Gästehaus in Südafrika / Namibia betreiben

Angola, Botswana, Lesotho, Malawi, Mosambik, Namibia, Sambia, Simbabwe, Südafrika, Swasiland

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Sanne84
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Gästehaus in Südafrika / Namibia betreiben

Beitrag: # 30463Beitrag Sanne84 »

Hallo zusammen,
bei uns ist der Wunsch nach Südafrika/Namibia auszuwandern da, allerdings haben wir noch keine konkreten Pläne. Ich habe allerdings schon lange die Hoffnung aufgegeben, mit einem normalen Job dort Fuß zu fassen, da ich weiß, dass es auf diesem Weg sehr schwer ist. Allerdings habe ich nun schon öfter von Leuten gehört, die sich vor Ort ein Gästehaus / Pension gekauf haben und bin von dieser Idee ganz begeistert. Hat hier jemand Erfahrung? Im Internet gibt es ja einige Makler, die solche Gästehäuser verkaufen... oder wäre es besser, sich vor Ort umzusehen? Bekommt man mit dem Erwerb einer solchen Immobilie eine Aufenthaltsgenehmigung, weil man ja praktisch dann ein Gewerbe betreibt? Mein Partner ist Diplomsportlehrer, hätte er die Möglichkeit, in Afrika zu unterrichten?
Ich bin für alle Informationen dankbar!
Viele Grüße!
makis

Beitrag: # 30474Beitrag makis »

Hallo Sanne84 und herzlich willkommen im Forum!

Zunächst mal solltet ihr euch darüber einig werden wohin es denn nun gehen soll - Südafrika und Namibia sind wirklich grundverschiedene Länder, auch was die Vergabe von Arbeitsgenehmigungen etc angeht. Wie seid ihr auf die Idee gekommen, und was erwartet ihr euch?

Für Namibia gilt, dass der Erwerb von Immobilien noch kein Grund ist für die Ausstellung einer Aufenthalts- oder gar Arbeitserlaubnis. So ein Gästehaus ist allerdings wie eine Firma anzusehen, und im Namen dieser Firma könnt ihr eine Arbeitserlaubnis beantragen. Dauert momentan so ein bis zwei Jahre bis man Bescheid bekommt :x , ist leider so.
Allerdings sehe ich eine kleine Chance was den Beruf deines Mannes angeht: hat er sich schon mal bei der DHPS, der Deutschen Höheren Privatschule Windhoek beworben? E-Mailadresse bekommt ihr über deren Homepage. Anfragen kostet nichts :) ... Soviel ich weiß können Lehrer aus dem Ausland an dieser Schule nur maximal sechs Jahre bleiben, aber das ist eine lange Zeit, und vielleicht ergibt sich währenddessen etwas anderes. Vielleicht magst du auch schreiben was dein Beruf ist - wer weiß, vielleicht ist er hier sogar begehrt.
Was Südafrika angeht: da kann euch vielleicht rhonabeck ein paar Dinge sagen, wenn nicht grad wieder ein Hai ihre Unterwasserglaskabelinternetversorgung gefressen hat :wink:
erstmal viele Grüße aus Windhoek

makis
rhonabeck
Beiträge: 124
Registriert: Do Aug 17, 2006 6:49 pm
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Beitrag: # 30493Beitrag rhonabeck »

Hallo zusammen, und willkommen im Forum, Sanne84!

makis hat geschrieben:Was Südafrika angeht: da kann euch vielleicht rhonabeck ein paar Dinge sagen, wenn nicht grad wieder ein Hai ihre Unterwasserglaskabelinternetversorgung gefressen hat :wink:
Nein, es gibt wohl wieder genuegend Surfer :lol:

Ansonsten kann ich Makis nur zustimmen. Erstmal entscheiden, wohin, und dann ueberlegen, ob relle Chancen bestehen. Auch hier hat der Erwerb einer Immobilie keine Aufenthaltsgenehmigung zur Folge. Du kannst den Kaufpreis fuer die Immobilie als Investitionsvolumen bei Beantragung einer Aufenthaltsgenehmigung angeben, hat aber keinen Einfluss auf die Erteilung, wenn die uebrigen Kriterien nicht erfuellt sind. Also bitte, nicht irgendwelche Immobilien einkaufen, auch wenn Dir ein Makler das Blaue vom Himmel verspricht, die kriegen hier naemlich 7,5% vom Kaufpreis, zzgl. Mehrwertsteuer.

Du koenntest als zukuenftiger Gaestehausbetreiber ein Business permit beantragen, dabei solltest Du aber folgendes beachten:

- Du musst mindestens einen Betrag in Höhe von R 2.5 Mio. investieren, dessen Quelle aus dem Ausland stammen muß. Dafuer kannst Du eine Immobilie erwerben und anfuehren. Das muss aber mit dem Antrag auf Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis bereits getan sein, d.h., du muesstest investieren, ohne eine Aufenthaltsgenehmigung zu haben. Wenn sie abgelehnt wird, hast Du ein Haus in Suedafrika und kannst recht wenig damit anfangen. Du kannst es auch im Moment nicht mehr verkaufen, weil der Immobilienmarkt fast voellig zusammengebrochen ist.

- Zusätzlich muß Du mindestens eine der folgenden Bedingungen erfuellen und von einem Wirtschaftsprüfer bestaetigen lassen:
einen Nachweis über bisherige unternehmerische Erfolge und Erfahrungen,
einen Nachweis ueber die Einstellung von mindestens 5 südafrikanischen Staatsbürgern ( keine weissen Suedafrikaner. Steht so nicht drin, ist aber so.),
einen Nachweis, dass das Unternehmen in einem der folgenden Sektoren tätig sein wird: Informations- & Kommunikationstechnologie, Bekleidungs- und Textilindustrie, chemische und biotechnische Industrie, Agrarverarbeitungsindustrie, Metall- und Mineralverarbeitungsindustrie, Automobil- und Transportwesen, Tourismus- oder Kunstindustrie.

- Du musst einen Businessplan einreichen, welcher detailliert Aufschluß über die Unternehmensziele, Expansionspläne und die Schaffung von Arbeitsplätzen gibt. Das ist ganz wichtig und fuer die Erteilung des permits ausschlaggebend.

- Das Permit wird für 24 Monate ausgestellt und kann vor Ablauf um weitere 24 Monate verlängert werden. Das ist wichtig. Ich kenne einen Fall einer Unternehmerin, die fast 100 Leute beschaeftigt hatte und dies versaeumt hat. Sie wurde umgehend ausgewiesen.

Leider muss ich dazu sagen, dass hierzulande im Moment das grosse Hotel-, Restaurant- und Gaestehaussterben anfaengt. Wir haben hier am Ort ungefahr 60.000 EW, davon 15.000 Weisse, und 257 Gaestehaeuser und Hotels. Sehr viele Einheimische haben ein Paar Zimmer im Haus ungenuetzt und weisen die jetzt als guesthouse aus. Die Suedafrikaner sind verschuldet, einem neuen Bericht zufolge werden 75% aller Einkommen als Schuldentilgung verwendet, und der Tourismus ist auch nicht mehr das. Auch die deutschen Einwanderer werden weniger, und viele gehen wieder zurueck nach Deutschland. Suedafrika ist kein Billigland mehr, und die Flugkosten sind doch recht teuer.

Wenn Du ernsthaft interessiert bist und spezielle Fragen hast, frag doch mal bei der Suedafrikanischen Botschaft in Deutschland nach, die geben Dir gerne Auskunft ueber alles, was Du wissen moechtest. Die Auskunft ist kostenlos, ganz im Gegensatz zu den Auswanderungsberatern, die aus dem Boden schiessen wie Pilze nach dem Regen.

Liebe Gruesse
Sanne84
Beiträge: 2
Registriert: Fr Apr 17, 2009 3:10 pm
Wohnort: München

Beitrag: # 30587Beitrag Sanne84 »

Hallo makis & rhonabeck,

danke schonal an Euch beide, das sind ja bereits einige Informationen! Also, was meinen Beruf angeht, ich bin kaufm. Angestellte, da mache ich mir nicht allzu große Hoffnungen, unter zu kommen :( Aber das mit der Schule in Windhoek ist ein toller Tipp, danke!

Ich danke euch nochmal ganz lieb!
makis

Beitrag: # 30599Beitrag makis »

Na, dann wünsch ich viel Erfolg und alles Gute *daumendrück*

und halt uns auf dem Laufenden falls was draus wird (vielleicht begegnet man sich dann ja später mal)!

Viele Grüße nach München und besonders an meine ehemalige Heimat Bayern
makis
Oryx
Beiträge: 667
Registriert: Mo Jun 18, 2007 10:54 am
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Re: Gästehaus in Südafrika / Namibia betreiben

Beitrag: # 30674Beitrag Oryx »

Sanne84 hat geschrieben:Mein Partner ist Diplomsportlehrer, hätte er die Möglichkeit, in Afrika zu unterrichten?
Über die anderen Sachen, Gästehaus usw., wurde ja schon gesprochen. Aber als Diplomsportlehrer hat man durchaus gute Chancen. Ich kenne zwei Leute, die beide Sportlehrerin bzw. Sportlehrer sind, die hier in Namibia als Privatlehrer arbeiten, Personal Trainer, Tennislehrer, Pilates usw. und die immer mal wieder für ein paar Wochen oder Monate in Südafrika arbeiten zwischendurch, in der Nähe von Mossel Bay auf einem privaten Wellness-Ressort. Diese beiden haben sich ihre ganze Reise durch Afrika (sie sind von Norden nach Süden durch Afrika gefahren, zwei Jahre lang, in einem umgebauten Feuerwehrauto) als Sportlehrer verdient. Allerdings muß man sagen, die Emirate zahlen besser als die südafrikanischen oder namibischen Arbeitgeber. Aber als Sportlehrer kann man eben auch eine Arbeitsgenehmigung über die Botschaft bekommen, die gilt dann auch zwei Jahre, nicht nur eins, wie üblich. Meine Bekannte hatte eine solche für die ersten zwei Jahre.

Viel Glück!
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