Familienzusammenführung

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Caribe-Klaus
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Familienzusammenführung

Beitrag: # 15663Beitrag Caribe-Klaus »

Hat zwar nicht's mit Auswandern zu tun, denn es betrifft mehr die Einwanderer. Auch wenn sich vielleicht manche jetzt darüber aufregen, ich finde das vernünftig. Auch ich als damals Ausgewanderter musste die Sprache erlernen und mich den Lebensbedingungen anpassen. Nicht umgekehrt.
Hier ein Auszug:

...wird die Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis zur Wahrung oder Herstellung der ehelichen Lebensgemeinschaft an Ehegatten von Deutschen oder Ausländern davon abhängig gemacht, dass der Ehegatte sich zumindest auf einfache Art in deutscher Sprache verständigen kann.

Für Ausländer, die zur Herstellung der ehelichen Lebensgemeinschaft zu ihrem deutschen oder ausländischen Ehegatten ins Bundesgebiet nachziehen möchten, bedeutet dies, dass sie vor der Einreise ins Bundesgebiet einfache deutsche Sprachkenntnisse nachweisen müssen.


Hier die komplette Information

Sollten andere Länder auch einführen. Allzu oft habe ich erleben müssen, wie manche meiner Landsleute keinen zusammenhängenden Satz sprechen konnten - ausser sie bestellten sich einen neuen Drink. :wink:

Gruss Klaus
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Siggi!
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Beitrag: # 15664Beitrag Siggi! »

Hallo Klaus,

Also ich finde es skandalös! Das hätte für mich bedeutet, von meiner Frau mehrere Monate getrennt zu leben, weil sie dann erst im Heimatland die Sprachkenntnisse hätte erwerben müssen.

Inländerdiskriminierung ist es alle mal, denn
Weitere Ausnahmen vom Sprachnachweis gelten für die Ehegatten von ... Daueraufenthaltsberechtigten aus anderen EU-Staaten (§ 38a AufenthG)...
Sprich: Als Österreicher, der in D lebt, da braucht der Ehegatte keine Sprachkenntnisse, aber als Deutscher in D schon. Solche Inländerdiskriminierung gibt es manigfaltig. Auch was den Familiennachzug angeht, sind EU Bürger in D besser gestellt als Einheimische!

Gruß
Siggi

P.S: Schon wieder eine Regelung mehr, die mich darin bestätigt, dass es richtig war, diesem überregulierten Staat zu entfliehen. Meine Vorstellung von Freiheit ist nämlich jene: Nichts erzwingen, solange auch unvernünftiges Verhalten des Einzelnen keinen Schaden für andere bedeutet. Aber diese Auffassung ist für D wohl zu liberal.

P.P.S: Was mich am meisten aber ärgert: Deutschland typisch ist die Regelung ungeeignet, die wirklichen Probleme zu lösen, sondern erzeugt nur eine neue administrative Hürde. Oder glaubt etwa irgend jemand, dass sich ein Ausländer, der gerade mal "Bitte 200g Leberwurst" sagen kann, sich deswegen mit seinen Kindern auf Deutsch unterhalten kann? Denn dies ist das wirkliche Problem: Der fehlende Spracherwerb der deutschen Sprache der in Deutschland aufwachsenden Kinder mit Migrationshintergrund.
Zuletzt geändert von Siggi! am So Aug 19, 2007 1:03 pm, insgesamt 1-mal geändert.
rabiene
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Beitrag: # 15667Beitrag rabiene »

Ich finde es auch richtig.Wie oft habe ich erlebt das jemand schon 20 jahre in D war und noch nicht mal deutsch konnte (meist die frauen) oder nur einzelbne Woerter.Fuer alles wurde Uebersetzer zur Verfuegung gestellt usw.

Bei mir z.B. hat sich keine Sau drum gekuemmert ob ich die Formulare, Tests usw. lesen konnte,es gab keine Uebersetzer oder der Fuehrerscheintest gab's in allen Sprachen nur nich in Deutsch :cry:

jeder sollte egal wo er hinzieht die Landessprache koennen,nicht perfekt aber so das er sich alleine verstaendigen kann.
Also ich finde es skandalös! Das hätte für mich bedeutet, von meiner Frau mehrere Monate getrennt zu leben, weil sie dann erst im Heimatland die Sprachkenntnisse hätte erwerben müssen
das natuerlich nicht schoen, aber wenn du vielleicht vorher schon mit ihr "geuebt" haettest :wink: haette es wahrscheinlich gereicht, weil man muss ja nicht perfekt sein sein.
Caribe-Klaus
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Beitrag: # 15668Beitrag Caribe-Klaus »

Siggi! hat geschrieben:Also ich finde es skandalös! Das hätte für mich bedeutet, von meiner Frau mehrere Monate getrennt zu leben...
Ich nicht, dann sind wir eben auch mal geteilter Meinung. 8)

Der Staat, sprich Steuerzahler, hat ja auch wenn sie mal hier sind, im Notfall die soziale Hängematte aufzuhängen. Schön abgepolstert. Damit hat er auch das Recht, mal eine kleine Hürde aufzubauen.

Und letztendlich, die Entscheidung zur Familienzusammenführung entscheidet ja wohl niemand spontan. Also bleibt genug Zeit, sich vorzubereiten. So wie auch jeder Auswanderer dies tun muss. Und sollte jemand mal 1/2 Jahr getrennt sein müssen - so lange sollte man seine Hormone schon im Zaum halten können... :wink:

Gruss Klaus
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Siggi!
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Beitrag: # 15669Beitrag Siggi! »

Bei mir z.B. hat sich keine Sau drum gekuemmert ob ich die Formulare, Tests usw. lesen konnte,es gab keine Uebersetzer oder der Fuehrerscheintest gab's in allen Sprachen nur nich in Deutsch
Meinst Du in meiner Wahlheimat ist das anders? Das ist ja auch ok so, aber den Zutritt zum Land dem Ehepartner zu verwehren (der ist ohnehin schon in D schwer genug), dieses geht für mich eindeutig zu weit.

Gruß
Siggi
rabiene
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Beitrag: # 15673Beitrag rabiene »

so lange sollte man seine Hormone schon im Zaum halten können...
Wo du nu wieder dran denkst :lol:
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Siggi!
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Beitrag: # 15675Beitrag Siggi! »

Hallo Klaus,
Und letztendlich, die Entscheidung zur Familienzusammenführung entscheidet ja wohl niemand spontan.
Du kennst nur die Situation von Südamerika. Da kann jemand ohne Visum einfach mal für 3 Monate zu Besuch kommen. Das ist bei ukrainischen Staatsangehörigen schon deutlich anders. Sprich: Entweder Du bist in der glücklichen Situation im Ausland leben zu können (die meisten sind es aufgrund der fehlenden ökonomischen Grundlagen eben nicht) oder Du heiratest. Das bezeichne ich salopp immer als "Heiratszwang". Alles dieses nur, weil es das deutsche Ausländerrecht eben genauso bestimmt. Und selbst wenn man sich zur Ehe entschlossen hat, dann prüfen die deutschen Behörden noch monatelang das nicht vorhandene Ehefähigkeitszeugnis (Befreiung ist in jedem einzelnen Fall per OLG Entscheidung notwendig). Alles dies kann man durch eine Heirat in Dänemark zwar umgehen, aber dann reagieren viele Ausländerbehörden wieder "in Würdigung des Einzelfalls" mit Anordnung der sofortigen Ausreise des Ehepartners. Als wenn alles dies nicht schon genug wäre, setzt man jetzt noch eins oben drauf! Jeder, der einmal in einer solchen Situation war, sieht die Dinge danach etwas anders.
Der Staat, sprich Steuerzahler, hat ja auch wenn sie mal hier sind, im Notfall die soziale Hängematte aufzuhängen. Schön abgepolstert. Damit hat er auch das Recht, mal eine kleine Hürde aufzubauen.
Das Problem ist die soziale Hängematte für Ausländer (und ggf. auch für Deutsche), nicht das Ausländerrecht. Da lebe ich lieber in einem Land, wo ich auf mich selbst gestellt bin, aber dafür mein durchschnittlicher Steuersatz deutlich unter 10% statt bei 50% liegt. Aber jeder so, wie er mag. Für den einen (für wen wohl?) ist daher D das Land der Träume, für den anderen eher das genaue Gegenteil.

Gruß
Siggi
pierre
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Re: Familienzusammenführung

Beitrag: # 15678Beitrag pierre »

habe ich erleben müssen, wie manche meiner Landsleute keinen zusammenhängenden Satz sprechen konnten


war gerade in Niederbayern und dann im Erzgebirge( Sachsen) - welche Behoerde prueft die Einwanderungsbehoerdenmitarbeiter auf reines deutsch ?? -
- und zusammenhaengende Saetze !-
habe manchmal 3 Anlaeufe benoetigt fuer 'ne Drink-Bestellung und konnte der lockeren Kneipenunterhaltung nur mit Uebersetzern folgen;
danach Selbstversuch in Inverness (Scotland) und Dublin (Ireland) - trotz sehr guter Englisch-Kenntnisse -- gleiches Ergebnis. (schon die Customs-Beamten waren nur mit viel Zeitaufwand zu verstehen).
- Zur Einfuehrung gleicher (Sprach)Regeln in anderen Laendern: versucht das mal in z.B. in Indien oder China etc.
- Zu gewissen Landsleuten im Ausland: vielleicht sollten alle diese - auch ins europaeische Ausland- Reisenden denselben Test vor Abreise erfolgreich absolviert haben muessen.
-dann wuerde man in Frankreich z.B. Rot-/Weisswein statt Weissbier bestellen!

Lest bitte mal die Ausnahmeregelungen: hier wird doch eine gewisse Intelligentia-Selection betrieben - und in den vergangenen 100 Jahren hat sich sowas nirgends als fuer die Welt foerderlich erwiesen, ist das jetzt also ein neuer Versuch?
Speziell Auswanderer (nicht Wirtschaftsfluechtlinge!) erleben die Faszination der "globalisierten" Welt und verstehen sicher auch, das den
"Wi-Flu's" vor ihrer Abreise eine lebenswerte Basis geschaffen werden koennte;- entsprechender Einsatz von Steuermitteln vorausgesetzt!

- Pierre -

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Caribe-Klaus
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Beitrag: # 15709Beitrag Caribe-Klaus »

Siggi! hat geschrieben:Du kennst nur die Situation von Südamerika. Da kann jemand ohne Visum einfach mal für 3 Monate zu Besuch kommen.
Hallo Siggi,

von Südamerika "kenne" ich persönlich nur Brasilien. Anders sieht es aber in Mittelamerikaaus. Da habe ich mich überall rumgetrieben. Denn auch dort liegt die Dominikanische Republik. Da ist nix mit Visum. Sie haben ohne Visum kein Zugang zu irgendeinem Land. Im Gegenteil. Allein 2 x habe ich einen Urlaubsantrag für meinen Schwager eingereicht. Mit Verpflichtungserklärung. Jedesmal abgelehnt, er durfte nicht kommen. Der Grund wird nicht mitgeteilt, meine Vermutung aber, da er keine familiären und finanziellen Bindungen dort in der Dominikanischen Republik hatte, war die Rückkehr nicht gesichert !

Ansonsten, wenn Du z.B. dort auf die Botschaft gehst und so manche Antragsteller siehst, meinst Du, Du bist im Puff. Allzu viele bringen ein "Urlaubsmitbringsel" mit. Irgendwann kann das ja auch scheitern.. Und dann, schlechte bzw. keine Ausbildung, auch mangels Sprache kommt erstmal der Steuerzahler auf, da nicht in den Arbeitsmarkt vermittelbar...

Das von dieser neuen Verschärfung natürlich auch "Unschuldige" manchmal bertroffen werden, ist klar. Aber ich sehe immer noch kein Problem darin, wenn er/sie nach Europa möchte, dann aber natürlich auch vorher etwas die Sprache zu pauken ! Wie auch ich vorher angefangen habe, spanisch zu lernen... :wink:

Gruss Klaus
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