kurtchen hat geschrieben:Auf Gedeih und Verderb dem Westen als Geldgeber ausgeliefert. Was für eine Formulierung.
Ich führe das mal ein wenig aus, damit es verständlich wird:
In früheren Zeiten hatte die Ukraine eine sehr geringe Verschuldung. Für 2004 durfte man berichten: Nirgendwo in Europa wächst die Wirtschaft so schnell, wie in der Ukraine!
Dann kam die Wende mit der ersten pro westlichen Regierung im Jahr 2005 nach der orangenen Revolution. Sie setzte die Stabilitätspolitik nicht fort, sondern vervierfachte in wenigen Jahren die Schuldenlast:
http://www.indexmundi.com/g/g.aspx?c=up&v=94&l=de
Auch die nachfolgende Regierung ließ die Schulden noch weiter ansteigen. Schon 2010 betrug die direkte und indirekte Staatsverschuldung der Ukraine ca. 93,5% des BIP:
http://ukraine-nachrichten.de/regierung ... wirtschaft
Innerhalb von wenigen Jahren wird das Land von zwei Präsidenten (mit unterschiedlicher politischer Ausrichtung) in eine ausweglose Situation gebracht.
In den letzten Jahren konnte sich die Ukraine nur retten, da sie Kredite vom IWF und von RU erhielt. Nun hat man den einen Kreditgeber nachhaltig verprellt. Ist das in einer Situation klug, wenn man auf jeden Cent angewiesen ist, um nicht vor dem Aus zu stehen? Nun bleibt nur noch der Westen als Kreditgeber übrig, dem man nun auf Gedeih und Verderb ausgeliefert ist.
Die Situation war schon 2013 schwer genug:
http://www.welt.de/wirtschaft/article12 ... anten.html
Jetzt kommt erschwerend hinzu, dass sich aufgrund der Sanktionen die Märkte in RU schließen. Das ist sehr wesentlich, war RU Abnehmer von rund einem Drittel der in UA produzierten Güter ist. Zudem erhöht ein Bürgerkrieg die Produktivität nicht. Man zerstört dort im Osten das größte Industriegebiet der Nation, mehr als ein Viertel der Wirtschaftsleistung des gesamten Landes wird dort erwirtschaftet (s. Grafik Nr. 4):
http://www.bpb.de/internationales/europ ... kennzahlen
Die Annahme, dass die Wirtschaft laut IWF unter diesen Bedingungen nur um 6% schrumpfen wird, halte ich für ausgesprochen optimistisch. Ich persönlich rechne mit einer Depression, die der beim Zusammenbruch der Sowjetunion ähnlich sein wird.
Wir die Steuerzahler sind es die HELFEN mit Geld.
Und geben schön brav immer wieder 35 Milliarden, hier ein Bericht vom Feburar:
http://www.manager-magazin.de/politik/w ... 56091.html
Aber die Tendenz ist steigend, schon 3 Monate später hiess es:
Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, sieht den Finanzbedarf der Ukraine bei weitem nicht gedeckt
http://www.trading-search.com/politik/l ... ht-gedeckt
Daher stelle ich nochmals die Frage: Wie lange wird man sich dies im Westen leisten können oder wollen?
Aber Wahrheiten darf man nicht aussprechen, denn sonst ist man schon pro RU!
Siggi sollte endlich seinen deutschen Pass abgeben und durch den russischen ersetzen.
Wer in der aktuellen Situation der Ukraine jubelt, kann nur verblendet sein! Für uns sind dies nicht nur Zahlen auf dem Papier. Unsere Verwandten und Bekannten werden sie zu spüren bekommen! Bei den Verwandten werden wir Monat für Monat das soziale Netz ersetzen, aber wir können leider nicht jedem helfen.
Ein aktuelles Beispiel aus Sumy: Aufgrund des Absturzes der Landeswährung und der gestiegenen Energiepreise haben sich die Preise für das Sammeltaxi von 2UAH auf 3,5UAH fast verdoppelt! Selbstverständlich ohne Anpassung von Löhnen und Renten. Ich würde mal gern wissen, wie in DE bei einer ähnlichen Preisentwicklung geklagt werden würde!
Studenten werden angewiesen im Winter daheim sich über ein Selbststudium fortzubilden, denn die Universität in Sumy bleibt geschlossen. Man kann es sich nicht leisten, sie zu heizen!
Aber für die Nationalisten ist das alles egal, sie rufen: Slava Ukraini! (Heil/Ruhm der Ukraine).
Gruß
Siggi