Aussteigen und Einsteigen - eine Erfahrung

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Einsteiger
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Registriert: Do Jul 07, 2005 1:42 am

Aussteigen und Einsteigen - eine Erfahrung

Beitrag: # 1516Beitrag Einsteiger »

Hi an alle Auswanderwütigen,

seit ca. 3 Jahren beobachte ich das Forum, mehr oder minder regelmässig. Früher hatte ich auch mal mit dem Gedanken des Auswanderns gespielt. Glücklicherweise konnte ich eine gute Erfahrung für ein Jahr in Südamerika machen, in Chile. Ich hatte einen Vertrag mit einer deutschen Firma und konnte mir also alles in Ruhe anschauen.
Um ein wenig die Situation zu erklären: Bin weiblich und 28. Ich war dort so ziemlich die einzigste Deutsche vor Ort. Ich habe in einem Ministerium gearbeitet und dadurch eigentlich fast alle wichtigen Leute der Region kennengelernt. Da ich ja dort so ziemlich alleine als Ausländerin war, musste ich mich ja notgedrungen gleich in die Gesellschaft integrieren. Dadurch habe ich einen sehr sehr guten Einblick in alle möglichen Lebenslagen gewinnen können. Zu meinen Resultaten:
1. Also zuerst einmal ist es sehr schwer als Fremder, sich in eine bestehende Gesellschaft zu intergrieren und akzeptiert zu werden. Ich denke mal nach einem halben Jahr kriegt man in etwa mit wie die Dinge laufen. Ich denke ich habe es für mich ganz gut hinbekommen, aber es kostet einiges an Kraft. Und dieser Teil wird oft unterschätzt.

2. Beziehungen und Kontakte sind in Südamerika alles. Ohne die läuft gar nichts, schon gar nicht im Berufsleben. Und auf die Qualität der Kontakte kommt es an, was nützt es den Sachbearbeiter José XY zu kennen?!


3. Ohne gute Sprachkenntnisse läuft erst recht nichts.

4. Verschenkt wird im Ausland auch nichts. Teilweise arbeiten die Leute härter und länger und verdienen viel weniger als in Deutschland. Und um irgendeine gute Geschäftsidee zu verwirklichen, braucht man Kohle und vor allem auch Kontakte.

Ja, dies sind einige Kommentare, die eventuelle Auswanderer berücksichtigen sollten. Ich will keinem zu- noch abraten. Ich habe dort nach dem Jahr mit dem Gedanken gespielt, dort zubleiben. Besser hätte ich es ja nicht haben können, gute Kontakte, Freunde etc. Aber trotzdem ist es superschwer sich dort niederzulassen.
Deshalb kann ich eigentlich nur jedem raten, dass Traumland für längere Zeit (mehr als 3 Monate) zu besuchen bevor man übers Auswandern nachdenkt.
Auf alle Fälle viel Glück für die, die es versuchen!!!

Grüsse vom Einsteiger

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Jupp
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Registriert: Do Feb 19, 2004 12:25 pm
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Beitrag: # 1528Beitrag Jupp »

Hallo Einsteiger-In :wink:
seit ca. 3 Jahren beobachte ich das Forum
Tatsächlich? Kaum zu glauben :shock:

Jupp
Auswandern? Eher nicht, aber ein Altersruhesitz irgendwo im Nirgendwo?
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