Gerade Antwort per PN bekommen: Es ist MLM!
Ich wurde gefragt, was ich dagegen habe. Nun bitte:
Wir sprechen hier nicht über einen beliebigen Platz auf der Welt. In der Ukraine lebt ca. ein Drittel der Bevölkerung unter der Armutsgrenze, ein weiteres Drittel nicht weit davon entfernt. Wir haben es also in der Mehrzahl mit wirklich armen Menschen zu tun.
Das Prinzip von MLM beruht oft darauf, dass jemanden Hoffnungen auf Gewinn durch Verkauf gemacht wird. Also wird er seinen Bekannten/Verwandtenkreis abgrasen und versuchen, diese Personen zum Kauf zu animieren. In UA sind soziale Netze noch weitgehend in Takt. Kommt also das Enkelkind zur Oma und bittet: "Kauf die Töpfe, damit ich Geld verdienen kann", dann wird Oma das sehr oft nur deswegen tun, um dem Enkel zu helfen. Nachdem dann der neu ernannte Verkäufer sein soziales Umfeld gesättigt hat, kommt der Verkauf zum Erliegen. Zurück bleiben die Opfer, die Oma, die nun ein tolles Topfset für 1200 Euro hat, aber leider kein Geld mehr für die Lebensmittel, die man angeblich nur in diesen Töpfen sehr vitaminschonend zubereiten kann. Dafür hat Oma dann ihre gesamten Ersparnisse geopfert oder muss jahrelang abbezahlen.
Natürlich gibt es einige wenige, weiter oben in der Hierarchie, die verdienen an alle dem nicht schlecht. Aber Oma muss dafür bezahlen. Das finde ich nicht korrekt.
Oder das Ganze weniger sozial, aus der Perspektive des gierigen Verkäufers: Wofür brauche ich die MLM Kette, die überteuerten Produkte, die Leute, die mitverdienen wollen? Bekannt sind die Produkte ja im Ausland nicht, beworben werden sie vermutlich auch nicht. Also gibt es keinen Vorteil zum Eigenimport aus China. Wenn ich also die Töpfe für so einen Schweinepreis loswerden kann, dann mache ich mein eigenes MLM und sitze weit oben in der Hierarchie mit der Chance auf guten Gewinn.
Die Töpfe sind nur ein Beispiel. Diesen Vertriebsweg gibt es einer Vielzahl von Produkten. Alle sind teurer als Vergleichsprodukte, die konventionell vertrieben werden.
Gruß
Siggi