Neuling mit Fragen

[Siggi!]

Wenn Du nach einem etwas anderen Weg zum Abi suchst, dann ziehe dies mal in Betracht:
http://www.uni-bielefeld.de/OSK/

Aber alles (auch das Auswandern oder die Auszeit) macht erst einen Sinn, wenn Du gesundheitlich fitt bist.

Gruß
Siggi

[Caribe-Klaus]

Da ich mir nie auch nur ansatzweise Disziplin beigebracht wurde...

Dies ist bedauerlich, denn ohne "Selbstdisziplin" geht es nicht. Damit kann ich Dir nur noch mehr abraten, jetzt "auswandern" zu wollen. Die Welt ausserhalb ist nämlich noch viel rauher wie hier - sensible Menschen werden als erstes gefressen !

Ansonsten das ich hier auch als Moderator tätig bin - verwehrt mir natürlich nicht, eine Sichtweise zu haben und meine Meinung zu sagen. Um es auf den Punkt zu bringen : Du bist für so einen Weg noch nicht reif genug. Bringe HIER erstmal alles in die richtige Bahn, der Rest zeigt sich später. Und damit brauchst Du Dir auch kein Fahrrad besorgen, um damit nach Asien zu fahren.

In diesem Sinne einen Gruss von der grausamen Welt, Klaus

[ich]

Hallo,

Den noramlen gesellschaftlichen Werdegang hätte ich aber auch nicht angestrebt wenn alles glatt gelaufen währe. Nur scheint man ja für alles Geld zu brauchen.. selbst wenn genau das Gegenteil anstrebt.

Ja, so ist das leider.
Leider gibt es beinahe kein Land, dass jemanden ohne guter Ausbildung bzw. (viel) Geld aufnimmt. Natürlich gibt es immer welche, die jahrelang mehr oder weniger illegal im Ausland verbleiben. Aber immer mehr Länder machen es immer schwieriger, z.B. mit regelmässiger Ausreise, legal das Aufenthaltsvisum zu erneuern. Man kann natürlich einheiraten, dass macht es dann oft wieder möglich.
Und ich bin schon sehr vielen europäischen "Hängengebliebenen" auf Reisen begegnet, die es dann meist mit einer Pension oder einem Restaurant versuchen. Die meisten lebten mehr schlecht als recht von der Hand in den Mund. Und des öfteren musste ich das Essen im Voraus bezahlen, damit sie noch eben die Zutaten einkaufen konnten.

Was ich mit dem ganzen sagen wollte, ist nur, dass es die romantische Vorstellung mit Selbstversorger sein irgendwo in den Tropen, in der Realität sehr selten gibt. Zumindest nicht ohne vorhandenes Geld.

Mein Tipp - reisen. Mit ein paar wenigen Tausend Euros, kann man in Lateinamerika oder Südostasien gut 1 Jahr reisen. Und in dem Jahr lernt man sehr viel. Wahrscheinlich auch, dass es ohne gute Ausbildung kaum geht.

Viel Glück

[gambler888]

... Mein Tipp - reisen. Mit ein paar wenigen Tausend Euros, kann man in Lateinamerika oder Südostasien gut 1 Jahr reisen. Und in dem Jahr lernt man sehr viel. Wahrscheinlich auch, dass es ohne gute Ausbildung kaum geht. Viel Glück

Grade vor dem Hintergrund mit gesundheitlichen Problemen waere ein Praktikum o.Ae. das einzig (scheinabr) denkbare. Alles andere aeusserst riskant... aber letztlich kasnn jeder frei entscheiden.

viel Erfolg

[Jupp]

"Die ein oder anderen werden jetzt an die gute alte Eigenverantwortung apellieren "

hm. Eigenverantwortung lernt man nicht als Kind, es sei denn, man ist von vorneherein auf sich gestellt. Da reift man dann entweder früh oder geht vor die Hunde.

[makis]

Eigenverantwortung lernt man nicht als Kind, es sei denn, man ist von vorneherein auf sich gestellt. Da reift man dann entweder früh oder geht vor die Hunde.

Das seh ich aber völlig anders: wann soll man denn Eigenverantwortung lernen, wenn nicht während der Kindheit? Eigenverantwortung heißt ja auch dass ich auf meine Sachen aufpasse, dass ich lerne für meine Fehler einzustehen, dass ich mir übertragene Aufgaben gewissenhaft erfülle (zB Hausaufgaben etc).
Das kann ein Kind nicht von alleine, das muss man ihm beibringen - und das Ganze nennt man Erziehung. Eine wichtige Sache die leider heutzutage immer mehr in Vergessenheit gerät...
Aber das ist Off Topic.

Beinahe hätte ich mich wieder über den Begriff "realitätsferner Spinner" aufgeregt, aber da steh ich wahrscheinlich wieder allein auf weiter Flur, also lass ich es.

Dem jungen Mann wünsche ich dass er seine Gesundheit in den Griff kriegt und eine Möglichkeit findet, sein Leben so zu leben wie er es gerne möchte. Er ist noch jung - er wird dazulernen. Es ist wichtig dass er seine Erfahrungen macht.

[Jupp]

Das kann ein Kind nicht von alleine, das muss man ihm beibringen - und das Ganze nennt man Erziehung. Eine wichtige Sache die leider heutzutage immer mehr in Vergessenheit gerät...
Aber das ist Off Topic.

Erziehung ja, aber hat man dir nicht auch als Kind bzw. Heranwachsender immer gesagt, du mußt dies oder das tun, sonst wird das später nichts und du hast es trotzdem nicht gemacht, weil du es eben besser wußtest? Und erst später erkannt hast, was dahinter steckte?!
[immer noch offtopic]

[makis]

Meine Kindheit ist wahrscheinlich zu lange her - ich kann mich nicht mehr so gut daran erinnern.
Ich denke halt dass man Kinder entsprechend ihrem Alter ihre Erfahrungen machen lassen sollte - bis sie dann in die Pubertät kommen müssen die Grundlagen einfach sitzen. Dann machen sie es eben ein paar Mal so wie sie meinen, und fallen mehr oder weniger schmerzhaft hin, aber das alles ist Vorbereitung aufs Leben. Selbstdisziplin und auch Verantwortungsbewußtsein gehören da zwingend dazu.
Aber wenn das Thema interessant ist, sollten wir vielleicht in einem eigenen Thread darüber diskutieren.

[Siggi!]

bis sie dann in die Pubertät kommen müssen die Grundlagen einfach sitzen.

Nicht alle Lebenswege verlaufen geradlinig. Hierzu Beispiele aus meinem persönlichen Umfeld:

- A war Klassenbester und ein ganz braver Junge - bis zu Pubertät. Dann ging er auf Konfrontationskurs zu jeder Autorität (inkl. Eltern und Lehrern), kam dann in die Drogenszene, braucht drei Anläufte zum Abi (an unterschiedlichen Schulen verteilt in der ganzen BRD), unterbracht das Studium für 1-2 Jahre wegen ein stationären Therapie und hatte den ersten Job (eine ABM Stelle als Sozialwissenschaftler) weit über 30. Heute lebt er nicht von Hartz IV in einer Blechhütte, sondern ist Privatier und Multimillionär.

- B war ein braver in der Schule und blieb immer brav, tat wie die Eltern gesagt hatten, wurde Bankangestellter und lebt nach eigener Einschätzung ein sehr "farblos" Leben.

- C war immer schon Klassenbester. Er war nicht nur gut in Mathematik, er hat dafür eine Begabung: Er hatte die Übungsaufgaben im Mathestudium (meist im Kopf) gelöst, bevor ich noch die Aufgabenstellung verstanden hatte. Nur er schrieb die Lösungen nicht auf, es war ja trivial gewesen, warum sollte man so etwas noch aufschreiben? Er bekam die Scheine nicht, ich jedoch schon. Heute (mit ca. 50 Jahren) lebt er von Hartz IV und hat nie in seinem Leben auch nur einmal eine Festanstellung gehabt. Immer versucht er wieder ein Mathematikstudium aufzunehmen, aber vor der Prüfung enttäuscht er alle, kneift und verzieht sich in Depressionen. Der Mann hat ein ernstliches Problem, ist aber therapieresistent.

Wenn man jung und ungebunden ist, kann und darf man experimentieren. Dabei kann man auch Selbstdisziplin lernen. Ein ernstliches Problem sehe ich nur dann, wenn man sich in jede schlechte Situation ergibt, denn dann fehlt vermutlich die Motivation, um an sich und der Situation zu arbeiten.

Aufgrund dieser Beispiele würde ich niemanden im Alter von 18 abschliessend beurteilen.

Gruß
Siggi

[makis]

Aufgrund dieser Beispiele würde ich niemanden im Alter von 18 abschliessend beurteilen.

Nein, das würde ich auch nicht. Vielleicht hab ich mich missverständlich ausgedrückt: ich meinte, bis zur Pubertät müssen die Grundlagen beigebracht worden sein, und dann haben sie das Rüstzeug um eigene Erfahrungen machen zu können mit der Chance, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen und im Leben voranzukommen.
Damit meinte ich eigentlich weniger gute Noten und angepasstes Verhalten, sondern mehr ethische Grundsätze und soziale Intelligenz sowie eine gute Portion Pflichtbewusstsein.
Jedenfalls hab ich ja geschrieben dass der Threadstarter noch jung ist und somit auf jeden Fall noch dazulernen wird und kann, vor allem weil er es ja auch will. Und dass ich ihm wirklich von Herzen alles Gute für seine Zukunft wünsche. Wir waren schließlich alle mal jung und hatten unsere Träume - und so manch einer hat es auch geschafft sie sich zu erfüllen.
lg
makis

[Oryx]

Du schreibst, Du hast die Schule abgebrochen

Primär aus gesundheitlichen Gründen. Da ich zu oft fehlte konnte ich die notwendigen Noten kaum bringen. Andere private Probleme haben dann noch ihren Beitrag geleistet und ich bin gescheitert.

Warum hast Du das Jahr nicht einfach wiederholt? Ich hatte nämlich ähnliche Probleme in Deinem Alter und mußte daraufhin ein Jahr wiederholen, aber dann habe ich eben ein Jahr später Abitur gemacht. Hat mich zwar geärgert, aber das Abitur war mir wichtig, weil ich studieren wollte.

Es war nicht einfach, denn auch in dem Wiederholungsjahr habe ich die Schule nur selten besuchen können, aber wenn alle die Problematik kennen, kann man auch zu Hause arbeiten und nur zu den Arbeiten in die Schule kommen. Das habe ich teilweise gemacht. Die Arbeiten muß man dann natürlich schon bestehen, sonst funktioniert es nicht.

Das geht ganz sicher nicht an jeder Schule, aber ich bin überzeugt, wenn es damals möglich war, ist es auch heute möglich. Du hast zu schnell aufgegeben (was allerdings für einen Teenager nicht untypisch ist, ich hätte das damals am liebsten auch getan ).

Es haben Dir ja schon alle hier um die Ohren gehauen, daß Du mit Deiner Teenagereinstellung (die Du für außergewöhnlich und einmalig hältst, die aber fast alle Teenager haben ... "ich mag diese Gesellschaft nicht", "ich will nicht zum grauen Heer der Arbeitenden gehören" usw. ... noch nie gehört, vor allem nicht aus Teenagermund ) nicht weit kommen wirst, aber wir waren alle mal Teenager und zumindest ich kann für mich behaupten, daß ich genauso geredet und gedacht habe wie Du.

Und heute bin ich selbständige Unternehmerin. Also das schließt sich nicht aus. Wie Siggi schon sagte: Ich arbeite wahrscheinlich nur zehn Prozent von dem, was so "normale" Leute arbeiten, und verdiene damit wirklich gut. Ich muß nicht in einer Blechhütte leben. (Wo ich wahrscheinlich auch keinen Strom für meinen Laptop hätte, den ich nun einmal für meine Arbeit brauche.)

Also überleg es Dir. Klar muß man kein Abitur haben, aber Abitur und Studium helfen schon, dann irgendwann eben nicht zum "grauen Heer der abhängig Beschäftigten" zu gehören, die jeden Tag morgens um acht auf der Arbeit erscheinen müssen. Ehrlich gesagt wäre mir das auch zu stressig.

[Barbara Spanien]

@ Looking.... Deinen Ausführung finde ich super Klasse!

Hier hat TheSearch, doch eine klare Struktur gefunden, wie man sein Leben meistert!

Einem 18. jährigem jungen Menschen steht es,--aus meiner ganz persönlichen Sicht zu --- die Welt und die Gesellschaft anders zu sehen!

Wenn nicht die Jugend, .... wer soll dann die Welt ändern!

Wir selber haben drei Kinder, 2 Schwiegersöhne, ein Enkelkind,
haben immer viel Kontakt mit " Alternativen " denken, mit Wünschen und Träumen der Menschen.

Wenn wir keine neuen Ziele mehr haben, also ein wenig die Welt verändern möchten, oder nur unser Leben nicht so "öde" gestalten wollen, dann ist es das gute Recht des Einzelnen!

Wenn wir Hilfe geben können, sollten wir das tun,.... und manchmal kann Hilfe auch ein kritisches Wort oder ,... "mach mal erst eine Ausbildung"... sein..... aber das wird unsere junge Auswanderin noch nicht so sehen,
weil der Wunsch nach Veränderung noch nicht in eine Richtung geht.

Schön finde ich, das hier im Forum ein guter Mix von Hilfen angeboten wird,
.... Siggi ist da auch so ein Spezialist ...

Und wie ich immer "meinen Leuten" ....die mich anschreiben... dann sage,

" JEDER IST FÜR SICH VERANTWORTLICH-- UND MUSS VERANTWORTUNG FÜR SEIN TUN UND HANDELN ÜBERNEHMEN,---
AUCH WENN MAN NOCH NICHT WEISS WAS DAS IST---! "
( §--Unwissenheit schütz nicht vor Strafe )

Das tolle, das Leben selbst wird uns zeigen, an welchem Stein wir uns die Füsse stoßen, wir können helfen, wir hier im Aussen/Forum und die Steine aufzeigen---- aber laufen müssen Alle selber--- und auch fühlen---
das es Steine gibt,---- wo her sollen sonst die Erfahrungen kommen,
die wir ja schon alle haben!

Wir sind doch auch los auf unser Leben,.... haben wir mit 18 Jahren, auf unsere Eltern gehört, Ihr etwa.....!

Die " Alten" hatten doch nicht recht, oder doch ?!

Jetzt, wo ich eine Oma bin, kann ich nur sagen.... ja meine Eltern
hatten zum Teil doch recht,.... und der andere Teil ist eben meine Erfahrung... in meiner Biographie!


Viel Glück... wäre nett.... einmal wieder was von Dir zu hören!

Saludo aus Valencia