Auswandern,1. kleine Schritte für Auswanderziel: Cesme/IZMIR

Türkiye - europäisch und asiatisch in einem, wenn auch in einem stark ungleichen Verhältnis ;-)

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Siggi!
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Beitrag: # 41319Beitrag Siggi! »

Hallo,
egeli09 hat geschrieben:Ich bin es der Türkei schuldig, ich bin ihr was schuldig.
Sorry, den Satz kann ich nicht nachvollziehen! Hat die Türkei Deine Ausbildung bezahlt oder Dir sonstwie geholfen?

Gruß
Siggi
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Jupp
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Beitrag: # 41320Beitrag Jupp »

Bei (fast) allem anderen kann ich soweit zustimmen, aber den Satz mit dem "etwas schuldig sein" verstehe ich auch nicht.

In naher Zukunft wird es hier aber auf jeden Fall einen Fachkräftemangel geben.

Dafür sorgen ganz zwangsläufig die Geburtzenzahlen. Und solange ältere weiter so aussortiert werden, wie bisher, dann umso mehr.
Auswandern? Eher nicht, aber ein Altersruhesitz irgendwo im Nirgendwo?
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Siggi!
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Beitrag: # 41323Beitrag Siggi! »

egeli09 hat geschrieben:Die Türkei hat mir darin geholfen den richtigen Pfad nicht zu verlieren
Die Erziehung Deiner Eltern war das (orientiert an türkischen Werten - wobei ich glaube, dass bestimmte Werte doch weitgehend kulturunabhängig sind. In meinen Augen hast Du keine Verpflichtlichung irgendwelcher Art in Bezug auf das Land Türkei. Wenn Du dahin willst, weil Du das Leben dort dem in DE vorziehst, könnte ich das nachvollziehen. Aber eine Einwanderung aus Verpflichtungsgründen, damit hätte ich Schwierigkeiten.
Sie sollte lieber die eigenen Arbeitslosen mal vermitteln, BEVOR sie überhaupt an Fachkräfte im Ausland hierherholen denkt!
Wenn das nur so einfach gehen würde! Ich habe einmal (aushilfsweise) Weiterbildung für Arbeitslose gemacht. Ich kann Dir sagen, dass ich mich bei einigen mich wundern würde, wenn die überhaupt jemals irgendeinen Job bekommen würden.

Das Potential, was leicht erschlossen werden kann: Es gibt viele Migranten in DE, deren Bildungsabschlüße nicht anerkannt werden. Da könnte man in kurzer Zeit Fachkräfte "generien".
ich habe nichts gegen Deutschland, es ist ein vorbildliches Land mit einem vorbildlichem Volk
Ich habe auch nicht gegen DE, aber eine so gute Bewertung bekommt das Land von mir nun doch nicht. Andererseits muss ich hier Einheimischen nichts von den schlechten Zuständen in DE erzählen, sie verstehen mich einfach nicht. Das sind in deren Augen alles Luxusprobleme!

Gruß
Siggi
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Siggi!
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Beitrag: # 41328Beitrag Siggi! »

egeli09 hat geschrieben:Ein Mensch der Lebensqualität und Lebensstandard Made in Germany gewohnt ist und auswandert in ein anderes Land büßt an Lebensqualität ein, weil sogut wie kein Land ein so tolles Lebensstandard und Sozialsystem wie Deutschland hat.
Ich würde sagen, Lebensqualität und Sozialsystem haben nur dann miteinander etwas zu tun, wenn man auf das Sozialsystem angewiesen ist. (Viele brauchen das Sozialsystem in ihrem ganzen Leben niemals.) Sonst verliert man bei der Auswanderung vielleicht etwas soziale Sicherheit, aber auch nicht wirklich. Wenn es ganz schlimm kommt, kann man jederzeit wieder zurück, solange man noch die Staatsbürgerschaft hat. Der Lebensstandard hängt in vielen Teilen der Welt nur vom persönlichen Geldbeutel ab. Auch in einem "armen Land" kann man einen höheren Lebensstandard als in DE haben.

Gruß
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kurtchen
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Beitrag: # 41334Beitrag kurtchen »

Da gebe ich Siggi absolut Recht !
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Jupp
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Beitrag: # 41488Beitrag Jupp »

Dann wollen wir hoffen, daß die Heidelbergerin dort ihr Glück macht.
Auswandern? Eher nicht, aber ein Altersruhesitz irgendwo im Nirgendwo?
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Beitrag: # 41528Beitrag Siggi! »

egeli09 hat geschrieben:Deswegen gehe ich genau diesen Weg, mit Geduld, als Mann im zukünftigen Wunschland Türkei ist "Hausmann" spielen Tabu ^^, also muss ich effektiv was tun für mein Ziel, ich habs nicht so leicht wie die Heidelbergerin ^^
Bist wohl nicht emanzipiert? :wink: Oder fehlt es an "emanzipierten" Frauen? :twisted:

Gruß
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Beitrag: # 41532Beitrag Siggi! »

egeli09 hat geschrieben:Wie soll das aussehen, in der Türkei als Mann nichts tun und Frau macht alles, da kriege ich nur allmögliche Böse Blicke auf mich gezogen.
Na sag das nicht. Wenn Kinder da sind, dann finde ich persönlich die Hausarbeit viel schlimmer, als beispielsweise meinen Bürojob. Da würde ich liebend gern 16 Stunden und am Wochenende arbeiten, um die Schreihälse nicht betreuen zu müssen.

Gruß
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Beitrag: # 41536Beitrag Siggi! »

egeli09 hat geschrieben:Ich glaub du hast meinen Beitrag "umgekehrt" verstanden?
Nein, habe ich nicht. Ich würde die Arbeit daheim nur deutlich nicht als "nichts tun" bezeichnen.

Gruß
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Beitrag: # 41696Beitrag Siggi! »

egeli09 hat geschrieben:Ich versteh das nicht, was machen die noch hier die von der 1. Generation???
Na ja, es kommt wohl immer auf die Bindungen an. Um diese über Jahrzehnte zu halten, braucht es viele Besuche (die auch Geld und Zeit kosten). Wenn man auch in der alten Heimat keine Kontakte mehr hat, dann wird sie wohl zunehmend fremd. Ich bin erst 6 Jahre von DE weg und bin durchaus noch oft in DE zu Besuch, aber trotzdem sind von den alten Bekannten nicht mehr viele übrig. Die Lebensbereiche trennen sich, auf einmal merkt man, dass man sich nicht mehr viel zu sagen hat. Vielleicht kommt auch Neid hinzu.

Gruß
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Beitrag: # 41698Beitrag Caribe-Klaus »

Siggi! hat geschrieben:Vielleicht kommt auch Neid hinzu.
Oder wegen dem gewählten Ziel vielleicht nur Mitleid... :roll:

Gruss Klaus
Die positive Grundeinstellung ist nicht alles, doch ohne sie - ist alles nicht's !
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Beitrag: # 41708Beitrag Siggi! »

Caribe-Klaus hat geschrieben:Oder wegen dem gewählten Ziel vielleicht nur Mitleid... :roll:
Mitleid ist schon verstellbar. Aber das doch schön für die daheim gebliebenen. Sie können dann den Auswanderer einladen, sich seine schrecklichen Geschichten anhören, ihn bemitleiden und sich nachher freuen, dass sie es doch im Leben viel besser gemacht haben. Deswegen bricht doch niemand einen Kontakt ab.

Gruß
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Beitrag: # 41732Beitrag Siggi! »

Die ganze Thematik der ökonomischen Auswanderer ist nicht so einfach. Die gibt es aus vielen Länder. Die USA haben Mexikaner, Deutschland hat viele davon, vorwiegend aus südlichen Ländern. In den 90 Jahren kamen alle aus dem Osten nach DE, die das aufgrund ihrer jüdischen Abstammung konnten. Obwohl die Herkunft und die Kultur unterschiedlich sind, haben sie vielfach eines gemeinsam: Sie sind nicht gekommen, weil sie DE angenehm zum Leben fanden, sondern weil es ihnen in ihrer Heimat viel schlechter ging und sie so eine Chance sahen, etwas mehr an Wohlstand zu erreichen. Ob es den entwurzelten ökonomischen Auswanderen in der Fremde emotional besser geht, würde ich in vielen Fällen verneinen.

Von da her kann ich den Auswanderer der 1. Generation verstehen, der davon träumt sein altes Leben wieder zu leben, nur eben mit besseren Möglichkeiten. Dem bleibt (außer dem späteren Rentner Dasein) oft auch nichts anderes übrig, denn er hat in DE ja meist keine Qualifitkation gewonnen, sondern nur ein wenig Geld gespart.

Aber wie das Leben so spielt, wenn man irgendwo Jahrzehnte lebt, man verwurzelt und die alte Heimat wird zunehmend fremd. Wenn man die Sprache der neuen Heimat nicht spricht, ist man eben in der Subkultur oder der Familie verwurzelt. Irgendwann weiß man vermutlich gar nicht mehr, wo man hingehört und geht den Weg des geringsten Widerstands: Man ändert nichts am Leben und bleibt, wo man ist.

Du machst den Fehler, Deine jugendliche Motivation den Älteren zu unterstellen. Das ist in den wenigsten Fällen korrekt. Ältere wollen oft nicht mehr viele Ziele erreichen, haben nicht die Energie und Gesundheit dafür oder haben durch die erfahrenen Enttäuschungen im Leben resigniert.

Gruß
Siggi
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Jupp
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Beitrag: # 42355Beitrag Jupp »

na, das hört sich doch gut an!
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Jupp
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Beitrag: # 42368Beitrag Jupp »

Tja, wie Du schon schreibst, ein Quentchen Glück braucht es auch.

Das Sprungbrett in die Türkei ist ja jedenfalls gegeben.

Halt uns auf dem Laufenden, wie es weitergeht...
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