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Verfasst: Fr Mär 13, 2015 9:16 pm
von Siggi!
@Sascha
Du vertraust. Das ist schon mal etwas. Ob die Leute vertrauenswürdig sind, wirst Du erst viel später wissen.

Die Menschen, die nie vertrauen, sind da eindeutig im Vorteil.

Gruß
Siggi

Verfasst: Sa Mär 14, 2015 10:33 am
von Siggi!
Dafür aber auch 5000.- SFr p.a. als Verwaltungsaufwand bekommen.
Der Preis lag bei mir in einer ähnlichen Größenordnung. Alles funktionierte jahrelang sehr zuverlässig.

Ich versuche mal das Problem an einem Beispiel zu erklären. Man bittet den Nachbarn, Geld vom Bankomaten mitzubringen. Anfangs verwendet man eine Karte, auf der ohnehin nicht viel Geld ist. Der Nachbar macht dies viele Male und immer passt alles. Dann gibt man den Schlüssel, um das Haus zu überwachen, wenn man nicht da ist. Nie fehlt etwas, immer ist alles in Ordnung. Man bittet den Nachbarn, das Gemüse im Garten zu verkaufen. Auch hier passt alles, man teilt den Profit. Nach vielen Jahren aber ist der Nachbar verschwunden, das Haus verkauft und der Profit vom letzten Gemüseverkauf wurde einbehalten.

Meine Frau ist da viel misstrauischer. Ich fühle eher so, dass etwas 11 Mal funktioniert, wenn es vorher 10 Mal gut ging.

Gruß
Siggi

Verfasst: Sa Mär 14, 2015 2:06 pm
von Sascha Blodau
Ja, das gewisse Restrisiko kann man wohl nie ganz ausschleißen.

Für mich hat es sich sowohl in meinem privatem Leben, als auch im Geschäftlichem, meistens Ausgezahlt etwas auf Vertrauensbasis abzuwickeln.

Ich könnte Bücher füllen mit Beispielen wo ich einen Kauf oder Ähnliches, auf "Risiko" gemacht habe.
Und die verschiedenen Scenarios die alle möglich gewesen währen, wenn es schief gelaufen währe, kann sich kaum einer ausmahlen.

Im Alltag geht eben vieles nur auf "Spruch" und "Handschlag", würde man da für jede Kleinigkeit einen Vertag fordern, käme man zu gar nichts mehr.

Und das aller Schlimmste ist das man seinem Gegenüber, mit der Forderung nach einem Vertrag zeigt, dass man ihm misstraut.
Viele gehen dann einfach Kommentarlos und kommen nie wieder.

Dabei währen mir wirklich viele Geschäfte durch die Lappen gegangen, da bin ich mir sicher.


Allerdings hatte ich auch schon mal Vertrauen zu einem Mitarbeiter des Finanzdienstleisters AWD.

Mir wurde als Newog-Anleger gegen eine Mindestbeteiligung von 5113 Euro eine Verzinsung von vier Prozent
sowie Fördergelder über die Eigenheimzulage in Aussicht gestellt.
Ich warte heute noch auf die Auszahlung meiner Spareinlagen.

Mehr zu dieser Geschichte könnt ihr auf mein eigens dafür angelegtes Blog nachlesen.

http://berlincityblog.beeplog.de/

Verfasst: Sa Mär 14, 2015 5:32 pm
von arnego2
also ich finde nicht das ein Rahmenvertrag jemanden abschreckt. Er sichert ja beide Seiten ab. Jemand der kein Abkommen mit mir schliesst wird von mir keine Vorschussarbeit bekommen.

Verfasst: So Mär 15, 2015 10:05 am
von Oryx
Siggi! hat geschrieben:Die Menschen, die nie vertrauen, sind da eindeutig im Vorteil.
Ganz klar. Ich habe auch schon eine Menge Geld verloren, weil ich Leuten vertraut habe, die nicht vertrauenswürdig waren. Mittlerweile versuche ich das zu vermeiden. Aber Lehrgeld habe ich eine Menge gezahlt, weil ich zu vertrauensselig war.

Allerdings Verträge bezüglich Vorschussarbeit etc., arnego, die muss man auch einklagen können. Hier in Namibia kannst Du so viele Verträge abschließen, wie Du willst, wenn der andere nicht tut, was er vertraglich versprochen hast, was machst Du dann? Da brauchst Du ein funktionierendes Rechtssystem, sonst ist der Vertrag nicht das Papier wert, auf dem er steht. Man muss also trotz Vertrag immer schauen, mit wem man es zu tun hat. Hier läuft schon vieles auf einer gewissen Vertrauensbasis, sonst würde gar nichts laufen.

Eine Anekdote am Rande: Es gibt jetzt neuerdings Verträge für Mindestlohn für "domestic worker", sprich Maids, hier. Der Mindestlohn ist 1100 Namibia Dollar im Monat. Das mag für einige funktionieren, aber viele private Haushalte werden dann die Maid wohl eher entlassen und sich eine suchen, die für weniger arbeitet. Aber es gibt auch den umgekehrten Fall: Viele Maids haben bisher mehr verdient als diesen Mindestlohn, nun legen ihnen ihre Arbeitgeber den Vertrag mit dem Mindestlohn hin, und entweder sie unterschreiben ihn oder sie können gehen. Verträge sind nicht immer was Gutes.

Verfasst: So Mär 15, 2015 10:25 am
von Oryx
Wilbert hat geschrieben:Ich bin vor kurzem hier in Lateinamerika zum ersten Mal von einer meiner allerbesten Freundinnen so richtig schoen betrogen worden, von einer Freundin, die ich ueberall als meine "Confidenta", meine Vertraute, ausgab.
Das wundert mich jetzt allerdings gar nicht, da Du zuvor geschrieben hast:
Wilbert hat geschrieben:Und deshalb beschraenken sich meine Kontakte zu Einheimischen auch auf eine Freundin, die man halt da hat (und braucht) und die einem das Land, in dem gerade ist, "erklaert".

Ansonsten bestehen meine Kontakte im Austausch und Treffen mit anderen Deutschen, die (gluecklicherweise) auch noch da sind.
Das klingt für mich nach einem Mann, der sich Frauen auf Zeit kauft, sich emotional aber nicht einlässt. Warum sollte also die Frau nicht genauso handeln? Sie wäre fast dumm, wenn sie es nicht tun würde. Denn Du gibst ihr ja nichts. Gefühlsmäßig, meine ich jetzt. Dann nimmt sie eben Geld als Entschädigung. Kann ich gut verstehen.

Verfasst: So Mär 15, 2015 10:48 am
von Siggi!
Oryx hat geschrieben:Hier in Namibia kannst Du so viele Verträge abschließen, wie Du willst, wenn der andere nicht tut, was er vertraglich versprochen hast, was machst Du dann? Da brauchst Du ein funktionierendes Rechtssystem, sonst ist der Vertrag nicht das Papier wert, auf dem er steht.
Und selbst mit funktionierendem Rechtssystem bist Du nicht sicher. Da meldet die Vertragspartei Konkurs an und schon sind Deine Forderungen wertlos.

Gruß
Siggi

Verfasst: So Mär 15, 2015 11:59 am
von arnego2
sicher zum einklagen sollte das Rechtsystem schon gut sein, hier ist es leider auch nicht so. Nur sollte man nicht vergessen wenn der Vertrag unterschrieben ist nicht alle werden vergessen das sie etwas unterschrieben haben. Sozusagen ein psylogischer Effekt. Klar wenn es ein Profi Abzieher ist es es ihm/ihr eh egal.