Auswandern nach Bolivien

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LJ
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Re: Bolivien

Beitrag: # 38947Beitrag LJ »

amerioca hat geschrieben:
Ich war in den letzten Jahren desoefteren in La Paz und Santa Cruz. Vom Klima her kommt fuer Dich da wohl nur Santa Cruz in Frage, da es in La Paz bei einer Hoehe von 3600m die durchschnittlichen Jahrestemperaturen auch dementsprechend sind. In La Paz durchschnittlich zwischen 8 und 12 C. Ausserdem wird auch die Luft dort oben sehr duenn. Und dass im wahrsten Sinne des Wortes. Wird von vielen Leuten unterschaetzt - am Anfang auch von mir. Es faengt mit Atemschwierigkeiten an und hoert nach dem 2. Bier auf, wenn man meint, eine ganze Flasche hochprozentiges geleert zu haben.
Hehe, es ist nett diesen alten Thread zu lesen. Allerdings ist das Quatsch mit der Höhe und der dünnen Luft. Ich habe null Probleme gehabt. Nach ca. 3 Wochen hat man sich völlig dran gewöhnt.
Ich mache Leistungsschwimmen und hab das auch in La Paz gemacht, trotz Höhe.
Und gesoffen habe ich auf Parties auch.
Das Klima in La Paz gefällt mir 10 mal besser als in Santa Cruz wo es nur schwül und heiss ist. In La Paz kann man tagsüber im Tshirt rumlaufen und abends angenehm pennen. In Santa Cruz schwitzt man permanent.

Es würde mich nicht wundern, wenn ich den Threaderöffner kennegelernt hätte. In Bolivien kennt eigentlich jeder jeden und die Gringos, die da länger leben kennen sich meistens untereinander.
amerioca hat geschrieben:Zeifellos ein sehr schoenes Land und einen Besuch allemal wert vor allem fuer Leute, welche sich von einmaligen Landschaftszenarien beeidruckt fuehlen. Allerdings keines wo ich ein Restaurant o. ae. aufmachen wuerde. Die wirtschaftliche Lage ist einfach zu schlecht. 69% der Bevoelkerung stammen von den Hochlandindios ab und die Arbeitslosigkeit duerfte wohl eine der hoechsten Quoten in Suedamerika erlangen.
Das sit auch völliger blödsinn. Beide meiner Geschwister haben in Bolivien Restaurants. Mein Bruder hat auch ein Hotel. Er verdient bestimmt mehr als ein Manager in Deutschland. Beide meine Geschwister leben richtig gut.

Viele scheinen nicht viel Ahnung zu haben. Es ist halt ein Unterschied ob man in einem Land drei Wochen Urlaub macht oder dort über 20 Jahre lebt :wink:
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Sascha Blodau
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Re: Bolivien

Beitrag: # 39318Beitrag Sascha Blodau »

LJ hat geschrieben: ...In Bolivien kennt eigentlich jeder jeden...
..das ist mir in La Paz auch aufgefallen, man trifft sich dort immer wieder. Wo ich das halbe Jahr da unten war hatte ich nach einer gewissen Zeit schon ne ganze Menge lange Weile und bin fast jeden Tag im Stadtzentrum von La Paz rumgelaufen, da war ich langsam bekannt wie ein bunter Hund. Wegen der starken Sonne hatte ich mir einen Hut gekauft, und wenn ich dann die Calle Illimani entlang lief riefen mir die Leute aus den Kfz-Werkstätten zu „Hey Indianer Jones“!
Diese Stadt ist schon irgendwie wie ein großes Dorf.
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spassmusssein
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Indiana Jones...

Beitrag: # 39327Beitrag spassmusssein »

...und El Negro Aleman.
Nicht nur La Paz hat diese "bunte Hunde-Tendenzen".
Spassi wird in der Multimillionenstadt "El negro Aleman" genannt.
Man muss dazu die Zwischentöne kennen um zu verstehen, dass mich dies so definieren sollte, als dass ich manchmals argentinischer als die porteños denke, rede, diskutiere und handele.
Es war mir dies seinerzeit bis heute ein Kompliment, welches erfreut.
Wer sich als Fremdling in jedweder südamerikanischen Stadt (Sascha B. halt in La Paz, Spassi in BA) mehr als anpasst, auf die Leute zugeht und diesen gute, freundliche und aufbauende Gespräche schenkt, der wird angenommen, geschätzt, gern gesehen und stets wieder zum Gespräch (mit gelegentlich gar alkoholischen Getränken) gebeten und eingeladen.
Die Menschen hier schätzen uns, unsere vermeintliche "erste Welt Erfahrung" (wenn die wüssten, wie "Maschiene brennt..." in Europa) und freuen sich ungeheuer, Erfahrungen auszutauschen und unsere Illusionen mit den ihren zu mischen.
Wie oft hörte ich an den einfachsten Stammtischen das grosse Lob, wie gerne sie mit mir diskutierten, da ich halt nicht nur trunkenen Mist lalle sondern versuche, jedwedes Gespräch nach oben zu bringen.
Es ist dies vielleicht eines meiner zentralen Bestrebungen, die sich erst hier im Süden meines Herzens (Zitat Waggershausen) ergaben.
Ich lebe mit den Menschen um und neben mir mit dem Wunsch, jene in jedem Gespräch positiv zu stimmen, Freude und Hoffnung zu speichern und sich zu freuen, dass jeder Mensch - Mit-menschen hat.
Wer "erst dann vor Ort, aber gaaaaaanz sicher" die Landessprache lernen will, fliegt schon in der ersten Kurve raus. Wer die Landessprache nicht vor der Auswanderung vernünftig beherrscht, soll zuHause bleiben. Looser, die sich nichtmals die paar Stunden Zeit nehmen um ihre Zukunft verbalisieren zu können landen bei Hartz 4, wenn sie abgebrannt zurückkehren.
Liebe Grüsse an den Indianer von la Paz :D
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Sascha Blodau
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AW: Indiana Jones...

Beitrag: # 39385Beitrag Sascha Blodau »

Hi Spassi...

Ohh....da muß ich aber noch an mir arbeiten...mit der Sprache... :oops: ...ich denke aber ich werde erst mal dort etwas Spanisch lernen und wenn es dann langsam geht, suche ich mir eine Sprachschule, um es zu festigen und zu vertiefen.
Aber das meiste verstehe ich jetzt auch schon.

..es ist das was das Auswandern überhaupt reizvoll macht, der Kontakt zu den Einheimischen, so wie sie sind mit Ihren Stärken, Schwächen und Macken.
Nur so kann man das Land und seine Eigenarten überhaupt durchschauen und sich eventuell einige Schwächen und Lücken der Gesellschaft zu nutze machen, um sich selbst eine Existenzberechtigung zu erarbeiten.
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Caribe-Klaus
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Re: AW: Indiana Jones...

Beitrag: # 39430Beitrag Caribe-Klaus »

Sascha Blodau hat geschrieben:...ich denke aber ich werde erst mal dort etwas Spanisch lernen...
------------------
...der Kontakt zu den Einheimischen, so wie sie sind mit Ihren Stärken, Schwächen und Macken.
Nur so kann man das Land und seine Eigenarten überhaupt durchschauen...
Da stimme ich Dir voll zu. Nur Du hast Deine Zeit "genutzt", um über viele Monate Deine Kartons zu packen. Echt sinnvoll. Diese "Phase" war ja schon im Mai abgeschlossen. Also eine Auswanderung vorbereiten durch sinnvolles monatelanges einpacken...?

http://auswanderer.blog.de/2010/05/19/s ... r-8626971/

Heisst im Umkehrschluss = erstmal totale Abhängigkeit von Frau und deren Familie mangels eigener Sprachkenntnisse UND lesen und verstehen und dann unterschreiben von Verträgen in dem Glauben, es stimmt und die verstehen/begreifen alles, was sie Dir übersetzen. :shock:

Trotzdem viel Glück in Bolivien, wie auch immer. Ihr werdet es brauchen.

Gruss Klaus
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henry
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Beitrag: # 39431Beitrag henry »

Caribe-Klaus hat geschrieben: Nur Du hast Deine Zeit "genutzt", um über viele Monate Deine Kartons zu packen.
naja, im kommenden monat gehen sascha und familie ja nun endlich rueber.

@sascha, ist doch richtig? es bleibt doch dabei?

zitat aus deinem blog: Wir fliegen zwar erst im August, aber aus Erfahrung weiß ich das man früh mit der Planung beginnen muß.
http://auswanderer.blog.de/page/2/
Gruesse Henry
Caribe-Klaus
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Beitrag: # 39432Beitrag Caribe-Klaus »

Ich weiss henry, Du leidest unter dem zwanghaften Trieb, immer irgendwas schreiben zu müssen, egal was, sinnvoll oder eben nicht...

Wann Sascha mit Familie abfliegt, ob August oder eben doch später, ist völlig egal. Ich bin nur entsetzt das trotz monatelanger, pingeliger Vorbereitung absolut keine Zeit für das Wichtigste, nämlich spanisch zu lernen, bisher Energie eingesetzt wurde.

Gruss Klaus
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henry
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Beitrag: # 39433Beitrag henry »

Caribe-Klaus hat geschrieben:Ich weiss henry, Du leidest unter dem zwanghaften Trieb, immer irgendwas schreiben zu müssen, egal was, sinnvoll oder eben nicht...
und dieser zitierte beitrag von dir war jetzt sinnvoll? oder eben nicht?

oder gar nur einem zwangshaften trieb gehorchend?

klaus: kann ich dir irgendwie helfen?
Gruesse Henry
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Sascha Blodau
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Kartons packen..

Beitrag: # 39452Beitrag Sascha Blodau »

Kartons packen klingt vielleicht einfach, aber da gibt es viel zu beachten besonders wenn man mit der ganzen „Kolchose“ da rüber geht.
Ich bin fast irre geworden mit dem ganzen Krempel. Man will ja auch nichts wegwerfen.
Eine 3Zimmer Wohnung und eine Werkstatt auf ein paar Kartons zu reduzieren war echt ein Akt. Gute 5 Monate habe ich mich nur damit befasst, meine Schränke leer zu kriegen, sie über das Internet zu verhökern, den ganzen überflüssigen Kram schnell und kostengünstig zu entsorgen und die wichtigsten Sachen für Bolivien auszusortieren.
Dann noch Spanisch büffeln? Nee.....
Ehrlich gesagt; Lernen liegt mir nicht so besonders, ich nimm das Leben wie es ist, sonst währe ich vielleicht Ingenieur geworden, aber es muß eben auch so gehen.
Alles was du brauchst, kommt im richtigen Moment zu dir. Sei geduldig.
makis

Re: Kartons packen..

Beitrag: # 39460Beitrag makis »

Sascha Blodau hat geschrieben: Eine 3Zimmer Wohnung und eine Werkstatt auf ein paar Kartons zu reduzieren war echt ein Akt. Gute 5 Monate habe ich mich nur damit befasst, meine Schränke leer zu kriegen, sie über das Internet zu verhökern, den ganzen überflüssigen Kram schnell und kostengünstig zu entsorgen und die wichtigsten Sachen für Bolivien auszusortieren.
Wir hatten ein Zehn-Zimmer-Haus (so ungefähr 300qm) dessen Inhalt wir in einen 40''Container packen mussten...:shock:
Effektiv gepackt haben wir vielleicht vier Wochen, aber angefangen mit Aussortieren und Verscherbeln was wir nicht mehr brauchen haben wir auch ca fünf Monate zuvor. Wir sind auch nicht mehr arbeiten gegangen zu der Zeit, das hilft schon enorm - und wir sind ja auch nur zu dritt, was allerdings auf die Menge an Kram nicht unbedingt einen Einfluss hatte da wir alle schlecht etwas wegwerfen können :oops: (klar, wir hatten auch viel Platz).
Kann denn nicht deine Frau mit dir Spanisch sprechen? Aber ich denke, die Grundlagen beherrscht du sicherlich schon weil du ja schon ein paar Monate in Bolivien warst. So für mich alleine am Computer büffeln, das wär auch nix für mich. Ich lerne schon gerne Sprachen, aber lieber in Gemeinschaft. Das wirst du schon packen.
Wünsch dir alles Gute (bist sicherlich schon aufgeregt, ist ja nicht mehr lange hin) und freue mich auf den einen oder anderen Bericht aus der neuen Heimat!
lg
makis
spassmusssein
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Jeder meiert sich seine Zukunft zum Sein, Schein...

Beitrag: # 39461Beitrag spassmusssein »

...oder auch nit.
Meinen Totalumzug organierte ich an einem HalbTag mit 10 Telefonaten.
Den drei sinnhaftesten Antwortgebern liess ich Angebotszeit von 8 Stunden und wählte danach nicht den billigsten, sondern den im Gespräch Solidesten.
Am nächsten Morgen um 7.00Uhr hatte ich meinen Totalumzug nach Südamerika. Es wurd überseefähig verpackt, eingelagert und nach Abruf verschifft. Der gesamte Hausstand.
Gesamt ca. 4000 Oëre.
28 Tage nach Aufruf kam der Container an, der Gesamtaufbau in meiner hierWohnung war bereits in D vorbezahlt.
Illusionen sind halt viel zu oft Frontbegleitung in einem Forum.
Zwerglein werden mit der Tastatur manchmal zum Riesengebirge, gar zu Rübezahl oder Barbarossa.
Ein Forum ist halt gutgemeinte Scheinwelt.
Auch dienlich für Trollis, Träumer, Trendversäumer oder "henrys" mit vielvielzeit.
Alles wird gut, wie die Nochfreundin von Herrn Reizle stets meinte.
P.S. Lernt die Landessprache vor der Auswanderung sonst scheitert ihr.
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Sascha Blodau
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Sprache lernen..

Beitrag: # 39464Beitrag Sascha Blodau »

Vielen Dank, für die netten Wünsche makis,
ist ja wirklich gewaltig was Ihr da bewegt habt, bei 10Zimmern hätte ich wahrscheinlich 10Jahre gebraucht um alles zu sortieren :lol: .
Man muß eben nur frühzeitig damit beginnen um es zeitig zu schaffen...

..ja, ich habe selbst festgestellt das ich in Bolivien am Schnellsten Spanisch gelernt habe.
Ich konnte schon damals kleine Konversationen mit den einen oder anderen Ladeninhabern und Freunden führen, waren nur nicht besonders tiefsinnig.
Und bei so mancher, sicherlich ironisch gemeinter Anspielung auf spanisch, habe ich dann mal freundlichkeitshalber mitgelacht, und war dann leider nicht in der Lage diese mit einem flotten Spruch zu kontern. Aber da arbeite ich dran. Außerdem habe ich festgestellt; „In der Liebe und in der Geschäftswelt bedarf es nicht viel Sprache um klar zu kommen“.
Ich habe hier auch einige Spanisch Lern-Bücher womit ich immer wieder am „Anfangen“ bin.
Das komische ist, wenn ich meiner Frau mal so einen Satz aus dem Buch vorlese, so echt Schul-Spanisch eben, dann lacht sie oft und sagt; „So wird es in Bolivien überhaupt nicht gesprochen“. Teilweise gibt es diese Worte auch gar nicht, und die „Bolis“ würden mich damit wohl nur belächeln. Ist eben auch alles nicht so einfach, aber man muß sich eben mit dem Problem konfrontieren und dann findet sich auch ein Weg.
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Sascha Blodau
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Umzugsroutine..

Beitrag: # 39466Beitrag Sascha Blodau »

Spassi, da scheinst du ja schon ein geübter Auswanderer zu sein, bei soviel professioneller Routine mit der du deinen Umzug durchgezogen hast.
Oder es ist in etwa so wie bei einem Cousin von mir, bei Ihm passte sein ganzes Hab und Gut immer in eine Sporttasche und weg war er.
Aber du hast da schon einen wichtigen Punkt angesprochen, mit dem Umzugsunternehmer. Ich finde auch man sollte nicht unbedingt den scheinbar billigsten nehmen, sondern einen der den gesamten Ablauf am plausibelsten rüberbringt und einen fairen Preis verlangt.
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henry
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Beitrag: # 39467Beitrag henry »

makis hat geschrieben: Wir hatten ein Zehn-Zimmer-Haus (so ungefähr 300qm) dessen Inhalt wir in einen 40''Container packen mussten...:shock:
Effektiv gepackt haben wir vielleicht vier Wochen, aber angefangen mit Aussortieren und Verscherbeln was wir nicht mehr brauchen haben wir auch ca fünf Monate zuvor.
aehnlich gross war das haus bei mir, allerdings bin ich davon ausgegangen, dass man sich in lateinamerika - oder sonstwo auf der welt - alles kaufen kann, was man dort braucht.

also hab ich zwar auch container bestellt, aber nicht fuer den umzug, sondern fuer den abtransport zur entsorgung.

und dann hab ich folgendes gemacht: ich habe einige umzugskisten vollgepackt (7 sind es insgesamt geworden und das war noch zuviel) mit den sachen, von denen ich meinte, die brauche ich vielleicht nochmal.

dann hab ich 3 unternehmen bestellt, die sich mit raeumungen befassen, und dann dem guenstigsten den auftrag gegeben, das haus leer zu raeumen. da gibt es dann ja den rat, dass man selbst bei dieser raeumung nicht dabeisein duerfe. nun, ich war trotzdem dabei, hab mich aber in nichts mehr eingemischt.

einen dreiviertel tag spaeter war das haus leer, bis auf die 7 umzugskisten. die hab ich dann in das haus einer freundin gebracht, wo ich sie abstellen durfte; da stehen sie heute noch und das ist, wie gesagt, noch zuviel.

aus den 7 umzugskisten hatte ich dann soviel sachen raus geholt, wie in ein handgepaeck koefferchen und einen kleinen rucksack passen, und bin dann nach caracas geflogen und von da dann weiter.

und hier in cartagena, wo ich jetzt bin, vermeide ich peinlichst alles, was dazu fuehren koennte, dass sich wieder "besitz" ansammelt, lebe aber trotzdem mit allem, was ich brauche.

frage an sascha, makis und spassi:

was waere denn gewesen, wenn ihr ihr euch das geld fuer diese container gespart haettet? und euch einfach "drueben" die dinge, die ihr brauchtet, neu angeschafft haettet?

waere das denn nicht auch gegangen?
Gruesse Henry
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Sascha Blodau
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Umzug, was alles mit muß..

Beitrag: # 39474Beitrag Sascha Blodau »

henry hat geschrieben:...und dann dem guenstigsten den auftrag gegeben, das haus leer zu raeumen.
da gibt es dann ja den rat, dass man selbst bei dieser raeumung nicht dabeisein duerfe...
Hi henry,...das ist übrigens ein ganz harter Teil beim Auswandern.
Es ist doch irgendwie ein ganzes Stück Leben was man so über Boart wirft.
Ich habe selbst drei volle VW-Transporter, mit überflüssigem Hausrat und mehr oder weniger „großartigen“ aber leider „wertlosen“ Erinnerungsgegenständen, zu einer Groß-Auktion für Entrümpelungen gebracht.
Und es war für mich vom Gefühl her etwa so als wenn ich zu meiner eigenen Beerdigung gehen würde. Da werde ich wohl noch eine Weile dran zu kauen haben.
henry hat geschrieben:...allerdings bin ich davon ausgegangen, dass man sich in lateinamerika - oder sonstwo auf der welt - alles kaufen kann, was man dort braucht...
..ja, dass meine ich ehrlich gesagt auch. Wir haben keine Möbel eingepackt, keine Haushaltsgeräte wie Waschmaschine oder Geschirrspüler und auch keinen Staubsauger.
Auch alles an Geschirr und Gläsern haben wir hier gelassen.
All diese Sachen werden wir uns irgendwie vor Ort besorgen, im laufe der Zeit.
Ich denke es kann auch nicht schaden wenn man die Wirtschaft des Landes in dem man einwandert, auf diese Art etwas unterstützt.
henry hat geschrieben:...und hier in cartagena, wo ich jetzt bin, vermeide ich peinlichst alles, was dazu fuehren koennte, dass sich wieder "besitz" ansammelt, lebe aber trotzdem mit allem, was ich brauche....
..genau das,.....als Vorsatz für mein zukünftiges Leben, ging mir auch durch den Kopf, als ich hier am Räumen war,....nie mehr so viel Zeug ansammeln, dass ist ein ganz wichtiger Punkt, besonders wenn sich die Zeiten in dem Land mal wieder ändern und es wieder mal an der Zeit ist weiterzuwandern.

Die Realität wird zeigen was sich davon umsetzen lässt....
Saludos, Sascha
Alles was du brauchst, kommt im richtigen Moment zu dir. Sei geduldig.
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