Gesundheitsreform - Krankenversicherungspflicht

Das Caféhaus - äh Stüberl - für alle Ausgewanderten, damit man den Kontakt nicht verliert, oder so...

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Siggi!
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Gesundheitsreform - Krankenversicherungspflicht

Beitrag: # 11568Beitrag Siggi! »

Hallo,

Für einige Personen jetzt, für andere ab 1.1.2009 gilt in D Krankenversicherungspflicht. Was sich zuerst positiv anhört, sieht für mich nach einer ganz großen Lücke für Auswanderer aus, die so die deutsche Versichertengemeinschaft plündern können.

Beispiel: Auswanderung, Ende der deutschen KV. Leben im Ausland für 20 Jahre, alle kleineren Aufwendungen werden selbst getragen (ist sicher wesentlich günstiger als eine KV). Nun stellt der Arzt im Ausland eine schreckliche Krankheit fest, deren Behandlung sehr kostenintensiv ist. Der Auswanderer meldet sich wieder in D an und läßt sich dort behandeln. Für die Dauer der Behandlung lebt er in D und entrichtet KV Beiträge. Sogar diese Beiträge kann er sich sparen, denn wirklich akute Krankheiten müssen sogar dann behandelt werden, wenn ein Beitragsrückstand existiert. Danach geht es wieder zurück ins Ausland. Das ist ja fast wie eine kostenlose KV für deutsche Staatsangehörige im Ausland oder habe ich etwas übersehen?

Gruß
Siggi
Zuletzt geändert von Siggi! am Mi Okt 31, 2007 11:06 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Caribe-Klaus
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Re: Gesundheitsreform - Krankenversicherungspflicht Pflicht

Beitrag: # 11569Beitrag Caribe-Klaus »

Siggi! hat geschrieben:Der Auswanderer meldet sich wieder in D an und läßt sich dort behandeln. Für die Dauer der Behandlung lebt er in D und entrichtet KV Beiträge.
---------
Danach geht es wieder zurück ins Ausland.
Dies ist eine Möglichkeit, ist aber nicht so ganz neu. Vorher landete der Ausgewanderte, fuhr direkt zum nächsten Sozialamt und erklärt, "hier bin ich wieder und pleite". Ob das nun so ist oder nicht, wer will (kann) das überprüfen, ob er/sie z.B. noch Besitz in der Karibik hat oder nicht ? Oder jemals hatte ? Na und es kommen jedes Jahr nicht wenige zurück, wo es sogar stimmt, keinen Cent mehr in der Tasche.

Sollte sich das Amt querstellen, beauftragt er/sie einen Anwalt auf Kosten des Steuerzahler's. Dann bekommt er/sie den Lebensunterhalt, Wohnkosten und ist krankenversichert. Nach Ausheilung meldet er/sie sich ab und fliegt davon... :shock:

Gruss Klaus
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Siggi!
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Beitrag: # 11570Beitrag Siggi! »

Hallo Klaus,

für die armen Auswanderer hast Du schon recht, aber jetzt braucht man sein Vermögen nicht zu verbergen. Man zahlt z.B. 6 Monatsbeiträge (3000 Euro) und erhält im Gegenzug eine Behandlung im fünfstelligen Bereich. Das nennt sich KV "on demand". Das ist schon eine neue Qualität.

Gruß
Siggi
Caribe-Klaus
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Gesundheitsreform - Krankenversicherungspflicht Pflicht

Beitrag: # 11571Beitrag Caribe-Klaus »

Klar Siggi,

ich habe Dich schon verstanden. Es ist auch so. Nur in Deinem Beispiel bezahlt er/sie wenigstens was in der Behandlungszeit, andere denken vielleicht, warum soll ich überhaupt was bezahlen ? Antrag ausgefüllt = Beitrag gespart = keine Kosten für z.B. 6-monatigen Aufenthalt. Resultat gleich, nur Geld gespart. So ist nun mal unser System. Das dies natürlich Betrug ist, kann strafrechtliche Verfolgung nach sich ziehen, ist eine andere Sache.

Gruss Klaus
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Siggi!
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Beitrag: # 11572Beitrag Siggi! »

Sicher Klaus,

aber die andere Rechnung 3000 Euro Beitrag, 30000 Euro Behandlungskosten = 27000 Euro gespart, kein Betrug, keine Straftat, finde ich persönlich viel bedenklicher!

Kleines Beispiel aus der Wirklichkeit: Es wohnt hier ein Deutscher, schwer krank, keine KV. Er ist zurück nach D, hat sich 3 Wochen behandeln lassen, 12T Euro Kosten in der Uni Klink selbst gezahlt. In Zukunft würde jemand in diesem Falle einfach 500 Euro Beitrag statt 12T Euro bezahlen! Wofür braucht man da noch eine KV im Ausland? Doch nur wenn man chronisch krank ist!

Gruß
Siggi
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arnego2
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Beitrag: # 11573Beitrag arnego2 »

Siggi! hat geschrieben: Wofür braucht man da noch eine KV im Ausland? Doch nur wenn man chronisch krank ist!
Hallo
ja wozu braucht man eine KV? Wer rüttelt den hier an den Wurzeln des Systems? Ich habe mich das schon gefragt als die Anteile der sogenannten Eigenbeteiligung eingeführt wurden. Vorsorge kommt wesentlich besser und in vielen Fällen wird Bares dem Krankenschein vorgezogen. :shock:

m-f-G
Arnego2
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Jupp
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Beitrag: # 11658Beitrag Jupp »

Arne,

eine Krankenversicherung braucht man immer dann, wenn z.b. etwas unvorhergesehen, plötzlich eintritt.

Da hilft dann auch keine Vorsorge, wie "richtig" essen o.ä.

Man tritt mit dem falschen Fuß auf schräg oder sonstwas und hat sich einen Wirbel gebrochen, dann z.B. wird es richtig teuer...

oder man wird von jemandem angefahren, der abhaut. oder oder oder
Auswandern? Eher nicht, aber ein Altersruhesitz irgendwo im Nirgendwo?
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Siggi!
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Beitrag: # 11659Beitrag Siggi! »

Hallo Jupp,

im Ausland sind die Preise für die Behandlung z.T. deutlich geringer. Ich habe meine KV jetzt gut 20 Jahre und in dieser Zeit ca. 48TEuro eingezahlt. Leistungen habe ich nur einmal erhalten, da meine Selbstbeteiligung ca. 1T Euro pro Jahr beträgt. Für diese 48TEuro (mit Zinsen wäre es jetzt gut das doppelte) kann man selbst in D schon das eine oder andere mal das Krankenhaus besuchen. Also: Wenn man Rücklagen hat, kann man sich entschließen, dies selbst in die Hand zu nehmen. Aber man sollte natürlich nicht verarmt sein, wenn man mal einen fünfstelligen Betrag hinlegen muss. Ich werde meine KV kündigen.

Gruß
Siggi
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Jupp
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Beitrag: # 11685Beitrag Jupp »

Klar, wenn man genug Geld hat, dann braucht man keine Versicherung, schon richtig. Die Post war (ist?) auch nicht versichert gewesen und hat alle Schäden, die ihre Autos etc. verursacht haben, selbst beglichen.

Aber im Normalfall, behaupte ich einfach mal, hat man eben nicht mal soeben das Kleingeld um einen komplizierten Bruch aus der eigenen Tasche zu zahlen, mit anschließender 4 monatiger Genesung. Leider kenne ich einige Fälle im Bekanntenkreis, wo das Schicksal ziemlich hart zugeschlagen hat. Ohne Rückversicherung hätten die sich gleich die Kugel geben können.

Aber, wie schon gesagt, wenn ich das nötige Geld in der Hinterhand habe, kein Problem. Aber manche Versicherungen zähle ich zu den sinnvollen. Genau, wie die Privathaftpflicht. Einmal den Fuß zur falschen Zeit auf die Straße gestellt und es kann richtig teuer werden.

Letztendlich muß das sowieso jeder selbst wissen. Berücksichtigen sollte man nur, daß oft erst im Alter die richtig heftigen Kosten anrollen.

Mal eben rechnen, was ich so bezahlt habe, hmm, lieber nicht weiterverfolgen. Liegt aber in vergleichbaren Dimensionen.
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Dilana
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Beitrag: # 46775Beitrag Dilana »

Das ist ja echt ein total verwirrendes System.
Danke fürs reinstellen.
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