Krankenbehandlung und Zweitwohnsitz in D

Alles was nicht einem speziellen Land zugeordnet werden kann.

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lillesol
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Krankenbehandlung und Zweitwohnsitz in D

Beitrag: # 46740Beitrag lillesol »

hallo,
wahrscheinlich ist das jetzt ne doofe frage, aber ich bin im informationsdschungel gerade total verwirrt und bekomme keinen vernünftigen gedanken mehr hin.
kann man, wenn man in norwegen oder kanada oder australien oder sonstwo lebt, einen zweitwohnsitz in deutschland haben (sei es bei den eltern oder ne eigene kleine wohnung), um sich ggf. in deutschland ärztlich behandeln zu lassen? mir gehts dabei um operationen, also größere aktionen, nicht alltagsgeschichten.
geht das? hängt es vom 1.land ab? wie wird das finanziert? krankenkasse? privat?
Dilana
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Beitrag: # 46741Beitrag Dilana »

Mit dem zweiten Wohnsitz kenne ich mich nicht aus aber zur Zeit sammelt das Bonner Krankenhaus für ein kurdisch syrieschen Jungen Spenden,der in Deutschland eine Herzop bekommen soll.

Für solche Besonderheiten bekommt man meist ein Visum für die Op.

Ich kenne auch ein Fall vom Irak,dessen Vater und Tochter,die krank ist,gerade in Deutschland sind aber die deutsche Regierung.g möchte ein Nachweiss von der irakischen Regierung haben,dass die Familie soviel Geld besitzt,um die KP selbst zu finanzieren und auch ein finanziellen Rückhalt,dass die Menschen wieder zurück,nach stabiler Gesundheit in Ihr Heimatland gehen.

Von Irak nach Türkei verhält es sich wieder anderst,da werden bloss Eigenkostenübernahmen verlangt von der ärztlichen Behandlung.

Wenn Du Deine deutsche Staatsangehörigkeit behälst,dürfte es keine Schwierigkeiten geben,nach Deutschland ein zu reisen,für OPS,die dort vorgenommen werden aber ich bin auch schon gespannt,für die Reaktionen die kommen werden.
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Siggi!
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Beitrag: # 46742Beitrag Siggi! »

Hallo,

1. Für eine ärztliche Behandlung braucht es keinen Wohnsitz. Die deutsche Botschaft vergibt sogar Visa für Ausländer zur ärztlichen Behandlung in DE (wenn die Finanzierung sichergestellt ist).
2. Einen zweiten Wohnsitz kann man nur in DE haben, wenn der erste auch dort ist (sonst hat man ggf. mehrere erste Wohnsitze). Man verwechsle nicht die Bezeichnungen "erster Wohnsitz" und "Lebensmittelpunkt". Sofern man einen Auslandswohnsitz hat und sich in DE in der eigenen Wohnung nicht mehr als 2 Monate am Stück aufhält, ist eine Anmeldung in DE nicht erforderlich. Achtung: Bei Anmeldung eines Wohnsitzes in DE greift der KV-Zwang!
3. Es gibt internationale KV's, die Krankenbehandlung in jedem Land der Welt finanzieren. Ggf. gelten GKV's auch in anderen Ländern mit denen ein Sozialversicherungsabkommen existiert. Das ist alles eine Frage an die jeweilige KV. Privat zahlen (so wie ich das seit Jahren tue, da ich keine KV mehr habe) geht immer und es lassen sich bei Barzahlung auch Spezialtarife aushandeln, denn der Arzt freut sich i.a. sehr über Schwarzgeld.

Gruß
Siggi
Dilana
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Beitrag: # 46743Beitrag Dilana »

Das was Siggi über die Barzahlung schreibt,kann ich gerne bestätigen.

Aber was mich jetzt interresiert.
Denn von meinet internationalen Krankenversicherung habe ich bisher noch nichts gehört.
Und ich hatte das auch so vor,lieber alles in bar zu zahlen sobald ich ausgewandert bin.
Was sind denn von beiden Vorgehensweisen die Vor und Nachteile besonders wenn Kinder dabei sind.
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Siggi!
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Beitrag: # 46744Beitrag Siggi! »

Z.B. hier gibt es günstige international KVs
http://www.auslandstreff.de/vergleichsr ... istet.html
http://www.auslandstreff.de/vergleich-36-global-p.html
Ich hatte von einer Schweizer internationalen KV ein Angebot eingeholt, welche noch ca. den Faktor 2 teurer war, aber natürlich auch bessere Absicherung bot. Für meine Frau und mich (ohne Kinder) wären das knapp 1000 Euro im Monat gewesen. Sorry, für mich macht das keinen Sinn, viel zu günstig sind die ärztlichen Behandlungen ihr vor Ort. Kein Mensch hat hier eine KV.

Ich habe seit 2007 keine KV mehr (meine Frau sogar seit 2004). Im Vergleich zur deutschen KV (die im Ausland gar nicht leisten würde) haben wir zwischenzeitlich min. 40000 Euro gespart. Wenn man das Geld nicht ausgibt, sondern für den Fall des Falles liegen hat, kann man durchaus schon größere Dinge (auch in DE) zahlen.

Wenn es wirklich ganz schlimm kommt, gibt es immer noch diese Möglichkeit:
http://www.auswandern-webforum.de/forum/ftopic2318.html

Allgemein kann man wenig dazu sagen. Es kommt immer auf die eigene Situation an. Jemand, der die ganze Familie für vielleicht 150 Euro in der GKV versichert hat, wird das Thema KV natürlich ganz anders sehen, als ein Paar, welches für die PKV zusammen (ohne Kinder) 700-800 Euro im Monat aufwendet.

Gruß
Siggi
lillesol
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Beitrag: # 46745Beitrag lillesol »

danke schonmal soweit. das mit den internationalen kv klingt interessant, da muss ich mal recherchieren.
konkret gehts bei mir/uns darum, dass mein kind in x jahren (also noch unbekannt, wann genau) eine herz-op haben muss. aktuell wohnen wir in berlin und haben hier den luxus, ein herzzentrum quasi vor der haustür zu haben. dort sind wir nun auch schon ne weile bekannt und da sowas ja ne andere hausnumker als ein gebrochener arm oder so ist, würde ich das ganze gern nicht in zu viele hände geben und hier komplett behandeln lassen, sprich die op auf jeden fall in berlin.

wenn wir uns länger als 2 monate in dtl. aufhalten, müssen wir uns also auch in dtl. anmelden und krankenversichern, richtig? also wir haben dann 2 krankenversicherungen? oder deckt ne internationale alles ab und macht die deutsche überflüssig?
prinzipiell wäre uns auf jeden fall lieber, alles über die krankenkasse(n) abzuwickeln. ich weiß nicht, wie viele zehntausende euro bei einer komplexen mehrstündigen operation auf uns zukämen.
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Siggi!
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Beitrag: # 46746Beitrag Siggi! »

Vergiss die internationalen KVs und alle anderen nationalen PKVs. (Das sind Privatunternehmen, die Gewinne erwirtschaften wollen.) Wenn jetzt schon bekannt ist, dass Dein Kind eine Herz OP benötigen wird, dann werden sie Dich nicht nehmen, einen saftigen Beitragszuschlag nehmen oder dieses Risiko ausschließen, d.h. die OP zahlst Du selbst, trotz KV. (Bei der günstigen KV von meinem obigen Link werden z.B. alle Vorerkrankungen ausgeschlossen! Diese Angebot sind nur etwas für Gesunde, die das Gefühl der Sicherheit nicht missen wollen, für den Fall, dass sie in der Zukunft mal erkranken.)

In so einer Situation schau zu, dass Du immer in der KV bleibst. Wenn Du auswanderst, dann nur dorthin, wo das Kind auch im Krankheitsfalle gut versorgt ist. Alles andere wäre grob fahrlässig.

Gesundheit ist ein ganz wesentlicher Faktor bei der Auswanderung. Jährlich kommen viele Rentner nach DE zurück, da ihre chronische Krankheit sie mehr oder minder dazu zwingt.

Gruß
Siggi
rabiene
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Re: Krankenbehandlung und Zweitwohnsitz in D

Beitrag: # 46749Beitrag rabiene »

lillesol hat geschrieben:kann man, wenn man in norwegen oder kanada oder australien oder sonstwo lebt, einen zweitwohnsitz in deutschland haben
Nein, kann man nicht..kann man nur wennes innerhalb D's ist..du hast dann 2 Erstwohnsitze
(sei es bei den eltern oder ne eigene kleine wohnung), um sich ggf. in deutschland ärztlich behandeln zu lassen? mir gehts dabei um operationen, also größere aktionen, nicht alltagsgeschichten.
geht das? hängt es vom 1.land ab? wie wird das finanziert? krankenkasse? privat?
Eine Wohnung heisst noch lange nicht das ein KV dir was zahlt wenn du da nicht drin bist..finde ich jetzt merkwuerdig deinen Gedankengang
rabiene
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Beitrag: # 46750Beitrag rabiene »

lillesol hat geschrieben: wenn wir uns länger als 2 monate in dtl. aufhalten, müssen wir uns also auch in dtl. anmelden und krankenversichern, richtig?
Muss man?..denke ich nicht weil wenn man zu Besuch nach D kommt fuer laenger muss man sich ja auch nicht anmelden..
also wir haben dann 2 krankenversicherungen? oder deckt ne internationale alles ab und macht die deutsche überflüssig?
ich wuerde erstmal klaeren ob pre-existing versichert wird. ich persoenlich denke ja nicht das ein Internationale in die du nur 1x einzahlst eine her-op zahlen wird..
prinzipiell wäre uns auf jeden fall lieber, alles über die krankenkasse(n) abzuwickeln. ich weiß nicht, wie viele zehntausende euro bei einer komplexen mehrstündigen operation auf uns zukämen.
Viele kommen da auf euch zu..wenn du das mit der KV Regeln kannst die du jetzt jhast, wuerde ich das tun...und bei der Intern. musst du mit offenen karten spielen und wegen der herz-op fragen
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Siggi!
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Beitrag: # 46751Beitrag Siggi! »

rabiene hat geschrieben:Muss man?..denke ich nicht weil wenn man zu Besuch nach D kommt fuer laenger muss man sich ja auch nicht anmelden..
Formal gesehen muss ich den Kurzzeitbesuch (sogar 2 Wochen) aus dem visumspflichtigen Ausland immer anmelden. Darauf weist man mich bei der Ausländerbehörde bei der Abgabe jeder Verpflichtungserklärung hin. In der Praxis ist das nicht relevant.

Das bayerische Meldegesetz (Meldegesetze sind Ländersache, andere Länder können andere Regelungen haben) verlangt keine Anmeldung bei einem ununterbrochenen Aufenthalt bis zu 2 Monaten, wenn ein Auslandswohnsitz besteht. In der Praxis kümmert sich niemand darum. In Europa kann man ja auch immer behaupten, zwischendurch im Nachbarland gewesen zu sein.

Aber die Deutschen nehmen es mit der Meldepflicht sehr genau. Immer wieder gibt es im Forum Fragen dazu. Keine Ahnung, warum das so ernst genommen wird.
ich persoenlich denke ja nicht das ein Internationale in die du nur 1x einzahlst eine her-op zahlen wird..
Die werden sie i.a. gar nicht nehmen, wenn sie die Krankengeschichte erfahren. Die sind doch nicht dumm, warum sollte das Unternehmen so ein Risiko eingehen? Wenn man die Krankengeschichte geschickt verheimlicht, werden sie im Leistungsfall sicher nachforschen, ob da schon vorher etwas gekannt war. Die haben auch Ärzte als Gutachter beschäftigt und wissen, dass bestimmte OPs sich lange abzeichnen und i.a. nicht über Nacht notwendig werden.

Das einzige, was hier im Notfall helfen würde, wäre die Rückwanderung nach DE. Mit Anmeldung eines Wohnsitzes in DE tritt seit 2009 die KV Pflicht ein und dann müssen sie zu den Konditionen der GKV bzw. PKV im Basistarif quasi von heute auf morgen Leistungen erbringen.

Gruß
Siggi
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Beitrag: # 46752Beitrag rabiene »

Die werden sie i.a. gar nicht nehmen, wenn sie die Krankengeschichte erfahren. Die sind doch nicht dumm, warum sollte das Unternehmen so ein Risiko eingehen? Wenn man die Krankengeschichte geschickt verheimlicht, werden sie im Leistungsfall sicher nachforschen, ob da schon vorher etwas gekannt war. Die haben auch Ärzte als Gutachter beschäftigt und wissen, dass bestimmte OPs sich lange abzeichnen und i.a. nicht über Nacht notwendig werden.
Das meinte ich ja mit pre-existing....das war frueher auch hier so..nur Mr. Obama hat das ja geaendert..sie duerfen Pre-existing nicht mehr aus angeben....jetzt machen sie horrende Beitraege wenn man schon krank ist..
Das einzige, was hier im Notfall helfen würde, wäre die Anmeldung eines Wohnsitzes in DE. Damit tritt die KV Pflicht ein und dann müssen sie zu den Konditionen der GKV bzw. PKV im Basistarif quasi von heute auf morgen Leistungen erbringen.
Ich wuerde ja das auswandern so lange verschieben bis alles erledigt ist..und gerade Herz..da kann ploetzlich immer was sein und dann sitzt man dann und weiss nicht weiter..es ist zwar nicht so das sie nicht behandeln wuerden nur man hat anschliessend einen Haufen Schulden..
rabiene
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Beitrag: # 46753Beitrag rabiene »

Dilana hat geschrieben: Aber was mich jetzt interresiert.
Denn von meinet internationalen Krankenversicherung habe ich bisher noch nichts gehört.
Was willst du denn hoeren? ob sie zahlen?
Und ich hatte das auch so vor,lieber alles in bar zu zahlen sobald ich ausgewandert bin.
Was sind denn von beiden Vorgehensweisen die Vor und Nachteile besonders wenn Kinder dabei sind.
Der Nachteil von selber zahlen ist das du ruck-zuck einen Haufen Schulden hast....wenn du nicht gerade Miilionaer bist.. :wink: und mit Kindern ist ja immer mal was...du bezahlst fuer das kleinste Pflaster richit Kohle..

Und es ist einfach das zu sagen ich kann das zahlen..weisst du denn wie die Kosten sind wohun du wandern willst...ich moechte hier nicht alles selber zahlen muessen...wenn ich das gemusst haette, haetten wir jetzt kein Haus mehr.. :cry:

Ich will damit nur sagen das wenn man die Kosten nicht abschaetzen kann sollte man erstmal eine KV fuer begrenzte Zeit nehmen..es gibt ja welche die sind ca. 1 jahr oder so

Vorteil faellt mir keinen ein ausser das man etwas mehr geld monatlich hat..obwohl hat man ja nicht wirklich, weil man muss ja was sparen fuer den Ernstfall
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Siggi!
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Beitrag: # 46754Beitrag Siggi! »

Ich wuerde ja das auswandern so lange verschieben bis alles erledigt ist
Oder eben nur in ein Land auswandern, welches ein gutes Sozialsystem hat, wo man z.B. keine KV benötigt (freie Heilfürsorge) oder ein risikounabhängiger Einheitsbetrag zur Krankenversorgung existiert. Bei der Wahl des Wohnsitz wäre die Nähe zu einer kompetenten Klinik wohl auch ein Kriterium.

Gruß
Siggi
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Beitrag: # 46755Beitrag rabiene »

Siggi! hat geschrieben:
Ich wuerde ja das auswandern so lange verschieben bis alles erledigt ist
Oder eben nur in ein Land auswandern, welches ein gutes Sozialsystem hat, wo man z.B. keine KV benötigt (freie Heilfürsorge) oder ein risikounabhängiger Einheitsbetrag zur Krankenversorgung existiert. Bei der Wahl des Wohnsitz wäre die Nähe zu einer kompetenten Klinik wohl auch ein Kriterium.
Trotzdem...ich weiss wie es ist wenn man jahrelang den gleichen Doc hat der einenIn-und Auswendig kennt und ploetzlich muss man sich wen anderes suchen..und dann noch den Auswanderstress..aber gut jeder ist anders...

Ist freie Heilfuersorge nicht in Canada?
lillesol
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Beitrag: # 46771Beitrag lillesol »

also der kv irgendwas verheimlichen will ich nicht, das ist mir zu heiß. und die gesundheit meines kindes auch zu wichtig.
dann doch eher das auswanderungsziel unter anderem danach aussuchen, wo es eine gute herzchirurgie gibt. oder warten bis nach der op. noch ist das alles auch nicht akut, die op muss noch nicht sein, und bis zur (eventuellen) auswanderung wäre es auch noch etwas hin.
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