben und ihn zu nutzen oder???

Aber eigentlich ist dieses Spiel die Realität: Jeder von uns hat so eine "magische Bank"..... Wir sehen das nur nicht.... Die magische Bank ist die Zeit..... Jeden Morgen, wenn wir aufwachen, bekommen wir 86400 Sekunden Leben für den Tag geschenkt und wenn wir am abend einschlafen, wird uns die übrige Zeit nicht gutgeschrieben.... Was wir an diesem Tag nicht gelebt haben, ist verloren, für immer verloren, Gestern ist vergangen. Jeden Morgen beginnt sich das Konto neu zu füllen, aber die Bank kann das Konto jederzeit auflösen, ohne Vorwarnung....

Was machst du also mit deinen täglichen 86400 Sekunden??? Sind sie nicht viel mehr wert als die gleiche Menge in Euro? Also fang an dein Leben zu leben!.... und hör niemals auf damit...


Gruss Klaus
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makis

Beitrag: # 31315Beitrag makis »

Danke, Klaus, für diese einprägsamen Gedanken. Ich fand das Zitat auch sehr beeindruckend.
Das erste Mal nachgedacht hab ich über die Endlichkeit des Lebens, als ich das Lied "22,000 Days" von den Moody Blues hörte. Da wurde mir bewusst, wie wenig Zeit uns doch eigentlich zur Verfügung steht. Man vergisst es im Alltag so schnell, dieses "Carpe Diem" - und wundert sich dann, dass jedes Jahr schneller vorüberzufliegen scheint.
Schön, dass ich mal wieder daran erinnert wurde!
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tatu
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Beitrag: # 31318Beitrag tatu »

Ja danke Klaus sehr einprägend formuliert.
Ich habe ja schon früh angefangen darüber nachzudenken. Da ich seit ich mich erinnern kann ein Bewunderer von Kaiserin Elisabeth bin und mich über Jahre intensiv mit ihrem Leben befasst habe und dadurch natürlich auch ihre Gedichte kenne, die so viel über unerfüllte Träume und Sehnsüchte beinhalten. Wie sie schreibt ihr Leben dem Materialismus und der Eitelkeit verkauft zu haben und dadurch mehr gefangen war als jemand der in Gefangenschaft ist. So hat es angefangen und da habe ich angefangen nach Menschen zu suchen die das Gegenteil gelebt haben. Und da bleibt es nicht aus das man früher oder später auf Epikur stösst. Dieses Zitat ist jenes das ich mir immer dann durchlese wenn ich in einem Loch bin und jedesmal hilft es mir wieder raus.

Vierzehn Tage nach der Hochzeit, am 08.Mai 1854 schrieb Kaiserin Elisabeth:

Oh, daß ich nie den Pfad verlassen,
Der mich zur Freiheit hätt´ geführt.
Oh, daß ich auf der breiten Straßen
Der Eitelkeit mich nie verirrt!

Ich bin erwacht in einem Kerker,
Und Fesseln sind an meiner Hand.
Und meine Sehnsucht immer stärker -
Und Freiheit! Du mir abgewandt!

Ich bin erwacht aus einem Rausche,
Der meinen Geist gefangenhielt,
Und fluche fruchtlos diesem Tausche,
Bei dem ich Freiheit! Dich - verspielt!

Nur das ihr meine Gedankengänge nachvollziehen könnt.
Anfangen ist leicht, Durchhalten eine Kunst!
Lukas
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Beitrag: # 31319Beitrag Lukas »

makis hat geschrieben:und wundert sich dann, dass jedes Jahr schneller vorüberzufliegen scheint.
Das haengt damit zusammen, dass man unbewusst die bisher gelebte Zeit mit dem jeweils dazu kommenden Jahr vergleicht. Um es anschaulicher zu machen, empfindet ein Zehnjaehriger sein elftes Lebensjahr als ein Zehntel seines Lebens, bei einem Vierzigjaehrigen macht das folgende Lebensjahr ein Vierzigstel seines bisherigen Lebens aus. Weiss nicht, ob das so verstaendlich ist, aber das ist die Erklaerung für die immer schneller vergehende Zeit bzw. deren Empfinden.
makis

Beitrag: # 31321Beitrag makis »

Ja, das ist durchaus anschaulich erklärt.
Deshalb ist es mir ja so wichtig, jeden Tag bewußt zu erleben. Unser erstes Jahr in Namibia nahm zum Beispiel überhaupt kein Ende, weil es voll von Eindrücken war, und wir auch erstmal das Hier und Jetzt, die akut anfallenden Dinge erledigen mussten, und keine großen Pläne für die Zukunft machen konnten.
Seitdem ich wieder arbeiten gehe, und das auch noch so regelmäßig wie nie (in Deutschland hatte ich Schichtdienst), hab ich meist in meiner Freizeit keine Lust irgendetwas zu unternehmen, oder mehr zu tun als Kochen und Waschen. Insofern trifft das Gedicht auch auf mich zu, denn ich hätte auch zuhause bleiben können - nur fällt mir da wiederum die Decke auf den Kopf. Ich geh ja auch gern arbeiten. Im Moment hab ich allerdings Urlaub und viel Zeit zum Nachdenken (noch dazu da meine Familie einen "Männerurlaub" macht), und da kam dieser Thread gerade recht :wink:
Und nun versuche ich, meine Zeit aktiv mit Leben zu füllen, mit Dingen die mir Spaß machen (neben den Dingen die sowieso gemacht werden müssen).
Dies in meinen Arbeitsalltag rüberzuretten wird natürlich nicht einfach sein, vor allem dauerhaft. Dennoch sollte man es versuchen - falls nötig immer wieder.
Hierzu fällt mir noch ein Spruch ein, den ich mal als Teil eines längeren Textes bekommen habe (wahrscheinlich ist er bekannt, ist schon älter):

Man sollte
arbeiten, als bräuchte man kein Geld,
lieben, als habe einem nie jemand etwas zu leide getan,
tanzen, als ob niemand einen beobachte,
singen, als ob niemand einem zuhöre,
leben, als sei das Paradies auf Erden.
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tatu
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Beitrag: # 31322Beitrag tatu »

Das beschreibt natürlich auch wie wir uns von unserer Umgebung einschränken bzw. beeinflussen lassen. Wenn man nur könnte wie man wollte.
Jedenfalls plane ich viel weniger als auch schon. Wenn ich da zB meine Schwiegermutter anschaue. Am Mo putze ich das, am Di arbeite ich, am Mi mache ich Büro, dann wieder arbeiten und so geht das immer weiter. Und ca. drei mal im Jahr sagt sie dann: Ich habe es satt ich gehe jetzt wieder mehr raus und mal was mit meinen Freundinnen machen. Ja eine Woche macht sie es dann auch aber mein Gott dann ist da wieder ein bischen Unkraut und dann schmeisst sie es wieder hin. Das mache ich schon einen Moment nicht mehr. Ich muss eh Lust haben sonst geht alles doppelt so lange. Einzig der Montag und Freitag Morgen sind fix zum putzen ausser es kommt was dazwischen dann kann ich auch am Nachmittag. Beim arbeiten gehts nicht immer so aber ich kanns mir auch ein bischen einteilen. Natürlich hat man immer wieder Stress aber man muss ihn nicht noch überall suchen. Ich bin so frei wie es mir möglich ist und das ist wichtig.
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pierre
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Beitrag: # 31329Beitrag pierre »

@ Claus
fuer die meisten Menschen wirst du wohl 28800 sec schon abrechnen koennen, - oder anders gesagt,: wenn jene dann mal 60 Jahre alt sind, haben sie 20 Jahre verpennt ...

deshalb : Carpe Diem !! (oder wie sagen die Afrikaner ?)

- Pierre -


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Caribe-Klaus
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Beitrag: # 31336Beitrag Caribe-Klaus »

Natürlich pierre,

so gut und schön wie sich alles liest - in der Realität sieht es anders aus. Ich betrachte diesen Thread für mich auch als Denkanstoss für all jene Menschen, die ihre Kraft darin verschwenden, sich selbst und ihre Situation zu bedauern, statt die Ärmel hoch zu krempeln... dies war mein "Hintergedanke" dabei...

Gruss Klaus
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spassmusssein
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"Das Orangenmädchen"...

Beitrag: # 31339Beitrag spassmusssein »

...heisst der hierzu sehr wohlgefällige Kurzroman von Jostein Garder.
Neben dem Finden der Lebensliebe geht es um die Frage, die ein todkranker Vater seinem bei seinem Tode viel zu jungen Sohn als "Brief" hinterlässt, die Frage die der Sohn dann, zu seinem 15. Geburtstag in sich bewegen wird, den Brief des Vaters lesend.
"Würdest du diesen Vertrag zum Leben auch unterschreiben, der Dir Leben, Liebe, Glück, Erfolg aber auch Leid und Verletzungen bringt. Würdest Du auch entscheiden, ins Leben zu gehen, wohl wissend, dass Dir Dein Leben jeden Tag genommen werden kann¿¿...würdest auch Du???"
Eines der wundervollsten Bücher, die ich je las.
(Neben der "Möwe Jonathan" von Bach, "Strahlen aus der Asche" von Robert Jungk, "Per Anhalter durch die Galaxis" von Adams und daneben Diverses von Jiddu Krishnamurti, seinem Freund Aldous Huxley und Rudolf Steiner)
Well, my son, life is like a beanstalk...isn´t it (Gary Brooker)
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tatu
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Beitrag: # 31375Beitrag tatu »

Ja genau mal was dagegen tun anstatt zu jammern. Man kann nicht alles im Leben ändern aber man kann immer noch das beste aus der Situation machen. Oder zumindest versuchen. Wie heisst es :Was mich nicht umbringt macht mich stark" und das müsste auf jeden von uns zutreffen. Jeder Rückschlag ist eine neue Erfahrung und aus Erfahrungen lernt man ja bekanntlich.

Ich finde es sehr erbauend das es Menschen gibt die heutzutage noch so viele (vor allem gute) Bücher lesen. Wobei ich das Orangenmädchen nie gelesen habe. Leider ist mir die Zeit oft zu knapp und da ich es sehr geniese mit den verschiedenen Menschen hier zu diskutieren ist die Zeit noch knapper. Ja Ausreden über Ausreden aber da der Sommer da ist finde ich jetzt doch wieder Zeit Abends ein Buch zu lesen da ich nur im Freien im Stande bin mich richtig auf ein Buch zu konzentrieren.
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smokey_eyes
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Beitrag: # 39965Beitrag smokey_eyes »

Das Leben ist eine Herausvorderung. Das fängt ja schon bei der Zeugung an. wer nicht kämpft, verliert. Jammern alleine bring nichts. Man muss was tun, damit es besser wird.
Ich kann nicht sagen dass ich ein Optimist bin, aber ich bin auch kein nichtstuer. Egal was passiert ich lasse den Kopf nihct hängen. Denn wenn man bis zum Hals in der Scheiße steckt, soll man den Kopf nicht hängen lassen.
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