Beispiel Lohnabrechnung

Toblerone und die Conche ;-) Und was hat Liechtenstein? Fürsten...

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Eloy
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Beispiel Lohnabrechnung

Beitrag: # 13315Beitrag Eloy »

Ich hab da mal mit einem Fiktiven Monatsgehalt eine Abrechnung zusammengestellt, damit man sehen kann wie das bei uns so funzt.

Sorry für die Darstellung, aus dem Excel kommt das meistens komisch daher ^^

Bruttolohn 6'000.00

./. AHV (Alters- und Hinterlassenen Vorsorge 5.05% v. 6000 -303.00
./. ALV (Arbeitslosenversicherung)
1.00% v. 6000 -60.00
./. NBU/SUVA (Nichbetriebsunfall)
1.99% v. 6000 -119.40
./. PK (Pensionskasse) 300.00 -300.00
./. Krankentaggeld (fakultativ) 30.00 -30.00

Nettolohn 5'187.60

1. Natürlich kann es beim Bruttolohn noch Zulagen wie Auto-/ Essens-/Sonstige Spesen geben,
bei welchen dann nichts mehr abgezogen wird, d.h. die sind schon netto.
2. PK ist altersabhängig, je älter man ist, je mehr bezahlt man!
3. Krankentaggeld ist nicht überall sondern nur dort wo der AG einen Vertrag über ein solches
abgeschlossen hat.
4. Kinderzulagen sind hier nicht drin, die gibt’s noch dazu, zwischen 150 - 300 pro Monat!
(abhängig vom Wohnkanton)
5. Kann natürlich noch andere, spezifische Abzüge geben je nach Branche.

Von diesem Nettolohn aus sind ca. 10-15% für Steuern zurückzulegen = ca. 520.- bis 780.- pro Monat!

Die Krankenversicherung (Krankenkasse) beträgt auch noch zwischen 150.- bis 350.- pro Monat, je nach
Kanton und Versicherungsart (nur Grundversicherung ohne spezielle Zusätze!!)

Nach diesen Fixkosten verbleiben mal summa summarum: 3'757'.60 (überall mit Maxima gerechnet!)

Jetzt ist natürlich noch die Miete fällig, die sich mind. auf 1000.- bis 1500.- p/M beläuft.

Neuer Rest: 2'257.60

Nun folgen die Abzüge für Telefon, Strom, TV etc. ca. 100.- p/M

Mit dem restlichen Geld könnt Ihr nun was auf die Seite legen, den Zahnarzt berappen (sofern nicht teilweise über Krankenkasse abgedeckt),
den Monatsunterhalt (Essen etc.) finanzieren, sowie was Ihr sonst noch benötigt. (Autokosten, sonstige Versicherungen etc. pp)

Man kann sagen, dass mit diesem Lohn eine Einzelperson grundsätzlich gut leben kann, mit Familie sieht das dann schon anders aus weil dann pro Kopf
Krankenkasse abgedrückt werden muss, d.h. für die Frau nochmal 150 - 300, für die Kinder natürlich weniger. (dafür gibt’s ne Kinderzulage die das ein wenig
abfängt).
Ihr wisst ja selber wie das mit der Familie ist, was die genau montatlich sonst noch für Dinge benötigt.

Falls in diesem Beispiel die Frau auch noch n wenig arbeitet, Teilzeit oder so, sieht die Rechnung dann logischerweise schon viel besser aus ^^

Man muss aber beachten, dass verheiratete in der Schweiz zusammen mehr Steuern berappen als wenn man als Doppelverdiener in einem Konkubuinat zusammen lebt! Bei mir macht das ca. 2500 - 3000 pro Jahr aus! (Einkommensabhängig!)

Die ganze Aufstellung ist von den Abzügen ausserhalb des Lohnes relativ sicher berechnet, d.h. damit könnt ihr Euch ein gutes Bild machen was am
Schluss noch so übrig bleibt.
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Siggi!
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Beitrag: # 13316Beitrag Siggi! »

Damit man einen Vergleich hat, habe ich mal kurz eine Gehaltsabrechnung für Deutschland durchgeführt. In D bekommt man bei einem Bruttoarbeitslohn von 3500 Euro (entspricht ca. 6000 Franken) eine Auszahlung von
1946,44 Euro in Steuerklasse I (ca. 3209 Franken)
2304,71 Euro in Steuerklasse III (ca. 3798 Franken)

Vielleicht auch noch interessant: Der Arbeitgeber hat bei diesem Gehalt Kosten von 4264,75 Euro.

Gruß
Siggi
Zuletzt geändert von Siggi! am Do Jun 07, 2007 11:24 am, insgesamt 2-mal geändert.
Eloy
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Beitrag: # 13319Beitrag Eloy »

Siggi

Guter Vergleich, Danke :D

Wie Ihr sicher bemerkt habt, müssen wir die Steuern, bzw. sollten wir die monatlich zurücklegen!

Vorteile:
Das Geld kann auf einem Konto platziert werden und man kann den Zins einstreichen! Sobald die Steuerrechnung/en kommt/en, kann man die locker bezahlen.

Nachteile:
Viele Junge, die nach der Lehre das erste Mal "gross" verdienen, vergessen schlicht diesen Betrag auf die Seite zu legen. Kommt dann die Steuerrechnung, haben sie das Geld verpulvert und kommen massiv in die Bredouille. Sie müssen Abzahlungsvereinbarungen treffen und sind dann über Jahre mit den Steuern hinten drein. Die Verlockung das Geld sonst zu verbrauchen ist mit diesem System natürlich gegeben.

Daher empfehle ich allen (auch nicht-Schweizern), sich ein Monatsbudget zu erstellen und auch nach Möglicheit daran zu halten. So bringt man es auch mit weniger Einkommen auf einen grünen Zweig. Mit der Zeit gewöhnt man sich daran und hat in dieser Beziehung nie mehr Probleme (sofern man natürlich ein regelmässiges Einkommen hat) *klugscheiss* :)
khale
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Beitrag: # 13329Beitrag khale »

1000.- CHF Miete? entweder wohnst du in einer doch recht bescheidenen Wohnung oder dann am A**** der Welt.
Eloy
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Beitrag: # 13346Beitrag Eloy »

@khale

Danke für die arrogante Antwort 8)

Nun, ich hab 1000.- bis 1500.- geschrieben. Und ich weiss, je nach Wohnort ist das für 3.5 - 4.5 Zimmer locker machbar.

Da Du scheinbar in ZH wohnst, ist ne Miete von 2000.- bis unendlich natürlich klar ^^

Und klar gehn die Mietpreise immer nach oben..aktuell sind bei uns Preise von 1800.- bis 2400.- für ne 4.5 Zi. WG sicher an der Tagesordnung.

Ich selbst bezahl 2500.- für mein Haus trotz 40% EK..noch Fragen?

Wenn Jemand auswandert, sollte er sich zunächst einmal mit dem begnügen was er sich leisten kann, verbessern kann man sich immer.

Im übrigen ist 10km bzw. 10Min. von Bern nicht unbedingt der A*** der Welt..je nach Betrachtungsweise :wink:
khale
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Beitrag: # 13354Beitrag khale »

Ich wollte natürlich nicht arrogant antworten.

Ich wohne auch 20 S-Bahn - Minuten von Zürich entfernt und auch hier sind die Mietpreise noch (für mein Empfinden) viel zu hoch. Ich kenne ein paar Leute in Deutschland und die kippen jeweils fast aus den Latschen, wenn sie hören, wieviel ich für die Wohnung bezahle. Sie haben dann das Gefühl, da müsste mindestens Wirlpool und Sauna eingebaut sein. 8) na ja, in diese Richtung jedenfalls.
Eloy
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Beitrag: # 13355Beitrag Eloy »

Hehe..kein Problem.

Ja..ZH ist eben ein teures Pflaster, dafür bezahlst Du nur die Hälfte der Steuern welche Du bei Deinem Lohn in Bern abdrücken müsstest.

Und..die Löhne in ZH sind auch höher..dafür ist eben auch alles andere sonst teurer als in Bern.

Schlussendlich kommts irgendwie aufs gleiche raus, die Kohle ist eh weg egal ob für Miete, Essen oder eben Steuern..einfach dass je nach Kanton eben ein anderer Deine Kohle kriegt :)

Andererseits kannst Du in ZH selber bestimmen ob Du auswärts Essen gehst und damit Deinen Steuervorteil ausnutzt. In Bern ist das Geld weg und da nützen auch günstigere Lokale oder ein Verzicht wenig..
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Siggi!
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Beitrag: # 13356Beitrag Siggi! »

Schlussendlich kommts irgendwie aufs gleiche raus, die Kohle ist eh weg
Ja, den Eindruck hatte als Außenstehender auch. Je niedriger die Steuern, je höher die Preise. Die Immobilienpreise in Zug sind schon nicht schlecht.

Gruß
Siggi

P.S: Bin ich froh, dass ich durch meinen Job nicht einen Ort gebunden bin!
Caribe-Klaus
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Beitrag: # 13357Beitrag Caribe-Klaus »

Siggi! hat geschrieben:Bin ich froh, dass ich durch meinen Job nicht einen Ort gebunden bin!
Lese ich da zwischen den Zeilen : immer auf der Flucht vor den Steuern... :wink:

Gruss Klaus
Die positive Grundeinstellung ist nicht alles, doch ohne sie - ist alles nicht's !
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Siggi!
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Beitrag: # 13358Beitrag Siggi! »

Lese ich da zwischen den Zeilen : immer auf der Flucht vor den Steuern...

Ich bin doch sehr sesshaft, nur eben nicht in einem Hochsteuerland, aus dem musste ich in der Tat "flüchten". Interessant ist auch die Inländerdiskriminierung in den Steuergesetzen.

Gruß
Siggi
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