Hallo Berti,
Anders gesagt, Teilauswanden bzw. Geld und Eigentum in der BRD lassen und woanders leben kann in Erwägung gezogen werden
Das man Immobilien nicht sofort verkauft, weil man sich eine Rückzugsoption offen halten will, kann ich verstehen. Vermietet man die Immobilien, so sind die Mieteinnahmen auch bei Auslandswohnsitz noch in D steuerpflichtig (bei beschränkter Steuerpflicht mit 25% Mindeststeuersatz). Läßt man die Immobilien leer stehen, dann kann einem schnell ein Wohnsitz in D unterstellt werden, was in Folge die unbeschränkte Steuerpflicht nach sich zieht. Kapitalanlagen kann man doch sehr einfach verlagern. Warum sollte man diese nicht unmittelbar aus D abziehen? Wenn die Wahlheimat einem zu unsicher ist, dann verlegt man das Depot eben nach SN, FL oder CH. (Völlig unabhängig von der Auswanderung ist das i.a. auch eine gute Idee.)
Somit werden doch einige mit den ominösen 183 Tagen Aufenthalt im Ausland konfrontiert.
Auf die 183 Tage kommt es i.a. gar nicht an. Schon das Bereithalten von Wohnraum und die Nutzung für einige Wochen im Jahr begründet die unbeschränkte Steuerpflicht in D. Wer sich über 183 Tage in D aufhält, ist nun auch wirklich nicht ausgewandert und sollte sich über Steuerforderungen des deutschen Fiskus nicht beschweren!
Dabei hat es auch schon eine Menge Promis erwischt. Z.B unser Bobele aus Leimen
Was sind genau
Deine Fragen oder bist Du in einer Situation wie Boris Becker? Allgemein kann man relativ wenig sagen und die aller, allermeisten Auswanderer sind eben
nicht in der Situation von Boris Becker und haben somit keinerlei Probleme mit dem deutschen Fiskus nach ihrer Auswanderung. Die sehr vermögenden Auswanderer, für die ein steuerlich motivierter Wohnsitzwechsel lohnenswert erscheint, müssen nicht im Forum nachfragen, sondern können den Stundensatz von 200-300 Euro eines vernünftigen RA und/oder Steuerberaters mit Spezialgebiet Außensteuerrecht ohne Probleme bezahlen. Der haftet schließlich auch bei Falschauskunft!
Um eine Vorabauskunft geben zu können, müsstes Du schon mal ein paar Details offen legen:
1. Verheiratet? Wenn ja, wandert die Familie mit Dir aus?
2. Einkünfte aus deutschen Quellen nach der Auswanderung? Wenn ja, aus welchen?
3. Verzug in welches Land? Handelt es sich um eine Steueroase? Existiert ein DBA?
4. Wo siehst Du Steuerprobleme für Dich? In der erweiterten beschränkten Steuerpflicht?
5. Wo willst Du nach der Auswanderung bei Besuchen in D wohnen (Zimmer bei den Eltern/Untermiete, gemietete/eigene Immobilie, Hotelzimmer bzw. wechselnde Ferienwohnungen, etc.)?
6. Was machst Du mit Deinen Immobilien nach der Auswanderung (leer stehen lassen, für Besuchszwecke nutzen oder vermieten)?
7. Bist zu mehr als 1% an einer deutschen Kapitalgesellschaft beteiligt?
8. Wert der Immobilien in D?
Hier ein recht interessanter Artikel zum Thema:
Wohnsitzverlagerung ins Ausland
Steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten und deren Grenzen
(Steuerberater Prof. Dr. Bader)
Gruß
Siggi