Verfasst: Sa Jul 18, 2009 1:25 pm
Ich habe zwar wenig Hoffnung, daß nicht wieder alles off-topic wird, aber ich versuche es noch einmal. Zum letzten Mal allerdings. Wenn dieser Thread dann wieder für sonstwelche Diskussionen mißbraucht wird, dann gebe ich es auf.
Also: Es geht hier in diesem Thread um Namibia, um den Alltag in Namibia. Was vielleicht, wie ich hoffe, für diejenigen interessant ist, die hierherkommen wollen und sich dann etwas besser vorstellen können, wie der Alltag hier so abläuft. Und ich wäre wirklich sehr, sehr froh, wenn alle Einträge in diesem Thread sich auf Namibia beziehen würden. *seufz*
Eine Sache, die hier unverzichtbar ist, ist Geduld und – Penetranz. Während man es von Deutschland aus gewöhnt ist, auf Nachricht zu warten und es wohl auch als unhöflich empfunden würde, wenn man irgendwo jeden Tag auf der Matte stände, um nachzufragen, wie der Stand der Dinge ist, ist das hier Voraussetzung dafür, daß man überhaupt irgend etwas bekommt.
Nachdem wir also jeden Tag zur Telecom getapert sind, stand plötzlich der Techniker vor der Tür und wir bekamen ADSL. Wunder über Wunder. Wahrscheinlich sind wir jetzt die einzigen hier im Viertel, die das haben, aber es war offensichtlich schon alles vorbereitet, nur wußte die rechte Hand mal wieder nicht, was die linke tut, deshalb kamen von der einen Seiten Auskünfte wie "Ja, alles fertig. Kein Problem" und bei der nächsten Nachfrage dann die Antwort "Für das Gebiet gibt es noch kein DSL, das ist noch in der Entwicklung. Wir wissen nicht, bis wann das fertig sein wird."
Nun ja, jetzt haben wir also unsere Verbindung, und meistens funktioniert sie auch. Nicht ganz stabil, aber doch erstaunlich gut. Nachts fällt sie meistens aus, was allerdings an dem Router liegt, den die Telecom uns geliefert hat. Die Telecom gibt auch jedesmal zu, daß sie dauernd Probleme mit diesen Routern, in die das Modem integriert ist, haben. Separat kann man kein Modem kaufen, weder bei der Telecom noch sonstwo, also ist man darauf angewiesen, das zu nehmen, was sie liefern.
Unsere Recherchen haben ergeben, daß diese Modem-Router wohl eine ziemlich minderwertige Konstruktion sind, die nur für Afrika (oder die 3. Welt) hergestellt werden. In Europa gibt es dieses Modell gar nicht. Da gibt es selbst als Standardmodell Modelle mit besseren Funktionen.
Jetzt wäre es wirklich praktisch, wenn es einen Modem-Standard für die ganze Welt gäbe. Wir haben noch Modems aus Europa, aus Deutschland und aus Frankreich, aber die funktionieren hier nicht. Wie das immer so ist. Als wir von Deutschland nach Frankreich zogen, waren wir auch sehr erstaunt, daß es nicht einmal funktioniert, wenn man 30km nach Westen über die Grenze zieht, wie soll es da in Afrika funktionieren?
Zumindest sind wir jetzt froh und glücklich, daß es wenigstens so funktioniert, wie es das jetzt tut. Es ist billiger und schneller als MWEB, der Anbieter, den wir vorher hatten. Das ist doch schon mal was. Natürlich bedeutet "billig" nicht die Preise, die man von Deutschland gewöhnt ist, dagegen ist es immer noch teuer, aber für hiesige Verhältnisse ist es ganz akzeptabel. Und relativ zuverlässig.
Wenn man nicht gerade Stromausfall hat wie heute morgen. Dann funktioniert natürlich gar nichts mehr. Ich stand gerade an der Kaffeemaschine und wollte mir einen schönen Cappuccino machen, da machte es "Knack", und alles war aus, Computer, Kaffeemaschine, Herd, Heizung.
Und da es ohne Heizung im Haus saukalt ist, haben wir uns dann in den Garten gesetzt. Die natürliche Heizung, die Sonne, scheint ja Gott sei Dank. Auf jeden Fall dauert dieser Winter extrem lang und ist extrem kalt. Ich habe mir jetzt eine Heizlampe ins Bad einbauen lassen, und das nächste, was kommt, ist Heizung für den Rest des Hauses, zumindest fürs Wohnzimmer. Da sitzt man abends eingemummelt in tausend Decken, wenn man mal Fernsehgucken will.
Wie so oft hier, ist das Haus sehr offen gebaut, sprich das Wohnzimmer hat keine Türen, die es vom Rest des Hauses abschließen. Stellt man sich also irgendwelche Heizgeräte da rein, verschwindet die Wärme im Nu. Der nächste Schritt wäre wohl also, erst eine Tür einzubauen, damit man das Wohnzimmer zumachen kann.
Ich bin mal gespannt, wie es im Sommer sein wird. Ob das Haus dann genauso heiß sein wird, wie es jetzt kalt ist. So war es in unserem letzten Haus. Im Winter kalt, im Sommer heiß. Man braucht im Winter eine Heizung und im Sommer eine Klimaanlage. Beides haben wir nicht.
Also: Es geht hier in diesem Thread um Namibia, um den Alltag in Namibia. Was vielleicht, wie ich hoffe, für diejenigen interessant ist, die hierherkommen wollen und sich dann etwas besser vorstellen können, wie der Alltag hier so abläuft. Und ich wäre wirklich sehr, sehr froh, wenn alle Einträge in diesem Thread sich auf Namibia beziehen würden. *seufz*
Eine Sache, die hier unverzichtbar ist, ist Geduld und – Penetranz. Während man es von Deutschland aus gewöhnt ist, auf Nachricht zu warten und es wohl auch als unhöflich empfunden würde, wenn man irgendwo jeden Tag auf der Matte stände, um nachzufragen, wie der Stand der Dinge ist, ist das hier Voraussetzung dafür, daß man überhaupt irgend etwas bekommt.
Nachdem wir also jeden Tag zur Telecom getapert sind, stand plötzlich der Techniker vor der Tür und wir bekamen ADSL. Wunder über Wunder. Wahrscheinlich sind wir jetzt die einzigen hier im Viertel, die das haben, aber es war offensichtlich schon alles vorbereitet, nur wußte die rechte Hand mal wieder nicht, was die linke tut, deshalb kamen von der einen Seiten Auskünfte wie "Ja, alles fertig. Kein Problem" und bei der nächsten Nachfrage dann die Antwort "Für das Gebiet gibt es noch kein DSL, das ist noch in der Entwicklung. Wir wissen nicht, bis wann das fertig sein wird."
Nun ja, jetzt haben wir also unsere Verbindung, und meistens funktioniert sie auch. Nicht ganz stabil, aber doch erstaunlich gut. Nachts fällt sie meistens aus, was allerdings an dem Router liegt, den die Telecom uns geliefert hat. Die Telecom gibt auch jedesmal zu, daß sie dauernd Probleme mit diesen Routern, in die das Modem integriert ist, haben. Separat kann man kein Modem kaufen, weder bei der Telecom noch sonstwo, also ist man darauf angewiesen, das zu nehmen, was sie liefern.
Unsere Recherchen haben ergeben, daß diese Modem-Router wohl eine ziemlich minderwertige Konstruktion sind, die nur für Afrika (oder die 3. Welt) hergestellt werden. In Europa gibt es dieses Modell gar nicht. Da gibt es selbst als Standardmodell Modelle mit besseren Funktionen.
Jetzt wäre es wirklich praktisch, wenn es einen Modem-Standard für die ganze Welt gäbe. Wir haben noch Modems aus Europa, aus Deutschland und aus Frankreich, aber die funktionieren hier nicht. Wie das immer so ist. Als wir von Deutschland nach Frankreich zogen, waren wir auch sehr erstaunt, daß es nicht einmal funktioniert, wenn man 30km nach Westen über die Grenze zieht, wie soll es da in Afrika funktionieren?
Zumindest sind wir jetzt froh und glücklich, daß es wenigstens so funktioniert, wie es das jetzt tut. Es ist billiger und schneller als MWEB, der Anbieter, den wir vorher hatten. Das ist doch schon mal was. Natürlich bedeutet "billig" nicht die Preise, die man von Deutschland gewöhnt ist, dagegen ist es immer noch teuer, aber für hiesige Verhältnisse ist es ganz akzeptabel. Und relativ zuverlässig.
Wenn man nicht gerade Stromausfall hat wie heute morgen. Dann funktioniert natürlich gar nichts mehr. Ich stand gerade an der Kaffeemaschine und wollte mir einen schönen Cappuccino machen, da machte es "Knack", und alles war aus, Computer, Kaffeemaschine, Herd, Heizung.
Und da es ohne Heizung im Haus saukalt ist, haben wir uns dann in den Garten gesetzt. Die natürliche Heizung, die Sonne, scheint ja Gott sei Dank. Auf jeden Fall dauert dieser Winter extrem lang und ist extrem kalt. Ich habe mir jetzt eine Heizlampe ins Bad einbauen lassen, und das nächste, was kommt, ist Heizung für den Rest des Hauses, zumindest fürs Wohnzimmer. Da sitzt man abends eingemummelt in tausend Decken, wenn man mal Fernsehgucken will.
Wie so oft hier, ist das Haus sehr offen gebaut, sprich das Wohnzimmer hat keine Türen, die es vom Rest des Hauses abschließen. Stellt man sich also irgendwelche Heizgeräte da rein, verschwindet die Wärme im Nu. Der nächste Schritt wäre wohl also, erst eine Tür einzubauen, damit man das Wohnzimmer zumachen kann.
Ich bin mal gespannt, wie es im Sommer sein wird. Ob das Haus dann genauso heiß sein wird, wie es jetzt kalt ist. So war es in unserem letzten Haus. Im Winter kalt, im Sommer heiß. Man braucht im Winter eine Heizung und im Sommer eine Klimaanlage. Beides haben wir nicht.