Luftbelastung in China
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- Sascha Blodau
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Ich persönlich kenne niemand der seinen mies bezahlten Job bei einem Kaffeemaschinenhersteller verloren hat. Im Gegenteil, durch den Aufstieg Chinas wurden in Deutschland sehr viele extrem gut bezahlte Arbeitsplätze im Maschinen und Anlagenbau geschaffen.Siggi! hat geschrieben:China ist die Werkbank der Welt. Kaum noch eine Firma produziert das selbst, was sie sich "ausgedacht" haben. Das finde ich viel alarmierender, denn das kostet in den Industrienationen reichlich Arbeitsplätze. Vor dem Billigzeug in schlechter Qualität hätte ich viel weniger Angst.
Gruß
Siggi
Da ist nichts falsches dran.
Sicher werden gut bezahlte Arbeitsplätze in DE geschaffen. Aber viele andere fallen weg. Unter dem Strich rechnet sich doch Automatisierung und Verlagerung der Produktion nur, wenn für einen gut bezahlten, neu geschaffenen Arbeitsplatz, viele schlecht bezahlte wegfallen oder gegen noch schlechter bezahlte im Niedriglohnland getauscht werden.
Dies ist ein ganz wesentlicher Grund, warum wir konstant hohe Arbeitslosenzahlen in der EU sehen. In DE mag sich das noch in Grenzen halten, da der Maschinenbau eine deutsche Domäne ist.
Gruß
Siggi, der Jahrzehnte in der Automatisierungstechnik tätig war
Dies ist ein ganz wesentlicher Grund, warum wir konstant hohe Arbeitslosenzahlen in der EU sehen. In DE mag sich das noch in Grenzen halten, da der Maschinenbau eine deutsche Domäne ist.
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Siggi, der Jahrzehnte in der Automatisierungstechnik tätig war
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Und das wegen der geringeren Löhne in China? Ich war letzte Woche in Shenzhen unterwegs, da hängen überall Schilder da Arbeiter gesucht werden. Los geht es bei 2.500 RMB bei kleinen Firmen (320 Euro, das ist der Mindestlohn) über 4.000 RMB in groesseren Firmen. (500 Euro).orly hat geschrieben: Hier in Mexiko hat z.B. Black & Decker seine Būgeleisenfertigung in Queretaro einfach nach China transferiert. Pressen und wichtige Maschinen wurden verpackt und verschifft. Der Rest kam unter den Hammer. Da waren die miesbezahlten Jobs plötzlich weg.
Dann hängen da aber auch Schilder das Arbeiter gesucht werden die Drehmaschinen bedienen und CNC einstellen können. Die kriegen dann schnell mal schon 7.000 RMB im Monat (immer ca. 14 Gehälter).
Da sind schon 1.000 Euro.
Abteilungsleiter übersteigen dann oft schon ein deutsches Ingenieursgehalt. Meine Sekretärin hat bereits 25.000 RMB im Monat.
Wegen der billigen Löhne kommt keiner mehr nach China, aber wegen der geringen Produktivität und schlechten Infrastruktur ziehen die woanders weg. Im Falle der Bügeleisenfertigung wird der Hersteller in das Industriecluster der Haushaltsgeräte in Südchina gewollt haben, wo die Lieferanten sitzen und man schnell an Know How kommt. Wirklich billiger als Mexiko ist China höchstens in den Stückkosten, aber nicht bei den Stundenlöhnen.
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Wo sehen wir den die hohen Arbeitslosenzahlen in der EU?Siggi! hat geschrieben:Sicher werden gut bezahlte Arbeitsplätze in DE geschaffen. Aber viele andere fallen weg. Unter dem Strich rechnet sich doch Automatisierung und Verlagerung der Produktion nur, wenn für einen gut bezahlten, neu geschaffenen Arbeitsplatz, viele schlecht bezahlte wegfallen oder gegen noch schlechter bezahlte im Niedriglohnland getauscht werden.
Dies ist ein ganz wesentlicher Grund, warum wir konstant hohe Arbeitslosenzahlen in der EU sehen.
Hatte Spanien jemals eine nennenswerte Konsumgüterindustrie? Natürlich nicht, die heute Arbeitslosen haben oft auf dem Bau gearbeitet und 30 Jahre lange die Landschaft zu betoniert, aber keinen Job nach China verloren. Im Gegenteil, vielleicht kommen reiche Chinesen ja bald und verhelfen Spanien wieder zu einem Bauboom (in Berlin geht bereits jede 6te neue ETW an Chinesen).
Oder ist die griechische Industrie nach China abgewandert? Oder die portugiesische?
Vielleicht kann man das in UK oder Frankreich ja noch sehen, aber das was dort gelaufen ist kann man ja schon eher aktives vertreiben von Industriearbeitsplätzen nennen.
In DE beziehen ca. 6,1 Millionen ALG II
https://statistik.arbeitsagentur.de/Nav ... I-Nav.html
Nochmal zusätzlich 0,9 Millionen ALG I
http://de.statista.com/statistik/daten/ ... ittswerte/
Dann werden ca. 0,8 Millionen nicht als Arbeitslose erfasst, da sie in Maßnahmen stecken:
https://statistik.arbeitsagentur.de/Nav ... n-Nav.html
Insgesamt also fast 8 Millionen.
Dann arbeitet jeder 4. für einen Niedriglohn
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 13074.html
So richtig toll ist das nicht oder? Aber das empfinden viele ja schon nicht mehr als schlecht. Stimmt auch irgendwo, war schon mal deutlich schlechter. Aber die etwas Älteren werden sich auch noch an deutlich bessere Zeiten erinnern.
Gruß
Siggi
https://statistik.arbeitsagentur.de/Nav ... I-Nav.html
Nochmal zusätzlich 0,9 Millionen ALG I
http://de.statista.com/statistik/daten/ ... ittswerte/
Dann werden ca. 0,8 Millionen nicht als Arbeitslose erfasst, da sie in Maßnahmen stecken:
https://statistik.arbeitsagentur.de/Nav ... n-Nav.html
Insgesamt also fast 8 Millionen.
Dann arbeitet jeder 4. für einen Niedriglohn
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 13074.html
So richtig toll ist das nicht oder? Aber das empfinden viele ja schon nicht mehr als schlecht. Stimmt auch irgendwo, war schon mal deutlich schlechter. Aber die etwas Älteren werden sich auch noch an deutlich bessere Zeiten erinnern.
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Siggi
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Das sind Personen in Bedarfsgemeinschaften. Nicht Arbeitslose.In DE beziehen ca. 6,1 Millionen ALG II
Bedeutet Leistungsbezieher + Kinder + Frauchen (oder Mannchen). Oftmals auch keine Arbeitslosen sondern Leute die eine so große Familie haben so dass ein normaler Job nicht ausreicht. Mit ein paar Kindern muss man schnell mehr mal 16 Euro die Stunde machen um keine Ansprüche zu haben.
Meist Übergangsarbeitslosigkeit von extrem kurzer Dauer. Hab ich auch schon beantragt obwohl ich schon einen unterschriebenen AV hatte. Auf das Geld verzichtet ja keiner.Nochmal zusätzlich 0,9 Millionen ALG I
Für die ganz cleveren Rechner unter uns.Insgesamt also fast 8 Millionen.
Als Arbeitslos kann nur gelten wer dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht und keine Arbeit hat. Alles andere ist Augenwischerei. Das sind in Deutschland 4.7% der Beschäftigten.
Hierzu kann man noch die nicht gemeldeten Arbeitslosen hinzu zählen (Stille Reserve), müsste aber eigentlich auch die zahlreichen Schwarzarbeiter und diejenigen die einer kriminellen Tätigkeit nachgehen abziehen (der Miri Clan bezieht im Jahr mehrere Millionen Euro H4, Arbeitssuchend ist da aber keiner).
Schwarzarbeit wird oft unterschätzt, in einigen Branchen arbeiten die Hälfte der Arbeitslosen nebenher schwarz.
Nur so zur Info: Selbst die ideologisch verblendete Statistik der Linkspartei geht von nur 3,5 Millionen Arbeitslosen aus.
Wobei ich mir nicht erklären kann wie die auf sowas absurdes kommen. Wer dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung steht ist nicht arbeitslos.
Aber selbst die Linkspartei wollte keine Kinder in Steinbrüche schicken wie du es offenbar willst.
Und dann lies dir mal die Definition von Niedriglohn durch. Das sind in Deutschland 1.900 Euro Brutto im Monat. Mein Mitleid hält sich hier in Grenzen.Dann arbeitet jeder 4. für einen Niedriglohn
Viel besser geht eigentlich kaum. Wenn man jetzt noch bedenkt das wir Arbeitsnehmerfreizuegikeit haben und heute viel viel viel mehr Frauen im Beruf stehen, dann ist das geradezu Phänomenal.So richtig toll ist das nicht oder?
Derartig viel Beschäftigung gab es noch nie in Deutschland! [/quote]
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Linkspartei
Tatsächliche Arbeitslosigkeit im Mai 2015: 3.565.807
Offizielle Arbeitslosigkeit im Mai 2015: 2.761.696
Nicht gezählte Arbeitslose gesamt: 804.111
Nicht gezählte Arbeitslose aufgeschlüsselt
Älter als 58, beziehen Arbeitslosengeld I und/oder ALG II: 166.973
Ein-Euro-Jobs (Arbeitsgelegenheiten): 95.082
Förderung von Arbeitsverhältnissen: 8.484
Fremdförderung: 100.206
Berufliche Weiterbildung: 170.711
Aktivierung und berufliche Eingliederung (z. B. Vermittlung durch Dritte): 178.435
Beschäftigungszuschuss (für schwer vermittelbare Arbeitslose): 3.666
Kranke Arbeitslose (§126 SGB III): 80.554
http://www.die-linke.de/politik/positio ... losigkeit/
8 Millionen - LOL.
Wir haben heute in vielen Bundesländern Vollbeschäftigung.
Tatsächliche Arbeitslosigkeit im Mai 2015: 3.565.807
Offizielle Arbeitslosigkeit im Mai 2015: 2.761.696
Nicht gezählte Arbeitslose gesamt: 804.111
Nicht gezählte Arbeitslose aufgeschlüsselt
Älter als 58, beziehen Arbeitslosengeld I und/oder ALG II: 166.973
Ein-Euro-Jobs (Arbeitsgelegenheiten): 95.082
Förderung von Arbeitsverhältnissen: 8.484
Fremdförderung: 100.206
Berufliche Weiterbildung: 170.711
Aktivierung und berufliche Eingliederung (z. B. Vermittlung durch Dritte): 178.435
Beschäftigungszuschuss (für schwer vermittelbare Arbeitslose): 3.666
Kranke Arbeitslose (§126 SGB III): 80.554
http://www.die-linke.de/politik/positio ... losigkeit/
8 Millionen - LOL.
Wir haben heute in vielen Bundesländern Vollbeschäftigung.
- Sascha Blodau
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Hallo @Rambazamba,
ich bin schon erstaunt was in China doch für ordentliche Löhne gezahlt werden.
Da wundert es mich nicht, dass sie sich auf die Suche nach neuen Lebensräumen machen.
In Ecuador wollten sie sich übrigens auch schon in Scharen ansiedeln, das wußte der President Correa aber schon zu verhindern und erteilte ihnen eine klare Absage.
ich bin schon erstaunt was in China doch für ordentliche Löhne gezahlt werden.
Das überschneidet sich auch in etwa mit meinen Erfahrungen in Ecuador.Los geht es bei 2.500 RMB bei kleinen Firmen (320 Euro, das ist der Mindestlohn) über 4.000 RMB in groesseren Firmen. (500 Euro).
Naja klar, so rücksichtslos wie die Chinesen ihre Umwelt behandeln, wird dort wohl bald kein Mensch mehr leben können.Im Gegenteil, vielleicht kommen reiche Chinesen ja bald und verhelfen Spanien wieder zu einem Bauboom (in Berlin geht bereits jede 6te neue ETW an Chinesen).
Da wundert es mich nicht, dass sie sich auf die Suche nach neuen Lebensräumen machen.
In Ecuador wollten sie sich übrigens auch schon in Scharen ansiedeln, das wußte der President Correa aber schon zu verhindern und erteilte ihnen eine klare Absage.
Alles was du brauchst, kommt im richtigen Moment zu dir. Sei geduldig.
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Re: Stückkosten
Da liegst du richtig. Das bedeutet aber nicht das China so erfolgreich ist, weil es seine Arbeiter so furchtbar schlecht behandelt, sondern weil diese Arbeiter eben wesentlich produktiver sind als Mexikaner.orly hat geschrieben: Und sind es nicht die Stückkosten welche das Mass aller Dinge ist? Da fliessen die Lohnkosten doch anteilig mit ein, oder sehe ich das falsch?
Wer einige hundertausende Bügeleisen produziert achtet doch vor allem auf die Stückkosten.
Auch so Dinge wie dass der Geschäftsführender eine gepanzerte Limousine und Bodyguards benötigt fließen in die Stückkosten mit ein. In China ist die Infrastruktur sehr gut, Strom sehr günstig und die Produktivität hoch (wenn auch noch immer deutlich unter der in D).
Es ist der natürliche Gang der Dinge das ein Standort der nicht wettbewerbsfähig ist das zurück fällt. Fragt sich nur ob das gemein und unfair ist....?
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Ja, die meisten Chinesen die schon mal im Ausland gelebt haben halten ihr eigenes Land fuer den allerletzten Dreck.Sascha Blodau hat geschrieben: Naja klar, so rücksichtslos wie die Chinesen ihre Umwelt behandeln, wird dort wohl bald kein Mensch mehr leben können.
Problem ist nur: Sie kommen im Ausland oftmals nicht klar.