EU - Erweiterung

Keine Lust, den Parteien zu schreiben? Dann hier rein mit Eurem Frust.

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Caribe-Klaus
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EU - Erweiterung

Beitrag: # 4461Beitrag Caribe-Klaus »

Ich bin sicher, ich bin nicht der Einzige, der sich schon länger Gedanken über die EU - sprich uns - macht. Ich arbeite für einen der grössten Konzerne Deutschlands und ich sehe täglich, wie die Anzahl der deutschen Arbeitnehmer abnimmt. Schon heute gibt es an meinem Standort sowohl in der Kantine, bei der Putzfirma und beim Neu- und Umbau fast keine deutschen Arbeitskräfte mehr.

Hier mal eine Prognose für unsere Zukunft:

Zukunftsperspektiven ?

Ich glaube, da ist viel dran. Damit kein Missverständnis auftritt, jeder weiss, ich habe absolut nicht's gegen Ausländer, aber irgendwie gerät langsam alles immer mehr in eine Schieflage und das kann so nicht sein. Sehen oder wollen unsere Politiker nicht die Gefahr sehen, die da auf uns zukommt ? Und damit meine ich nicht nur die Gefahr der Arbeitsplätze...

Gruss Klaus
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Siggi!
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Beitrag: # 4482Beitrag Siggi! »

Ich hätte viel weniger Angst vor den Ausländern, die nach D kommen, um zu arbeiten, als denn vor den Firmen, die den Schritt ins Ausland machen. Fakt ist, dass D die höchste Unternehmenssteuerbelastung in der EU (zusammen mit Spanien hat, nur in Spanien werde die Gesetze anders gehandhabt). Dann sind die Löhne und die Lohnnebenkosten auch auf hohem Niveau. Also warum sollte irgendein ein Arbeitgeber in D bleiben, wenn es nicht unbedingt notwendig ist? Ich sehe auf kurz oder lang den Verlust von vielen niedrig qualifizierten Arbeitsplätzen. Jetzt mag jemand denken, na ja ich bin ja Akademiker, mir kann nichts passieren. Weit gefehlt. Im IT-Bereich sind die Inder auch nicht dumm und können für so viel (sprich so wenig) Geld arbeiten, wovon hier niemand überleben kann. Aber auch andere Bereiche sind betroffen: In den USA wird beispielsweise die Auswertung von Röntgenbildern inkl. Berichten auch nach Indien vergeben. Stichwort Globalisierung heißt: Warm anziehen für viele Personen, wir sind erst am Anfang der Entwicklung. Langfristig wird es in D eine neue Unterschicht geben. Da dem sozialen Netz auch zunehmend die Mittel fehlen bekommen wir "amerikanische Zustände".

Würde mich freuen, wenn ich mich irre.

Siggi
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Jupp
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Beitrag: # 4488Beitrag Jupp »

Es gibt eine Studie, die sagt voraus, daß in zwanzig, können auch dreißig sein, Jahren der Lebensstandard in den Ostländern so gestiegen ist, daß die Ansprüche der dort Lebenden nicht mehr mit Billiglohn zu machen ist. Und dann dreht es sich wieder herum.
Auswandern? Eher nicht, aber ein Altersruhesitz irgendwo im Nirgendwo?
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arnego2
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30 Jahre

Beitrag: # 4490Beitrag arnego2 »

Hallo da,
30 Jahre nur?
Beim stetigen Guertel enger schnallen, und der Geschwindigkeit in der dieses Veranstaltet wird, eh wer bleibt den da noch ueber? :cry:
m-f-G
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Jupp
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Beitrag: # 4491Beitrag Jupp »

Das war eine langfristige Studie...

Wer es bis dahin nicht überlebt, nun, der muß dann wohl doch auswandern...
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Caribe-Klaus
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Re: 30 Jahre

Beitrag: # 4504Beitrag Caribe-Klaus »

arnego2 hat geschrieben:wer bleibt den da noch ueber?
Politiker, Wirtschaftsbosse und all die Dagobert's, die heute schon klamm heimlich Goldtaler sammeln (können)... 8)

Gruss Klaus
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Siggi!
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Beitrag: # 4508Beitrag Siggi! »

Guertel enger schnallen, und der Geschwindigkeit in der dieses Veranstaltet wird, eh wer bleibt den da noch ueber?
Na ja, aber das betrifft nur einen Teil der Bevölkerung. Es wird gern suggeriert, allen gehe es ja so schlecht. Das ist definitiv falsch. Ich mache aus meinem unmittelbaren Bekanntenkreis eigentlich zwei Erfahrungen: Ein Gruppe von Menschen die ihren Job verloren haben oder der stark bedroht ist, die dann aus Perspektivlosigkeit "Ich AG's" gründen und damit überleben (leben kann man das schon wirklich nicht mehr nennen). Dann gibt es eine andere Gruppe (mit der ich beruflich viel zu tun habe), die merken ehrlich gesagt eigentlich gar nichts, außer das sich vielleicht einmal eine Gehaltserhöhung verzögert (oh wie schrecklich bei einem Mindestlohn für außertarifliche Mitarbeiter von gut 6000 Euro)! Es geht nicht darum, dass in D alles den Bach heruntergeht, aber es wird eine neue Unterschicht geben und der Begriff der Armut wird neu definiert werden. Aber ganz ehrlich, ist das in vielen Ländern, die hier als Ziele für Auswanderer genannt werden nicht auch so, dass ein wahrnehmbarer Anteil der Bevölkerung unter der Armutsgrenze lebt? Sogar in den USA sind die sozialen Unterschiede schon immer krasser gewesen als in Europa. Wenn man also ein Perspektive für die nächsten 30 Jahre sucht, so würde ich vermuten: "amerikanische Verhältnisse".

Eine andere Sache ist der steigende Lebensstandard in den östlichen Ländern der EU. Mag sein, dass sich dort langfristig die Produktion nicht mehr lohnt. Aber das ist kein Problem, dann verlagert man halt nach Weißrussland, nach Moldawien oder in die Ukraine (wie ja z.T. schon heute praktiziert). Bis dort auch das Lohnniveau zu hoch ist, keine Ahnung, ob ich das noch erlebe.

Gruß Siggi
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arnego2
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Beitrag: # 4509Beitrag arnego2 »

Hallo Siggi
Siggi! hat geschrieben: Na ja, aber das betrifft nur einen Teil der Bevölkerung. Es wird gern suggeriert, allen gehe es ja so schlecht. Das ist definitiv falsch. ....
Allen hat es ja nicht schlecht zu gehen, sobald aber die Prozentzahlen derer die im untersten Lohn oder Zuschussbereich das machen was man Leben nicht mehr nennen kann, dann sieht es auch fuer die Unternehmer mau aus die auf den Inlandkonsum angewiesen sind. :cry:

Es ist eine tueckische Situation, denn Wer weggeht schafft Un oder Unterbeschaeftigung (Arbeitslosigkeit) und Wer dableibt hat zunehmend mehr Probleme seine Waren im Inland weiter zu abzusetzen. Eine Situation die aber in allen Industrielaendern weitgehend aehnlich ist. Die Schicht die kaum noch genug zum Leben haben waechst leider schneller als die der Einkommensstaerkeren. :cry:

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Jupp
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Beitrag: # 4513Beitrag Jupp »

Die Mittelstandsfirmen werden wegbrechen, es werden ihnen alle Steine in den Weg gelegt, die sich nur finden lassen.

Übrig bleiben die großen, global agierenden Firmen mit kaufkräftigen Mitarbeitern und eine Unterschicht, die in die Röhre guckt.

Soweit die Theorie.

Aber das es selbst große Firmen betrifft, kann man der Aussage von x. For-d nachlesen, der letzte Woche oder so verkündete, man werde am Konkurs vorbeikommen!
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