Wo lebt Ihr so im Ösireich, und warum???

naja, auch ein Sonnenland, aber doch nicht so richtig, oder?

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icke72
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Wo lebt Ihr so im Ösireich, und warum???

Beitrag: # 37108Beitrag icke72 »

Servus allerseits!

Mich würde sehr interessieren wohin und warum es euch nach Österreich verschlagen hat?

Hier unsere kleine Flucht-Story:

Meine Frau und ich leben seit knapp 7 Jahren bei Klagenfurt in Kärnten, und fühlen uns nach wie vor sauwohl hier.
Der Grund unserer Auswanderung war, das besonders mir Berlin einfach zu groß, laut, dreckig und kriminell geworden ist.

2002 haben wir eine Woche Sommerurlaub am Wörthersee verbracht und uns sofort in Land und Leute verliebt.
Mediterranes Flair, der karibiktürkise Wörthersee mit bis zu 27grad und Trinkwasserqualität, die Berge, die Nähe zu Italien und Kroatien und die entspannt-freundliche Art der Kärntner haben uns einfach fasziniert.
Knapp ein Jahr später sind wir dann nach Klagenfurt gezogen, ich hatte mit per Internet einen guten Job gesucht, meine Frau konnte Ihren Job glücklicherweise behalten.

Mittlerweike haben wir uns hier auch schon ein Häuschen gekauft und können uns eine Rückkehr nach Deutschland keinesfalls mehr vorstellen.
Allerdings sind wir sehr gerne ab und an in Berlin, denn die Stadt ist schon sehr geil und lebendig, aber die Lebensqualität ist hier für uns um ein vielfaches höher.

Würde mich über eure Erfahrungsberichte freuen!!!

Viele Grüße
Andi
Capesha
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Beitrag: # 37139Beitrag Capesha »

Hallo Icke,
ich finde deinen Thread sehr interessant und fände es toll, wenn hier mehr Leute ihre Wohngegend in Österreich beschreiben.
Dein kleiner Beitrag hat mich jetzt richtig bestärkt, an einem langen Wochenende mal zum Wörthersee zu fahren.

Ich wohne mit meinem Mann im Burgenland.
Dort war ich vor zig Jahren schon mal und habe an der österreichischen Staatsmeisterschaft im Langtriathlon teilgenommen. Der Grund hierfür war, dass der Neusiedler See so flach ist und ich ein so mieser Schwimmer bin. 4 km in der Nordsee hätte ich wohl nicht gepackt.
Du siehst, das erste Mal war es Zufall mit dem Burgenland. Mir hat damals das ländlich-beschauliche schon so gut gefallen.
Beim zweiten Anlauf hatten wir eigentlich wegen der günstigeren Lebenshaltungskosten Ungarn im Sinn und haben dort auch gewohnt. Nachdem mir aber klar wurde, dass sich unsere sprachlichen Kontakte dort auf sehr niedrigem Niveau abspielen werden (was nicht an den Ungarn lag, die sprachen hervorragend ungarisch) sind wir doch wieder sehr oft auf österreichischer Seite aufgekreuzt.
So wohnen wir jetzt 80 km südlich von Wien in einer Stadt (!!!!) mit 3000 Einwohnern und fühlen uns wohl.
icke72
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Beitrag: # 37146Beitrag icke72 »

hi capesha,
das burgendland ist so ziemlich das einzige bundesland, welches ich noch nicht gesehen habe. möchte da gerne mal eine wein-tour machen.

kärnten solltet ihr euch wirklich anschauen, im frühling/sommer ist es am schönsten. unbedingt mal im wörthersee baden gehen, das ist schon toll. wenn du auf triathlon stehst, dann wäre doch der "kärntner iron man" eine überlegenswerte geschichte, oder?
wenn ihr tipps für kärnten braucht, dann könnt ihr euch gerne jederzeit bei uns melden.
Uwi
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Beitrag: # 37213Beitrag Uwi »

Ahhh, hier kann ick mitredn! :D

Meiner einer ist aus recht ähnlicher Motivation vor etwas merh als 3 Jahren aus Berlin geflüchtet. Naja, laut, dreckig und kriminell isset hier in Wien ooch, aber eben nur halb so laut, halb so dreckig und halb so kriminell. Hingegen sind die meisten Leute hier doppelt so freundlich.
Berge sind für mich auch ein super Argument, in Berlin stehen halt nich so ville Alpen rum ;)
Ich finde es nämlich endphase cool, dass ich mich am Wochenende in mein Auto setzen, mal eben in einer Stunde in die Berge fahren und dort herumkraxeln kann!

Ansonsten eine sehr typische Story: In Berlin studiert, schlecht bezahlten Teilzeitjob gehabt, überall gesucht und nüscht gefunden! Die Arbeitsmarktlage "da oben" ist ja nun wahrlich sehr bescheiden. Und hier in Österreich gab es seinerzeit maßgeschneiderte Angebote im IT-Bereich mit gar paradiesisch anmutenden Rahmenbedingungen, z.B. 14 volle Gehälter!

Gesagt getan, das ging dann auch alles relativ flott und reibungslos und ich fand damals dieses Forum hier wirklich sehr hilfreich, das möchte ich gleich nochmal betonen :)

Also mich kriegt niemand zurück nach Deutschland. Berlin ist zwar eine geile und sehr lebendige Stadt, aber das Alltagsleben kann auch ziemlich trist sein. Die Hektik, der Verkehr, Glatzen, linke Spinner... nee, darauf kann man echt verzichten.
Bin natürlich weiterhin gerne in Berlin bei Verwandten und Bekannten zu Besuch, aber ehrlich gesagt auch recht froh, wenn ich dann wieder in Schwechat lande und zu Hause bin :)
Marmelade
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Beitrag: # 37256Beitrag Marmelade »

Hallo,
mich hat die Liebe nach Österreich verschlagen und ich lebe inzwischen seit knapp 7 Monaten in Wien. Ich bereue den Schritt auch keine Sekunde. Ich wurde von seiner Familie sehr herzlich aufgenommen und auch von allen anderen stets freundlich behandelt.

Es stimmt schon, dass die Österreicher den Deutschen gegenüber zunächst nicht so offen sind wie ihresgleichen gegenüber. Aber aus meiner Erfahrung heraus, liegt das eher daran, dass sie keine Veränderungen mögen und nicht daran das wir Deutsche sind.

Sein Papa zum Beispiel fragte ihn, bevor er mich kannte, warum er sich ausgerechnet eine Deutsche rüberholt. Wieso er nicht eine von hier nehmen kann. Das änderte sich schlagartig als er mich kennen lernte. Ich werde von seinen Eltern und seiner Familie behandelt als wenn ich schon immer dazu gehören würde. Insbesondere seine Eltern bemühen sich sehr, dass ich mich hier wohl fühle. Als Schwiegertochter wurde ich dann auch schon auserwählt. Habe scheinbar auch die Ehre die erste zu sein, die seine Eltern in der Hinsicht erwählten. ;-)

Klar muss ich mir "piefkonier" Witze anhören. Aber stets in einer liebevoll neckenden Weise. Wenn ich zum Beispiel nachfragen muss wenn ich etwas nicht verstanden habe, kommen Aussagen wie "Kannst immernoch kein Deutsch?" Aber halt immer mit einem Schmunzeln dabei. :-)

Auf der Arbeit das selbe Spiel. Zunächst waren alle etwas zurückhaltend. Aber das legte sich sehr schnell. Bin natürlich als einzige Deutsche dort das Ziel von Frotzeleien. Aber niemals bösartiger Natur. Immer nur lieb gemeinte Neckereien. :)

Mich hat mal jemand den ich nur flüchtig kennen gelernt habe gefragt, ob ich hier jemals Probleme hatte mit Österreichern die sich mir gegenüber Abweisend verhalten hätten wegen meiner deutschen Staatsbürgerschaft. Als ich das verneinte schaute er recht nachdenklich und meinte: "Das liegt wohl daran das Sie so nett sind und Interesse an unserem Land und den Menschen zeigen."

Ein gutes Beispiel zum Thema "unerwünschte Deutsche" habe ich auch noch. Ich kenne eine Person, welche man doch eher zur "Ich möchte keine Ausländer (und das sind wir Deutschen hier, auch wenn wir deutsch sprechen!) hier haben" Fraktion zählen könnte, wenn man sie reden hört. Die Person war nicht sonderlich begeistert, als sie hört dass mein Zukünftiger mich "einschleppt". Was soll ich sagen. Ich habe diese Person kennen gelernt und seit dem hat sie ihre Meinung schlagartig geändert.

Treff ich diese Person zufällig, werde ich in ein endlos langes Gespräch verwickelt ob es mir hier auch ja gut geht und mein Freund mich auch ja gut behandelt. ;-)

Soviel zu dem Thema. Es gibt sicherlich Österreicher die wirklich etwas gegen Deutsche haben, aber der Großteil mag einfach die Veränderung nicht und hat nur Bedenken vor dem was er nicht kennt.

Ich denke in Wien lässt es sich als deutscher Bürger gut leben, insofern man sich auch entsprechend verhält und dem Land und seinen Bewohnern gegenüber interessiert und freundlich gegenüber tritt.

Wer eine Weile in Wien gelebt hat (ich nehme an im restlichen Österreich ist es ähnlich) wird relativ schnell merken, dass es sprachlich einige Satzbauten gibt, die einem deutschen die Nackenhaare aufstellen und man am liebsten den Satz korrigieren möchte. Sollte man jedoch tunlichst lassen. Denn hier ist die "Deutschland-Variante" die falsche. Da manch ein Deutscher das und andere "besserwisserische Verhaltensweisen" nicht beherzigt, haben wir ein wenig den Ruf erhalten ein arrogantes Volk zu sein. Was natürlich nicht gern gesehen wird.

Die sprachlichen Unterschiede sind eh sehr interessant, wenn man bedenkt, dass beide Länder deutsch sprechen. Was für die Deutschen ein Kissen ist, ist für die Österreicher ein Polster und umgekehrt. Oder was für Deutsche eine Weste ist, ist für die Österreicher ein Gilet. Für die Österreicher wiederum ist eine Weste das was wir als "dünne" Jacke bezeichnen würden. Wir sprechen halt doch nur piefkonisch aus Sicht der Österreicher. ;-)

Drollig finde ich auch, dass die Österreicher (oder sinds nur die Wiener?) das "er" als verschlucktes "a" aussprechen. Wie bei dem SackERl (Tüte) oder dem HäfERl (Tasse).

Lässt man die sprachlichen Unterschiede weg und auch die unschönen Wortgebilde wie "Geh scheissn" finde ich die Sprache gediegener als die Sprache in Deutschland. Wie z. B. das es statt "meine Frau", "meine Gattin" heisst. Klingt viel netter, oder?

Ich liebe Österreich, ich liebe Wien, ich liebe die Sprache und auch die Menschen hier. (... und den SK Rapid Wien! :-D)

Das einzige was hier nicht so schön ist, ist das Thema Arbeit. Ich habe einen Job. Aber da diese Tätigkeit mich mehr als nur unterfordert bin ich natürlich auf der Suche nach einem Job der zu mir passt. (Die Arbeit habe ich von Anfang an als vorübergehende Tätigkeit angenommen bis ich was besseres finde und das weiss mein Arbeitgeber auch. Irgendwoher muss ja das Geld für die Semmeln kommen. ;-) )

Bisher war die Suche leider erfolglos. Ich hatte zwar schon einige Vorstellungsgespräche aber leider hat es nie geklappt. Auf nachfragen hin hiess es dann oftmals dass ich einen sehr guten Eindruck hinterlassen habe, aber dass jemand gefunden wurde, der den Anforderungen noch besser entsprach als ich.

Trotz der höheren Arbeitslosenquote in Deutschland brauchte ich dort nicht länger als ein oder zwei Vorstellungsgespräche um einen Job zu bekommen den ich haben wollte.

So langsam frage ich mich ob es daran liegt, dass ich keine Österreicherin bin. Ich hab gute Arbeitszeugnisse und insbesondere das letzte ist mehr als sehr gut (ja meinem alten Job trauer ich manchmal schon ein wenig nach ... Schnuff ... ) und qualifiziert bin ich auch für die Jobs auf die ich mich bewerbe. Also kann es ja eigentlich nur noch an meiner Person liegen, oder?

Mein Zukünftiger meinte zu dem Thema, dass es nicht an mir als Person liegt. Das ich aber nicht vergessen darf, dass ich jetzt eine Ausländerin bin und es schon durchaus sein kann, dass Österreicher bevorzugt werden.

Nun habe ich euch genug erzählt.

Ich wünsche euch noch einen angenehmen Tag!

Die Marmelade, geborene Marmeladingerin. ;-)

p.s.: Sollte jemand Fragen zur Übersiedlung nach Wien von Deutschland aus haben, helfe ich gern.
Zuletzt geändert von Marmelade am Di Mär 30, 2010 10:13 am, insgesamt 1-mal geändert.
Caribe-Klaus
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Beitrag: # 37258Beitrag Caribe-Klaus »

Hallo Marmelade,

zunächt einmal Willkommen im Forum und Danke für die ausführliche Beschreibung Deines Lebens dort. Sicher viele würden gerne mehr darüber lesen und öffentlich Tipp's bekommen. Ein Forum lebt davon und bleibt nur so lebendig, darum sind wir nicht davon begeistert, nur PN's weiter zu schicken. Davon profitiert nämlich dann nur eine(r), statt alle User hier... :wink:

Gruss Klaus
Die positive Grundeinstellung ist nicht alles, doch ohne sie - ist alles nicht's !
Marmelade
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Beitrag: # 37260Beitrag Marmelade »

Caribe-Klaus hat geschrieben:Hallo Marmelade,

zunächt einmal Willkommen im Forum und Danke für die ausführliche Beschreibung Deines Lebens dort. Sicher viele würden gerne mehr darüber lesen und öffentlich Tipp's bekommen. Ein Forum lebt davon und bleibt nur so lebendig, darum sind wir nicht davon begeistert, nur PN's weiter zu schicken. Davon profitiert nämlich dann nur eine(r), statt alle User hier... :wink:

Gruss Klaus
Habs rausgenommen. ;-)
Uwi
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Beitrag: # 37383Beitrag Uwi »

Hallo Marmelade,

das ist ja mal wirklich eine recht ausführliche Beschreibung.
Was für einen Job (welche Branche) suchst Du denn?
Vielleicht können wir Dir ein paar Tipps geben...

Übrigens wage ich zu bezweifeln, das Du eine Stelle hier nicht bekommst, weil Du aus Deutschland bist. Die Ösis mögen ja sein, wie sie sind, mit ihrem zuweilen skurillem "Piefke-Syndrom", aber im allgemeinen haben wir hier schon den Ruf, gut ausgebildete / qualifizierte und fleissige Arbeiter zu sein. Du mußt Dich nur gut verkaufen, aber das ist in D genau so!
Marmelade
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Beitrag: # 37386Beitrag Marmelade »

Hallo Uwi,
ich such was im Sekretäriats / Assistenzbereich. Branche ist eigentlich egal. Zuletzt hab ich in der Musikbranche als stellvertretende Assistentin des Geschäftsführers gearbeitet. Ich denke verkaufen kann ich mich ganz gut. Ein Freund von meinem zukünftigen Schwierpapa hat sich die Bewerbungsunterlagen mal angesehen (Geschäftsführer in Rente) und war begeistert. Er hatte lediglich auszusetzen das man in Österreich die Dienstzeugnisse nicht mitschickt, ausser es wird explizit danach gefragt.

Ich hab in meinem alten Job selbst an der Stelle gesessen welche Bewerbungsgespräche geführt hat. Daher weiss ich schon worauf es ankommt. Laut diesem Freund scheine ich auch alles richtig zu machen. Also gibt es da keine Unterschiede zu Deutschland.

Hab gestern im übrigen wieder eine Absage nach einem Vorstellungsgespräch kassiert. :-(

Mein Freund meinte gestern, dass es eventuell auch daran liegen könnte das ich zu professionell auftrete bei den Vorstellungsgesprächen. Zitat: Mag ja sein, dass mein Vater und der XXXX begeistert sind von Deiner Bewerbung, aber die sieht aus als wenn Du Dich auf einen Managerposten bewirbst und wenn Du Dich bei dem Vorstellungsgespräch auch so gibst, muss derjenige ja Angst um seinen eigenen Job bekommen wenn er Dich einstellt.

Was ich persönlich aber nicht glaube. Gut es gab einige Firmen bei denen ich mich beworben und man mich auch eingeladen hatte bei welchen ich den Eindruck hatte das der Gesprächsführer nervöser war als ich, aber ansonsten ist das doch totaler Unsinn. Er dürfte zwar als Österreicher die Ösis besser kennen, aber dass das der Fall ist bezweifle ich.

Ich kann mir nur vorstellen, dass die mich vielleicht für arrogant halten weil ich ja in dem Moment die Unsicherheit versuche mit Selbstbewusstsein zu überspielen. Ich weiss ja was ich leisten kann und das ich einen sehr guten Job mache wenn man mich entsprechend hegt und pflegt.

Aber ich habe jetzt eh eine Bewerbung losgeschickt, wo sich das Clientel eher in "höheren Ebenen" befindet. :P Schaun wir mal ...

Viele Grüße

Marmelade

p.s.: Hast Du das auch manchmal das Du in wienerisch denkst? Ich erwische mich immer wieder dabei, wie ich denke: "Die Sackerln darf ich nicht vergessen." Oder: "Ich muss nachher daran denken den Mist mit runter zu nehmen."
Uwi
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Beitrag: # 37434Beitrag Uwi »

Nee, ich denke und spreche nicht Wienerisch sondern so, wie mir der Schnabel numal gewachsen ist. Liegt vielleicht auch daran, das ich keine österreichische Freundin habe, die mich dahingehend beeinflussen könnte... 8)
Fienchen
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Beitrag: # 37466Beitrag Fienchen »

Ich bin auch der Liebe wegen nach Österreich gezogen. Sind jetzt schon 2 Jahre .. unglaublich. Mir geht es so wie dir Marmelade, bin im Job auch etwas unterfordert aber sehr froh gewesen schnell was gefunden zu haben wo auch das Geld stimmt :)

Ich denke nicht österr. ich spreche es auch schon un erschreck mich immer wieder. aber da ich nur mit Österreichern zu tun haben lässt sich das auch nicht vermeiden. Und zuhause lachen sie mich alle aus :) Ich kann schon keinen normalen Satz mehr sagen ohne das "eh". Gehts EH gut? Schmeckts dir EH? usw. keine Ahnung wie ich früher ohne dem Wörtchen leben konnte :)

Achja .. ich bin ins Burgenland gezogen. Ins Nordburgenland und arbeiten tu ich in Wien. Aber da bin ich wirklich nur zum Arbeiten. Großstadt is net meins :)
icke72
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Beitrag: # 37472Beitrag icke72 »

Servuas allerseits!

@ Marmelade:
Vielen dank für deinen super interessanten und ausführlichen Bericht! :D

Ich habe übrigens die gleichen Erfahrungen bei der Arbeitssuche gemacht wie du. Als Deutscher hat man es definitiv schwerer an gute Jobs kommen.
Das wurde mir auch schon von einer hiesigen Personalvermittlungsagentur bestätigt.
In Österreich extrem wichtig sind ausreichend Vitamin B.
Leider ist die Freunderl-Wirtschaft zumindest hier in Kärnten sehr ausgeprägt, ich dachte bisher in Wien sei das anders.
Alles gute ist halt nie beisammen, hüben wie drüben gibt es Vor- und Nachteile.
Aufgrund der schwierigen Jobsituation in Kärnten habe ich beschlossen, den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen.

@ Uwi:
Aus welcher Ecke Berlins kommst du??
Ich war über Ostern gerade wieder mal da, war wie immer ganz nett, aber sobald ich zurück in die Berge komme geht mir einfach das Herz auf!!! :D

Grüße aus dem Süden
Andi
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Beitrag: # 37475Beitrag icke72 »

Marmelade hat geschrieben: Wer eine Weile in Wien gelebt hat (ich nehme an im restlichen Österreich ist es ähnlich) wird relativ schnell merken, dass es sprachlich einige Satzbauten gibt, die einem deutschen die Nackenhaare aufstellen und man am liebsten den Satz korrigieren möchte. Sollte man jedoch tunlichst lassen. Denn hier ist die "Deutschland-Variante" die falsche. Da manch ein Deutscher das und andere "besserwisserische Verhaltensweisen" nicht beherzigt, haben wir ein wenig den Ruf erhalten ein arrogantes Volk zu sein. Was natürlich nicht gern gesehen wird.

Die sprachlichen Unterschiede sind eh sehr interessant, wenn man bedenkt, dass beide Länder deutsch sprechen. Was für die Deutschen ein Kissen ist, ist für die Österreicher ein Polster und umgekehrt. Oder was für Deutsche eine Weste ist, ist für die Österreicher ein Gilet. Für die Österreicher wiederum ist eine Weste das was wir als "dünne" Jacke bezeichnen würden. Wir sprechen halt doch nur piefkonisch aus Sicht der Österreicher. ;-)

Drollig finde ich auch, dass die Österreicher (oder sinds nur die Wiener?) das "er" als verschlucktes "a" aussprechen. Wie bei dem SackERl (Tüte) oder dem HäfERl (Tasse).

Lässt man die sprachlichen Unterschiede weg und auch die unschönen Wortgebilde wie "Geh scheissn" finde ich die Sprache gediegener als die Sprache in Deutschland. Wie z. B. das es statt "meine Frau", "meine Gattin" heisst. Klingt viel netter, oder?
Was die Österreicher auf den Tod nicht leiden können ist "Hochdeutsch", klingt in ihren Ohren einfach nur arrogant.
Hier sollte wirklich jeder reden wie ihm die Schnauze gewachsen ist.
Komischerweise halte ich mich mit meinem Berlinerisch in Österreich sehr zurück, kann das aber nicht steuern.
Warum dit so is weeß ick aber ooch nich!!! :lol:
Uwi
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Beitrag: # 37496Beitrag Uwi »

@icke72:
Ich bin ganz typisch im tiefsten Marzahn aufgewachsen und habe zuletzt bis Februar 2007 in Hohenschönhausen, ganz am Stadtrand, fast in Malchow, gewohnt.
Über Ostern war ich ebenfalls in Berlin, Verwandte und Freunde heimsuchen :D

2-3 mal pro Jahr kann man das schon machen, aber das genügt dann auch ;)

Dieses pseudo-intellektuelle Hochdeutsch ist auch in weiten Teilen der BRD unbeliebt, nicht nur in Österreich.
Im allgemeinen reiße ich mich bei Kundenkontakt immer ein bisschen zusammen, aber im Team bzw. im engen Kollegenkreis lass ich mich gehen und tob mich sprachlich voll aus :D
Solange das meine Kollegen witzig finden, ist das doch in Ordnung oder?
Privat denke ich nicht großartig über meine Aussprache nach und Berlinere schon ziemlich stark.
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kurtchen
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Beitrag: # 37500Beitrag kurtchen »

Uwi hat geschrieben:Ahhh, hier kann ick mitredn! :D

Hingegen sind die meisten Leute hier doppelt so freundlich.
:)
Ist das so das die Wiener doppelt so freundlich sind ?

Habe da andere Erfahrungen, allerdings nur als Tourist dort.
In Kärnten wo ich als Tourist ebenfalls war dachte ich schade das
das in in Wien nicht so ist,

Na ja wenn man dort wohnt ist es schon was anderes als die Kurzerfahrungen eines Touristen.


Gruss
von einem Berlin Fan

Wie sind denn die Gehälter in Wien im Vergleich zu Süddeuschland ?
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