Weltweit sind Europäer zu finden. Aus den verschiedensten Gründen. Befasst mit anderen Kulturen, auch weil sie sich damit auseinander setzen wollen. Integriert in eine andere Welt, worin sie sich heute hoffentlich auch heimatlich fühlen. Anerkannt und geachtet. Antrieb war, eine neue Welt, besseres Leben, Freiheit eben was auch immer jeder so für Vorstellungen hatte, zu finden. Geprägt von leichtigkeit.
Heute lese ich von denen, die gehen möchten, Gründe überwiegend aus Frust, Ungerechtigkeit, keine Chancen hier. Aufgabe.
Selber habe ich auch diesen Schritt gemacht - jedoch war das nur möglich, weil ich vorher meinen Weg in Deutschland gegangen bin und dieses Land mir es auch letztendlich erst ermöglicht hat, mir überhaupt erst diese Möglichkeiten zu schaffen. Gehen zu können.
Eine Provokation hier von mir, ich weiss - aber auch das sollte niemand übersehen.
Gefragt sind eigentlich alle von mir, die bereit's "weg" sind, egal ob im europäischen Raum oder nach Südamerika, Asien - egal wo immer hin. Was war eigentlich der entscheidende Grund ?
Meinen kenne ich - aber Euren ?
Ich hoffe nun auf interessante Beiträge für alle die, die den Weg noch vor sich haben bzw. in Erwägung ziehen. Denn Frust ist der schlechteste aller Antriebe, glaube ich.
Gruss Klaus
Die positive Grundeinstellung ist nicht alles, doch ohne sie - ist alles nicht's !
erst diese Möglichkeiten zu schaffen. Gehen zu können.
Das ist auch bei mir so. Ich bin ja nicht in einem Land, wo meine Arbeit höher bezahlt wird, sondern (sofern ich hier meine Kunden hätte) mindestens 10 Mal niedriger. Also auch ich benötigte das Einkommen aus D. Wenn dann Immobilien und alles (hoffentlich 2007) verkauft sind, dann kann ich hier sorgenfrei leben. Aber nur, weil D vorher die ökonomische Basis gegeben hat. Daher gehöre ich auch nicht zu denen, die nur auf D schimpfen, obwohl es selbstverständlich auch Punkte in D gibt, die zu kritisieren sind. Aber in den Ausführungen vieler Auswanderungswilliger, da fehlt mir der Realismus. Da wird in D alles schwarz und jenseits des Zauns alles in den schönsten Farben gezeichnet und oft ohne nur einmal jenseits des Zauns gelebt zu haben. Natürlich tue ich mich auch mit einer Einschätzung zu D leichter, ich habe dort schließlich zu den "Besserverdienenden" gehört. Und provozierend gefragt, ist es nicht besser aus Frust auszuwandern, als sich mit seiner Situation abzufinden? Wachsende Hoffnungslosigkeit unter der Bevölkerung
Meinen kenne ich - aber Euren
Das will ich auch hoffen, trotzdem wäre es schön, wenn Du Deinen Grund auch anderen mitteilen würdest.
Meine Gründe sind vielfältig. Ich versuche es einmal verkürzt darzustellen: Meine Frau ist Ausländerin, wir haben drei Jahre in D gelebt, es hat ihr in D aus für mich nachvollziehbaren Gründen nicht gefallen. In D halten sich viele Mitbürger für die höhste Stufe der Kultur. Ausländer (sofern sie nicht aus einem akzeptierten "Edelausland" kommen) werden nur geduldet, wenn sie denn die Gunst in D leben zu dürfen, auch entsprechend würdigen. Somit war meine Frau sicher der Auslöser. Sie hat dann P.R. für "Ihr" Land gemacht, mir den Mund wässerig gemacht (Steuervorteile, höhere Kaufkraft, etc.) aber letztendlich fand ich es einfach eine verrückte Idee und die Vorstellung aus der Trettmühle auszusteigen, von allen Bekannten und Freunden in D für verrückt erklärt zu werden und einfach das "unmögliche" zu tun, hat mich gereizt. Das hat meinem Leben einen ganz neuen Impuls gegeben, weg vom alltäglichen Trott, hin zu dem Unbekannten, ins "Abenteuer". In D wäre mein Leben auf Dauer langweilig geworden, durch die Auswanderung hat es einen ganz neuen Aspekt bekommen.
Denn Frust ist der schlechteste aller Antriebe, glaube ich
Hallo Klaus,
na, den Gefallen kann ich dir gern tun. Begonnen hat es so: Ich hatte den "Fehler" gemacht das ich dachte ich kann immer wieder kommen. So bin ich weg und nach dem 3. mal habe ich es aufgegeben mich wieder anzupassen, es ging einfach nicht mehr. In Deutschland gibt es sehr viel Kontrolle, die allerdings nicht für alle gilt.
Sicher braucht der Staat sehr viel Geld um die Straßen in Ordnung zu halten, aber ich fahre kein Auto. Auch das Ich die Hälfte abgeben muss ich etwas was mir nie gefallen hat. Ich muss mich versichern, muss Sachen bezahlen mit dem Ich nichts zu tuen habe. Man wie Frau darf über die Straßen gehen wenn man wie frau an der Ampel wartet. Selber zu enscheiden wann Ich los gehen kann kostet mich eine Strafe.
Am Ende ist alles was nicht erlaubt ist, in Deutschland verboten! Hier vor Ort ist alles was nicht verboten ist erlaubt! Alles hat Vorteile und Nachteile aber bisher gefällt es mir hier gut. Man muss nur einsehen das man nicht alles haben kann. Paradiese gibt es ja nun schon lange nicht mehr.
arnego2 hat geschrieben:Man muss nur einsehen das man nicht alles haben kann. Paradiese gibt es ja nun schon lange nicht mehr.
Nein, die letzten fielen wahrscheinlich irgendwann der Globalisierung zum Opfer. Dem Machthunger, der Gier, wer weiss das schon ?
Auffällig für mich ist, es ist ein Wandel eingetreten. Immer mehr Menschen wollen weg. Antrieb: Frust, Arbeit, Blauäugigkeit, Herzschmerz... Und immer mehr gehen ziemlich unvorbereitet, ohne Kenntnisse, ohne Sprache dann irgendwo hin. Ja, es gibt sogar einige die sagen, wir wandern dahin aus - ohne jemals in dem Land gewesen zu sein. Internet-verblödet ? Sorry !
Andere wollen selbst im Ausland, Kindergeld, Arbeitslosengeld, Krankenversicherung von der Heimat - aber die Schulden natürlich vergessen. Wo läuft unsere Gesellschaft hin ? Welch geistiges Potenzial ist hier eigentlich noch vorhanden ?
Vor dem Erfolg, Lorbeeren, Ruhe musste man erstmal sehr viel arbeiten - gilt dies heute nicht mehr, oder sind die Menschen wirklich so naiv geworden ?
Gruss Klaus
Die positive Grundeinstellung ist nicht alles, doch ohne sie - ist alles nicht's !
Caribe-Klaus hat geschrieben:.... wir wandern dahin aus - ohne jemals in dem Land gewesen zu sein. Internet-verblödet ? Sorry !
Hallo Klaus, sicher ist da was wahres dran, die Blauäugigkeit liegt in meinen Augen an der fehlenden Erziehung, so das alles was Schwarz auf Weiß irgendwo geschrieben steht auch geglaubt wird. Es gibt so viele Seiten wie negative und positive Seiten, oder halbe negative Seiten u.s.w.
Die Welt ist nicht Weiß und Schwarz, das lernt man im Leben.
Nun gute Nacht ich mache gleich das Büro zu und arbeite dann zu Hause weiter.
Andere wollen selbst im Ausland, Kindergeld, Arbeitslosengeld, Krankenversicherung von der Heimat - aber die Schulden natürlich vergessen. Wo läuft unsere Gesellschaft hin ? Welch geistiges Potenzial ist hier eigentlich noch vorhanden ?
Vielleicht negative Auswirkungen eines funktionierenden Sozialstaates?
Sind die Deutschen zu verwöhnt?
(Welcher Smilie für provokante Fragen?)
Ich bin immer wieder überrascht, dass Leute z.b. aus Frust über Harz 4 in ein Land auswandern wollen, indem es gar kein soziales Netz gibt.
Aber vielleicht steht das Forum hier am Anfang der Auswanderungsidee, d.h. in einer Zeit in der noch "dumme" Fragen gestellt werden. Vielleicht folgen dem bessere Recherchen und realistischere Einschätzungen, die zu anderen Zielen oder zum Verbleiben in Deutschland führen. Ich kann es nur hoffen, ansonsten seh ich für viele ein eiskaltes Erwachen im neuen Paradies vorallem wenn man sich keinen Weg zurück offen gelassen hat.
Man wie Frau darf über die Straßen gehen wenn man wie frau an der Ampel wartet. Selber zu enscheiden wann Ich los gehen kann kostet mich eine Strafe.
In China sterben jedes Jahr 100.000 Menschen im Straßenverkehr, weil es zwar Regeln gibt, sich aber scheinbar niemand daran hält. OK, es gibt genug Chinesen , aber es ist einfach so, daß der "normale" Mensch Regeln braucht, sonst wird das nichts.
Auch wenn ich mir jetzt sicher mal wieder ein paar "Feinde" mehr mache - hier mal die Realität wie es woanders aussieht, wo absolut keine soziale Hängematte existiert...
HOCHBETAGE DAME WÜNSCHT SICH SORGENFREIEN LEBENSABEND
118jährige bittet Leonel um eine kleine Rente
-- Santiago, 10. Juli 2008 --
Besser spät als nie, dachte sich die 118jährige Ana Disla Germán aus Santiago, als sie Präsident Leonel um die Zahlung einer kleinen Rente ersuchte. Sie sei zwar schon etwas betagt, ginge aber noch immer einer kleinen Beschäftigung, der Zubereitung von Empanadas (gefüllte Teigtaschen) nach, um für sich und ihre 90jährige Tochter Ana María zu sorgen. Der Herzenswunsch der 1890 in Loma de Cabrera geborenen "Doña Goya" sei es, endlich ihren Lebensabend sorgenfrei zu genießen...
Quelle: DomRep-Magazin
Gruss Klaus
Die positive Grundeinstellung ist nicht alles, doch ohne sie - ist alles nicht's !
118jährige "Antragstellerin", 90jährige Tochter, wahrscheinlich knapp 70jährige Enkelin = da ist das tägliche Leben sicher nicht leicht
Sie ist sicherlich auch nur so alt geworden, weil sie immer gearbeitet hat. Viele der dt. Rentner über 80 sind doch gar nicht mehr in der Lage täglich etwas Nützliches zu verrichten. Habe so ein Beispiel jeden Tag vor Augen
Aber nun mal ehrlich, das ist doch nicht der Normalfall ? Wie hoch ist die Lebenserwartung in der DomRep ?
Klar, gibt es dort keine soziale Hängematte, das Geld findet auch so den Weg in die falschen Hosentaschen
Aber dank der sozialen Hängematte in D leben eben viele Rentner & Pensionäre im wärmen Ausland. Warum sollte man auch nicht das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden ? Wenn man schon mit Krankheiten geschlagen ist, versucht man doch auf die beste Art damit zu leben oder ??
Beiträge bzgl KV abgetrennt, daher hier etwas ungewöhnliche Darstellung
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Oryx Verfasst am: So Jul 20, 2008 12:03 pm Titel:
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Nur aus Frust auf und davon? Weil das Gras auf der anderen Seite des Zaunes immer grüner ist ... denken viele. Dabei übersehen sie, wie grün das Gras auf ihrer Seite des Zaunes ist.
Ich glaube, der Hauptgrund, warum ich ausgewandert bin, war die Unzufriedenheit der anderen, die mir das Leben vermiest hat. Ich wollte lachen, aber alle jammern mich nur an, wegen nichts und wieder nichts. Und mein Lachen wird als suspekt empfunden statt erwidert.
In Namibia ist das anders. Man hilft sich gegenseitig, ist offen und fröhlich, erwartet nicht, daß alles perfekt ist, sondern ist zufrieden mit dem, was man hat. "Take it easy" ist hier das Motto. Die Sonne scheint, das reicht. Nicht für alle sicherlich, aber vom Gefühl her kommt das schon hin. Deshalb lebe ich gern hier und möchte nicht mehr nach Deutschland zurück.
Gruß
Oryx
P.S.: Siggi! hat Folgendes geschrieben:
Ggf. ist es daher in einigen Ländern trotz chronischer Krankheit möglich, eine bezahlbare Heilbehandlung zu bekommen. Aber in welchen Ländern?
Ich habe das Gefühl, in Namibia ist das schon möglich, die Versorgung ist hier gut und nicht allzu teuer. Es gibt einen Tarif für chronisch Kranke (der teuerste in Namibia), der kostet so etwa 200 Euro im Monat und deckt fast alles ab. Grenzen gibt es natürlich schon, aber zumindest ein großer Teil der Behandlung wird bezahlt.
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Caribe-Klaus Verfasst am: Mo Sep 01, 2008 11:20 pm Titel: Nur aus Frust auf und davon ?
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Langsam müde geworden von den vielen Schimpftiraden hier, möchte ich doch noch einmal versuchen, dieses Thema neu zu beleben. Aber auf keinen Fall, rein aus Sicht der Deutschen. Es sind nämlich auch mehr Länder davon "betroffen" .
Auf allerhöchstem Niveau wird hier gemotzt, alles nach dem Motto :
nur weg von hier - überall ist es besser
Die Leute hier sind so griesgrämig - aber, wie zeige ich mich eigentlich selber hier ?
Ich lebe hier von ??? - wieviel habe ich eigentlich zu meiner Situation "selber" beigetragen bzw. nicht vorher gemacht ?
Es gibt sehr viele erfolgreiche Auswanderer - die haben aber auch schon vorher in ihrem Heimatland etwas leisten wollen !
Der Rest kommt sowieso wieder frustiert zurück...
Gruss Klaus
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Suesskraut Verfasst am: Sa Sep 06, 2008 3:38 am Titel:
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Ich bin gar nicht richtig ausgewandert, sondern habe mich einfach im Ausland auf Jobs beworben, weil ich Berufserfahrungen im Ausland sammeln wollte, auf der Suche nach 'etwas Neuem' war und sprachlich und professionell eine Herausforderung brauchte. Ich hatte eigentlich geplant, so 2 Jahre in England zu bleiben, es sind dann 6 draus geworden, plus 2 Jahre Australien. Mein Beruf, Sozialpaedagogin, wird in beiden Laendern freundlicherweise gesucht und, in England zumindest, auch vergleichsweise gut bezahlt. Ich hab ganz viel gelernt, habe das Gefuehl, dass ich jetzt 3 Heimaten habe (es gibt gar kein Plural zu Heimat, oder?), hab mich in Australien verliebt und wollte trotzdem wieder nach Hause, was auch etwas mit Visa zu tun hat, bzw. mit eingeschraenkten Freiheitsrechten.
Bin jetzt seit Maerz zurueck in D. Falls alles so klappt, wie wir uns das vorstellen, werden mein australischer Partner und ich erstmal hier leben, da er erstaunlicherweise D total cool findet. Es gibt aber sicherlich irgendwann eine erneute 'Auswanderung' nach Australien - wieder auf Zeit? Keine Ahnung. Wir sind beides unruhige Geister...
Trotz des Wunsches nach Bestaendigkeit gibt es immer einen Hauch Fernweh, der bei mir, einmal geweckt, auch ohne den Partner bestehen bleiben wuerde.
Eine finanzielle Entscheidung war keiner der Umzuege, eher das Gegenteil.
Sk
