gescheiterte Auswanderung - und dann?
Moderator: Moderatoren
gescheiterte Auswanderung - und dann?
Gesetzt den Fall, jemand wandert in ein Land aus, lebt dort einige Jahre und gerät dann an den Rand des Existenzminimums ohne Perspektive in diesem Land. Nun möchte er zurück nach Deutschland und kratzt gerade so seine letzten Groschen zusammen für einen Flug nach good old Germany. Dort, sagen wir mal am Frankfurter Flughafen angekommen, steht er nun alleine und mit vielleicht gerade noch 100 Euro da. Verwandte und Bekannte hat er ebenfalls nicht mehr in Deutschland. Wie vorgehen???
Genau, davon habe ich auch etwas gelesen, dass man - wenn man mittellos im Ausland festsitzt - sich nicht darauf verlassen darf, dass einem eine deutsche Vertretung Geld zur Verfügung stellt, damit man nach Deutschland zurück kommt. Auf gut-deutsch: man sitzt im Ausland fest und darf sich wie die einheimischen Armen durch´s Leben schlagen.
D.h. also als Konsequenz, jeder Auswanderer sollte zumindest soviel auf der hohen Kante behalten, wie er benötigt, um sich ein Rückflugticket leisten zu können. Und in Deutschland selbst greift dann wahrscheinlich Hartz IV.
Sehe ich das richtig so?
D.h. also als Konsequenz, jeder Auswanderer sollte zumindest soviel auf der hohen Kante behalten, wie er benötigt, um sich ein Rückflugticket leisten zu können. Und in Deutschland selbst greift dann wahrscheinlich Hartz IV.
Sehe ich das richtig so?
Da gibt es Fragen zu klären
1. Hat man einen legalen Aufenthaltsstatus in der Wahlheimat?
2. Verlängert die Wahlheimat die Aufenthaltsgenehmigung nur dann, wenn man nachweisen kann, nicht auf Sozialleistungen angewiesen zu sein? (Deutschland verfährt so.)
3. Deportiert die Wahlheimat illegale Ausländer (Deutschland tut dies).
Also ggf. bezahlt die Wahlheimat das Rückflugticket.
Egal wie, wenn man es erst einmal nach D geschafft hat (und die Staatsbürgerschaft nicht aufgegeben hat), dann verhungert man sicher nicht. Der deutsche Pass ist also immer eine "Versicherung".
Gruß
Siggi
1. Hat man einen legalen Aufenthaltsstatus in der Wahlheimat?
2. Verlängert die Wahlheimat die Aufenthaltsgenehmigung nur dann, wenn man nachweisen kann, nicht auf Sozialleistungen angewiesen zu sein? (Deutschland verfährt so.)
3. Deportiert die Wahlheimat illegale Ausländer (Deutschland tut dies).
Also ggf. bezahlt die Wahlheimat das Rückflugticket.
Egal wie, wenn man es erst einmal nach D geschafft hat (und die Staatsbürgerschaft nicht aufgegeben hat), dann verhungert man sicher nicht. Der deutsche Pass ist also immer eine "Versicherung".
Gruß
Siggi
Deshalb solltest du,bei Gewinn der Gc, auch die 10K haben obwohl fuer meinen Geschmack ist das viel zu wenig fuer den Anfang,ausser man hat gleich einen Job.D.h. also als Konsequenz, jeder Auswanderer sollte zumindest soviel auf der hohen Kante behalten, wie er benötigt, um sich ein Rückflugticket leisten zu könnnen
Uns hat der Umzug...mit Sofort-Job, am Anfang schlappe 20K gekostet
Das gilt i.a. nur für Lebenskünstler oder Kamikaze Auswanderer. Immer daran denken: Anfangs bekommt man nirgendwo Kredit. Der Vermieter will eine Kaution, der Umzug muss bezahlt werden (oder man kauft aufgrund der hohen Umzugskosten gleich alles neu), z.T. ist auch nicht wirtschaftlich das Auto mitzunehmen (wg. Importzöllen, Transportkosten, ggf. Umrüstkosten), Gebühren für die Aufenthaltsgenehmigung fallen an, deutsche Dokumente müssen übersetzt und legalisiert werden, ggf. ist der deutsche Führerschein nicht mehr gültig, wenn man seinen Wohnsitz in der Wahlheimat genommen hat, etc. Einen festen Betrag kann man kaum nennen, kommt auf das Land und die eigenen Ansprüche an.D.h. also als Konsequenz, jeder Auswanderer sollte zumindest soviel auf der hohen Kante behalten, wie er benötigt, um sich ein Rückflugticket leisten zu könnnen
Gruß
Siggi
- kurtchen
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- Wohnort: nach 5 Jahren Beneluxländer in Köln gelandet
ich habe im letzten November auch einen Auswanderer kennenglernt der zurueck will, aber nicht kann da er kein Geld fuer das rueckticket hat.
Nun wohnt er Nahe an den Favellas in Brasilien und hällt sich greade so
ueber Wassser (z.B fuer geklaute Handys Aufladkabel besorgen).
Daher: immer ein Rueckfahrticket haben sonst geht es niemehr zurück !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Gruss
Kurtchen
nebenbei, jener Auswanderer war mal ein Besserverdiener aus der Schweiz und ist hochgebildet, sonst wuerde er nicht ueberleben dort(hat auch eine brasilianische Frau was die Lage erleichtert da zu bleiben).
Nun wohnt er Nahe an den Favellas in Brasilien und hällt sich greade so
ueber Wassser (z.B fuer geklaute Handys Aufladkabel besorgen).
Daher: immer ein Rueckfahrticket haben sonst geht es niemehr zurück !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Gruss
Kurtchen
nebenbei, jener Auswanderer war mal ein Besserverdiener aus der Schweiz und ist hochgebildet, sonst wuerde er nicht ueberleben dort(hat auch eine brasilianische Frau was die Lage erleichtert da zu bleiben).
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- Moderator
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- Wohnort: Landkreis Starnberg - das 5-Seen-Land
Die Länder sind voll damit. Bei mir auf der Insel findest Du in jeder Strandbar solche Leute - immer auf der Suche nach Neuankömmlingen, die sie ausnehmen können.kurtchen hat geschrieben:...auch einen Auswanderer kennenglernt der zurueck will, aber nicht kann da er kein Geld fuer das rueckticket hat.
Als "Zwischenmahlzeit" wird auch mal ein Tourist akzeptiert, der sich nicht auskennt und die Landessprache spricht. Dann sind wenigstens wieder weitere 2 Wochen des Überlebens gesichert...
Gruss Klaus
Die positive Grundeinstellung ist nicht alles, doch ohne sie - ist alles nicht's !
- kurtchen
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- Wohnort: nach 5 Jahren Beneluxländer in Köln gelandet
Na ja, vielleicht hast Du Recht.
Habe den aber nur zum Essen eingeladen(hat ihm sichtlich gut geschmeckt, dann noch viel Bierchen) um Insidertipps zu kriegen.
Er fragte aber auch ob man nicht mal ein Auto mieten kann um
mir die schoenen Gegende zu zeigen(weil er kein eigenes Geld hat und weitere Personen zu besuchen die gute Tipps geben koennen (halt Auswanderer die ein Gaesthaus haben.
Tja tja !
Habe den aber nur zum Essen eingeladen(hat ihm sichtlich gut geschmeckt, dann noch viel Bierchen) um Insidertipps zu kriegen.
Er fragte aber auch ob man nicht mal ein Auto mieten kann um
mir die schoenen Gegende zu zeigen(weil er kein eigenes Geld hat und weitere Personen zu besuchen die gute Tipps geben koennen (halt Auswanderer die ein Gaesthaus haben.
Tja tja !
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- Wohnort: Beloit, Wisconsin, USA
Ja, die Erfahrung mit Einwanderungskosten mache ich gerade....rabiene hat geschrieben:Deshalb solltest du,bei Gewinn der Gc, auch die 10K haben obwohl fuer meinen Geschmack ist das viel zu wenig fuer den Anfang,ausser man hat gleich einen Job.D.h. also als Konsequenz, jeder Auswanderer sollte zumindest soviel auf der hohen Kante behalten, wie er benötigt, um sich ein Rückflugticket leisten zu könnnen
Uns hat der Umzug...mit Sofort-Job, am Anfang schlappe 20K gekostet
Allerdings habe ich mehr Glück als Verstand gehabt:
- Feste Jobzusage (weil ich im März eine zweiwöchige JobHuntingSafari unternommen habe, bevor ich jetzt im Mai "richtig" eingewandert bin
- Unterkunft in Gästezimmer eines zukünftigen Arbeitskollegen (bis ich ein eigenes Apartment gefunden habe - werde ich, wenn alles gut geht, am Mittwoch oder Freitag beziehen können)
Am Anfang werde ich in dem (unmöblierten) Apartment auf einer Luftmatraze (aber Queen Size ) schlafen.
Einen Gebrauchtwagen habe ich auch schon gefunden:
Er wird mit Steuern, Zulassung e.t.c. aber ohne Versicherung 6283.52 US$ kosten.
Allerdings muß ich noch meinen deutschen Führerschein umschreiben lassen (geht erst, wenn ich das Apartment haben werde) und eine Versicherung abschließen (geht wahrscheinlich erst, wenn ich lokalen Führerschein + SSN haben werde).
Ich denke, daß ich alles in allem (ab Ankunft in Milwaukee) bis zum Empfang des ersten Gehaltsschecks bei unter 10k US$ bleiben werde - aber eben nur mit mehr Glück als Verstand.
Und weil ich einen 1996 Honda mit einem Monat Garantie für ausreichend halte.
Und weil Milwaukee nun nicht gerade zu den Städten gehört, in denen die Lebenshaltungskosten exorbitant hoch sind.
(keine Sorge: Auch bei deutlich über 10 K US$ wären noch die paar Euro für das Rückflugticket drin)
Daß es "gestrandete Existenzen" gibt, wußte ich so nicht (damit meine ich Deutsche, die es nicht mehr nach D zurückschaffen). Allerdings würde ich nicht bis zu den letzten 500 Euro (für Rückflug nach D) warten, bevor ich aufgebe.
Gruß
Roland (seit 1 Woche in Wisconsin und froh, daß bisher alles einfacher ging als ursprünglich vorgestellt)
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- Registriert: Fr Mär 23, 2007 1:21 pm
- Wohnort: Hannover
Da gab's doch diese Geschichte mit der jungen Engländerin, die sich ihr Rückflugticket nach 3 Jahren Thailand mit Drogenhandel verdienen wollte und dann nach weiteren 6 Jahren dank ihrer Eltern, die unablässig gekämpft haben (da auf Drogenhandel in Thailand die Todesstrafe steht), nach Hause ins Gefängnis durfte.
Ist da nicht per Anhalter fahren besser? Selbst auf der kleinsten Insel kommt doch ab und zu so ein Schiffchen vorbei, oder?
Ist da nicht per Anhalter fahren besser? Selbst auf der kleinsten Insel kommt doch ab und zu so ein Schiffchen vorbei, oder?
If you don't live on the edge, you're taking up too much space.
Was für ein Schiff? Ein Schiff nach Deutschland? Das verstehe ich jetzt nicht. Aber ich denke auch, daß man für ein wenig Mitarbeit auf einem Schiff mitfahren könnte und nicht mit Drogen handeln müßte, um nach Hause zu kommen. Wer so dumm ist, dem gehört der "Darwin-Award" verliehen. Aber den kriegt sie nicht, weil sie es ja überlebt hat.
Viele dieser gescheiterten Existenzen sind, so würde ich mal vermuten, ihr Leben lang gescheiterte Existenzen, ganz egal in welchem Land sie leben. Sie denken nicht über ihr Leben nach, planen nichts, noch nicht einmal eine Auswanderung in ein fernes Land, denken nicht über Risiken und Folgen nach bzw. sichern sich nicht dagegen ab. Sich das Geld für ein Rückflugticket irgendwo hinzulegen (z.B. auf ein Konto in der Heimat), das ist ja nun wirklich keine große Kunst. Da muß man schon ziemlich wenig Gehirnschmalz haben, wenn man nicht einmal das kann.
Jeder ist seines Glückes Schmied, oder wie heißt es so schön? Wenn man meint, man könnte einfach irgendwo hinfliegen, ohne Geld, ohne Kenntnisse, ohne Job, und da wie im Schlaraffenland leben, ohne zu arbeiten, dann hat man es wohl auch nicht besser verdient, als dort zu stranden. Auf die Art wird man dann wenigstens mal mit der harten Realität konfrontiert, die man ja offenbar vorher nicht kannte.
Viele dieser gescheiterten Existenzen sind, so würde ich mal vermuten, ihr Leben lang gescheiterte Existenzen, ganz egal in welchem Land sie leben. Sie denken nicht über ihr Leben nach, planen nichts, noch nicht einmal eine Auswanderung in ein fernes Land, denken nicht über Risiken und Folgen nach bzw. sichern sich nicht dagegen ab. Sich das Geld für ein Rückflugticket irgendwo hinzulegen (z.B. auf ein Konto in der Heimat), das ist ja nun wirklich keine große Kunst. Da muß man schon ziemlich wenig Gehirnschmalz haben, wenn man nicht einmal das kann.
Jeder ist seines Glückes Schmied, oder wie heißt es so schön? Wenn man meint, man könnte einfach irgendwo hinfliegen, ohne Geld, ohne Kenntnisse, ohne Job, und da wie im Schlaraffenland leben, ohne zu arbeiten, dann hat man es wohl auch nicht besser verdient, als dort zu stranden. Auf die Art wird man dann wenigstens mal mit der harten Realität konfrontiert, die man ja offenbar vorher nicht kannte.