Tierschutz

Moderator: Moderatoren

Gundola
Beiträge: 88
Registriert: Fr Dez 18, 2009 10:39 am

Tierschutz

Beitrag: # 45447Beitrag Gundola »

Es gibt in Bulgarien leider jede Menge Straßenhunde. Tierarztkosten sind viel geringer hier als in Deutschland, trotzdem lassen viele ihre Tiere nicht kastrieren. So findet man ausgesetzte Welpen und Kitten hilflos am Straßenrand. Erwachsene Tiere sind meistens sehr scheu.

Hier eine Liste von Organisationen, die helfen:
http://bulgariadogs.webs.com/links.htm#688987420

Deutschsprachige Organisationen:

1.) http://www.db-tierhilfe.de/
Deutsch-Bulgarische Straßentier-Nothilfe e.V. in Schumen, Ruse und Dobrich

2.) http://www.tierhilfe-bulgarien.de/
Tierschutzverein "Tierhilfe Bulgarien", tätig in Varna, Sveti Konstantin und Goldstrand

1.) Tierschutz Burgas und Umgebung:
Deutsch-Bulgarische Tierschutzmission Burgas "Phoenix"
geleitet von Frau Christa Schechtl
Kontakt in Bulgarien: Margarita Peeva, Handy 0035898425350
mailto:phoenixbg@abv.bg


Vielleicht kennt jemand noch mehr Organisationen oder kann etwas zu den o.g. sagen.
Petra aus Hessen, deine Initiative zum Tierschutz interessiert mich sehr, gerne können wir uns mal treffen.
Benutzeravatar
Siggi!
Moderator
Beiträge: 6284
Registriert: So Jul 10, 2005 7:43 pm
Wohnort: Republik Krim, RU

Re: Tierschutz

Beitrag: # 45448Beitrag Siggi! »

Gundola hat geschrieben:So findet man ausgesetzte Welpen und Kitten hilflos am Straßenrand.
In UA gibt es auch viele Straßentiere. Das sind aber in der überwiegenden Mehrzahl keine ausgesetzten Tiere, sondern solche, die in "freier Wildbahn" gezeugt wurden. Das Problem existiert wohl in vielen Ländern Osteuropas. Ich kenne noch die Erzählungen von meinem Vater, dass in DE auf dem Land, die "überzähligen" Katzen immer im Sack mit Stein "entsorgt" wurden. Niemand hat sich um so etwas vor einigen Jahrzehnten in DE gesorgt. Es sollte uns daher nicht wundern, dass in Ländern, in denen die Menschen selbst noch mehr um das Überleben kämpfen müssen, Tierschutz als reiner Luxus betrachtet wird.
Tierarztkosten sind viel geringer hier als in Deutschland,
Auch in Relation zum dortigen Durchschnittseinkommen? In UA kostet die Kastration einer Katze die Sozialrente von ca. 2 Wochen. Vollkommen klar, dass sich die Großmutter auf dem Dorf dies nicht leisten kann.

Gruß
Siggi
Gundola
Beiträge: 88
Registriert: Fr Dez 18, 2009 10:39 am

Beitrag: # 45449Beitrag Gundola »

Das ist schon klar, dass das in vielen Fällen etwas mit Armut zu tun hat. Leider aber nicht nur, sondern es ist auch eine Frage der Einstellung und das Problem kennt man ja auch aus "reicheren" Ländern Südeuropas. Man muss auch die Frage stellen dürfen, warum jemand, der sich das eigentlich nicht leisten kann und nur Brot als Tierfutter übrig hat, unbedingt einen Hund haben muss. Niemand wirft den Menschen vor, nicht einen Tierarzt bezahlen zu können.
Im übrigen ändert es ja nichts daran, dass man dagegen etwas tun kann, wenn man dort lebt.
Benutzeravatar
henry
Beiträge: 1719
Registriert: Sa Dez 06, 2008 3:44 pm
Wohnort: seit mehr als 5 Jahren Cartagena/Colombia

Beitrag: # 45457Beitrag henry »

Gundola hat geschrieben:Man muss auch die Frage stellen dürfen, warum jemand, der sich das eigentlich nicht leisten kann und nur Brot als Tierfutter übrig hat, unbedingt einen Hund haben muss.
bringt allerdings nichts, so eine frage zu stellen, weder dir, noch dem hundebesitzer.

in kolumbien - hier in cartagena siehst du es taeglich, wenn du spazierengehst - werden tagtaeglich kleine kinder in die welt gesetzt, die sich die 16- 17- 18- jaehrigen muetter eigentlich "nicht leisten koennen". ich geb ja zu, der vergleich ist krass, will jedoch nur die Irrationalitaet deiner frage/Ueberlegung aufzeigen.

und, @Gundola, besser einem jungen menschenkind geholfen als einem hund, aber moeglicherweise siehst du das anders...(klar: noch besser beiden)
Gruesse Henry
Benutzeravatar
Jupp
Beiträge: 4427
Registriert: Do Feb 19, 2004 12:25 pm
Wohnort: im Westen

Beitrag: # 45460Beitrag Jupp »

Auch in reichen Ländern haben oft die mit dem wenigsten Geld die meisten Kinder.

Früher machte das ja auch Sinn, je mehr Kinder, desto eher überlebte die Familie...
Auswandern? Eher nicht, aber ein Altersruhesitz irgendwo im Nirgendwo?
--------
Weihnachtsblog: Geschenkideen und mehr ;-)
Gundola
Beiträge: 88
Registriert: Fr Dez 18, 2009 10:39 am

Beitrag: # 45462Beitrag Gundola »

Lieber Henry, besser keine Stereotypen bedienen à la "lieber Menschen helfen als Tieren". Ich kenne keinen Tierfreund, der nicht auch Menschen hilft, das ist die Achtung vor anderen Lebewesen.
Fragen stellen sollte man immer, das hilft enorm im Leben.
Den Vergleich mit den Kindern will ich nicht kommentieren, Kinder schafft man sich schließlich nicht an. Einen Hund hingegen holt man zu sich und man muss sehr wohl fragen, warum das jemand tut, wenn er ihn nicht versorgen kann, sowohl in Deutschland, wo bekanntlich auch viele Tiere im Tierheim landen, als auch in anderen Ländern. Nur weil Menschen arm sind, muss man sie doch deswegen nicht für blöd halten.
Benutzeravatar
henry
Beiträge: 1719
Registriert: Sa Dez 06, 2008 3:44 pm
Wohnort: seit mehr als 5 Jahren Cartagena/Colombia

Beitrag: # 45463Beitrag henry »

Gundola hat geschrieben:...Kinder schafft man sich schließlich nicht an. Einen Hund hingegen holt man zu sich...
@Gundula, jetzt widersprichst du dir aber: oben hast du selbst gesagt, dass die die Welpen aussetzen...

aber ok, ich will es nun wirklich nicht weiter vertiefen..
Gruesse Henry
Benutzeravatar
arnego2
Moderator
Beiträge: 2135
Registriert: Di Feb 17, 2004 6:51 pm
Wohnort: Venezuela, Insel Margarita, Porlamar
Kontaktdaten:

humanismus

Beitrag: # 45465Beitrag arnego2 »

Das Problem dieser Welt > ueberzogener Humanismus der am Ende allen das garaus bringt.
Moderatorenlink: arnego2
Gundola
Beiträge: 88
Registriert: Fr Dez 18, 2009 10:39 am

Beitrag: # 45466Beitrag Gundola »

Der Beitrag war eigentlich nur zur Information gedacht, aber anscheinend ist es ein erstaunliches Reizthema für einige (Henry, kleine Denkaufgabe, woher kommt wohl die Mutter der Welpen?).
Das Problem dieser Welt ist wohl eher Intoleranz.
Benutzeravatar
Siggi!
Moderator
Beiträge: 6284
Registriert: So Jul 10, 2005 7:43 pm
Wohnort: Republik Krim, RU

Beitrag: # 45468Beitrag Siggi! »

Gundola hat geschrieben:Man muss auch die Frage stellen dürfen, warum jemand, der sich das eigentlich nicht leisten kann und nur Brot als Tierfutter übrig hat, unbedingt einen Hund haben muss.
Für die Ukraine kann ich das erklären: Der Hund ist in den meisten Fällen ein Nutztier und zuständig für die Sicherheit (Funktion einer Alarmanlage). Er wird i.a. an der Kette im Hof gehalten.

Ob so ein Kettenhund ein besseres Leben als ein Straßenhund hat, darüber können wir nun trefflich streiten. Lebt der Straßenhund in einer Stadt, dann kann er sich aus Müllcontainern ernähern und wird auch von einigen Stadtbewohnern gefüttert. Das schafft neue Probleme, denn die Hunde rotten sich in Rudeln zusammen und können sogar den Menschen gefährlich werden.

Die Einstellung zu einem Hund ist auf dem Land ist prinzipiell auch keine andere, als zu einem Schwein oder einer Ziege. Man könnte hinterfragen: Warum regt sich fast niemand darüber auf, in welch kleinem Stall i.a. ein Schwein gehalten wird? Bei der Diskussion über Kettenhunde gehen indes die Emotionen hoch.

Gruß
Siggi
Gundola
Beiträge: 88
Registriert: Fr Dez 18, 2009 10:39 am

Beitrag: # 45469Beitrag Gundola »

Völlig richtig, das ist hier auch nicht anders.
Es ist ja nun wirklich nicht so, dass sich niemand über Nutztierhaltung aufregen würde, dazu gibt es schon seit langem Diskussionen.

Das ursprüngliche Thema war aber: Was passiert mit den Tieren, die auf der Straße leben? Warum sich hier niemand kritisch mit der Haltung von Schweinen auseinandersetzt, liegt nahe: Es geht nicht um Kritik an sich, sondern um eine praktische Frage, die sich vielen, die in solchen Ländern leben, stellt: Was mache ich, wenn ich z.B. einen ausgesetzten Welpen finde? Für die, die dann helfen wollen, bieten die Tierschutzorganisationen Hilfe an.

Wer nicht helfen will, kann es ja bleiben lassen.
Bulgarienfan
Beiträge: 76
Registriert: Fr Dez 30, 2011 2:23 pm
Wohnort: Tankovo
Kontaktdaten:

Beitrag: # 45470Beitrag Bulgarienfan »

Da im Eingangsbeitrag von Bulgarien die Rede ist, hier ein Hinweis auf Sofia. Dort hat man das Problem Straßenhunde auf sehr drastische Weise gelöst: Man hat sie umgebracht. Anders wurde man ihrer wohl nicht mehr Herr.
Benutzeravatar
Siggi!
Moderator
Beiträge: 6284
Registriert: So Jul 10, 2005 7:43 pm
Wohnort: Republik Krim, RU

Beitrag: # 45471Beitrag Siggi! »

Bulgarienfan hat geschrieben:Anders wurde man ihrer wohl nicht mehr Herr.
Oder vermutlich genauer: Anders wurde man ihrer wohl nicht mehr kostengünstig Herr. Das ist in UA auch nicht anders. I.a. ignorieren die Behörden die Hunde, sie werden nicht als Problem wahrgenommen, solange keine Personen zu Schaden kommen. Tritt aber so ein Fall ein oder ist man auf die Außenwirkung (wie zur bevorstehenden EM2012) bedacht, dann werden die Hunde in den Metropolen umgebracht.

Gruß
Siggi
artep

Meine Meinung

Beitrag: # 45473Beitrag artep »

Ein gesundes und glückliches Jahr 2012 wünsche ich allen hier im Forum.
Mein Mann und ich unterstützen schon seit Jahren im Rahmen unserer Möglichkeiten 2Tierheime ( direkt mit Futter aus dem Großhandel) hier in unserer Umgebung. Wir unterstützen im Bedarfsfall auch unsere Tierärztin, z.B. bei überfahrenen aber noch lebenden Tieren, wo ein Besitzer nicht aufzufinden ist, und wir uns an den Behandlungskosten beteiligen, das war bis jetzt 3x der Fall.
Hier in Deutschland kann man u.a. auch helfen, wenn man mal eine Dose Futter in die Boxen stellt, die manche Supermärkte ja haben.
Helfen kann man, muss man nicht.
Und der Vergleich mit den Kindern, den finde ich völlig fehl am Platz.Wie man hilft ist völlig egal, wichtig finde ich, es kommt von Herzen. Wenn ich mal in Frankfurt am Hauptbahnhof bin, gebe ich auch mal den Panks Kaffee aus und für die Hunde kaufe ich Futter auf der Zeil.
In Deutschland haben wir über die Zeitung " Der Schrei" Kontakt zu einem Tierhilfeverein bekommen, der die ehrenamtlichen Helfer in Varna unterstützt. Wir haben bisher 12 Katzen kastrieren lassen, insbesondere von Rentnern, die die Tiere wirklich lieben, aber das Geld nicht haben.
Wir haben jetzt im Dezember im Großhandel in Varna Futter gekauft mit der Helferin, für die Tiere der alten Leutchen im Altenheim in Varna und für Tiere in einer Hotelanlage , wo jetzt natürlich keine Touristen sind.
Ich weiss, dass ich nicht alle Tiere dieser Welt retten kann, aber es geht mit gut wenn wir einen kleinen Beitrag leisten können.
Es wird noch Jahre dauern, bis Bulgarien annnähernd, den Stand von Deutschland erreichen wird und dass nicht nur in Sachen Tierhilfe.
PS Gundula ich melde mich bei dir.
Benutzeravatar
henry
Beiträge: 1719
Registriert: Sa Dez 06, 2008 3:44 pm
Wohnort: seit mehr als 5 Jahren Cartagena/Colombia

Re: Meine Meinung

Beitrag: # 45475Beitrag henry »

artep hat geschrieben: Ich weiss, dass ich nicht alle Tiere dieser Welt retten kann, aber es geht mit gut wenn wir einen kleinen Beitrag leisten können.
@Artep, das glaube ich dir unbesehen. denn es ist ja bekannt, dass der Schenker oft gluecklicher ist als der Beschenkte.

ich helfe halt hier in Kolumbien meiner Freundin, die ein uneheliches Kind hat. da bin auch ich gluecklich, wenn ich in dessen Kinderaugen schaue. aber ich mach halt nicht viel Worte drum, ich helf einfach...
Gruesse Henry
Antworten

Zurück zu „Bulgarien“