Wilbert hat geschrieben:Diese Form der Arbeit ist Lohnarbeit. Deshalb kannst du kein Rentier sein von der Definition her.
Schau mal in der Wiki nach. Lohnarbeit ist etwas anderes, als eine selbständige Tätigkeit.
die Freiheit macht es. der Lohnarbeiter ist nicht frei.
Die Freiheit morgen aufhören zu können und nicht im Elend zu enden, macht schon einen wesentlichen Unterschied. Zumindest für mich.
Darum vermeiden wir auch bei allen Investitionen Kredite, die es erfordern würden, dass ich weiter arbeite. Vermutlich ist das unvernünftig. Rentabler wäre es mit min. 80% Kredit die Investition um einen Faktor 5 zu erhöhen. Meine Frau sagt dann immer: Wofür?
du hast Werkvertraege zu erfuellen;
Nebenbei: Ich habe keinerlei Werkverträge und könnte wirklich von heute auf morgen aussteigen, genauso wie es auf Seiten des Kunden keine Abnahmeverpflichtung für meine Leistungen gibt. Die Entscheidung trotzdem weiterzumachen ist bewusst und immer wird immer wieder erneuert.
KOENNTEST (und solltest) laengst aufgehoert haben zu arbeiten
So habe ich früher auch gedacht. Aber dann, was sollte ich mit meinem Leben anfangen? Den ganzen Tag am Strand sitzen? Da würde mich ja schon eine Stunde langweilen. Woher kommt dann die Bestätigung, das Gefühl gebraucht zu werden, etwas geleistet zu haben? Ich denke, ich werde arbeiten bis:
1. Ich tot umfalle bzw. die Gesundheit es unmöglich macht
2. Man mich nicht mehr will
3. Sich die Bedingungen so sehr ändern, dass es mir zuwider wird.
Diese Reaktionen erntet man hauptsächlich durch Zurschaustellung materiellen Besitzes (mein Haus, mein Auto, meine Yacht), und über diese Lebensphase sind wir längst hinaus.
Ich gehe sogar weiter: Wir sind darauf bedacht, dass niemand im sozialen Umfeld Neid entwickelt. Für je besitzloser uns die anderen halten, je sicherer leben wir in einem Land, wie der Ukraine. Man hält uns sicher nicht für arm, aber man unterschätzt uns um Größenordnungen und das ist gut so.
Keiner von uns hat eine Uhr...
Die liegen bei uns seit Jahren in der Schublade. Handys verwenden wir, solange sie ordentlich funktionieren (durchaus länger als 10 Jahre). Das Auto ist eines, bei dem man nicht in permanenter Angst vor Diebstahl leben muss. Das Sommerhaus, was wir auf der Krim haben, erfüllt seinen Zweck und ist gut ausgestattet, aber deutlich nicht luxuriös (zumindest nach deutschen Maßstäben).
Reisen war nie etwas, das uns so erfüllt hätte dass wir nur noch dafür leben wollten.
Uns geht es ähnlich. Reisen ist ab und an ist nett. Je mehr neue Informationen es auf der Reise gibt, je mehr Menschen man kennenlernt, um so netter ist es für uns. Klassischer Strandurlaub würden wir als Bestrafung empfinden, zumal wir Strand ja seit 10 Jahren vor der Haustür haben und fast nie nutzen. Schwimmen: Ja, aber am Strand sitzen/liegen, womöglich noch in der 3. oder 13. Reihe?
Wir brauchen einen Lebensmittelpunkt, einen Erdungspunkt sozusagen, von dem aus man Trips unternehmen kann
Darunter leiden wir im Moment. Ein kleines Beispiel: Die Büroausstattung auf der Krim aktualisieren, obwohl wir uns dort verabschieden müssen? Ist jede weitere Investition dort nicht herausgeworfenes Geld? Aber wenn man vielleicht Jahre auf den Verkauf warten muss, lebt man diese Zeit dann praktisch wie auf Koffern sitzend? Das ist dann ja auch kein angenehmes Leben!
Gruß
Siggi