Südseetraum hat geschrieben:
Autark zu leben auf einen Atoll ist sicherlich möglich denn die Polynesier haben es ja auch viele Jahrhunderte so gemacht. Aber so ein Leben ist sicherlich nichts für Menschen unserer Zeit und schon sehr schwer mehr als 3 Monate durchzuhalten. Es gibt viele Studien über autarkes Leben auf einen Atoll die eindeutig zeigen, dass es zu schaffen ist zu überleben aber ein verzicht auf alles bis lang dar gewesene.
da empfehle ich tom Neale, er hat jahre auf einem atoll authak gelebt und nen buch geschrieben. allerdings reisste er jahrelang in der südsee herum und kannte mehr oder weniger alle tricks. er wurde übrigens nach 21 monaten krank von der insel abgeholt, kehrte aber wieder jahre später zurück. zudem war auf der insel schon einiges vorhanden.
heute ist sie nationalpark (um gleich mal den gedanken an seine Insel auszuschliessen)
Südseetraum hat geschrieben:
Sicherlich kannst du auch jagen dann aber wie schon gesagt, nur Eidechsen und nicht zu vergessen Fische.
Heimisches Gemüse oder Obst aus Deutschland kann nun mal nicht auf einen Atoll wachsen.
auch das ist manchmal nicht so ganz richtig, auf einigen inseln gibt es wildschweine, oft auch geflügel....allerdings hat das auch nen erheblichen nachteil, die fressen sich nämlich durch jeden garten, da sie keine ausweichmöglichkeiten haben.
auch einige arten europäisches gemüse könnten da wachsen,
allerdings gibts von natur aus keine bienen sodas die gemüsesorten keine früchte ausbilden. einige führten daher bienenvölker ein.
und man sollte sich mit bodenverbesserung auskennen, denn der boden von atollen ist quasi für eingeführte arten unfruchtbar.
zudem gibt es einfuhrbeschränkungen auf einigen inseln, da darf man keine tomatensamen oder katzen oder schweine mitbringen.
Südseetraum hat geschrieben:
Aber auch hier hat die Natur sich geholfen und spezifische Früchte wachsen lassen. Kokosnüsse, Brotfrucht, Popeia, Mango usw. kannst du bedingt bis gut ernten. Wasser zum trinken kommt ausschließlich vom Himmel in Form vom Regen und das auch nicht zu wenig zu bestimmten Zeiten. Feuer kannst du vergessen denn dein Holz ist deine Quelle der Nahrung und somit werden alle speisen roh verzehrt.
ja die natur hat sich drauf eingestellt, logisch....
Es wird Regenwasser gesammelt, vorrausgesetzt es regnet genug.
Quellwasser ist nur auf Inseln vulkanischen Ursprungs zu finden und auch
da eher selten. Atolle sind poröser Kalkstein, sie saugen das wasser eher auf als es abzugeben.
Und Holz, ja das problem ist das viele inseln quasi überbevölkert sind, somit weicht der wald und man beginnt ihn zu schützen. d.h. man kann nicht einfach rumrennen und bäume fällen. aber ganz so dramatisch isses nu auch wieder nicht, vorrausgesetzt man fällt nicht gerade jene bäume die einem früchte spenden. zudem sind bäume häufig auch als sturmschutz zu sehen. wär also nicht so gut die alle abzuholzen.
man sollte wissen, das das meisste einfach importiert wird. je weiter abgelegen eine insel ist, desto seltener kommen importe an und desto teurer wird es importware zu kaufen. Was in Tahiti 3 Euro kostet, ist auf der 250 km entfernten insel mind. doppelt so teuer.
Roh, naja die südseekultur hat sich da schon entsprechend entwickelt aber das man alles roh futtert wäre übertrieben, früchte braucht man nicht kochen, roher fisch ist traditionell und gelegentlich gibts auch
erdöfen & co. fischsuppe ist wohl auch üblich. fisch oder kokos ist praktisch in allen traditionellen speisen üblich weil billig und leicht verfügbar. Krabben gehören auch zum standart.
Südseetraum hat geschrieben:
Aber glaube mir, alle die so was versuchen kommen wieder zurück oder scheitern an der illegalen Besetzung einer Insel.
Um eine Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen die länger ist als 3 Monate, brauchst du eine Genehmigung (wie schon gesagt, bekommst du in Tahiti Papeete) aber damit kannst du noch lange nicht arbeiten. Französisch musst du perfekt sprechen können ansonsten kannst du alles sofort vergessen. Es ist verdammt schwer in Polynesien eine Arbeit als Ausländer zu bekommen wenn nicht sogar aussichtslos. Die Polynesischen-Behörden haben ja genug Probleme für Einheimnische Arbeit zu stellen.
Versuchen sollte man es wenn es ein Lebenstraum ist aber besuche erst mal das Land und lerne viel darüber was deine Zukunft werden soll.
Gruß
olaf
ja für ein europäer ist so ne kleine insel völlig ungewohnt, er kriegt erstmal nen inselkoller wenn er jahrelang nur die selben leute und den selben strand sieht. die meissten halten es so zwischen 2 und 6 jahre aus.
ein europäer hat nunmal ne andere kultur und andere ansprüche und die so einfach auf null zu schrauben ist ne illusorische wunschvorstellung.
je eher man das einplant um so erfolgreicher ist so ne auswanderung.
ohne wirtschaftlicher basis kann man das ganze am besten gleich vergessen und viele inseln haben besitzer oder sind naturreservate bzw. von den perlenfarmen erworben. da kann man sich nicht einfach "einquartieren" oder sie besetzen.
wenn überhaupt sollte man in der nähe der hauptinseln bleiben um auch den gewohnten standart mit abstrichen realisieren zu können und das fängt beim Klopapier an.
Wie gesagt, handwerkliche berufe sind erfolgsversprechend,
allerdings auf selbstständiger basis. also z.b. bäcker, fleischer die zur
"selbstversorgung" der insel beitragen, werden sehr geschätzt, da dadurch der import entlastet wird, insbesondere dt. handwerker haben da nen guten ruf. allerdings muss deren grundmaterial wiederum importiert werden. aber so kann man langfristig recht gut leben und wird auch von der ansässigen bevölkerung akzeptiert.
am besten man fährt mal in die südsee und guckt sich einige inseln länderübergreifend an, dann kann man am ehesten einschätzen was
man auf so ner insel braucht und was nicht.
manager, gastronomen oder hotelpagen sind wohl nicht die richtige ausbildung.
vorher die richtige ausbildung ist hinterher die halbe miete.
nochmal was zur diskussion, seit 89 haben sich auch die inseln weiter verändert. war umweltschutz damals kein thema so ist es nun zunehmend ein thema, ebenso wie strom, tourismus usw.
tahiti möchte den einfluss der japaner auf die perlenzucht zurück drängen aber das ist leichter gesagt als getan. sie bevorzugen lieber einheimische als andere ausländer. inzwischen ist die perlenzucht auch kein geheimnis mehr. und das mit der einwanderung der chinesen stimmt auch, sie wurden als arbeitskräfte von den kolonialherren und auch von dem perlenkönig ins land geholt und sind inzwischen eingebürgert.