Eine persönliche Perspektive der Krim Krise

Rußland, Estland, Lettland, Weißrußland, Littauen, Ukraine, Moldawien
und was wir vergessen haben, sorry.

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Siggi!
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Beitrag: # 54176Beitrag Siggi! »

kurtchen hat geschrieben:Aber es gibt berechtigte Sorgen das es zu Zwangsenteignungen kommt, und dieses ist möglich. Fängt ja schon mit den Kasernen auf der Krim an, diese sind bereits in russischer Hand.
Ehemals ukrainisches Staatseigentum geht in das Eigentum der neuen Republik Krim über und zwar wie angekündigt fast ausnahmslos. Dies nennt man Nationalisierung. Du kannst es durchaus als eine Form der Enteignung bezeichnen. So gesehen wurde die Ukraine auch bzgl. des gesamten Grund und Bodens auf der Krim "enteignet". Diese Nationalisierung betrifft aber nur Staatseigentum. Mir ist kein Fall von der Enteignung von Privatpersonen oder Privatfirmen bekannt.

Gibt es zu dieser Nationalisierung ein Alternative? Sollte man die Staatsbetriebe der Ukraine abkaufen? Wenn ja, käme die Annahme der Entschädigungszahlungen einer Anerkennung des Status quo gleich. Ich denke, dies wird die Ukraine nach Kräften vermeiden wollen.
Ukrainische Beamte müssen ihre Dienstwohnung verlassen.
Die ukrainischen Beamten, die nun in den Diensten von RU stehen, werden sicher ihre Wohnung behalten können. Die anderen werden ausziehen müssen. Für mich ist das nachvollziehbar.
kurtchen hat geschrieben:Wie bereits geschrieben geht sie nach Island, zum zweiten Mal eben. Es besteht somit NULL Grund sich 'retten' zu lassen.
Ein bisschen viel Phantasie würde ich sagen
Diese "Rettung" ist nur auf Zeit. Frauen aus diesem Kulturkreis suchen sehr aktiv nach einem Partner und stellen öfter auch mal Kriterien wie Sicherheit, die Möglichkeit eine Familie zu ernähren, Stabilität, etc. in den Vordergrund. Welcher alleinstehende Mann hilft einer jungen Frau beim Spracherwerb wohl völlig ohne irgendwelche Hintergedanken? Ich kenne Dich nicht, für Dich mag das zutreffen, aber für die meisten Männer sicher nicht.

Gruß
Siggi
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kurtchen
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Beitrag: # 54177Beitrag kurtchen »

Danke für den fundierten Bericht, Siggi.

Geld auf der Krim zu bekommen war damals bei mir als Tourist auch schon ein Problem, bereits am Flughafen wurde nichts ausgepuckt.

In Kiev-Zentrum hingegen war es kein Problem.

Aber Du bist ja langjährig vor Ort und kannst das viel besser beurteilen wie ich.

Die Krim wird langfristig ein Problem haben, der Westen wird niemals die Übernahme durch die Russen akzeptieren.

Und die Leidtragenden daran sind: die Bürger die nichts mit Politik zu tun haben wollen.

Zu den Hilfskonvois: es würden nicht nur ein paar LKW sein , aber die Russen würden nicht zulassen das der Westen hilft. aus guten Gründen.

also müssen die Russen helfen.

Was gibt es neues zu den Wirtschaftssanktionen gegen Russland, bringen die was ?
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Siggi!
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Beitrag: # 54179Beitrag Siggi! »

Noch einmal zu den ukrainischen Beamten (meist wohl Soldaten), die ihre Dienstwohnungen verlassen müssen.

Das war für die Betroffenen eine schwere Entscheidung. Man stelle sich einmal vor. Man hat sich dem Land X verpflichtet. Nur kommt Land Y und macht ein Angebot: Komm zu uns, wir bezahlen Dich weiter.

In dem Beruf kommt es aber auf Loyalität an. Nimmt man also das Angebot an, so wird man sowohl in Land X, als auch im Land Y, als Verräter behandelt. Man bekommt mit Sicherheit im Land Y nicht sehr attraktive Jobs und vermutlich nicht in örtlicher Nähe zum alten Arbeitgeber Land X. Diese Entscheidung mag für Personen, die Nahe vor der Pensionierung stehen, einfach sein. Aber für die anderen?

Wird das Angebot ausgeschlagen, verliert man zusammen mit der Familie nicht nur die Arbeit, sondern wird als potentielles Sicherheitsrisiko sicher auch außer Landes gedrängt. Das der alte Arbeitgeber im Moment eine Weiterbeschäftigung nur im Bürgerkrieg anbieten kann, erhöht die Attraktivität sicher nur für die absoluten Hardliner.

Wir haben einige Bekannte, die für die ukrainische Armee arbeiteten und kennen die Situation daher etwas.
kurtchen hat geschrieben:Geld auf der Krim zu bekommen war damals bei mir als Tourist auch schon ein Problem, bereits am Flughafen wurde nichts ausgepuckt.
Ich habe eine Kreditkarte der DKB, die keine Gebühren für Auslandseinsatz am Bankomaten verlangt. (Karte und Konto selbst sind auch kostenfrei und es gibt spezielle Angebote für Auslandsdeutsche.) Damit konnte ich in der Vergangenheit meinen Lebensunterhalt bestreiten und sogar einen Mittelklassewagen kaufen (ok, dafür musste ich über einen Monat jeden Tag zum Bankomaten). Jetzt ist diese Karte auf der Krim nutzlos.

Gruß
Siggi
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Beitrag: # 54210Beitrag Siggi! »

Wer sich für die russische Perspektive der Krim interessiert, kann ich selbst auf der Seite Nachrichtenagentur der Krim informieren (Englisch):
http://en.c-inform.info/

Die ukrainische Sicht der Dinge:
http://www.ukrinform.ua/deu/

Gruß
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kurtchen
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Beitrag: # 54241Beitrag kurtchen »

Es geht immer weiter mit den Säuberungen durch Putis Staatsterroristen

Nunmehr werden unschuldige Personen, z.B ein Filmregisseur , beschuldigt
Faschisten zu sein.

Erinnert mich an Stalin.

Eine mutige Journalistin sagt ganz offen das das nicht stimmt, im Gegenteil, einer der Festgenommenen soll ja sogar gegen die Rechten der Ukraine sein.

Aber man kennt es von Putin: seine eigenen Gegner wanderten alle ins Zwangslager.

http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 64929.html

Nachdem Putin heute seine UDSSR EU verkündet hat, reagierte der
EU Kommisar für Erweiterungsfragen prompt:

Die Ukraine , Moldavien und auch Geogiern sollte der Weg zur EU frei gemacht werdne.

ob er das mit Mutti abgesprochen hat ?

Wir füttern doch die schon dien ganzen Südeuropäer durch mag so mancher Steuerzahler denken.

Ich selbst bin dafür das man diesen drei Ländern Perspektiven bietet.
Irgendwann müssen die versenkten Miliarden für Südeuropa auch mal Früchte tragen so das man anderen Ländern helfen sollte.

Und diese drei Länder gehören nun Mal zu Europa und nicht die Türkei.
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artep

Hallo Siggi

Beitrag: # 54250Beitrag artep »

wie ist dass jetzt für euch, die ihr auf der Krim lebt?
Könnt ihr "normal" leben wie vorher?
Gibt es Einschränkungen, wie ist die Versorgung?
Von unserem Immob.-Büro ( wir haben immer noch freundschaftl. Kontakt zu denen) in Varna haben wir erfahren, dass seit der Krise die Anfragen auf Immo.-Käufe von Russen stark zurück gegangen sind. Die Russen sagen, es ist nicht ungefährlich momentan zu fliegen. Die kaufen in der Nähe von Schumen, ganze Abschnitte von Weinbergen und investieren in den Neubau exklusiver Hotel in der Nähe dieser Weinberge mit Golfanlage usw. alles vom Feinsten.
Ich hoffe, deiner Frau und dir geht es gut LG arteP
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Re: Hallo Siggi

Beitrag: # 54252Beitrag Siggi! »

Hallo Petra,
artep hat geschrieben:wie ist dass jetzt für euch, die ihr auf der Krim lebt?
Könnt ihr "normal" leben wie vorher?
Im Moment merken wir recht wenig. Es ist eigentlich größtenteils so, wie in den Vorjahren.
Gibt es Einschränkungen, wie ist die Versorgung?
Im Moment nicht. Aber die Krim noch vom ukrainischen Festland abhängig. Der neue Präsident hat angekündigt, dass er sich mit dem Status Quo der Krim nicht abfinden wird. Ob das Gegenmaßnahmen impliziert? Ich rechne mit Versorgungsengpässen (Wasser, Strom, Lebensmittel) und Schwierigkeiten bei der Ausreise auf dem Landweg, wenn UA die Grenze dicht machen würde.
die Anfragen auf Immo.-Käufe von Russen stark zurück gegangen sind.
Im Moment gibt es kein eigenes Grundbuch der Krim. Das ist erst noch im Aufbau. Daher gibt es meines Wissens im Moment keine Möglichkeit, Eigentumsübertragungen rechtsverbindlich vorzunehmen.
Die Russen sagen, es ist nicht ungefährlich momentan zu fliegen.
In der heißen Phase war die Aussage sicher richtig, aber im Moment kann ich dafür keinen Grund erkennen.
Ich hoffe, deiner Frau und dir geht es gut
Alles ist soweit gut, nur die Unsicherheit lauert immer im Hintergrund. Wie lange dürfen wir bleiben? Bekommen wir eine Aufenthaltsgenehmigung? Bekommen wir das Auto registriert oder müssen wir unseres verkaufen und ein neues in RU erwerben? Ist das Wasserproblem wirklich gelöst? Ist an dem Versorgungsengpass doch etwas dran und wir merken es hier nur noch nicht? Man will eine Couch kaufen, die in UA bestellt wird und fragt sich, ob diese in 4 Wochen auch ankommt oder UA die Grenze vorher dicht macht und man das Geld verloren hat. Das sind so die Kleinigkeiten des Alltags in dieser Übergangszeit.

Gruß
Siggi
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Beitrag: # 54275Beitrag Siggi! »

Ich habe versucht einige Beiträge der letzten 2 Wochen zum Thema "Bürgerkrieg in der Ukraine" vom Thema "Krim" zu trennen.

Zum Bürgerkrieg findet man den Thread hier:
http://www.auswandern-webforum.de/forum/ftopic7300.html

Hier soll es in Zukunft nur noch um das Thema "Krim" gehen.


Gruß
Siggi
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Beitrag: # 54276Beitrag Siggi! »

Wir waren heute wieder beim Ausländeramt und haben mit der Amtsvorsteherin gesprochen. Es gibt in RU keine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung. Es ist keine Aktion von meiner Seite notwendig. Meine unbefristete ukrainische Aufenthaltsgenehmigung wird in eine 5 jährige befristete umgewandelt und ist gültig bis 2019. Danach kann ich auf Antrag eine russische Aufenthaltsgenehmigung für weitere 5 Jahre erhalten. (Hoffen wir, dass diese ukrainische Genehmigung beim Grenzübertritt nach RU oder beim Check-In am Flughafen anerkannt wird. Ich bin da skeptisch.)

Für meine Frau ist nach 90 Tagen Schluss. Es gibt im Moment keine Möglichkeit für sie, eine Aufenthaltsgenehmigung oder eine Aufenthaltsverlängerung zu erhalten. Die Amtsvorsteherin meinte, dass noch Gesetze erlassen werden, um Ehegatten von ausländischen Residenten auch den Zuzug zu ermöglichen, aber im Moment (und vermutlich auch in diesem Jahr) gibt es solche Gesetze nicht. Meine Frau war nicht auf der Krim, sondern in ihrer Heimatstadt registriert, daher das Problem. Somit muss sie Anfang August ausreisen und dürfte erst im November wieder einreisen. Selbst wenn sie ein Visum beantragen würde, könnte damit die "90 Tage innerhalb von 180 Tagen" Regelung nicht außer Kraft gesetzt werden.

Für die Schwiegermutter ist ebenfalls nach 90 Tagen Schluss. Sie ist chancenlos und wird niemals eine Aufenthaltsgenehmigung erhalten können.

Gruß
Siggi
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Beitrag: # 54277Beitrag Siggi! »

Veränderungen, die mir aufgefallen sind
1. Seit 1.6. nur noch Zahlungsmöglichkeit in Rubel. Selbst kleine Geschäfte verweigern die Annahme von UAH. Die Banken hatten aber nicht genug kleine Scheine, was Umtausch und Wechsel in den Geschäften anfangs schwierig machte. Im Organisationstalent bei diesen Kleinigkeiten scheinen RU und UA gleich schlecht zu sein. Die Preise wurden meist nicht 1:1 konvertiert, sondern durchweg wurde die Währungsumstellung für Preiserhöhungen genutzt (so wie damals von DM auf Euro).
2. Gestern stand ein großer LKW im Zentrum. Die Bevölkerung wurde zu Lebensmittelspenden für Ost UA aufgerufen.
3. Heute beginnt neben unserer Datscha ein Bauvorhaben. Über 10 Jahre war die Gegend ruhig und halbfertige, langsam verfallende hielten sich die Waage mit fertigen, genutzten Häusern. Jetzt scheint sich das zu ändern.
4. In Schelkino gibt es direkt vor der Stadt große, leere Strandabschnitte in erster Reihe. Private Baubebauung war nie möglich, der Grund konnte nicht erworben, sondern nur für 50 Jahre gepachtet werden, wenn man dort Gastronomie oder Hotellerie errichten wollte. Jetzt scheint der ganze Strand (zumindest vom uns bis zum Zentrum) bebaut zu werden. Überall sieht man Aushübe und abgeteilte Parzellen. Bei denjenigen, die früh begonnen haben, ist die erste Etage schon fertig.
5. Im Baugewerbe scheint sich der Aufschwung breit zu machen. Es ist wesentlich schwieriger gute Handwerker zu finden, als im Vorjahr, wenn man keine große Baumaßnahme hat.
6. Im lokalen Supermarkt (bei uns am Ort gibt es genau einen) ist das Warenangebot eingeschränkt im Vergleich zu den Vorjahren. Man sieht keine leeren Regale, sondern versucht die fehlenden Bestände durch übermäßige Präsentation anderer Produkte zu kaschieren. Z.B. finde ich keinen Schafskäse oder Limoncello mehr, das Angebot an Teesorten von Lipton ist auf ca. 50% zurück gegangen. Es ist nicht so, dass man keine Grundnahrungsmittel mehr kaufen kann, aber die Vielfalt des Angebots ist eingeschränkt. Die kleineren Geschäfte scheinen bessere Distributionswege zu nutzen. Dort bemerke ich solche Defizite nicht (wodurch ich nicht auf meinen täglichen Schafskäse und meinen Lieblingstee verzichten muss).
7. Wir hatten Möbel beim lokalen Möbelhändler bestellt. Es gibt durchweg nur die Möglichkeit, von Produzenten aus UA zu beziehen. Keines der Geschäfte im Umkreis unterhält offensichtlich Geschäftsbeziehungen zu RU. Meine Frau hatte Sorge, dass diese Möbel nicht geliefert werden können. Gestern bekamen wir die Nachricht, dass die Schränke eingetroffen seien. Lieferzeit unter 1 Woche, was im Normalbereich liegt. Aber für Betten aus West-UA Produktion wurden uns eine unbekannte Lieferzeit (Größenordnung 2 Monate oder auch mehr) genannt. Da man diese Möbel zu 100% im voraus zahlen muss, verließ uns der Mut bei der Bestellung.

Gruß
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Beitrag: # 54281Beitrag Siggi! »

Meine Frau kann extrem enervierend sein. Heute war sie bei der lokalen Miliz, bei der eine Mitarbeiterin des Ausländeramts aus Sachalin (!) Beratungen zu Aufenthaltsfragen durchführte. Ihre Aussagen stehen im eklatanten Widerspruch zu den Aussagen des lokalen Ausländeramts.
Es scheint, als kennt auf der Krim noch niemals die eigene Verwaltung die neuen Gesetze und das, obwohl die Vorsteherin des lokalen Ausländeramts nach eigenen Angaben gerade eine Schulung in Simferopol erhalten hatte.

Ich berichte weiter, wenn wir definitive Fortschritte in der nächsten Wochen gesehen haben. Ungeprüfte Aussagen einzustellen, scheint im Moment wenig Sinn zu machen.

Gruß
Siggi
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kurtchen
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Beitrag: # 54283Beitrag kurtchen »

Na Klasse, man nimmt der Ukraine das Land weg um anschließend
z.B am Strand Betonhochburgen für russische Touristen zu bauen.
Neben der Enteignung nun auch noch die Verschandelung der Landschaft.
Und von Umweltschutz der Russen wollen wir erst gar nicht reden, den gibt es nicht. oder wer weiß es anders ?


Wie auch immer, die Russen wussten schon warum sie sich diese Gebiete nehmen.

Da stehen sie den Amis um nichts nach, die machen ja auch Kriege um an Öl zu kommen.

Leidtragende hier ist wieder einmal die ukrainische Bevölkerung, denn die Jobs die entstehen werden nur für Russen vorhanden sein.
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Beitrag: # 54284Beitrag Siggi! »

kurtchen hat geschrieben:z.B am Strand Betonhochburgen für russische Touristen zu bauen.
Nur wenn für Dich Hochburgen 3 Stockwerke besitzen, ist diese Aussage richtig. Höhere Gebäude werden nicht genehmigt. Ukrainische Touristen werden genauso willkommen sein wie Russen, Weißrussen oder Moldawier, da bin ich mir sehr sicher.
Neben der Enteignung nun auch noch die Verschandelung der Landschaft.
Kennst Du Schelkino? Das ist eine ehemalig Arbeitersiedlung, entworfen in den 70er Jahren. Nur Plattenbauten, 5 oder 9 Stockwerke.
http://www.schelkino.ru/wp-content/gall ... od_015.jpg
Schön war die Stadt noch nie. Wenn man weit genug entfernt ist, sieht es auf dem Foto besser, als in der Realität aus. Die neuen Gebäude sind alle viel angenehmer, als der Bestand. In der gesamten Ukraine wurden und werden die Fassaden der Wohnblocks dem Verfall preisgegeben! Selbst für Farbe war bis heute kein Geld da. Teilweise geht der Verfall so weit, dass die Besitzer auf ihre Kosten ihre Teile der Fassade renovieren, um die Dichtigkeit zu gewährleisten. Eigentlich ist das Aufgabe des Staates, an den dafür monatlich Beiträge von jedem Eigentümer geleistet werden. Aber der ukrainische Staat kam über 20 Jahre seinen Verpflichtungen nicht nach!

Zur Enteignung: Da haben wir eine andere Sicht. Für Dich gehört dem Staat alles. Ich denke, die Bürger bilden den Staat und sind damit die Eigentümer. Daher sehe ich keine Enteignung, denn die Bürger der Krim wurden nicht vertrieben.
Und von Umweltschutz der Russen wollen wir erst gar nicht reden, den gibt es nicht. oder wer weiß es anders ?
Die Ukrainer sind darin natürlich Meister? Aus meiner Sicht unterscheiden sich beide Länder da sehr wenig.
Leidtragende hier ist wieder einmal die ukrainische Bevölkerung, denn die Jobs die entstehen werden nur für Russen vorhanden sein.
1. Hast Du Quellen dafür? Bislang kenne ich vor Ort keinen einzigen Fall solcher Diskriminierung.
2. Jeder Ukrainer mit Wohnsitz Krim kann problemlos die RU Staatsbürgerschaft bekommen. Aus diesem Grund gibt es lange Schlangen an den Passstellen.

Die allermeisten vor Ort teilen Deine Sicht nicht. Sie begrüßen die Investitionen, die ihnen Arbeit gibt.

Gruß
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Beitrag: # 54285Beitrag kurtchen »

2. Jeder Ukrainer mit Wohnsitz Krim kann problemlos die RU Staatsbürgerschaft bekommen. Aus diesem Grund gibt es lange Schlangen an den Passstellen.

Die allermeisten vor Ort teilen Deine Sicht nicht. Sie begrüßen die Investitionen, die ihnen Arbeit gibt.
Ja meine Meinung wird bestätigt:

Arbeit kriegen nur die Russen. Ist es ein Ukrainer dann beantragt er einen russischen Pass, nur so bekommt er Arbeit auf der Krim.
Ich nennen das ein eiskalt kalklierte Aktion der Kriegstreiber.

Sind Sie einmal Russe werden Sie später, wenn die Ukraine einen Aufschwung erlebt, außen vor bleiben.

Und dieser Aufschwung wird kommen, denn die Wirtschaftsglobalisierung schreitet voran. Es werden massenhaft EU oder US Investoren kommen die Arbeitsplätze schaffen werden, mit EU Standards. Es ist doch klar das auch der Westen an Ländern wie der Ukraine, Moldavien oder Georgien verdienen will. Der EU Erweiterungskommisar spricht bereits von neuen EU Mitgliedschaften.

Mir tun die Ukrainer einfach leid die so auf die Russen reinfallen.

Allerdings muß man eines Putin lassen; er ist schneller als die handlungsunfähige EU Krake oder der erkrankte Schwarze au den USA.
Und damit wirtschaftlich gesehen: intelligenter !
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Beitrag: # 54286Beitrag Siggi! »

kurtchen hat geschrieben:Arbeit kriegen nur die Russen.
Schon wieder behauptest Du etwas. Ich hatte Dich schon in der vorherigen Post um Quellen gebeten!
Sind Sie einmal Russe werden Sie später, wenn die Ukraine einen Aufschwung erlebt, außen vor bleiben.
Falsch, denn sie müssen die UA Staatsbürgerschaft nicht ablegen. (Das würde Jahre benötigen und RU verzichtet auf der Krim auf diese komplizierte Prozedur.) Die RU Staatsbürgerschaft gibt es zusätzlich. Was ist daran falsch? Eine Option mehr!

Gruß
Siggi

P.S: Sogar ich würde mir einen RU Pass besorgen, wenn
1. man ihn mir anbieten würde
2. dann nicht die DE Staatsbürgerschaft weg wäre.
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