Auswandern in ein Armutsland...

Karibisches Meer, Kuba (Cuba), Puerto Rico, Hispaniola (Dominikanische Republik, República Dominicana), Dominica

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Caribe-Klaus
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Auswandern in ein Armutsland...

Beitrag: # 1465Beitrag Caribe-Klaus »

kann man das? Soll man das ? Zugegeben, eine agressive Frage!
Und doch stelle ich noch eine Frage.

Was ist Armut ?

Wenig oder kein Geld haben ? Keine Kreditkarte besitzen ? Nicht in Urlaub fliegen zu können (oder dürfen, wie in der Dom. Repl. oder Kuba)

Mit diesem Thema musste ich mich jeden Tag mit meinen Gästen befassen!
Ach Gott, ist das ärmlich hier. Karibik wunderschön - aber totale Armut. Wie kann man hier nur leben - und Du als Deutscher ?

Und sie schauten herablassend auf die Dominikaner. Und auch auf mich (wenn auch ein bisschen neidisch).

Und ich sagte den Leuten, jede arme kleine Hütte, die Du hier siehst, ist bar bezahlt. Denen gehört nicht nur der Schornstein, wie in Deutschland am Anfang bei einer Finanzierung. Es gibt keine Alters- oder Pflegeheime wie bei uns - weil hier noch die Liebe, Familie lebendig ist. und niemand auf die Idee kommen würde, seine Eltern abzuschieben... Arm am Geld, aber Reich im Herzen

Verzeiht mir Bitte alle, aber ich stelle dieses Thema in den Raum . Zum Nachdenken. Und dass Ihr versteht, warum ich dort gelebt habe und wieder zurück gehe. Weg von dieser menschlichen Kälte hier.

Für Euren Beitrag bedanke ich mich schon jetzt, Danke

Klaus :roll:
Die positive Grundeinstellung ist nicht alles, doch ohne sie - ist alles nicht's !
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Jupp
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Beitrag: # 1490Beitrag Jupp »

Provokant, aber durchaus nachvollziehbar.

Ich zähle mich nicht zu den ganz armen eher den zweitarmen, meine Hütte ist bezahlt ;-) Aber abends mal auszugehen scheitert schon daran, daß keine Familie oder Nachbarschaft da ist, die mal auf das Kind aufpassen kann...

Insofern vermisse ich das Leben in der Großfamilie schon. Meine Großeltern hatten noch 4 Kinder im Schnitt, davor waren es 10 bis 11 usw.

Aber in unsere heutige westliche Welt paßt soetwas nicht mehr hinein. Wir können aber auch nicht zurück auf die Bäume.

In Italien hat man im Restaurant unser Kind dem nächsten Gast als Vorspeise servieren wollen, weil es als 3jähriger eben nicht mit zugeklebtem Mund und festgezurrt am Tisch saß. Sagte der Kellner, der nicht wußte, daß wir einen italienischkundigen dabei hatten.

Mit zunehmendem Wohlstand kommt die Kälte. Das wird in einem "armen" Land genauso passieren. Früher oder später. Meine These ...

Erfülltes Leben hat mit finanziellem Reichtum nichts zu tun.
Auswandern? Eher nicht, aber ein Altersruhesitz irgendwo im Nirgendwo?
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arnego2
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Großfamilie

Beitrag: # 1581Beitrag arnego2 »

Hallo Jupp,
da magst du Recht haben, je mehr Reichtum je Kälter. 8)

Um mehr zu verdienen muß auch mehr und effizienter gearbeitet werden.
Da passen Hausfrauen nicht mehr ins Konzept. Doppelverdiener muß die Familie sein um sich das leisten zu können was heutzutage als Standart gilt. Dabei dann vier oder mehr Kinder aufzuziehen ist nicht einfach. Und wer möchte sich dann, wenn man um die 40 ist noch um die Eltern kümmern müssen? :?
Das gleiche Phenomen sehe ich auch hier, obwohl der sogenannte Reichtum hier mehr unter der Familie verteilt wird, nimmt es doch ab.

Es gibt inzwischen Altersheime und vieles der sogenannten ersten Welt wird kritiklos übernommen. Sowas nennt sich dann Entwicklung.
Auch hier gibt es Umweltprobleme, die Wälder werden kleiner, mehr Menschen weniger Natur.

Man kann keinen dazu zwingen in seiner "ärmlichen Hütte" weiterzuleben, weil es besser in unsere Klischee des wahren Lebens passt. Die Leute hier wollen die gleichen Dinge die bei uns so Normal sind.
Funktionierende Krankensysteme, eine nicht korrupte Polizei, und Politiker die meinen was sie sagen. :wink:

M-f-G
Arnego2
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