Schulpflicht

Türkiye - europäisch und asiatisch in einem, wenn auch in einem stark ungleichen Verhältnis ;-)

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Siggi!
Moderator
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Registriert: So Jul 10, 2005 7:43 pm
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Beitrag: # 20481Beitrag Siggi! »

und zu Siggi:
eine Wohnung kann man in D weiter finanziell tragen, ohne dort gemeldet sein zu muessen, das vermeidet auch einen Verstoss gegen das Meldegesetz ( der bis zu 1000 euronen kosten kann), man muss sich aber melden, sowie man dort wohnt;( und auch natuerlich abmelden!)
das alles ist aber Laendersache, genauso wie die Schulregelungen
Richtig, aber darauf wollte ich nicht hinaus. Sondern öfters kommen hier im Forum Fragen der Art: Ich bleibe weiter in D gemeldet, da meine KV sonst kündigt, die Autoversicherung billiger ist, ich ALG 2 oder Kindergeld aus D beziehen will, etc. Aber es besteht keine Wohnung. Das geht nicht! Umgekehrt ist das kein Problem. Leerstehende Wohnungen kann man so viele haben, wie man sich leisten kann. Werden diese aber nicht benutzt, so rechtfertigen sie auch keine Anmeldung.

Gruß
Siggi
Ayse
Beiträge: 9
Registriert: Mo Feb 04, 2008 3:34 pm

Beitrag: # 20609Beitrag Ayse »

pierre hat geschrieben:....
Die Tuerkei hat auch eine 8-jaehrige SCHULPFLICHT ( ab 6.Lebenjahr!) - und 3-4 Monate Sommerferien scheinen mir sehr ungewoehnlich.! -
Man kann sicher sein Kind fuer bestimmte Zeitraeume befreien lassen, ob das aber gerade in den Anfaengen der Schulzeit Sinn macht, muesste den Eltern ueberlassen bleiben, - die dieses aber dennoch mit der jeweiligen Schulbehoerde abstimmen muessen.
...
Das die Türkei Schulpflicht hat ist mir bekannt. Dort wo wir wohnen werden hat die Schule 3 Monate Sommerferien. Die Schulen fangen meistens erst mitte September wieder an. Der große geht in eine türkische Schule und die kleine geht in einen türkischen Kindergarten.
Ich denke das, dass Thema geklärt ist. Ich werde mich abmelden und 2 Jahre später, wenn alles gut läuft wieder anmelden. Um Wohnung und das alles brauch ich mir keine Sorgen machen.

Vieleicht kommen wir auch nie mehr zurück. Das entscheidet sich dann alles dort.

Vielen Dank für die Infos.

Ayse
fusselchen
Beiträge: 2
Registriert: Do Mär 27, 2008 7:44 pm

Beitrag: # 21617Beitrag fusselchen »

hallo ,ich hab da jetzt auch mal ein paar fragen zur schule:

wieviele klassen gibt es in der türkei? haben die da auch das abitur? und gibt es auch deutsche schulen ?(ich kann leider kein wort türkisch)
wie lange geht ein normaler schultag und wann fängt der unterricht an?gibt es viele hausaufgaben?schuluniform?
wie siehts weiter aus mit studieren?

ich weiß viele fragen...ich freue mich über jede antwort ;)
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Gigi
Beiträge: 168
Registriert: Do Mär 08, 2007 9:20 pm
Wohnort: Lemvig / Dänemark

Beitrag: # 21622Beitrag Gigi »

Googlen kann manchmal so einfach sein... :P

Hier:
http://home.icsmedia.de/~hag/Schuelerau ... schularten

und hier - Wikipedia- :
Bildungssystem

Schulsystem
In der letzten Erziehungsreform von 1997 wurde die gesetzliche Schulpflicht von 5 Jahren auf 8 Jahre erhöht. Danach findet der Übergang in die vierjährige Sekundarstufe II statt, in der alle Schüler seit 2004/05 eine zweite Fremdsprache wählen müssen.


Derzeit bemüht sich die AKP-Regierung intensiv um den erleichterten Hochschulzugang der Berufsschulabgänger. Ziel der Bemühungen ist es vor allem, den Abgängern der Imam-Hatip-Schulen den Zugang zu nicht-theologischen Studienfächern zu erleichtern. Die Imam-Hatip-Schulen gelten seit der Erziehungsreform von 1997 als Berufsschulen der Sekundarstufe II, in der Vorbeter (Imame) und Prediger ausgebildet werden. Im Februar 2006 wurde nun dieses Vorhaben der AKP-Regierung durch das Urteil des ersten Verwaltungsgerichts gestoppt. Sie urteilte, dass ein Abschluss auf einer religiösen Imam-Hatip-Schule nicht zu einem Studium an einer Universität berechtigt.

Im Schulwesen der Türkei bestehen aufgrund mangelnder Finanzierung und der hohen Zahl schulpflichtiger Kinder erhebliche Defizite. Ca. 25 % der türkischen Bevölkerung sind im schulpflichtigen Alter. Die wirtschaftliche Kluft zwischen dem Osten und dem entwickelteren Westen der Türkei wirkt sich auch auf das Schulsystem aus. So besteht im Osten eine große Zahl von einzügigen Schulen mit mehr als 50 Schülern pro Klasse. Dennoch gibt es Probleme, die die Türkei als Ganzes betreffen. Beispielsweise sind die Eltern aufgrund von fehlenden Betriebsmitteln in den Schulen gezwungen, erhebliche finanzielle Mittel zur Unterstützung der Schulen aufzubringen. Aufgrund dieser Probleme ist die türkische Bildungspolitik im Moment noch weit von ihrem Ziel der 100%-Einschulungsquote entfernt. Lediglich 93 % aller schulpflichtigen Kinder gehen zur Schule. Besonders betroffen sind Mädchen, von denen laut einer Weltbank-Studie ca. 600.000 nicht eingeschult sind. Im Jahre 2000 waren ungefähr 6 % der Männer und 18 % der Frauen in der Türkei Analphabeten.

An den türkischen Schulen und Hochschulen herrscht absolutes Kopftuchverbot, sowohl für die Schüler und Studenten als auch für die Lehrkräfte. Dieses Verbot wurde mit Polizeigewalt durchgesetzt und war in den letzten Jahren immer wieder Thema hitziger Debatten. 2006 wurde das Verbot durch das erste Verwaltungsgericht in einem Urteil bestätigt und sogar noch weiter ausgedehnt. Die Türkei sieht sich als laizistischen Staat an, der keine religiösen Präferenzen hat. Im Januar 2008 stellte Ministerpräsident Erdoğan eine Initiative zur Aufhebung des Kopftuchverbotes an Hochschulen vor. Am 6. Februar 2008 stimmte das türkische Parlament mit einer Zweidrittelmehrheit der dafür notwendigen Verfassungsänderung in erster Lesung zu.


Hochschulen
Die Türkei besitzt 53 staatliche Hochschulen und 24 staatlich anerkannte private Stiftungsuniversitäten. An den Universitäten des Landes studieren 1,95 Mio. Studenten und damit 28 % aller Schulabgänger eines Jahrganges. Diese werden von ca. 77.100 Lehrkräften unterrichtet und betreut. Kontrolliert werden die Hochschulen durch den türkischen Hochschulrat (YÖK), dem seit 6. November 1981 alle Hochschulen unterstellt sind.


Bibliothek der Konya-Selcuk-UniversitätDer Hochschulrat koordiniert neben den Finanzen und dem Personalplan auch die Lehrinhalte, erarbeitet Pläne zur Eröffnung neuer Hochschulen und regelt den Zugang zu den Hochschulen. Jährlich wird durch die „Türkische Zentralstelle für Studentenvermittlung“, die dem YÖK unterstellt ist, eine Aufnahmeprüfung durchgeführt. Das Ergebnis dieser Prüfung ist für die Wahl der Hochschule und Studienfach entscheidend.

Die staatlichen Hochschulen sind schlecht finanziert, da lediglich 0,5 % des BSP für die F&E ausgegeben wird. Für das Studium an den privaten Universitäten sind Gebühren zwischen 4.100 und 10.000 Euro pro Jahr erforderlich. Bei den staatlichen Universitäten liegen die Gebühren zwischen 300 und 1000 Euro.

Nach zwei Jahren Studium wird der akademische Grad Önlisans vergeben. Dieser berechtigt die Aufnahme einer beruflichen Tätigkeit. Nach vier Jahren Studium erhält der Student den Grad Yüksek Lisans. Nach der Yüksek Lisans ist das Promovieren möglich.

Die meisten der 16.328 ausländischen Studenten kommen vor allem aus den zentralasiatischen Turk-Staaten. Ein Teil der Studenten erhält zur Finanzierung des Studiums Studienkredite von der „Anstalt für Kredite und Heime für Jugendliche in der Hochschulausbildung“ (Yurt-Kur). 2004 waren es 220.614 Studenten und 174.374 Studenten haben eine Wohnung in Studentenwohnheimen.

Zum Wintersemester 2008/2009 soll eine Deutsche Universität in der Türkei als Stiftungsuniversität den Betrieb aufnehmen.

Eine Deutsch-Türkische Universität in Istanbul ist geplant. Am 06. Dezember 2007 wurde ein Regierungsabkommen zwischen den beiden Ländern unterzeichnet. Geplant sind vier Fakultäten: Rechtswissenschaften, Wirtschafts-, Kultur- und Sozialwissenschaften, Naturwissenschaften und Ingenieurwissenschaften. Die Unterrichtssprachen werden Türkisch und Deutsch sein und der Universitätsabschluss soll in beiden Ländern anerkannt werden.[20]

Gruß

Gigi
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