Neuankömmlinge, welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

Benelux

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ich
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Neuankömmlinge, welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

Beitrag: # 2713Beitrag ich »

Hallo Neueingewanderte,

welche Erfahrungen habt ihr in eurem neuen Land gemacht? Was hat euch mit Begeisterung erfüllt und was fandet ihr echt zum k...?
Welche Unterschiede zu Deutschen, deutscher Kultur usw. sind euch aufgefallen?

Mit neugierigen Grüssen
ich
Carsten
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kinkfm

Beitrag: # 2735Beitrag Carsten »

Hallo du,

wenn du gerne etwas von anderen wissen möchtest, solltest du auch etwas von dir preis geben. Aber gut, will ich mal anfangen - alles auf einmal wird man ja sowieso nicht los.

Die radiosender hier sind um viele male besser als in Deutschland. Dort kämpfen irgendwie alle mit mainstream um die höchsten werbeeinahmen und jingeln sich irgendwann noch mal zu tode :evil:
Hier kannste auf den radiotasten klavier spielen (um mal lyrisch zu schreiben)! meinen favorieten lest ihr im titel, 3fm und arrow sind auch nicht schlecht. Leider gibt's id&t nicht mehr :cry:
Nun ja das kann man dann auch ausweiten. Hier gibt's noch clubs in denen man günstig gute musik live erleben kann, oder bin ich da nur im vorteil, weil das vera bei mir in der nähe ist?!

Jetzt ihr...salut
Carsten
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puuuuh....

Beitrag: # 2983Beitrag Carsten »

Bin ich froh nicht mehr in deutschland zu wohnen!
Sonst wäre ich ja tagtäglich damit konfrontiert deutschland zu sein :!:

Oder was haltet ihr von der kampagne Du bist Deutschland :?:
OHenry
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Du bist Deutschland - Kampagne

Beitrag: # 2985Beitrag OHenry »

Natürlich bin ich ein Teil von Deutschland!...denn hier bin ich geboren, habe meine Ausbildung genossen und habe eine Familie gründen können!
Auch wenn ich jetzt beabsichtige in ein Nachbarland "umzusiedeln", werde ich immer ein Teil von Deutschland sein, der es im "Ausland" in welcher Form auch immer repräsentiert.

I.d.S. OHenry
Carsten
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kampagnen

Beitrag: # 2991Beitrag Carsten »

Natürlich bin auch ich ein teil von deutschland - auch wenn ich ein emigrierter teil bin.
Das aber genauso wie ich ein teil europas bin! Aber am meisten bin ich friese! Und je kleiner der maßstab wird je mehr sehe ich den zusammenhang. Eine kampagne um das bewusstsein wieder auf deutschland zu richten finde ich ziemlich populistisch, aber ich muss sie ja nicht andauernd ertragen, zum glück!
In den niederlanden gibt's eine ähnliche kampagne, die da heißt »Nederland is klein - denk groot«. Sie ist von der intension schon etwas besser. Im grunde aber auch überflüssig.

Wenn ich eine kampagne der letzten jahre als notwendig erachte ist es die der agenda21, die da lautet: »global denken - lokal handeln«!
Da sind die deutschen weiter als die niederländer, das gilt aber generell im ganzen umweltschutz, wo deutschland nr. 1 ist. Aber auch da gibt's regionale unterschiede, man gucke sich nur mal die "umwelthauptstadt" Freiburg an. Da kann keine andere gemeinde mithalten.

übrigens fühle ich mich persönlich nicht als representant der deutschen, auch wenn einige niederländer das so gerne sehen (wollen). Immer wenn eine diskussion über die deutschen geführt wird, versuche ich klar zu machen, dass es den deutschen nicht gibt. Wenn es hier übrigens de duitsers heisst, ist das kein gutes zeichen!

Sowieso hätten die grenzen eigentlich in ost-west richtung verlaufen sollen. Ist kulturhistorisch viel logischer als das mitteleuropa in nord-süd richtung auf zu teilen. Aber deutschland ist halt schlecht in kurze und knappen sätzen (kampagnen) zu definieren.

Moi
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kurtchen
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Re: Neuankömmlinge, welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

Beitrag: # 3015Beitrag kurtchen »

Mmmhhh; ich wohne in Belgien und arbeite in den Niederlanden.

Ich muss sagen das das eher gut ist. Die Niederlander moegen nun mal
die Deutschen nicht , das spuere ich schon deutlich.

Als ich neulich geschaeftlich nach Duesseldorf gefahren bin
konnte sich ein Niederlaender die Bemerkung nicht verkneipfen
'HEIM INS REICH' raus zu posaunen. Da fehlten mir dann die Worte.

Und da waeren noch Kollegen die die deutschen Kollegen nicht
zurueck gruessen oder beim Mittagessen alleine am Tisch sitzen lassen.

Von daher sacke ich die gute Kohle in den Niederlanden ein; wohne und
lebe aber lieber in Belgien. Die sind viel entspannter und lockerer.

Das ist meine Meinung dazu.



ich hat geschrieben:Hallo Neueingewanderte,

welche Erfahrungen habt ihr in eurem neuen Land gemacht? Was hat euch mit Begeisterung erfüllt und was fandet ihr echt zum k...?
Welche Unterschiede zu Deutschen, deutscher Kultur usw. sind euch aufgefallen?

Mit neugierigen Grüssen
ich
ich
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Beitrag: # 3019Beitrag ich »

ja, ja diese ständigen Anspielungen auf unsere Geschichte nerven schon mal.
Aber gut, damit habe ich eigentlich schon gerechnet.
Nur die Überheblichkeit, das sowas in Holland nicht möglich gewesen wäre, stört mich ziemlich.
Auf der anderen Seite ist es mir auch schon passiert, daß mir im Supermarkt eine alte Frau ein deutsches Lied vorgesungen hat. Die hatte wohl keine so schlechten erinnerungen. :wink:
Carsten
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anders im norden?

Beitrag: # 3021Beitrag Carsten »

Hier in groningen habe ich soetwas noch nicht mitgemacht. Aber vielleicht liegt es auch an meinem selbstbewusstsein und meinem geschichtskenntnissen! Wenn ich mit meinen kollegen diskutiere sehen sie schon ein, das es nicht nur die deutschen waren. Auch die anderen europäischen länder und völker haben mitgemacht. Anders wäre es auch nie machbar gewesen. Und wenn sie zweifelten habe ich ihnen eigentlich nur einen fakt mitgeteil: warum sind denn in den Niederlanden 80 % der juden deportiert und in Dänemark nur 20 %? Da sollen sie mal erst ihre vergangehit bewältigen - nicht dass diese wirklich möglich wäre! Aber Deutschalnd als haupttäter hat dieses zumindest probiert und das schon seit jahrzehnten. Dieses sind wir den anderen staaten und völkern vorraus.
Nun müssen wir dieses natürlich nicht immer zu erwähnen, aber es hilft schon bei dem einen oder anderen schlechten witz einzuschreiten! Andererseits haben sie auch hin und wieder recht und ich beteilige mich auch schon mal gerne, denn es gibt halt deutsche tugenden, die dieses auch so wieder geschehen liessen könnten. U.a. wegen diesen tugenden lebe ich nicht mehr in D.

Wie öffnet ein deutscher eine Muschel?
Er schreit sie an: AUFMACHEN - SOFORT AUFMACHEN!

Ach ja, ich glaube übrigens, dass die antipathie eher auf die nachkriegszeit zurück geht. Das leist man auch hinund wieder bei selbstkritischen niederländischen beiträgen.
Das war die zeit, als die damaligen besetzer wieder das land einfielen. Diesmal nicht mit gewehr und gewalt. Nein, mit Geld und arroganz.
Auf der einen seite waren die Niederländer neidisch, dass es den deutschen besser ging als ihnen selbst und auf der andern seite hat der deutsche das heraushängen lassen. Für ihn war es selbstverständlich deutsch zu sprechen und mit deutscher mark zu bezahlen!
Das hat sich zum glück geändert und darum ist das verhältnis auch immer entspannter geworden - bis auf den fussball!!!!!
Jetzt bezahlen wir alle mit der gleichen währung und heute fallen die Niederländer über deutschland her, dass Bad Bentheim sogar den zuzog der Niederländer erst einmal gestoppt hat :)
Jess
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Registriert: Mi Aug 10, 2005 12:50 am

Erste Erfahrungen in NL

Beitrag: # 3146Beitrag Jess »

Hallo,

ich wohne erst seit kurzem hier und habe eigentlich noch keine schlechten Erfahrungen gemacht, wenn man von einem Discobesuch absieht.
Dort hat sich ein Prollo darueber beschwert, dass die Niederlaender immer Deutsche sprechen muessen, aber wir Deutschen wuerden nie Niederlaendisch sprechen. Ich denke, da hat Carsten wohl schon recht, es kommt bestimmt auch auf das eigene Selbstbewusstsein an, wie man mit sowas umgeht. Nun hat noch keiner im Supermarkt vor mir gesungen oder vor mir salutiert und ueber diesen Proll muss man sich eben auch nicht aergern, schliesslich kann ich nix dafuer, dass es in Deutschland keinen Niederlaendisch-Unterricht gibt.
Gibt es hier vielleicht so etwas wie ein Nord-Sued-Gefaelle? Eine schaerfere Version von "die Bayern gegen Rest-Deutschland"?

Wie auch immer, ich komme ganz gut mit den Leuten klar. Mit den Aelteren und den Juengeren. Bis jetzt habe ich noch nie etwas vor oder hinter meinen Ruecken ueber "die neue Deutsche im Dorf" gehoert.

Der Umstand, dass ich die Sprache noch nicht beherrsche bereitet mir im Moment noch mehr Probleme, als alles andere. Dabei ist mir aufgefallen, dass es bei den meisten besser ankommt, wenn man sich in Englisch statt in Deutsch verstaendigt. Aber das ist eher positiv als negativ. Ich habe so manche Kassierin gehabt, die sich tot gefreut hat, dass sie mit jemand in Englisch reden kann.

Buerokratisch gesehen sind meine Erfahrungen auch nicht schlecht. Naja, es ist so ein bisschen wie in Deutschland. Manche Aemter helfen schnell und manche brauchen etwas laenger. Dennoch sind alle freundlich und hilfsbereit. Bin gespannt wie es wird, wenn ich mein Auto ueberfuehren moechte. Was das betrifft lassen sich die deutschen Aemter etwas zu viel Zeit mit der Bearbeitung von den Unterlagen.

Aber nun gut, zum Abschluss sei gesagt, es ist nicht ganz einfach sich mit mangelnden Sprachkenntnissen auf einem Dorf einzuleben, aber ich fuehle mich trotzdem sehr wohl hier.

Aah, und wenn man sich Muehe gibt sich hier anzupassen und den leuten erzaehlt, dass man dabei ist die Sprache zu lernen freuen sie sich umso mehr, sind aufgeschlossen und hilfsbereit.

Dus, dui
Jess

P.S: die Radiosender sind wirklich um einiges besser hier! :)
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