Nur weg dahin, wo das Gras grüner ist...

Das Caféhaus - äh Stüberl - für alle Ausgewanderten, damit man den Kontakt nicht verliert, oder so...

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Caribe-Klaus
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Nur weg dahin, wo das Gras grüner ist...

Beitrag: # 33783Beitrag Caribe-Klaus »

Träume, Wunschvorstellung dann kommt die Realität...

Ein fleissiger, westeuropäischer Handwerkermeister mit eigenem, gutgehenden Betrieb hatte die Nase voll von Stress, Steuern, Vorschriften usw.! Er wollte jetzt mit gut 40 Jahren endlich in Ruhe leben, seine Freiheit geniessen fernab von Termindruck und endlosen Arbeitsstunden.

Er entschied sich auszuwandern. Auch hatte er ein Ziel: Dominikanische Republik. Er meldete sich auf meine Verkaufsanzeige, wir trafen uns und im Dezember 07 flogen wir gemeinsam dorthin. 3 Wochen begleitete ich ihn und gab ihm endlose Tipps und nannte ihm gute Verbindungen. In dem Zeitraum kaufte er meinen Besitz dort komplett ab. Er baute dann dort danach alles um und errichtete zusätzlich weitere neue Gebäude.

Monatelang antwortete er nicht - trotz meiner angebotenen Hilfe - auf meine Nachrichten an ihn. Letzte Nacht nun bekam ich eine sehr lange Mail, einen kompletten Bericht was gelaufen ist. Ich kann, darf und werde diese natürlich nicht veröffentlichen.

Aber eines nur, er hat die grössten Schwierigkeiten genau mit den Eigenschaften, die ihn so in seiner Heimat auf die Nerven gingen und es auf Hispañiola eben absolut nicht gibt ! Alles nach dem Motto: unzuverlässig, feste Termine werden nicht eingehalten, Pfusch, "der reinste Kindergarten" so seine Worte usw.

Warum ich das schreibe ? Genau, viele schimpfen weil hier alles geregelt ist und wollen das nicht mehr. Dann in der Realität angekommen, mit einem Magengeschwür vor Ärger sehnen sie sich nach so banalen Dingen wie Vertrauen, Zuverlässigkeit und Qualität zurück wovor sie vorher "geflüchtet" sind...

Ach ja, er fragte auch, wie er an die vertraglich vereinbarte Konventionalstrafe kommen kann, die eine Firma wegen 2 Monate Terminüberschreitung (Anschluss und Lieferung eines Generators) erhalten kann, die Firma weigert sich. Logisch für jeden, der das Land und die Mentalität kennt...

Gruss Klaus,
der hoffentlich trotzdem noch helfen kann und es auch versucht...

Dieser Beitrag hat nicht nur mit meiner Ex-Insel zu tun -
das Zielland ist beliebig austauschbar.
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rabiene
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Beitrag: # 33785Beitrag rabiene »

Aber er ist noch vor Ort oder?
Warum ich das schreibe ? Genau, viele schimpfen weil hier alles geregelt ist und wollen das nicht mehr. Dann in der Realität angekommen, mit einem Magengeschwür vor Ärger sehnen sie sich nach so banalen Dingen wie Vertrauen, Zuverlässigkeit und Qualität zurück wovor sie vorher "geflüchtet" sind...
Das kann ich bestaetigen,denn auch hier wo ich bin :oops: drehen die Uhren ein wenig anders.....da hat man dann die Moeglichkeit sich aufzuregen ...es selbst zu machen oder sich mit den Gegebenheiten abzufinden und das Beste draus zu machen...wer das nicht kann bekommt dann die Magengeschwuere :wink:
Caribe-Klaus
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Beitrag: # 33786Beitrag Caribe-Klaus »

rabiene hat geschrieben:Aber er ist noch vor Ort oder?
Klar ist er noch da, weiss ja auch nicht wohin, er hat ja seine Firma und Haus schon letztes Jahr verkauft. Nun ist er halt ziemlich genervt, denn die Bar und Restaurant (siehe mein Avatar) sollte schon April 09 (Ostern) in Betrieb gehen und die Apartments sollten ab Juni 09 vermietet werden... :oops:

Gruss Klaus
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rabiene
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Beitrag: # 33787Beitrag rabiene »

Und ein wenig selber mit anpacken ist nicht?
Caribe-Klaus
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Beitrag: # 33788Beitrag Caribe-Klaus »

Klar kann der anpacken. Er hatte vorher einen Betrieb für Verlegung von Arnimierstahl. Also auch bei Termindruck mitarbeitend bei Grossbauten, Parkhäuser ect., auch er als Chef musste mit ran.

Das ist aber nicht das Problem. Es sind auch so "Kleinigkeiten" wie der neue Generator hat irgendwo ne Macke, ständig gehen Warnlampen an und die Automatik geht immer noch nicht. Der Dieseltank dafür kam ohne Verschlussdeckel - er wartet bis heute...

Hauptursache: auch er meinte, ohne Kenntnis der Landessprache gleich loslegen zu können...hast Du schon einmal z.B. einen Elektriker zsuammengestaucht, Ultimaten gesetzt wenn Du nur deutsch - der aber nur spanisch spricht... :roll:

Wie ich noch da war, habe ich extra für ihn jeweils einen deutsprachigen Anwalt, einen Notar, einen Architekten, einen Bauleiter gesucht - frage lieber nicht, was ihm deswegen das alles bedeutend mehr gekostet hat. Manche (wollen) eben genau am verkehrten Ende sparen...wird schon, wenn man mal vor Ort ist... DENKSTE, ausser man macht erstmal NUR Urlaub... :wink:

Gruss Klaus
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rabiene
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Beitrag: # 33789Beitrag rabiene »

Hauptursache: auch er meinte, ohne Kenntnis der Landessprache gleich loslegen zu können...hast Du schon einmal z.B. einen Elektriker zsuammengestaucht, Ultimaten gesetzt wenn Du nur deutsch - der aber nur spanisch spricht...
Oje,das kenn ich.... "Dachdeckern" die (angeblich) nur Spanisch koennen und ich kann auf spanisch nur Bier bestellen und einen boesen Satz sagen. :oops: ..da muss man dann reden wie mit einem Kleinkind.... :roll:
...wird schon, wenn man mal vor Ort ist... DENKSTE, ausser man macht erstmal NUR Urlaub...
Ja das kenn ich von anderen "Baustellen"..... "USA ist mein Traumland..ich war zwar noch nie da wollte aber schon immer dort leben"....da koennte ich ja wild werden.... :roll:
DK-Ursel
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Beitrag: # 33790Beitrag DK-Ursel »

"USA ist mein Traumland..ich war zwar noch nie da wollte aber schon immer dort leben"....da koennte ich ja wild werden.... Rolling Eyes

:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:


Amüsierte Grüße - Ursel, DK
sirtaki
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Beitrag: # 33792Beitrag sirtaki »

ruuhiiich rabiene, gaaaanz ruhiiiiich 8) :lol:

.... aber recht haste schon mit dem wildwerden.

ich raffs auch nicht. wenn ich, als rentner oder privatier mit genügend geld in ein land gehe, sprich, dort nicht mein täglich brot verdienen muss, dann kann ich es mir leisten, NICHT die landessprache zu sprechen (machen wir in wechselnden ländern des mittelmeerraumes seit 15 jahren und sind damit sehr zufrieden/ausser spanien, da konnte ich mitreden...)

aber wenn ich in einem fremden land arbeiten muss, ob angestellt oder selbständig. dann MUSS ich mich bereits zu hause auf den hinter setzen und zumindest den grundstock an sprache legen, der dann im neuen land ausgebaut werden muss.

wer das nicht rafft, muss entweder kräftig zuzahlen oder aber ein magengeschwür kriegen.... :roll: 8)
lasst euch nicht entmutigen
sirtaki
rabiene
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Beitrag: # 33794Beitrag rabiene »

ruuhiiich rabiene, gaaaanz ruhiiiiich
ja,ja is' ja schon gut..... :lol:
Oryx
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Beitrag: # 33827Beitrag Oryx »

Wie Klaus sagt: Das Land ist beliebig austauschbar. Letztens traf ich ein paar deutsche Touristen, die zum ersten Mal in Namibia waren und gerade erst am Morgen in Windhoek gelandet waren. Ich saß in einem Café in der Stadt und wollte frühstücken, und die zwei kamen rein, kein Tisch war frei. Da ich allein war, habe ich ihnen Platz an meinem Tisch angeboten.

Sie setzten sich zu mir und wir redeten ein bißchen. Zuerst mal genau dasselbe: "Ach, ist das schön hier. Keine Hektik, kein Streß." Dann kam die Bedienung nicht sofort angeschossen, also gleich darauf die Frage: "Wird man hier überhaupt bedient?"

Ich lächelte und sagte: "Das geht alles etwas langsamer hier, aber sie wird schon kommen."

Daraufhin schauten sie sich alle fünf Sekunden um und wurden immer nervöser. Endlich kam die Bedienung und brachte die Karten. Die beiden suchten sich etwas aus, und wieder schauten sie sich um, weil sie bestellen wollten. Die Bedienung war mittlerweile verschwunden, holte drin wohl eine Bestellung aus der Küche, aber so etwas dauert natürlich.

Es war wirklich lustig zu beobachten, wieviel Streß die beiden hatten, weil die Bedienung so langsam war. ;) Ja, ja, es ist so schön hier, keine Hektik, aber dann innerhalb von wenigen Sekunden bedient werden wollen. Und das ist ja noch harmlos. Wir warten seit Wochen auf unseren Zaun, der schon längst fertig sein sollte. Das ganze Grundstück ist offen, weil die Mauer natürlich schon abgerissen wurde, aber der Zaun ... der läßt auf sich warten.

So ist das eben hier. Genau deshalb haben die Leute keinen Streß, weil sie sich eben keinen machen. Ob der Zaun heute fertig wird oder in drei Monaten oder vielleicht erst nächstes Jahr – wen interessiert das?

Uns natürlich, aber die Baufirma sicherlich nicht. Die Leute, die es im Urlaub hier so gemütlich finden, machen sich nie Gedanken darüber, warum es so gemütlich ist. 8)
DK-Ursel
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Beitrag: # 33838Beitrag DK-Ursel »

Hej Oryx!

Du kennst sicher auchdie Kurzgeschichte von Heinrich Böll, in der ein Tourist einen Fischer am Strand liegen sind in XY (Griechenland, Jugoslawien, Italien - was war damals Reiseland?)

"Wieso sind Sie nicht draußen und fischen?", will der Tourist wissen.

"War ich schon", sagt der Fischer, "jetzt genieße ich die Sonne und das Leben.

"ja, aber wenn Sie nochmal rausfahrwen würden, mit noch so einem Fang, dann könnten Sie den jetzt verkaufen."

"Und dann?", fragt der Fischer und genießt die Sonnenstrahlen.

"Dann könnten Sie noch ein Boot kaufen, einen Fischer anstellen und noch mehr fangen und verkaufen = verdienen."

"Und dann?", fragt der Fischer wieder und blinzelt in die Sonne.

"Ja, dann hätten Sie irgendwann soviel verdient und so eine große Fischerflotte, daß Sie die anderen arbeiten lassen könnten und Sie selber könnten sich ausruhen und die Sonne und das Leben genießen."

"Ja, aber das tue ich doch jetzt auch schon!", sagt der Fischer und legt sich wieder gemütlich hin.

Die einen müssen sich viel Streß machen, um dann die ersehnte Ruhe zu finden, die andere schon vor dem Streß haben.

Gruß Ursel, im nicht ganz streßfreien DK --- und die Geschichte ist natürlich nur aus dem Gedächtnis erzählt
zz2009
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Re: Nur weg dahin, wo das Gras grüner ist...

Beitrag: # 33851Beitrag zz2009 »

Caribe-Klaus hat geschrieben:Träume, Wunschvorstellung dann kommt die Realität...

Ein fleissiger, westeuropäischer Handwerkermeister mit eigenem, gutgehenden Betrieb hatte die Nase voll von Stress, Steuern, Vorschriften usw.! Er wollte jetzt mit gut 40 Jahren endlich in Ruhe leben, seine Freiheit geniessen fernab von Termindruck und endlosen Arbeitsstunden.

Er entschied sich auszuwandern. Auch hatte er ein Ziel: Dominikanische Republik. ....
Aber doch eher nicht! Er wollte genau die gleiche Rennerei wie hier in D, Tag und Nacht ein hin und her, und das hat er nun doch bekommen. Hattest du ihm wirklich Deine Erfahrung mitgegeben? Dann hätte er -und auch unabhängig davon- mit einigen Problmen rechnen müssen. Das weiss wirklich jedes Kind das man in der DR nicht die Zuverlässigkeit und das Rechtssystem wie in D hat (plus Tourismuskrise war absehbar)...

Ciao
:wink:
Caribe-Klaus
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Beitrag: # 33856Beitrag Caribe-Klaus »

Natürlich habe ich ihm alle Erfahrungen weiter gegeben, plus Wege gezeigt, Kontakte geschaffen. Nur ist es eben so: einige Auswanderer sehen nur das, was sie sehen wollen, der Rest wird (erstmal) verdrängt...

Gruss Klaus
Die positive Grundeinstellung ist nicht alles, doch ohne sie - ist alles nicht's !
Oryx
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Beitrag: # 33858Beitrag Oryx »

DK-Ursel hat geschrieben:Du kennst sicher auchdie Kurzgeschichte von Heinrich Böll, in der ein Tourist einen Fischer am Strand liegen sind in XY (Griechenland, Jugoslawien, Italien - was war damals Reiseland?)
Italien. ;) Ja, die Geschichte kenne ich. Damals nach dem Krieg war das natürlich revolutionär, so etwas in Deutschland zu schreiben. Das stellte alle deutschen Tugenden in Frage.

Heute, mit Hartz IV, fehlt vielen in Deutschland nur der Strand. Ansonsten kommt das dem Fischer nahe. ;)

Aber grundsätzlich sagt die Geschichte immer noch viel aus. Jahrzehnte später kam das aus Amerika wieder nach Deutschland mit "Sorge dich nicht, lebe". Und da das offensichtlich viele angesprochen hat, besteht das Problem mit "Arbeiten statt zu leben" in Deutschland wahrscheinlich immer noch. Vielen Deutschen scheint das Gen für "Genießen" zu fehlen. Arbeiten ist okay und dann im Urlaub einmal im Jahr die Sau rauslassen, ist auch okay. Aber das Leben einfach nur genießen, das können viele nicht.

Wenn man dann ins Ausland kommt, wo die Leute eher so reagieren: "Arbeit? Was ist das denn? Und wofür soll das gut sein?" kommt einem das vor, als hätten die ständig nur Urlaub. Aber daß das nur mit einer bestimmten Mentalität geht, das ist vielen nicht klar.

Ich würde eingehen, wenn ich keine Arbeit hätte. Ich kann zwar in einem Land leben, in dem andere Urlaub machen, aber Urlaub mache ich hier nicht. Ich lebe hier. Und viele Deutsche, die ich hier kenne, sind genauso. Sie arbeiten hier jetzt eigentlich sogar mehr als früher in Deutschland, weil ja auch alles mühsamer ist, vor allem mit den Mitarbeitern.

Beispiel: Bekannte von mir haben eine Firma. Es ist schwierig, gutes Personal zu finden. Eine Frau, die bei ihnen angestellt war, haben sie entlassen, weil sie einfach nicht gearbeitet hat. Sie haben ihr noch einen Monatslohn gezahlt, aus Kulanz, rechtlich hatte sie keinen Anspruch darauf, weil sie noch nicht lange in der Firma war. Für diese Frau, die also einen Monat lang Geld bekam, obwohl sie nicht gearbeitet hat, war das aber das Zeichen dafür, daß sie nun immer Geld bekommt, wenn sie nicht arbeitet.

Als der Monat rum war, rief sie also an, wo denn ihr Geld bliebe.

Meine Bekannten: "Welches Geld?"
Die Frau: "Ja, das Geld für diesen Monat. Ich muß meine Miete bezahlen."

Sie konnte einfach nicht begreifen, daß sie kein Geld bekommt, wenn sie nicht arbeitet. Zwischen Arbeit und Bezahlung oder auch zwischen Leistung und Bezahlung besteht für die Leute hier kein Zusammenhang. Der "Häuptling" sorgt halt für sie, egal ob sie arbeiten oder nicht.

Hinzu kam, daß meine Bekannten sogar noch versucht haben, einen neuen Job für sie zu finden. Sie haben zweimal Vorstellungsgespräche für sie vereinbart. Sie war auch damit einverstanden. Aber erschienen ist sie dann nicht. Das hat keine Bedeutung. So denken die Leute eben.

Allerdings, und das ist immer noch ein Vorteil, hier scheint immer die Sonne. ;)
DK-Ursel
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Beitrag: # 33859Beitrag DK-Ursel »

Hej Oryx!

jaja, dank des lieben Internets sind mir ähnliche Geschichtena uch bekannt von Menschen, die in weitaus fernere Länder als ich ausgewandert sind.

Dein Satz:
Wenn man dann ins Ausland kommt, wo die Leute eher so reagieren: "Arbeit? Was ist das denn? Und wofür soll das gut sein?" kommt einem das vor, als hätten die ständig nur Urlaub. Aber daß das nur mit einer bestimmten Mentalität geht, das ist vielen nicht klar.
veranlaßt mich allerdings zu einer Ergänzung.

Viele der nach Dk Ausgewanderten behaupten immer noch, es sei wesentlich streßfreier, in Dk als in Dtld. zu arbeiten, und ich glaube, in vielerlei Hinsicht stimmt das.
Arbeit nimmt man in DK durchaus ernst, es wird ja von allen erwartet, daß sie arbeiten (und Fragen wie in deutschen Familienforen "kann ich als Mutter dreier Kinder Teilzeit arbeiten gehen?" stellensich hier nicht mal Mütter vierer Kleinkinder mit Vollzeit), es wird Wert aufAus- und Fortbildung gelegt und Beruf ist enorm wichtig für dasAnsehen eines Dänen --- aber: der Arbeitsstil ist anders, das Miteinander vielleicht doch freundlicher und das Arbeitsklima dadurch menschlicher.
Das soziale Miteinander, auf das bereits bei den Kleinsten Wert gelegt wird, setzt sich im Arbeitsleben fort, und auch wenn viele Dänen den Verfal ldieser Sitten bejammern, so finden Deutsche eben immer noch, sie landem im Arbeitnehmerparadies - jedenfalls anfangs.

Arbeit ist hier natürlich wichtig zum Geldverdienen, weil wir alle ja auch Miete zahlen.
Aber Arbeit ist auch wichtig, damit man sich - finanziell - so manchen Luxus leisten kann, dereinem das Leben erträglicher macht.
Und nicht zuletzt dient Arbeit auch der Persönlichkeitsfindung, der Selbstdarstellunmg, der inneren Zufriedenheit.

Arbeit als solche ist ja auch nichts Verwerfliches :D ; sie kan nSpaß machen und einen Menschen ausfüllen und Lebenssinn geben.
Vielleicht schauen zu viele Deutsche doch nur nur auf´s Geld und evtl. noch darauf, daß dieArbeit Spaß macht (was auch wichtig ist) und zu wenig darauf, neben der Arbeit und vielleicht Familie noch andere Interessen zu haben, die einen Menschen eben rund machen --- vielleicht kann man dann auch leichter sozial und gelassen anderen gegenü+bersein,wenn das Leben nicht NUR daraus besteht, mit diesen Menschen zu arebiten und auszukommen.

Ein großes Thema, sicher falsch an dieserStelle.
Deshalb erstmal nur allen guten Tag - mit oder ohne "offizielle" Arbeit - Ursel, DK
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