Nigeria überholt Südafrika als stärkste Wirtschaftsmacht

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Jambo
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Beitrag: # 53698Beitrag Jambo »

Sascha Blodau hat geschrieben:
..schon richtig, die Frage wirft sich auf, in wie fern Afrika als Auswanderungsziel geeignet ist.
die meisten Menschen (vor allem in Europa) wissen gar nicht mehr, was Freiheit ist, und wie sich das wirklich anfühlt !

in Africa kann man sich 10ha Land kaufen ...
macht einen Zaun herum ...
und dann kann man dort tun und lassen, was man will :o

man haut Bäume um, wie man will ...
man baut sich ein Haus oder Bunker oder what ever, wie man will ...
man kauft sich ´ne Kanone und ballert herum, wie man will ...
man kann sich ´nen Privat-Zoo herrichten, wenn man will ...
da gibt es keinen Strassennamen oder Briefkasten ... nix
keine Sau interessiert sich da für dich ...
Steuererklärung, oder gar Abgaben ... was ist das ?

einmal im Monat fährt man in die nächste Stadt und kauft das, was man glaubt zu brauchen ...
für die Einheimischen, die drum herum in ihren Hütten leben, baut man eine schicke Baracke und nennt das dann Schule, und spendet jeden Monat 2 Sack Reis ...
dann beschwört der Dorf-Voodoo-Master auch alle guten Geister für einen
:shock:

ansonsten hockt man vor seinem Haus, geniesst die Stille und die Natur ...
oder reitet auf einem Gaul durch die Landschaft ...
und wenn man will, dann sieht man die nächsten 20 Jahre Niemanden, dem man nicht begegnen will ...

für den "Normal-Sterblichen" ist so ein Leben überhaupt nicht mehr vorstellbar ...
einfach das zu tun, was man möchte ...
ohne jemanden fragen zu müssen, ohne etwas genehmigen lassen zu müssen ...

die "Barrieren" sind nur im Kopf des "Auswanderers" vorhanden ...
so ein Wort wie "Genehmigung" gab es im Sprachgebrauch der Afrikaner nie ...
die meisten haben nicht mal eine ID, also Ausweis oder überhaupt Geburtsnachweis ...

ich habe in vielen Jahren Africa nicht einmal (außer am Airport) meinen Pass zeigen müssen. Mit meinem österreichischen Führerschein konnte keiner etwas anfangen ... denen hätte ich auch ´ne Pappkarte aus dem Kaufmannsladen meiner Tochter zeigen können :roll:

In Africa kennt man nur EINE Genehmigung ... und das ist ein bunter Geldschein :shock:

wenn man das verinnerlicht hat, kann man dort all seine Lebensträume verwirklichen :wink:


Grüße
Jumbo


.
makis

Beitrag: # 53700Beitrag makis »

Jambo hat geschrieben: die meisten Menschen (vor allem in Europa) wissen gar nicht mehr, was Freiheit ist, und wie sich das wirklich anfühlt !
Hundertprozentige Zustimmung - bei so vielen Menschen braucht es eben auch viele Regeln fuer ein friedliches Zusammenleben ;)
Jambo hat geschrieben:Steuererklärung, oder gar Abgaben ... was ist das ?
Naja, ganz so paradiesisch ist es in Namibia ja nicht - hier kennt man das sehr wohl:
- einmal pro Monat Import VAT return (und zwar bis zum 20., jeder Tag laenger kostet empfindliche Strafe) und Employees' tax
- alle zwei Monate VAT return (bis zum 23. glaub ich, ansonsten wie oben)
- zweimal im Jahr Provisional tax fuer Unternehmen
- jedes Jahr Einkommenssteuererklaerung sowohl fuer Angestellte als auch Betriebe
- Grundsteuer fuer das Haus ist auch zu bezahlen (kommt mit der Wasser- und Stromabrechnung)
- jedes Jahr Erneuerung des Certificates of Fitness, eine Art Betreibungsgenehmigung der Stadt fuer das eigene Unternehmen (gerade gestern stand in der Zeitung, dass die Stadt Windhoek dabei ist, saemtliche Unternehmen herauszusuchen die diese Genehmigung haben verfallen lassen, und vor hat, hohe Bussgelder dafuer zu verlangen)
- Hundesteuer einmal im Jahr

und noch vieles mehr was mir jetzt nicht einfaellt oder halt auf uns (noch) nicht zutrifft.
Sollte man zu afrikanisch denken und zB die VAT returns "vergessen", wird sich das spaetestens dann raechen wenn man ein Certificate of Good Standing vom Finanzamt braucht, zB fuer die Erneuerung des Work Permits oder auch fuer eine Ausschreibung.
Jambo hat geschrieben:so ein Wort wie "Genehmigung" gab es im Sprachgebrauch der Afrikaner nie ...

Ja, das ist eine Erfindung der Weissen, und es aergert mich auch dass die das hier eingefuehrt haben. Mittlerweile kennt man das in Namibia sehr gut - allerdings setzen sich natuerlich viele darueber hinweg und bauen zB irgendwo ihre Blechhuette auf ohne zu fragen. Die muessen aber dann auch damit rechnen, dass die Bulldozer kommen und alles platt machen.
In Bezug auf den Aufenthalt ist das Wort "Genehmigung" oder das Papier auf dem es draufsteht immens wichtig. Windhoek hat an jeder Ausfallstrasse einen Roadblock, und dort muss man immer mit einer Kontrolle der Papiere rechnen, besonders um die Feiertage herum. Da moecht ich lieber nicht ohne Stempel im Pass sein...
Jambo hat geschrieben:In Africa kennt man nur EINE Genehmigung ... und das ist ein bunter Geldschein :shock:
Hab ich hier noch nie probiert und will es auch nicht. War auch noch nie noetig. Der Schuss kann ganz schnell nach hinten losgehen, und dann kann man zusehen wie man innerhalb von zwei Tagen seinen Haushalt aufloest und das Business schliesst, weil man das Land verlassen muss.
Ich glaube dir aber gerne, dass es in anderen afrikanischen Laendern so und nur so geht.
Was ich auf jeden Fall bestaetigen kann: es ist immens wichtig wen man kennt. Hat man gute Kontakte, helfen die einem auch ohne dass Geldscheine den Besitzer wechseln. Wenn eine Akte auf einmal ein Gesicht bekommt, tun die Leute ihre Arbeit - ansonsten verschwindet man eben im Meer von anonymen Antraegen die keinen Menschen interessieren.
Praesenz und Freundlichkeit sind darum sehr hilfreich wenn man etwas von diesen Leuten hier will. Ist man abweisend, rassistisch, ueberheblich und arrogant, bekommt die vorher neutrale Akte das "falsche" Gesicht ;)

Ist halt wie ich immer sag: die Laender Afrikas unterscheiden sich trotz aller Gemeinsamkeiten doch teilweise erheblich voneinander.

lg
makis
Jambo
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Beitrag: # 53702Beitrag Jambo »

makis hat geschrieben:
Jambo hat geschrieben:In Africa kennt man nur EINE Genehmigung ... und das ist ein bunter Geldschein :shock:
Hab ich hier noch nie probiert und will es auch nicht. War auch noch nie noetig. Der Schuss kann ganz schnell nach hinten losgehen, und dann kann man zusehen wie man innerhalb von zwei Tagen seinen Haushalt aufloest und das Business schliesst, weil man das Land verlassen muss.

und das ist eben der Punkt ...
der wohl erzogene Deutsche hat ein Problem mit Korruption, weil das in seinen Augen asozial ist !
und das ist im Sinne von Moral, Ethik und sozialem Miteinander auch völlig okay ...
aber leider in einer Welt, wo solche Grundwerte mit den Füssen getreten werden, nur noch sentimentales Erinnern daran, wie es sein könnte ... aber schon lange nicht mehr ist :(

Und ja ... der Schuss kann dann auch nach hinten los gehen, denn "Schmieren" ist dazu noch eine "Kunst", die man beherrschen muss. :roll:

Da haben wir dann das 2. Problem des wohl erzogenen Mitteleuropäers.
Letztlich ist das m.M.n. sogar ein wesentlicher Punkt, warum Viele, gerade auch Deutsche, in diesen sogenannten "Bananenrepubliken" der dritten Welt nur sehr schwer Fuss fassen können ...
angefangen von den Aufenthaltsgenehmigungen ... bis hin zu den Genehmigungen für ihr Business, dass sie sich in Deutschland so schön ausgedacht haben, und das sie in der neuen Heimat dann betreiben wollen.

Ich erinnere nur an den Kollegen, der da auf Martinique ´ne Eisdiele eröffnen wollte, und in meinen Augen nur daran gescheitert war, dass er nicht wusste, wie man den örtlichen Chairmen zum Abendessen einlädt. :roll:

noch ein Beispiel aus der Praxis ...

an der kenyanischen Küste gibt es einen Ort ... Malindi

https://www.youtube.com/watch?v=EdiPYwSmD5Y

dieser Ort ist im Grunde fest in italienischer Hand. :shock:

Hotels, Bars, Cafe´s, Shop´s usw.
wird alles von Italienern betrieben ...
es wird richtig investiert ...

z.B. ein Luxusressort ... Bauherr Flavio Briatore

http://www.lioninthesun.net/

es ist eigentlich unvorstellbar, dass deutsche Auswanderer so etwas in einem dritte Welt Land aufziehen können ...

und warum ?

weil die Italiener eben wissen, wie man mit den Behörden zu dealen hat. :roll:

der Deutsche kann das nicht ...
der will das alles auf seine deutsch-korrekte Art machen ...
aber das funktioniert da nicht ...
da muss man die Kunst des Verteilen der kleinen Geschenke im Blut haben ... so wie die Italiener ... so, wie seit der Antike Geschäfte betrieben werden, wo der Deutsche noch als Neandertaler auf Bärenjagd war :lol:


Grüße
Jambo


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Siggi!
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Beitrag: # 53703Beitrag Siggi! »

makis hat geschrieben:Naja, ganz so paradiesisch ist es in Namibia ja nicht - hier kennt man das sehr wohl:
- einmal pro Monat Import VAT return (und zwar bis zum 20., ...
Meine Vermutung ist, dass man dies in allen anderen Staaten auch kennt, denn irgendwie muss sich ja der Staat finanzieren. Es kommt eben darauf an, ob man der Finanzverwaltung einen Anknüpfungspunkt bietet. Sitzt man auf seinem Stück Land im nirgendwo, hat keinerlei Gewerbebetrieb im Land, führt keine nach außen sichtbare Tätigkeit aus, steht insbesondere im Land nicht in keinem Angestelltenverhältnis, hat keine Kapitalanlagen auf einer inländischen Bank, usw. usf. so interessiert sich vermutlich noch niemals das deutsche Finanzamt für einen, wenn man in DE wohnt. Nur leider ist dies für die meisten nicht realisierbar, denn irgendwoher müssen ja die bunten Geldscheine kommen.

Gruß
Siggi
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