Caribe-Klaus hat geschrieben:Soweit zum Thema "ich wandere aus und mache einfach eine Bar auf"...
Ja, das ist so eine Sache, die ich überhaupt nicht verstehe. Vor allem, wenn es Leute sind, die vorher noch nie so etwas gemacht haben. Da verstehe ich sogar die "Hormonsteuerung" besser.
Obwohl ich ehrlich gesagt mit niemandem Mitleid habe, der so dumm ist, sich nur wegen schöner Mädchen irgendwo niederzulassen. Schöne Mädchen gibt es auf der ganzen Welt, dazu muß ich nicht in die Karibik. Vielleicht ist es ganz gut, daß die Stämme hier in Namibia nach europäischem Geschmack eher nicht so schöne Menschen hervorbringen. Ich glaube, aus dem Grund kommt niemand hier her.
Aber das mit der Bar, das ist hier genauso. Hier kommen Leute an, die nicht allzuviel Kapital haben, und was liegt da näher, als ein Restaurant, eine Bar, ein B&B, eben irgendein Lokal aufzumachen. Die meisten vergessen dabei, daß die wenigsten Touristen hier in Windhoek bleiben, wenn sie nach Namibia kommen. Die Touristen kommen wegen der unendlichen Weite und der Tiere hierher, nicht um in einer Stadt Urlaub zu machen.
Das heißt, die Leute kommen hier am Flughafen an, holen sich ihren 4x4 von der Autovermietung ab, fahren zu einem Supermarkt und packen das Ding voll und sind für die nächsten drei, vier, fünf, sechs Wochen in der Landschaft verschwunden. Campen kann man hier ja überall, selbst in der größten Einsamkeit.
Und dann sitzen all die Leute hier in Windhoek mit ihren Lokalen und B&Bs und warten darauf, daß die Touristen die füllen. Es werden ständig neue B&Bs aufgemacht, obwohl es schon eine Menge davon gibt. Auch Restaurants sind manchmal schon nach ein paar Wochen wieder geschlossen, obwohl man sie gerade erst entdeckt hat.
Wenn man hier in Windhoek erfolgreich mit einem Lokal sein will, einem Restaurant beispielsweise, dann muß man die Einheimischen ansprechen, nicht die Touristen. Aber wie will man das, wenn man hier niemand kennt? Oftmals auch gar nicht weiß, was die Leute hier von einem Lokal erwarten?
Gerade Deutsche sind da manchmal erstaunlich blauäugig. Als ob die Eßgewohnheiten auf der ganzen Welt wie zu Hause wären. Man kann dem durchschnittlichen Namibier (egal ob schwarz oder weiß) kein vegetarisches (oder irgendwie "fancy") Essen anbieten und auch keine kleinen Portionen. Das ist mehr wie im Wilden Westen hier. Steak, und das bitte in Übergröße.
Und da kommen dann so – ich sag jetzt mal "Mädelchen" aus Deutschland, die sich den ganzen Tag von Salat, Biogemüse und Joghurt ernähren, und meinen, das könnten sie hier auch anbieten. Das läuft nicht.
Auf die Art wechseln die Pächter oder Besitzer der Lokale hier des öfteren, und meistens müssen die alten Betreiber mit großem Verlust verkaufen. Denn normalerweise sind sie beim Erwerb der Lizenz auch noch übers Ohr gehauen worden und haben viel zu viel bezahlt. Oftmals auch deshalb, weil der Verkäufer deutsch sprach und sie selbst nicht so gut in anderen Sprachen sind.