Sascha Blodau hat geschrieben:Wenn die Immobilien im Grundbuch eingetragen sind, was ich auch annehme, dann müssten diese auch noch nach vielen Jahren und Regierungswechseln ihren Wert haben. Grundbücher verlieren doch nicht so einfach ihre Gültigkeit.
Prinzipiell hast Du Recht. Aber
1. Es gab ein elektronisches Grundbuch in der Ukraine, was gesperrt ist. RU baut das Grundbuch neu auf. Angeblich soll dies für ältere Immobilien ohne unsere Mitwirkung geschehen. Aber meine Frau misstraut dem Vorgang. Sie möchte im Fehlerfall direkt vor Ort Einwirkungsmöglichkeiten haben.
2. Beide Grundstücke (insgesamt ca. 1500qm) für unser Häuschen wären weg. Ohne RU Pass ist meine Frau Ausländer. Ausländer dürfen diese Art von Grund und Boden nicht besitzen. Anstatt Eigentum haben wir dann einen 50 Jahre Pachtvertrag, was den Wert des Objekts deutlich nach unten korrigieren sollte.
3. Für die Objekte fallen Nebenkosten an. Sie müssen regelmäßig gezahlt werden. Irgend jemand muss zumindest einmal im Jahr vor Ort sein und dies erledigen. Denk daran: Elektronischen Zahlungssystem kann man dafür nicht nutzen. Die Sanktionen verhindern Überweisung oder Western Union Transfers. Selbst zu UA Zeiten musste man diese Dinge in bar einzahlen!
4. Es gibt immer kleinere Probleme bei einer Immobilie. Da ist mal eine Feuchtigkeitsisolation schadhaft, eine Kleinigkeit beim Dach muss abgedichtet werden, ein Rohr hat ein Problem. Wenn man Objekte jahrelang allein lässt, maximiert man den Schaden. Es gibt vor Ort meines Wissens keine Hausverwaltungsfirmen, die man mit diesen Dingen beauftragen könnte.
5. Wir haben leider im Frühjahr ein Renditeobjekt zur Alterssicherung erworben. Das konnten wir noch niemals bar zahlen, sondern hatten einen Kredit aufgenommen. Kurz: Wir haben im Moment keine liquiden Mittel, sondern nur Schulden. Wir können also nicht sofort erst einmal in Land X ein Haus erwerben und dann in ein paar Jahren auf der Krim verkaufen. Wir müssen zuerst verkaufen und dann können wir an anderer Stelle neu erwerben.
6. Wenn wir nicht auf der Krim sind, wo sollten wir dann hin? Etwas in DE das ganze Jahr? Und dann vermutlich dort noch eine Steuerpflicht auslösen? Niemals!
Was Siggi! da macht ist für mich schon fast ein "Suizid-Kommando"!
Aber er muss es ja selbst wissen, was er riskiert, er lebt ja vor Ort..
Wir riskieren doch nichts, außer ein etwas unkomfortables Leben. Auf der Krim ist die Sicherheitslage absolut problemlos. Nur die Ukraine macht uns Kopfschmerzen. Wir spielen mit allen möglichen Gedanken, wie wir diese umgehen können.
orly hat geschrieben:Da wünsch ich Euch die Portion Glück bei eurem Auszug aus dem gelobten Land.
Danke! Wie schon gesagt, bis zum Auszug dauert es noch. Wer weiß, vielleicht ziehen wir gar nicht um, wenn sich der Süden der Ukraine auch noch unabhängig erklärt, wäre unser Leiden beendet. Dann könnten wir von der Krim nach Transnistrien bequem heraus fahren, ohne die Ukraine zu berühren.
Gruß
Siggi