Vietnam

[frank56]

Hallo,
möchte auf die Frage von Klaus und Rhonabeck antworten.
Also das mit den Deutschen in meiner Nähe war eigentlich ironisch gemeint,weil die Gefahr dann viel deutsch zu sprechen, ist mir doch
sehr gross.Ich muss ja die Landessprache lernen.
Natürlich lege ich auch sonst keinen grossen Wert darauf,eine deutsche
Kolonie zu gründen.
Will später aber gern interessierten Touristen das Land zeigen.
Frank

[frank56]

Hallo an alle,
kann jetzt sagen:ich bin angekommen!
Wohne jetzt schon 4 Wochen in Vietnam und bin mit dem derzeitigen
Zustand recht zufrieden.
Leider noch keinen Internetanschluss,so dass ich mich zwischen spielenden und sehr neugierigen Kids im Internetcafe behaupten muss.
Ansonsten bastel ich an meiner beruflichen Zukunft (Tourismus+Gastronomie).
Ich hoffe, bald mehr berichten zu koennen. Falls es Fragen giebt,ich beantworte sie gern.
Viele Gruesse Frank

[henry]

Leider noch keinen Internetanschluss

hallo frank, dazu gleich eine frage, internet ist fuer mich sehr wichtig und hier in kolumbien geht es ohne weiteres, auch ueber das handynetz ins internet zu kommen.

kannst du dir in vietnam einen UMTS-stick samt daten flatrate kaufen?

wenn ja, wieviel kostet das?

wenn nein, was kostet der internetzugang im cafe pro stunde bzw. was kostet die flatrate beim anschluss zu hause (den du ja anscheinend schon beantragt hast)?

[frank56]

Hallo Henry,
ueber Handy ins Internet kann ich nichts sagen.Auf alle Faelle telefoniert man hier mit Handy in der Regel mit Prepaid (es giebt da mehre Anbieter).
Der Inlandstarif ist sehr guenstig. Nach Deutschland habe ich fuer eine Std.ca 8 EURO gezahlt.
Internetcafe kostet eine Stunde ca.20 EUROCENT.
Internet fuer Festnetz ist schon bestellt,ist gekoppelt mit Fernsehempfang(ca 60 Programme) und kostet nicht mehr als 5 EURO pro Monat.Genaueres kann ich spaeter dazu sagen.
Viele Gruesse Frank

[frank56]

Hallo an alle,
moechte mich wieder mal melden.Bin nun schon eine geraume Zeit in Vietnam und habe es noch nicht bereut.In der Zwischenzeit wurde auf vietnamesisch geheiratet. Das Standesamtliche dauert noch.Die Beschaffung der notwendigen Papiere verschlingt viel Zeit und Nerven. Da ist die deutsche Buerokratie genauso bescheuert,wie die vietnamesische.Muss aber leider sein wegen Aufenthaltstatus.
Ansonsten lebe ich mit meiner Frau in einem ganz normalen vn Haus in einem ganz normalen vn Wohngebiet.
Auf Deutsche oder sonstige "Auslaender" bin ich hier(ca.600000 EW) noch nicht gestossen. Meine Frau sprich kein Englisch und natuerlich kein Deutsch.Ich bin also gezwungen ,mich mit der Sprache auseinanderzusetzen.Und das klappt fuer das Alltaegliche schon ganz gut.Ansonsten kurzer Anruf bei meinem Freund(VN mit dt Staatsbuergerschaft),der dann per Telefon uebersetzt.Diese Anrufe brauche ich aber immer weniger.
Das Leben ist ruhig und beschaulich.Irgendwie scheint sich die Uhr hier langsamer zu drehen.Es giebt wenig Hektik und Stress.Dei Vietnamesen sind ein sehr freundliches Volk,sind staendig am Lachen und man hat den Eindruck,dass sie auch mit Freude ihrer Arbeit nachgehen.
Fuer mich manchmal unverstaendlich bei einer 6 Tagearbeitswoche,12 Tagen Urlaub im Jahr und einem Durchschnittseinkommen von ca. 100 USD pro Monat.Da komme ich mit 300EURO im Monat locker ueber die Runden.

So,das ersteinmal fuer heute.

viele Gruesse bei 32 Grad (an das KALTE Deutschland) von Frank

[henry]

Fuer mich manchmal unverstaendlich bei einer 6 Tagearbeitswoche,12 Tagen Urlaub im Jahr und einem Durchschnittseinkommen von ca. 100 USD pro Monat.Da komme ich mit 300EURO im Monat locker ueber die Runden.

um die 100 dollar mal in relation zu setzen: in kolumbien bekommt die durchschnittsarbeitnehmerin, z. B. eine verkaeuferin, etwa 500.000 pesos, ca 250 dollar, auch fuer eine 6 tage woche. davon unterhaelt sie dann allerdings nicht nur ihre kinder, sondern auch oft vater, mutter, oma usw.

aber: das problem ist: ICH kann deshalb trotzdem nicht, wie du, mit 300 euro leben. denn ich habe z.B. ansprueche an eine wohnung, die mir schon alleine eine miete von 1.000.000 pesos verursachen, also das doppelte des genannten durchschnittseinkommens, welches ja fuer alles, nicht nur die miete, reichen muss.

deshalb waere mal sehr interessant von dir zu erfahren, inwieweit du dich mit deinen anspruechen und erwartungen auf das in vietnam uebliche niveau "runter" begeben kannst.

also: kannst du etwa wohnen wie ein Einheimischer? oder geht das von den anspruechen her einfach nicht? irgendwo machst du doch heftige abstriche, bei 300 dollar, oder nicht?

viele Gruesse bei 32 Grad (an das KALTE Deutschland) von Frank

gebe deine gruesse mit 31 grad tags, 24 grad nachts zurueck (wir haben gerade eine kaeltewelle in der karibik, sonst waeren es auch 32 grad tags, 26 grad nachts; in kuba ist es uebrigens momentan unter 10 grad) - du wirst nicht nur in D gelesen

[frank56]

Hallo Henry,

ich habe das Glueck,keine Miete zahlen zu muessen.Das Haus gehoert meiner Frau.Es besteht aus einem grossen Wohn-und Kuechenbereich(ca.60qm).zwei kleineren Schlafzimmer (10-15 qm)sowie einem Bad(6 qm).Ansonsten haben wir noch einen Hof von ca.100 qm.Das Ganze ist von einer Mauer umgeben.Der Fussboden ist komplett gefliest und wird taeglich mindestens 2 X feucht gewischt.Im Bad giebt es ein Waschbecken,eine normale europaeische Toilette sowie eine Dusche.Alles sehr sauber.Da habe ich Glueck.Das ist nicht in allen VN Haeusern so.
Die Einrichtung ist sehr spartanisch,es giebt nur das Notwendigste.Auch was Haushaltsgegenstaende betrifft.Der Mensch braucht aber nur eine Tasse,einen Teller(hier Essschale),ein Handtuch usw.(meine Mutter, 79 Jahre alt,hat heute noch unbenutzte Bettwaesche von ihrer Aussteuer,die sie wohl weiter vererben wird .
Ja,ich lebe hier wie ein Einheimischer,in jeder Beziehung.Meine vn Freunde bewundern das und es hat mir schon ein gewisses Mass an Achtung eingebracht.
Es ist erstaunlich,wie man seine Beduerfnisse zurueckschrauben kann.Aber was bedeutet "Beduerfnisse"??Wichtig ist ,man fuehlt sich wohl.

Vietnam ist ein Schwellenland und verzeichnet momentan einen rasanten wirtschaftlichen Aufschwung.Ich hoffe,davon auch profitieren zu koennen.
Zur Zeit bauen wir ein kleines Tourismusunternehmen fuer vorwiegend deutschsprachige Gaeste auf.Die Ersten hatten wir schon,und die waren sehr zufrieden.Gegenueber den grossen Anbietern koennen wir hier vor Ort besser auf die Wuensche unserer Gaeste reagieren und durch unser Insiderwissen natuerlich auch Orte besuchen,die Pauschaltouristen verschlossen bleiben werden.Von den Preisen ganz zu schweigen. Aber alles schoen langsam.Wir wollen nicht das schnelle Geld sondern Qualitaet in unserer Arbeit.Und vor allem ruhig und locker leben.

Fuer heute erst mal Schluss

viele gruesse an die ganze Welt von Frank

[Siggi!]

ICH kann deshalb trotzdem nicht, wie du, mit 300 euro leben.

Freu Dich doch Henry, Du musst ja offensichtlich auch nicht mit 300 Euro auskommen. In meiner Wahlheimat leben auch einige (Früh)renter mit meist sehr kleiner Rente. Die Höhe der Rente was wohl auch i.a. die entscheidende Motivation für die Auswanderung. Da stellt sich oft gar nicht die Frage, welche Ansprüche man hat. Es geht dann nur darum, was man finanizieren kann. Gleiches gilt auch für viele andere Auswanderer, bei denen es hier nicht so läuft, wie erhofft. Die Ausnahme sind die finanziell sorgenfreien Personen.

Gruß
Siggi

[Peter_KL]

aber: das problem ist: ICH kann deshalb trotzdem nicht, wie du, mit 300 euro leben. denn ich habe z.B. ansprueche an eine wohnung,

Nein, das koennte ich sicher auch nicht, erstens wegen Ansprueche, und zweitens ist Malaysia dazu schon ein wenig zu teuer. Eine Verkaeuferin verdient hier um die 300USD im Monat, meine Sekretaerin ist schon etwa bei 500USD.
Ich will naechstes Jahr eine laengere Pause von der Arbeitswelt machen, denke aber dann etwa 1500 Euro pro Monat generieren zu koennen. Damit komm ich dann sorgenfrei zurecht, kann sogar was z.B. fuer einen ueberraschenden Arztbesuch (man wird ja nicht juenger) zuruecklegen.

viele Gruesse bei 32 Grad (an das KALTE Deutschland) von Frank

Heute ist's hier mit 28 Grad recht frisch, *bibber*.

Gruss und Cheers!

[frank56]

Damit kein falscher Eindruck von mir entsteht:ich muss nicht mit 300 EURO auskommen! Die Lebenshaltungskosten geben einfach nicht mehr her.Es ist wohl auch deshalb so:ich bin kein Junggeselle,sondern fuehre hier ein beschauliches Familienleben.Ich bin durchaus kein Kostveraechter,was Essen und Trinken betrifft.Auch goenne ich mir ab und zu mit meinen Freunden ein Glaeschen(zum Leidwesen meiner Frau),ganz zu Schweigen von den Zigaretten.
Mit dem Zurueckschrauben meiner Beduerfnisse habe ich auch eher an Dinge gedacht,ohne die ein dt. Spiesser nicht mehr leben kann(Mercedes,Zweitwagen fuer die Gattin,Heimkino,teure Stereoanlage,riesige meist leere Gefrierschraenke,alberne Schrebergaerten...) War selber mal auf diesem Trip
Irgendwann kam dann die Erlaeuchtung..
Um jetzt wieder keinen falsche Eindruck zu hinterlassen:
wir haben natuerlich ein Fernsehgeraet,Kuehlschrank,Waschmaschine und auch Internetanschluss.Das ist heute auch in einem Land,wie Vietnam, normal.
Ansonsten ist es momentan auch hier ein wenig kuehl.Nachts bei 22 Grad und tagsueber so 28 Grad.Muss aufpassen,dass ich mich nicht erkaelte.

viele Gruesse frank

[henry]

Damit kein falscher Eindruck von mir entsteht:ich muss nicht mit 300 EURO auskommen! Die Lebenshaltungskosten geben einfach nicht mehr her.

hallo frank, gut, dass du dich zu dem punkt nochmal meldest.

egal, ob du nun persoenlich miete zahlen musst oder eben nicht, weil deine frau ein haus hat. dass ich hier in kolumbien umgerechnet 330 euro monatlich fuer eine wohnung zahle, hat nichts mit dem preisniveau zu tun (330 euro fuers wohnen ist in kolumbien ausgesproch viel), sondern damit, dass die kolumbianer, zumindest die an der kueste, ausgeprochene und ruecksichtslose krachmacher sind. fuer mich ist der groesste negativpunkt des landes die ruecksichtlosigkeit der leute, nicht nur, was die gewalt anbelangt, sondern bereits so profane dinge, wie das krach machen).

so, und um mich nun wenigstens einigermassen vor dem laermen zu schuetzen, muss ich "teuer" wohnen.

fuer 330 euro koennte ich ein ganzes haus mit hof und garten mieten hier. aber dann waere ich einer laermenden nachbarschaft ausgesetzt, und die kann man im alleingang nicht bekaempfen.

das war so wohltuend, als ich hier frisch in meine wohnung eingezogen war und eine nachbarin glaubte, auch nachts laermen zu koennen, dass da der doorman (hier sagt man portero) sofoert sagte, da brauchte ich mich nicht selbst drum zu kuemmern, das wuerde er sofort regeln - und ruhig war es, seitdem.

also, zurueck zu vietnam:

wenn du deine ansprueche da preislich zurueckschrauben kannst, kommst du dann trotzdem mit der lebensqualitaet klar (aus sicht eines nordeuropaeers) oder machst du abstriche - zum beispiel was laerm anbelangt?

[frank56]

Hallo Henry,

so wie Du schreibst,waere das fuer dich hier wirklich nichts.Fuer den einen ist es Laerm,fuer den anderen eine Frage der Mentalitaet.Die Menschen sind hier wirklich lauter,als man das von Deutschland gewoehnt ist.Es giebt hier wenig Geheimnisse zwischen den Nachbarn.Man kann jedes Gespraech im Umkreis von 20 Metern mitverfolgen.Die Nachbarn sind auch sehr neugierig,aber fast jede Frage bekommen sie auch beantwortet.Das Prinzip ist ganz einfach.Wenn die Haustuer offen ist,kann der Nachbar dich besuchen.Wenn du deine Ruhe haben willst,ist die Tuer halt zu.
6 Uhr morgens ist die Nacht vorbei.Die Frauen gehen zum Markt und unterhalten sich wohl dabei darueber,was sie letzte Nacht erlebt haben. Tagsueber laermen die Kinder,worueber sich niemand aufregt,weil Kinder werden hier ueber alles geliebt.Abends ruft der Nachbar an,ob ich zum Tee komme,oder ich gehe selber los,um zu sehen,welche Tuer offen ist
Wenn du Hilfe brauchst,ist der Nachbar sofort fuer dich da...
Also es ist ein Geben und Nehmen.Ich gebe zu:am Anfang hatte ich damit schon meine Probleme.Und auch jetzt verstehe ich Manches noch nicht.
Aber prinzipiell kann ich damit umgehen und fuehle mich auch wohl.
Wohl gemerkt,das ist hier ein gutes Wohngebiet.Hier wohnen Beamte,viele Polizeiangehoerige,Kaufleute,Bankangestellte usw.,aber privat sind es alles Vietnamesen und haben halt diese Mentalitaet.

viele Gruesse Frank

[abahachi]

hallo frank ... und natürlich auch an alle anderen hier,
meine verlobte in vietnam und ich wollen in vietnam heiraten. ich versuche schon seit vielen wochen alles zusammenzutragen, was dafür von nöten ist. gestern habe ich dann erfahren, daß die unterlagen meiner verlobten nicht ausreichen (z.b ist ihr reisepaß nur von dem dortigen amt beglaubigt ... das reicht nicht aus ... und vieles mehr). das alles soll jetzt schon wieder ein paar monate dauern ... es geht schon seit anfang 2009 so.
ich wollte sowieso in ca. 4 jahren nach vietnam auswandern. nun reift mein entschluß, direkt auszuwandern. es dauert zwar in vietnam ebenso lange, aber dann sind wir wenigstens zusammen.
jetzt suche ich ganz verzweifelt nach den voraussetzungen für eine auswanderung und auch nach den voraussetzungen dort weiter selbstständig zu sein.
in welcher gegend von vietnam bist du denn?

viele grüße

christian

[henry]

meine verlobte in vietnam und ich wollen in vietnam heiraten. ...
gestern habe ich dann erfahren, daß die unterlagen meiner verlobten nicht ausreichen (z.b ist ihr reisepaß nur von dem dortigen amt beglaubigt ... das reicht nicht aus ... und vieles mehr)

hola christian, das versteh ich ja nun nicht.

ich unterstelle: 1. deine verlobte ist vietnamesin. 2. sie lebt in vietnam.

und nun wollt ihr in vietnam - so schreibst du ja - heiraten.

ja gott, da koennen die doch allenfalls an deinen (etwa noch) fehlenden papieren aus D rumkritteln.

aber wenn sie doch da lebt und im land ist??

also ich verstehs nicht...

[abahachi]

hallo henry,
ja, so habe ich auch gedacht. ich brauche aber für die beantragung der heirat in vietnam (genauso wie in deutschland) ein ehefähigkeitszeugnis. dieses muß ich in deutschland beantragen und die verlangen unterlagen von meiner verlobten dafür, egal ob wir hier oder in vietnam heiraten. auch erkennen sie die beglaubigte paßkopie nicht an, weil sie "nur" von einem amt, nicht aber von einem anerkannten notar oder der deutschen botschaft beglaubigt wurde.
weiterhin müssen 2 papiere in der deutschen botschaft auf echtheit geprüft werden (kostet übrigens mal locker über 400,- €, kann man auch in deutschland prüfen lassen, kostet aber das gleiche, dauert nur länger). außerdem muß dann in deutschland von einem "gerichtlich anerkannten" übersetzer alles noch übersetzt werden. dann ehefähigkeitszeugnis, polizeiliches führungszeugnis und den ganzen anderen krimskrams nach vietnam schicken, damit sie die hochzeit anmelden kann. das dauert dann nochmal ca. 50 tage ... nicht zu vergessen schon frühzeitig per internet den termin in der deutschen botschaft zu machen (dauert etwa 4-6 wochen, um den nachzug deiner frau zu beantragen. dann heißt es nochmal warten.
das leben könnte ja so einfach sein.
wenn ich mit meiner verlobten telefoniere, höre ich meistens, daß sie weint, weil wir nicht zusammen sein können. ich jedenfalls habe so ziemlich die nase voll von deutschland, vor allem, wenn ich dann auf der seite der deutschen botschaft so viel gute worte zu diesem thema lese.

viele grüße
christian