Nach Bulgarien ziehen reiche Russen und arme Deutsche?

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Siggi!
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Beitrag: # 55794Beitrag Siggi! »

Bulgarienfan hat geschrieben:Ich habe allerdings auch den Eindruck, dass es in Bulgarien kaum richtig wohlhabende Touristen oder Auswanderer gibt.
Ich habe grundsätzlich den Eindruck: Je ärmer ein Land ist, je ärmer sind die Auswanderer.

In der Ukraine habe ich noch nicht einen reichen Auswanderer getroffen und nur eine handvoll Wohlhabende. Dafür habe ich mehr arme Deutsche in der Ukraine kennengelernt, als in Deutschland selbst.

Gruß
Siggi
coacher
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Beitrag: # 55797Beitrag coacher »

Siggi! hat geschrieben:
In der Ukraine habe ich noch nicht einen reichen Auswanderer getroffen und nur eine handvoll Wohlhabende.
Nur damit wir über dasselbe reden. Wenn du die Unterscheidung zwischen Wohlhabenden und Reichen triffst, mußt du finanzielle Kriterien dafür im Hinterkopf haben.
Könntest du kurz definieren, ab wann jemand aus deiner Sicht wohlhabend und ab wann reich ist?
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Siggi!
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Beitrag: # 55799Beitrag Siggi! »

Benutze ich die Ukraine als Bezugspunkt wären meine wohlhabenden Auswanderer vermutlich reich.

Da ich die Vermögens- und Einkommensverhältnisse der anderen Auswanderer nicht im Detail kenne und jetzt kein Grundsatzdiskussion über statistische Kenngrößen will, verwende ich die folgende Definition: Reichtum ist Überfluss.

Gemäß dieser Definition sind die meisten der wohlhabenden Ukraine-Auswanderer wohl reich. In DE würden sie sich aber vermutlich nicht reich fühlen. (Daher meine ursprüngliche Aussage). Zum Teil aus objektiven Kriterien heraus (höhere Kosten), zum Teil aber müssten sie auch höhere Aufwendungen machen, um den Anspruch des sozialen Umfelds gerecht zu werden.

Ein Beispiel, um die Ansprüche zu verdeutlichen: Unsere Wohnung zur Vermietung gaben wir an ein junges Paar. Sie waren hin und weg. Sie hätten noch nie eine so schön renovierte Wohnung gesehen. Für einen Westeuropäer wäre das eine Renovierung gewesen, die nicht geschmacklos und auf den ersten Blick OK war, aber auch nicht mehr. Es wurden keinerlei hochwertige Materialien verwendet, selbst die Möbel waren ausgesprochene Billigprodukte oder gebraucht. Man würde das in DE als einfache Ausstattung bezeichnen. Für die Bedingungen, unter denen hier viele Familien leben, verwendet man in DE die Bezeichnung (stark) renovierungs- bzw. sanierungsbedürftig.

Gruß
Siggi
artep

arm?oder reich?

Beitrag: # 55817Beitrag artep »

Schon allein da, hat doch jeder von uns seine eigene Definition,
geht von seinen eigenen Verhältnissen aus, vergleicht usw.
Wenn ich mir so unser Dorf betrachte, sind viele neugebaute Häuser entstanden und die sogar in relativ kurzer Zeit, es wird viel modernisiert, neue Fenster werden eingesetzt, Außenfassaden werden gestrichen usw. Diese Leute werden hier als reich! angesehen, denn es gibt auch hier Ruinen, wo aber noch Menschen drin wohnen, die sind dann arm.
Es ist aber auch hier so, wie Siggi es beschrieben hat, selbst einige der neugestalteten Häuser würde ein Deutscher kaum als schönes Haus, gepflegtes Grundstück ansehen. Das ist hier aber nicht so wichtig. Wichtig ist alles was draußen ist, der Obst und Gemüseanbau, für den Eigenbedarf. Das ist das A und O hier. Ob die Gardinen grau sind, alt, hässlich oder kaputt, interessiert oft nicht. Wir waren auf eine Feier eingeladen, super netter Empfang, es gab reichlich und köstlich zu Essen und zu Trinken, aber die Wohnung war schmuddelig, für meine Begriffe, für mich als Deutsche.
Die Frau muss wohl gemerkt haben, dass ich etwas seltsam geguckt habe, denn sie hat mir erklärt zum Putzen habe sie kaum Zeit, der riesen Garten + Unmengen an Weinreben, Ziegen, Hühner, Enten alles muss versorgt werden. Das ist der Grundstein für ihr Überleben und nicht die schicke staubfreie Wohnungseinrichtung. Fast das ganze Jahr arbeiten die Frauen draußen, jetzt haben alle die Gewächshäuser wieder leer gemacht, alles aufgegrubbert, nun ist der Salat dran, eingeweckt ist auch schon fast alles, nun wird dann bald Sauerkraut gemacht, Paprika eingelegt, sie warten immer bis die Preise auf den Basaren niedrig sind und kaufen dann die Weißkohlköpfe für 0,15 cent/ Stk. Die Männer haben den Wein und den Rakia fertig und so ist jeden Tag was.
Ist schon interessant und dann sind sie eben so unglaublich gastfreundlich und auch dankbar, das sind jedenfalls Erfahrungen, die wir gemacht haben. Denen ist das sowas von egal, ob sie als arm oder reich bezeichnet werden.
In diesem Sinne einen schönen Sonntag artep
PS.Andere Länder andere Sitten, stimmt meiner Meinung nach immer noch.
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Siggi!
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Re: arm?oder reich?

Beitrag: # 55820Beitrag Siggi! »

artep hat geschrieben:Ist schon interessant und dann sind sie eben so unglaublich gastfreundlich und auch dankbar, das sind jedenfalls Erfahrungen, die wir gemacht haben. Denen ist das sowas von egal, ob sie als arm oder reich bezeichnet werden.
Es gab neulich in einem anderen Forum eine Diskussion zum Thema: "Was hat die Ukraine Gutes vollbracht, dass es es wert wäre, in dem Land zu leben?"
Mir fielen da keine offiziellen Regierungsprogramme ein, sondern die Herzlichkeit und Gastfreundschaft der Menschen.

Ich tendiere dazu zu behaupten: Je einfacher die Menschen sind, je entgegenkommender sind sie.

Euch auch einen schönen Restsonntag.
Gruß
Siggi
IslaDelEncanto
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Beitrag: # 55824Beitrag IslaDelEncanto »

Ich glaube, dass der Osten nach wie vor für etliche unattraktiv ist. Sieht man ja auch an den Touristen... vor vielen Jahren war es noch sehr ungewöhnlich, in den Osten auf Urlaub zu fahren. Heute ist es anders. Aber das ist nur "Urlaub".

Ich muss gestehen, dass mein erster Gedanke war "warum sollte man dorthin ziehen wollen?". Das war mein erster Impuls und ich bin mir bewusst, dass der sicherlich auf Vorurteilen beruht etc und ich gestehen muss, dass ich nicht über ausreichende Infos über Bulgarien oder andere östl. Länder habe. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass es anderen genauso geht und dass wohlhabende Leute, sich eher für andere Länder entscheiden.

Wer sich in der Karibik auskennt - Die Dom. Rep. ist sehr arm. Es wäre.. als wenn jemand von Puerto Rico beschließen würde, in die Dom. Rep. zu ziehen, auch wenn man dort ein schöneres Haus haben könnte... das würde hier keiner nachvollziehen können.
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Siggi!
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Beitrag: # 55825Beitrag Siggi! »

IslaDelEncanto hat geschrieben:Es wäre.. als wenn jemand von Puerto Rico beschließen würde, in die Dom. Rep. zu ziehen, auch wenn man dort ein schöneres Haus haben könnte... das würde hier keiner nachvollziehen können.
Ein paar nicht unüblich Motivationen:
- Arbeiten in DE oder ohne Arbeit in Osteuropa (oft in der 50+ Gruppe).
- Hartz IV in DE oder ohne fremde Hilfe in Osteuropa (bei kleiner Rente).
- Stress in DE oder stressfrei in Osteuropa.
- 50% (und mehr) Steuern in DE oder viel weniger in Osteuropa.

Dazu kommt eine etwas andere Lebensart, die einige auch zu schätzen wissen. Dafür muss man offen gegenüber neuem sein und eingefahrene Denkweisen auch aus kritischer Distanz betrachten.

Aber Du hast recht, die meisten können das nicht verstehen. Erste Reaktionen sind oft ablehnend.

Gruß
Siggi
IslaDelEncanto
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Beitrag: # 55826Beitrag IslaDelEncanto »

Wobei diese Motivationsgründe sich ja wieder aufs Geld beziehen und daher für die wohlhabenden/reichen Deutschen eher uninteressant sind. Ich denke es hat mehr Prestige zu sagen "ich habe mir ein Haus (auch wenn es kleiner ist als das was man im Osten haben könnte) in Spanien, Frankreich, Kanarische Inseln etc, gekauft".

Ich kann die von dir genannten Gründe sehr gut nachvollziehen. Auch die andere Lebensart! Nicht, dass ich mich jetzt so gut auskennen würde, aber ich hatte bisher den Eindruck, dass es im Osten noch ein wenig mehr so ist wie bei den Südländern - gastfreundlicher, hilfsbereiter... es zählen noch andere Werte. Einer der Gründe, warum ich mich in Ö und D nicht so wohl fühle.

Offenheit ist sicherlich ein großes Problem bei der älteren Generation. Ich denke (hoffe), dass die jüngere Generation wesentlich offener und toleranter ist, doch die sind im Normalfall nicht wohlhabend bzw. nicht in der Gruppe "Pension reicht nicht aus".

Als ich in Berlin lebte und meine Mama auf Besuch kam, hatte sie die Idee nach Polen ans Meer zu fahren und dort 2 Nächte zu verbringen. Ich hatte ja keine Ahnung, dass das Meer dort so schön ist. Das war auch gleichzeitig der Moment an dem ich wusste, ich muss am Meer (allerdings in wärmeren Regionen) leben.

Was mich jedoch sehr abschrecken würde, wäre die Sprache. Mir erscheinen all die Sprachen aus dem Osten unglaublich schwierig... und mit Englisch und Deutsch sieht es ja nicht sooo gut aus, oder?
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Siggi!
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Beitrag: # 55827Beitrag Siggi! »

IslaDelEncanto hat geschrieben:Ich denke es hat mehr Prestige zu sagen "ich habe mir ein Haus (auch wenn es kleiner ist als das was man im Osten haben könnte) in Spanien, Frankreich, Kanarische Inseln etc, gekauft".
Sicher, wenn man für die Reaktion des Nachbarn kauft, ist das ein starkes Argument.
Ich hatte ja keine Ahnung, dass das Meer dort so schön ist.
Das Meer ist schon nett, wobei es nach gut 10 Jahren auch etwas alltägliches geworden ist.

Wie oft gehst Du denn ins Meer? Wenn die Temperaturen passen sind wir jeden Tag gut 1 Stunde schwimmen (wirklich schwimmen, nicht wie die Touristen im Wasser stehen oder einmal kurz rein- und rausschwimmen). Spaziergänge am Meer sind bei uns meist eine Sache der Vor- bzw. Nachsaison. Wir essen sehr oft in Strandrestaurants direkt am Meer mit Meerblick auf der Terrasse. Wenn das Wetter passt, öfter auch täglich.
Mir erscheinen all die Sprachen aus dem Osten unglaublich schwierig...
Russisch empfinde ich als schwer. Aber bei mir war es keine freie Wahl. Meine Frau wollte die Familie in der Nähe haben. Nach DE konnten sie nicht kommen, also ging es nur so herum.
und mit Englisch und Deutsch sieht es ja nicht sooo gut aus, oder?
Bei der jüngeren Generation schon eher. Aber echte Kommunikationsfähigkeiten immer noch deutlich seltener, als in Westeuropa.

Gruß
Siggi
makis

Beitrag: # 55828Beitrag makis »

IslaDelEncanto hat geschrieben:Ich denke es hat mehr Prestige zu sagen "ich habe mir ein Haus (auch wenn es kleiner ist als das was man im Osten haben könnte) in Spanien, Frankreich, Kanarische Inseln etc, gekauft".
Gibt es Leute die wegen des Prestiges auswandern??
Durchaus vorstellbar, wenn auch fuer uns weder zutreffend noch wuenschenswert - unser Auswanderungsziel wurde und wird auch von einigen belaechelt. Wenn man schon aus D auswandert, dann doch bitteschoen in ein Land wie Australien, USA, oder wenigstens Norwegen. Prestigetraechtig eben.:roll:

Wir hatten kurz mal Tschechien im Fokus, aber dann wollten wir doch ganz aus Europa weg. Bulgarien stand nie auf der Liste....es ist sicherlich fuer Leute mit schmalem Bugdet interessant, jedoch bietet es wohl auch eine Urspruenglichkeit, die dem Westen verloren gegangen ist, eine gewisse Stressfreiheit, schoene Natur....also schon auch attraktiv denke ich fuer Leute, denen Prestige am Allerwertesten vorbei geht weil sie einfach nur LEBEN wollen, auch wenn sie das Geld haetten um an Spaniens Sonnenstrand zu ziehen.

Die Sprache waere fuer uns auch ein Hinderungsgrund, einfach weil wir noch in einem Alter sind wo wir einer Beschaeftigung nachgehen muessen, und das ohne Sprachkenntnisse nur sehr schwer moeglich ist.
Dabei koennte ich mir vorstellen, dass Bulgarisch nicht so viel schwieriger als Tschechisch und Russisch ist (was ich beides mal gelernt habe), es also fuer den Hausgebrauch durchaus erlernbar waere.

lg
makis
makis

Beitrag: # 55829Beitrag makis »

Siggi! hat geschrieben: Sicher, wenn man für die Reaktion des Nachbarn kauft, ist das ein starkes Argument.
:lol: :lol: :lol:
IslaDelEncanto
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Beitrag: # 55830Beitrag IslaDelEncanto »

@ siggi

Ich habe nicht gesagt, dass ich aus Prestigegründen handle - aber ich denke es gibt sehr viele Leute in D, die so denken. Sieht man ja beim Auto.

Mir selbst ist das egal - ich mach was mich glücklich macht, nicht die anderen.

Für mich ist das Meer auch alltäglich, ich wohne 5 Gehminuten entfernt. Aber trotzdem ist es immer wieder schön... ich verliere nie die Begeisterung für Dinge, selbst wenn ich sie täglich sehe. Ich geh 4 - 6 x die Woche schwimmen. Kommt drauf an. Ich geh normalerweise auch richtig schwimmen wenn es die Umstände erlauben. Normalerweise geht es immer, aber dann gibt es Phasen, wie gerade jetzt, wo es zu gefährlich wäre. Wir haben gerade hohe Wellen und starke Strömungen auf der Atlantikseite, da schwimm ich dann nicht... will nicht ertrinken. Auf der Karibikseite ist es sicherlich ruhiger. Solche Tage sind aber eher selten... meistens hält es 7 - 10 Tage an, und dann beruhigt sich das Meer wieder und teilweise gibt es nicht mal Wellen. Kommt halt drauf an, wo in PR man wohnt (Atlantik oder Karibisches Meer....)

Wie gut ist dein Russisch mittlerweile? Durch die andere Schrift wird einem das Ganze ja nochmal erschwert...
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Beitrag: # 55831Beitrag IslaDelEncanto »

@ makis

Ich habe mich dabei auch auf Ferienhäuser bezogen. Ich denke nicht, dass jmd nur aus Prestige auswandert, aber.. wenn jemand wohlhabend ist (und die gezeigten Immobilien waren ja nicht gerade "durchschnittlich), dann denke ich schon, dass ein gewisser % es vielleicht als nicht "fancy" genug empfinden würde, im Osten ein Haus zu kaufen oder dort zu leben.

Wie gesagt.. ich beziehe mich nicht auf mich selbst. Ich bin weder wohlhabend und selbst wenn ich es wäre - es kümmert mich herzlich wenig wie andere bewerten was ich mache. Ich bin damit ständig konfrontiert und bleibe meinen eigenen Werten treu.

Und genau das meine ich - du wirst belächelt. Was total doof ist, aber so sind viele Leute und manche stören sich daran. Ob das gut oder schlecht ist, sei mal dahingestellt, aber die Frage war ja irgendwo, warum Deutsche nicht wirklich an diesen Immobilien interessiert zu sein scheinen.


Zu meiner Lage: Ich wohne in der Hauptstadt auf "meiner" kleinen Insel. 3 Gehminuten entfernt ist die teure Gegend die von Amerikanern bevorzugt wird. Ich wohne in einem netten Häuschen (Obergeschoß) in der Gegend, wo Puerto Ricaner und Dominikaner leben. Manchmal wundern sich die Leute... weil.. ich für sie hier nicht her gehöre, da ich ja weiß bin und in der "fancy" Gegend wohnen sollte. Mich interessiert das nicht. Ich zahl doch keine 400 - 600 $$ mehr pro Monat, nur weil ich auf der anderen Seite der Straße (wortwörtlich!!!) wohne!!! Außerdem mag ich es lieber "local"...

Möchte damit nur zeigen, dass ich die letzte bin, die sich dafür interessiert was prestigeträchtig ist und was nicht.. :) .. aber ich bin ganz gut darin, mich in andere hineinzuversetzen und höre gerne zu.. und dadurch lernt man doch recht viel darüber was in den Köpfen so mancher Leute vorgeht.
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Siggi!
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Beitrag: # 55833Beitrag Siggi! »

IslaDelEncanto hat geschrieben:Ich habe nicht gesagt, dass ich aus Prestigegründen handle - aber ich denke es gibt sehr viele Leute in D, die so denken. Sieht man ja beim Auto.
Ich hatte das auch bei Dir nicht so wahrgenommen.

Eine interessante Erfahrung. Wir wollten etwas Unterhaltungselektronik erwerben, ich lass also quer durch ein Forum. Es gab dort auch Moderatoren. Anfangs dachte ich mir: Wofür brauchen die wohl Moderatoren, worüber soll man sich dort schon streiten? Bald stellte ich fest, dass Benutzer wetteiferten, dass nur Produkt xyz das Beste sei und alles andere "Müll". Natürlich fühlte ich jemand im Benutzerstolz verletzt und argumentiert pro Produkt xyz und griff den anderen persönlich an!

Nebenbei: In einem US Forum zum selben Thema habe ich solche Auseinandersetzungen nicht erlebt. Die Leute antworteten immer "Es gibt kein optimales Produkt, es kommt immer darauf an, welche Anwendung man hat." Die waren sehr umgänglich und keiner musste dem anderen beweisen, was er für ein toller Typ sei, weil er eben dieses oder jenes Produkt erworben hatte.

Bei den Deutschen scheint es da schon ein ganz besonderer Schlag Menschen zu geben.
Kommt halt drauf an, wo in PR man wohnt (Atlantik oder Karibisches Meer....)
Wir haben auch von zwei Seiten Meer. Nur ein paar Kilometer sind die beiden Seiten voneinander entfernt. Meist ist auf einer der beiden Seiten fast absolute Stille, während auf der anderen Bedingungen für Windsurfing sind. So haben wir nur selten eine Ausrede, um nicht schwimmen gehen zu müssen.
Wie gut ist dein Russisch mittlerweile?
Nur ca. tausend Vokabeln - meine Faulheit! Aber dafür ist das Russisch meiner Frau recht ordentlich. :wink:

Gruß
Siggi
Zuletzt geändert von Siggi! am So Okt 19, 2014 11:18 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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kurtchen
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Beitrag: # 55834Beitrag kurtchen »

wie, zig Jahre im Land und nur Tausend Vokale, das dürfte so A2 Niveau sein, ohne ein sicheres Beherrschen der russischen Sprache, wie will man da die "russische Seele" verstehen, eine Partnerin zählt da nicht da die Kommunikation ja wohl nicht in Russisch stattfinden wird, denn sonst wären es ja nicht nur 1.000 Vokale.

Ich sage immer; wer im Ausland ist und dort längerfristig lebt sollte die Kultur anerkennen und die Sprache vor Ort lernen. Das geht viel viel schneller als eine Vorbereitung im Heimatland.

Vor Ort hat man optimale Bedingungen.

Wobei es mich interessieren würde ob unsere Auswanderer hier die in Bulgarien leben auch fliessend Bulgarisch können ?

Mit der Fremdsprache hat man es leichter , es sei denn, man ist auf Malle oder im Gebiet von Denia
Henry und Spassi - Eure Expertise fehlt im Forum !
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