Lohnniveau in Holland niedriger als in Deutschland?

Benelux

Moderator: Moderatoren

Antworten
blub
Beiträge: 75
Registriert: Mi Nov 15, 2006 11:23 pm

Lohnniveau in Holland niedriger als in Deutschland?

Beitrag: # 20467Beitrag blub »

Hallo zusammen,

da ich verstärkt in letzter Zeit holländische Stellenanzeigen gelesen habe, musste ich feststellen, dass das Lohnniveau im Schnitt unter dem hiesigen ist. Kann dies jemand bestätigen?

Beispielsweise betragen die Einstiegsgehälter für Akademiker selten bis nie mehr als 50.000€ brutto im Jahr.

Oft sind Stellen auch mit 35.000-40.000 Euro ausgeschrieben. Ich kenne persönlich keinen einzigen Studierten, der für das Geld in Deutschland arbeiten geht. Bei uns liegt das wohl eher im Bereich eines guten Facharbeitergehalts.

MfG und Dank für eure Einschätzungen
SavvyTraveller
Beiträge: 304
Registriert: Mi Sep 26, 2007 11:16 pm
Wohnort: Bélgica

Beitrag: # 20473Beitrag SavvyTraveller »

Kommt wahrscheinlich darauf an welcher Statistik man trauen soll. Und welche Landesteile man vergleicht (Ost- oder Süddeutschland... Randstad oder ländliche Provinzen...)

Ich dachte immer dass das niederländische Niveau insgesamt etwas höher ist, aber die Holländer durch die höheren Wohnlasten trotzdem weniger übrig haben.
Benutzeravatar
Siggi!
Moderator
Beiträge: 6284
Registriert: So Jul 10, 2005 7:43 pm
Wohnort: Republik Krim, RU

Beitrag: # 20480Beitrag Siggi! »

Ich kenne persönlich keinen einzigen Studierten, der für das Geld in Deutschland arbeiten geht.
Das mag an Deinem Bekanntenkreis und/oder am Lohnniveau im regionalen Umfeld liegen. (Interessanterweise sind die gezahlten Gehälter bei Umfragen immer recht unterschiedlich, je nachdem ob man nun den Arbeitnehmer oder den Arbeitgeber befragt.) Ich hatte in Niederbayern Diplominformatiker (Uni) mit 10 jähriger Berufspraxis beschäftigt. Das Gehalt (kein Einstiegsgehalt!) lag bei etwa 50T Euro.

Gruß
Siggi
Oryx
Beiträge: 667
Registriert: Mo Jun 18, 2007 10:54 am
Wohnort: Namibia

Re: Lohnniveau in Holland niedriger als in Deutschland?

Beitrag: # 20482Beitrag Oryx »

blub hat geschrieben:Oft sind Stellen auch mit 35.000-40.000 Euro ausgeschrieben. Ich kenne persönlich keinen einzigen Studierten, der für das Geld in Deutschland arbeiten geht.
Dann beziehen sie lieber HartzIV oder was soll das heißen? Heutzutage sind so viele Akademiker arbeitslos, daß glaube ich jeder gern einen Job annehmen würde, der ihm mehr einbringt als HartzIV, und das ist wohl hier eindeutig der Fall. Wenn man das Glück hat, überhaupt einen Job angeboten zu bekommen. Viele Akademiker arbeiten ja immer noch als Taxifahrer, und ich glaube, da ist der Verdienst dann noch geringer. 40.000 Euro, das sind 80.000 Mark – also wer dafür nicht arbeiten gehen will, ist wohl wirklich zu faul.

Hier in Namibia sind die Leute froh, wenn sie 5 Euro am Tag verdienen. Ihr habt da echt Vorstellungen in Europa ... ts, ts, ts. :-)
Benutzeravatar
Jupp
Beiträge: 4427
Registriert: Do Feb 19, 2004 12:25 pm
Wohnort: im Westen

Beitrag: # 20519Beitrag Jupp »

>Akademiker arbeiten ja immer noch als Taxifahrer

Ja, da kenne ich auch einige.

Aber trotzdem, wer als Akademiker für "so wenig Geld" arbeiten geht, wird später nie mehr verdienen, weil er bereits bekannt ist, als für-wenig-geld-arbeiter?!
Auswandern? Eher nicht, aber ein Altersruhesitz irgendwo im Nirgendwo?
--------
Weihnachtsblog: Geschenkideen und mehr ;-)
Benutzeravatar
Siggi!
Moderator
Beiträge: 6284
Registriert: So Jul 10, 2005 7:43 pm
Wohnort: Republik Krim, RU

Beitrag: # 20523Beitrag Siggi! »

Aber trotzdem, wer als Akademiker für "so wenig Geld" arbeiten geht
Man muss da sehr differenzieren, was für ein Abschluss vorliegt. Grundsätzlich ist ein Studium keine Garantie für ein überdurchschnittliches Gehalt, es macht es nur wahrscheinlicher. Sind zu viele Bewerber pro Stelle vorhanden, dann gilt auch hier das Gesetz von Angebot und Nachfrage.

In meiner Wahlheimat ist die Situation so, dass ein Uni-Prof seinen Job aufgab und nach Moskau ging, um sich als Bauarbeiter zu verdienen: Das Gehalt war im neuen Job um einiges höher... Diplomierte Akademiker findet man aus gleichem Grund auf dem Markt auch als Verkäufer. Eine Bekannte ist Lehrerin und verdient keine 100 Euro im Monat. Nur um mal so vorzustellen, was es international für Bedingungen gibt. Aber in D sind ja schon 35000 Euro Einstieggehalt skandlös wenig. Bei dieser Einstellung werden sich aber mittelfristig noch einige umschauen, wenn die Wirtschaft nicht dauernd auf Hochkonjunktur läuft.

Gruß
Siggi
ich
Beiträge: 481
Registriert: Fr Mai 20, 2005 4:59 pm
Wohnort: Niederlande

Re: Lohnniveau in Holland niedriger als in Deutschland?

Beitrag: # 20533Beitrag ich »

blub hat geschrieben: Oft sind Stellen auch mit 35.000-40.000 Euro ausgeschrieben. Ich kenne persönlich keinen einzigen Studierten, der für das Geld in Deutschland arbeiten geht. Bei uns liegt das wohl eher im Bereich eines guten Facharbeitergehalts.
:oops: Ich kenn nur Akademiker, die auch nach 5 Jahren Berufstätigkeit, die 40.000,- noch nicht erreicht haben. Da kennen wir wohl ganz unterschiedliche Berufsgruppen.

Zurück zu deiner Eingangsfrage. Ich finde das Lohnniveau in den Niederlanden niedriger. Meines Erachtens hat Deutschland noch eines der höchsten Lohnniveaus in Europa. (Und trotzdem nörgeln sie immer alle :? )Auch wenn es sicher Ausnahmen gibt.

Gruss ich
blub
Beiträge: 75
Registriert: Mi Nov 15, 2006 11:23 pm

Beitrag: # 20537Beitrag blub »

SavvyTraveller hat geschrieben:Kommt wahrscheinlich darauf an welcher Statistik man trauen soll. Und welche Landesteile man vergleicht (Ost- oder Süddeutschland... Randstad oder ländliche Provinzen...)
Konkret habe ich in Amsterdam gesucht und mit den Stellenanzeigen einer großen, süddeutschen Stadt verglichen.

MfG
Zuletzt geändert von blub am Mo Feb 18, 2008 4:03 pm, insgesamt 1-mal geändert.
blub
Beiträge: 75
Registriert: Mi Nov 15, 2006 11:23 pm

Re: Lohnniveau in Holland niedriger als in Deutschland?

Beitrag: # 20538Beitrag blub »

Oryx hat geschrieben: Dann beziehen sie lieber HartzIV oder was soll das heißen? Heutzutage sind so viele Akademiker arbeitslos, daß glaube ich jeder gern einen Job annehmen würde, der ihm mehr einbringt als HartzIV, und das ist wohl hier eindeutig der Fall. Wenn man das Glück hat, überhaupt einen Job angeboten zu bekommen.
Viele Dipl. Ing. (univ.), beispielsweise in Elektrotechnik oder Maschinenbau, bekommen hierzulande schon Jobangebte während des Studiums.
Meinen Lebensunterhalt verdiene ich mit Investitionsentscheidungen und ich bin im übrigen keineswegs HarzIV berechtigt.

MfG

PS: Sie haben meine Frage nicht beantwortet. Ist das Lohnniveau in den Niederlanden nun niedriger als in Deutschland?
blub
Beiträge: 75
Registriert: Mi Nov 15, 2006 11:23 pm

Re: Lohnniveau in Holland niedriger als in Deutschland?

Beitrag: # 20540Beitrag blub »

ich hat geschrieben: :oops: Ich kenn nur Akademiker, die auch nach 5 Jahren Berufstätigkeit, die 40.000,- noch nicht erreicht haben. Da kennen wir wohl ganz unterschiedliche Berufsgruppen.
Was haben diese Menschen denn studiert?
ich hat geschrieben: Meines Erachtens hat Deutschland noch eines der höchsten Lohnniveaus in Europa. (Und trotzdem nörgeln sie immer alle )Auch wenn es sicher Ausnahmen gibt.
Das mag durchaus zutreffen. Dafür sind die Abgaben auch höher als in den meisten anderen Ländern. Ich habe einfach mal plump die Bruttolöhne verglichen.

Vielen Dank für die Antwort, Sie sind der einzige der die Fragestellung beantwortet hat.

MfG
Benutzeravatar
kurtchen
Beiträge: 1175
Registriert: Fr Jul 08, 2005 6:34 pm
Wohnort: nach 5 Jahren Beneluxländer in Köln gelandet

Beitrag: # 20552Beitrag kurtchen »

Jupp hat geschrieben:>Akademiker arbeiten ja immer noch als Taxifahrer

Ja, da kenne ich auch einige.

Aber trotzdem, wer als Akademiker für "so wenig Geld" arbeiten geht, wird später nie mehr verdienen, weil er bereits bekannt ist, als für-wenig-geld-arbeiter?!
Einer wurde ja Minister) ach ja der hat ja nicht studiert und kein Abi.
Ist aber trotzdem Ehrendoktor einer amerikanischen Uni geworden,
Antworten

Zurück zu „Belgien, Niederlande, Luxemburg“