Auswandern als Erwerbsloser mit Heirat in Österreich

naja, auch ein Sonnenland, aber doch nicht so richtig, oder?

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DerAuswanderer
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Auswandern als Erwerbsloser mit Heirat in Österreich

Beitrag: # 50701Beitrag DerAuswanderer »

Guten Tag,
ich bitte erst einmal um Nachsicht, ich habe mir jetzt einmal die Seite und die FAQ durchgelesen, jedoch ist mein Fall ein wenig spezieller.

Die Situation sieht wie folgt aus:
Ich bin erwerbslos und bin momentan durch das Arbeitslosengeld 2 abgesichert. Ich möchte in voraussehbarer Zeit in Österreich meine Freundin heiraten. Ich stehe vor ein paar Problemen, Behördengänge mit Ehefähigkeitszeugnis und dergleichen ist schon am Rollen, zuerst muss sie mir ein paar Unterlagen schicken, dann muss ich ihr ein paar Unterlagen schicken. Soweit so gut.

Ich möchte zu ihr ziehen nach Österreich und da für den Rest unseres Lebens mit ihr leben.

Nun meine Fragen.

Ich kann hier nur eine bestimmte Menge an Urlaub beantragen. Mir stehen noch ca. 10 Tage zu. Nehmen wir an, wir heiraten am 10. eines Monats. Das würde klappen.

Problem:
Nummer 1: Ich muss beim Amt einreichen, dass ich nun verheiratet bin. Kein Problem soweit.
Nummer 2: Wahrscheinlich wird aufgrund der Ehe ein Problem wegen der Zahlung des Amtes kommen. Ich selbst möchte den Monat über weder MIETE noch Arbeitslosengeld 2 bekommen. Ich möchte jedoch in der gesetzlichen Krankenversicherung sein, denn in 10 Tagen KANN was passieren.
Nummer 3: Um mich nun bei ihr in der Krankenversicherung in Österreich anzumelden, denn sie arbeitet, müsste ich einen Meldezettel haben. Hier ansich jetzt kein Problem, ich könnte mich ja Anmelden am 01. desjenigen Monats, eine vorläufige Miete oder dergleichen könnten wir arrangieren, da das Haus ihren Eltern gehört. Problem: Wenn ich auf: https://www.help.gv.at/Portal.Node/hlpd ... 80200.html klicke steht dort, ich bräuchte als EU Bürger der sich mehr als drei Monate lang im Land aufhalten will eine Anmeldebescheinigung.

Diese wiederum kann ich nicht bekommen da der Punkt:
"für sich und ihre Familienangehörigen über ausreichende Existenzmittel und einen umfassenden Krankenversicherungsschutz verfügen, sodass sie während ihres Aufenthalts weder Sozialhilfeleistungen noch die Ausgleichszulage in Anspruch nehmen müssen" nicht zutrifft.

Für mich bedeutet dies: Ich kann mich nicht zur Krankenversicherung bei ihr anmelden, weil ich keinen Meldezettel bekomme. Und den Meldezettel bekomme ich nicht, weil ich nicht Krankenversichert bin. ;)

Natürlich würde ich in Deutschland alle möglichen Behördengänge vorher durchführen, mich beim Amt melden, mich bei der Krankenkasse zum 10.ten des Monats aufkündigen, dann abmelden zum 10.ten desjenigen Monats und die restlichen Chosen.

Es wäre auch kein Problem, wenn ich einen Monat mich selbst versichern müsste in Österreich, soviele Rücklagen sind vorhanden. Wenn ich also für den Monat über selbst versichert sein müsste zu 300€ dann ist das in Ordnung. Geht dies über einen längeren Zeitraum siehts bitterer aus.

Das zu dem einen, zu dem großen Problem. Dann noch das etwas kleinere, denn da geht es wirklich nur um Geld. Hat jemand eine Idee, wie ich von hier aus (Region Düsseldorf) günstig nach Österreich (Region St. Pölten) mein Zeug rüberbekomme? Es geht um ca. eine Sprintergröße voll Möbel und Klamotten. Selber fahren ist uns ein wenig zu heavy bei der Strecke. Transport von Europaletten fällt leider weg, da ein Schrank mit ca. 1,20m (h) x 200cm(b) x 60cm(t) mitsoll.

PS: Nicht damit jemand denkt diese Situation soll so bleiben. Ich bin um Arbeit bemüht, komme aus einer Weiterbildung mit Abschluss und da diese eine gewisse Laufzeit überschritten hatte habe ich nur Anspruch auf ALG2. Daher auch kein Anspruch auf irgendeine Leistung in Österreich. Welche wir ansich auch nicht brauchen. Wir haben nur Angst, falls wirklich was passieren sollte (wie schnell bricht man sich mal nen Bein oder es geschehen unvorhergesehene Dinge die eben einen Arzt bedürfen), dass ich ohne Krankenversichrung da stehe.
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Siggi!
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Re: Auswandern als Erwerbsloser mit Heirat in Österreich

Beitrag: # 50702Beitrag Siggi! »

DerAuswanderer hat geschrieben:Für mich bedeutet dies: Ich kann mich nicht zur Krankenversicherung bei ihr anmelden, weil ich keinen Meldezettel bekomme. Und den Meldezettel bekomme ich nicht, weil ich nicht Krankenversichert bin. ;)
Es ist reicht aus, wenn Deine Frau genug für Euch beide verdient.
Selber fahren ist uns ein wenig zu heavy bei der Strecke.
Wo ist das Problem? Ich fahre manchmal in einem Stück von der russischen Grenze bis nach DE (ca. 2300km). Da wird man doch wohl Düsseldorf -> St. Pölten (durchgängig mit guten Autobahnen) schaffen.
Wir haben nur Angst, falls wirklich was passieren sollte
Weniger Angst, mehr Aktion.

Gruß
Siggi

P.S: Meine Frau ist seit 2004 ohne KV, ich seit 2007. In Westeuropa ist das alles einfach. Ich kenne keine Geschichte, in der jemand in DE oder AT verstorben ist, weil er das Krankenhaus nicht bezahlen konnte. Das würde wohl eher für meinen Wohnort (die Ukraine) zutreffen.
DerAuswanderer
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Beitrag: # 50703Beitrag DerAuswanderer »

Ja, aber im Moment der Anmeldung ist sie ja nicht meine Frau. Oder geht es dann so:

10. Heirat. Damit zum Meldeamt: Anmelden. Dann zur Krankenkasse: Anmelden ?
Wo ist das Problem? Ich fahre
Wir sind nicht du. ;)
Ich kenne keine Geschichte, in der jemand in DE oder AT verstorben ist, weil er das Krankenhaus nicht bezahlen konnte.
Ich möchte dir nicht zu nahe treten, ich habe es natürlich auch oben nicht erwähnt weswegen ich mich nicht beschweren sollte. Ich habe eine sehr ausgesprochen langwierige Krankengeschichte hinter mir, und die war nicht immer rosig. Nicht versichert zu sein, könnte mich in Teufels Küche bringen, denn wenn etwas passiert ist mit der Aufnahme in eine Krankenversicherung DANN nicht mehr zu rechnen. In Schulden reiten wäre da natürlich der falsche Weg.

Danke schonmal für deine Antwort.
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Siggi!
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Beitrag: # 50704Beitrag Siggi! »

DerAuswanderer hat geschrieben:10. Heirat. Damit zum Meldeamt: Anmelden. Dann zur Krankenkasse: Anmelden ?
So würde ich es machen. Du hast doch 3 Monate Zeit für die Anmeldung. Und wer will Dir in einem Europa ohne Grenzen schon nachweisen, dass Du 3 Monate ununterbrochen in AT gewesen bist, also ist noch niemals die zeitliche Grenze ernst zu nehmen. Das ist doch alles wirklich einfach, denn Du brauchst kein Visum zu Einreise, niemand kontrolliert Deinen Pass, Du hast ein Recht beim Ehegatten zu leben, als EU Bürger genießt Du Freizügigkeit in der ganzen EU, in AT hast Du keine Sprachbarriere. Das ist doch mehr ein Umzug, als eine Auswanderung.

Gruß
Siggi
artep

hy siggi

Beitrag: # 50709Beitrag artep »

ich bin jetzt etwas verwirrt, habe eben gelesen, dass du und deine Frau nicht mehr KV-versichert seit. was ist wenn eine größere kostenintensive OP ansteht? LG Petra
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Siggi!
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Re: hy siggi

Beitrag: # 50711Beitrag Siggi! »

artep hat geschrieben:was ist wenn eine größere kostenintensive OP ansteht?
Wenn es keine KV gibt, werden wir das wohl selbst zahlen müssen. In diesen Jahren, die wir keine ohne KV überlebt haben, beträgt die Beitragsersparnis über 50T Euro. Da kann man schon mal eine OP selbst in Westeuropa bezahlen. In der Ukraine sind die Kosten für Heilbehandlungen um Größenordnungen niedriger. Beispiel: 2 Jacketkronen für $200 (Behandlung und Zahnersatz) anstatt rund 2000 Euro in DE als Privatpatient. Behandlung beim Orthopäden ca. 20 Euro die Stunde inkl. Injektionen und physikalischer Therapie. In DE seinerzeit 220 Euro für ca. 20 Minuten. Krankengymnastik 45 Minuten für 50 Euro in DE. Computertomographie inkl. Auswertung ca. 30 Euro in der Ukraine. Keine Ahnung, wie viel das in DE kosten würde, aber sicher mehr als das zehnfache.

Die Großmutter meiner Frau (92 Jahre) und Schwiegermutter (65 Jahre) haben nie in ihrem Leben eine KV gehabt. Das ist in der Ukraine die absolute Normalität.

Gruß
Siggi
DerAuswanderer
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Beitrag: # 50713Beitrag DerAuswanderer »

Ok, dann werde ich das so in Angriff nehmen.

Dann noch nen Tipp wegen Umzugsunternehmen? Hm, ich überlege wirklich obs nicht praktischer wäre nen Sprinter zu mieten. Da man den jedoch nicht hier mieten und dahinten abgeben darf wirds eh ne Doppelfahrt. Wäre dann wohl besser ich lasse mich abholen. :oops: Ich faule Socke. Und dann evtl. ein paar Städte nebenbei besuchen wenn man eh schon auf der Tour ist. Sehen wir beide mal was von Deutschland.

Danke nochmal für die Antworten schonmal.

PS: Ich habe nun folgende Infos von den zuständigen Behörden erhalten. Es hat sich als doch nicht so arg herausgestellt wie gedacht. Dennoch möchte ich eine kleine Zusammenfassung reinbringen, weil dieses Problem ja schonmal gelöst ist:

Punkt 1: Um in Österreich zu heiraten muss man dort nich gemeldet sein, daher zuerst heiraten
Punkt 2: Wenn man verheiratet ist, der österreichische Ehepartner Arbeiten ist und daher krankenversichert, kann man mit der Heiratsurkunde bei der Krankenkasse sich Familienversichern
Punkt 3: Nachdem man geheiratet hat und sich krankenversichert hat, den Lebensunterhalt demnach auch nachweisen kann durch den Verdienst des Ehepartners, kann man mit diesen Unterlagen nun zum Meldeamt und sich anmelden

Bleibt jetzt nur noch das kleinere Problemchen mit dem Umzugsunternehmen.

Sollte dies nicht klappen werden wir es wahrscheinlich doch so machen wie beschrieben wurde. Wagen mieten und dann eine 3-4 Tage Tour machen. Abwechseln beim fahren, ab und zu Rast einlegen und genug essen, weiterfahren.
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